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Anzeigevorrichtung für Haarröhrchen=lWikrometer und andere meßgeräte.
Die bekannten Haarröhrchen-Mikrorüeter bestehen in der Hauptsache aus einem ein
Ablesen des betreffenden Maßes ermöglichenden Steigrohre und aus :Mitteln, durch
welche eine biegsame Membran, die die eine Seitenwand eines mit Flüssigkeit gefüllten
und mit genanntem Steigrohr in Verbindung stehenden Gehäuses bildet, von dem zu
messenden Gegenstand verstellt wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein derartiges Haarröhrchen-Mikrometer
'und besteht darin, daß in der Nähe des Steigrohres eine- Anzahl von Zeigern, vorzugsweise
drei Zeiger, angeordnet sind, die entweder gemeinsam oder jeder für sich eingestellt
werden können, ohne bei der gemeinsamen Verstellung ihre gegenseitige Stellung zu
verändern. Nach erfolgter Einstellung dieser Zeiger kann das Meßgerät zu Massenmessungen
von Gegenständen gleichen Modells verwendet «-erden, wobei in leichtester Weise
sich feststellen läßt, ob jeder dieser Gegenstände das vorgeschriebene richtige
Maß innerhalb eines beliebig einstellbaren Grenzwertes aufweist.
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Bei dem Meßgerät gemäß der Erfindung gibt der untere Zeiger stets
den Flüssigkeitsstand an, auf welchen nach Wegnahme des zu messenden Gegenstandes
die Flüssigkeit herabgehen soll. Etwaige Veränderungen in dem Volumen der Flüssigkeit
durch Temperaturwechsel, Undichtwerden o. dgl. machen sich hierbei sofort bemerkbar
und lassen sich beseitigen durch gemeinsames Verstellen der drei Zeiger so lange,
bis der untere Zeiger wieder den früheren Flüssigkeitsstand im Steigrohr angibt.
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Fig. i zeigt in Seitenansicht und teilweisem Schnitt und Fig. z in
Stirnansicht ein solches Haar röhrchen-Mikrometer.
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Bei der dargestellten Vorrichtung steht das mit Flüssigkeit gefüllte
Gefäß a mit einem durchsichtigen Steigrohr oder Haarröhrchen b in Verbindung. Mittels
eines Armes c, der sich auf einem senkrecht von der Grundplatte e abstehenden
Ständer d einstellen läßt, findet die Vorrichtung ihre Lagerung.
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Der Arm c kann durch den mit einer Muffe d= versehenen Klemm- oder
Schiebering dl auf dem Ständer d verschoben und in beliebiger Stellung festgestellt
werden und läßt sich durch Hoch- oder Niederschrauben der Muffe d2 heben oder senken.
An deren Stelle kann auch ein Zahnstangenantrieb o. dgl. Anwendung finden.
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Unter dem Gefäß a ist ein auf der Grundplatte e befestigter Aufsatz
e1 angeordnet, und die Unterfläche des Gefäßes a ist aus einer teilweise biegsamen,
_ mit einem Vorsprung oder Knopf a.= besetzten Membran a1 gebildet.
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Die Decke des Gefäßes a kann mit einer Skala versehen und das Gefäß
zum Aufsatz e1 durch eine Schraube a3 eingestellt werden, die
sich
im Arm c verstellen läßt. Ein feststehender Zeiger cl ist neben der Skala am Gefäß
a angeordnet, und auf dem Steigrohr b kann ebenfalls eine Skala vorgesehen sein.
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Auf einem Stabe f neben dem Steigrohr b lassen sich mittels Schrauben
die Zeiger g, gl, g2 verstellen, die bis an das Anzeigerohr b herantreten und jeder
für sich oder zusammen eingestellt werden können. Zu diesem Zwecke sitzt auf dem
Stabe eine mit Außengewinde versehene Muffe f 1, auf welche die drei Muttern g8
mit je einem der Zeiger g, gl, g2 aufgeschraubt sind.
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Bei Benutzung des Gerätes als Lehre zeigt der untere Zeiger g2 nach
seiner Einstellung den Stand der Flüssigkeit im Rohr b an. Das Gerät wird dann für
ein Werkstück von richtiger Größe eingestellt, indem letzteres zwischen der Membran
ctl und dem Aufsatz e1 eingeschoben, demzufolge die Membran und die Flüssigkeit
im Rohr b nach oben@gedrückt wird. Von den beiden anderen Zeigern wird, der Zeiger
g in geeignetem Abstand über und der Zeiger g1 ebenso unter dem Flüssigkeitsspiegel
eingestellt, welche Abstände von den Grenzwerten abhängen, zwischen welchen der
zu messende Gegenstand liegen soll.
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Wird die gesamte Flüssigkeitsmenge im Gerät durch Undichtheiten, Verdunsten
oder Temperaturveränderungen geringer oder größer, so werden die drei Zeiger g,
g1, g2 gemeinsam nach abwärts oder aufwärts verschoben, wobei der untere Zeiger
den Flüssigkeitsstand angibt, wenn die Membran a1 nicht einem Druck von unten ausgesetzt
wird.
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Für die Messung wird das. mit Flüssigkeit gefüllte Gefäß a so weit
entfernt vom Aufsatz e1 eingestellt, daß ein zwischengelegtes Werkstück von richtiger
. Abmessung ein Steigen der Flüssigkeit bis zu einem bestimmten Punkt im Steigrohr
b veranlaßt. jedes weitere zu messende Werkstück wird dann auf den Aufsatz gelegt,
und dessen Abweichungen von dem Normalmaß lassen sich nach dem jeweiligen Stand
der Flüssigkeit im Steigrohr unter Vermittelung der festgestellten Zeiger feststellen.
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Oben auf die Flüssigkeit in der Röhre kann ein Tropfen Quecksilber
aufgebracht werden, um die Flüssigkeitsoberfläche in dem Steigrohre deutlicher anzuzeigen.
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Um nicht ein Steige- oder Anzeigerohr von sehr feiner Bohrung verwenden
zu müssen und um die Flüssigkeit noch sichtbarer zu machen, kann das Rohr zu einem
länglichen Querschnitt breitgedrückt sein.