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Die Erfindung bezieht sich auf einen Drehpflug gemäß dem Ober-
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begriff des Anspruchs 1.
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Bei bekannten Drehpflügen dieser Art ist als Vorrichtung zum Verstellen
der Schwenklage des Pflugrahmens relativ zur Wendewelle ein Druckmittelzylinder
vorgesehen, der an die Schlepperhydraulik angeschlossen und derart beaufschlagbar
ist, daß vor oder während der Drehbewegung der Wendewelle, durch die der Pflugrahmen
samt den von diesem über Grindel getragenen Pflugscharen aus der ersten Arbeitsstellung
in die zweite Arbeitsstellung und umgekehrt überführt wird, der Pflugrahmen terschwenE
und damit die Lage des Schwerpunktes des Pflugrahmens relativ zur Mittelachse der
Wendewelle verändert wird. Hierdurch ist es sowohl bei Drehpflügen mit Untendrehung
als auch solchen mit Obendrehung möglich, den Kraftbedarf der Antriebsvorrichtung
für die Pflugdrehung herabzusetzen.
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Ein solcher Druckmittelzylinder, seine Verbindungen mit der Schlepperhydraulik
und die Steuervorrichtung für die Zylinderbeaufschlagung sind baulich aufwendig.
Ferner ist es schwierig, die Steuerung der Beaufschlagung des Hydraulikzylinders,
die ihrerseits einen Kraftbedarf erfordert, während Pflugdrehbewegungen so auf diese
abzustimmen,- daß in allen Phasen der Pflugdrehung die Schwerpunktslage des Pflugrahmens
zur Mittelachse der Wendewelle einen jeweils möglichst geringen Drehwiderstand bedingt.
Schwenkverstellungen vor und nach Pflugdrehbewegungen sind andererseits insbesondere
aus Zeitgründen unerwünscht und mit zusätzlichem Aufwand verbunden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen bei einem mit Untendrehung
arbeitenden Drehpflug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 die Verstellvorrichtung
baulich zu vereinfachen und unter Herabsetzung des Kraftbedarfs für Pflugdrehungen
in ihrer Arbeitsweise selbstätig auf die Pflugdrehbewegungen abzustimmen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist der Drehpflug nach der Erfindung gekennzeichnet
durch das im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebene Merkmal. Hinsichtlich
weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis 5 verwiesen.
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Die als Verstellvorrichtung beim Drehpflug nach der Erfindung vorgesehene
Druckfeder ist baulich außerordentlich einfach, dauerhaft und vermittelt selbsttätig
dem Pflugrahmen Schwenkbewegungen relativ zur Wendewelle in unmittelbarer Abhängigkeit
von den jeweiligen Drehstellungen der Wendewelle bei den Pflugdrehungen und frei
von gesonderten Steuervorrichtungen mit der Folge,/§ae Widerstandsmoment gegen Pflugdrehungen,
welches aus Abstandslagen des Schwerpunktes des Pflugrahmens zur Mittelachse der
Wendewelle resultiert, minimiert wird. Zugleich wird der Bedienungs- und der Zeitaufwand
verringert.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung ist in der Zeichnung
näher veranschaulicht.In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine schematische Draufsicht
auf einen Drehpflug nach der Erfindung, und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie
II-II in Fig. 1.
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Der Drehpflug umfaßt ein mit der Dreipunkthydraulik eines landwirtschaftlichen
Schleppers od. dgl. Zugfahrzeug verbindbares Anbaugestell 1 mit einem Lager 2, in
dem eine Wendewelle 3 mit im Pflugbetrieb in Fahrtrichtung 4 weisender, etwa horizontaler
Mittelachse 5 schwenkbar gelagert ist.
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Auf der Rückseite der Anbauvorrichtung 1 greift an dieser und an einem
Hebel 6 der Wendewelle 3 gelenkig eine Antriebsvorrichtung 7,aie üblicherweise als
Druckmittelzylinder ausgebildet ist und dazu dient, die Wendewelle 3 aus ihrer dargestellten
ersten Arbeitsstellung in Richtung des Pfeiles 8 in ihre zweite Arbeitsstellung
zu drehen, und umgekehrt.
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Der Drehw-inkel beträgt dabei üblicherweisetCa, 1800.
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Der Drehpflug umfaßt ferner einen Pflugrahmen 9, der über Grindel
10 Pflugkdrper 11,12 trägt. Der Pflugrahmen 9 ist mit der Wendewelle 3 um eine in
den Arbeitsstellungenlotrechte oder zumindest etwa lotrechte Gelenkachse 13 schwenkbar
verbunden und stützt sich in seinem Vorderbereich 14 über Gleitführungen 15 auf
der Wendewelle 3 ab. Der Pflugrahmen 9 mitsamt Grindeln 10 und Pf lugkörpern 11,12
bildet dementsprechend eine relativ zur Wendewelle 3 in Richtung der Pfeile 16,16'
begrenzt eigenverschwenkbare Einheit, deren Schwerpunkt 17 in den Arbeitsstellungen
im Abstand zur Mittelachse 5 der Wendewelle 3 und in Höhe dieser Mittelachse 5 oder
annähernd in deren Höhe gelegen ist.
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Zwischen der Wendewelle 3 und dem Pflugrahmen 9 ist in dessen Vorderbereich
14 eine Vorrichtung 18 angeordnet, die sowohl an einem Ansatzstück 19 des Pflugrahmens
9 als auch an einem Ansatzstück 20 der Wendewelle 3 gelenkig angreift, die Schwenklage
des Pflugrahmens 9 relativ zur Wendewelle 3 bestimmt und eine Wirkungslinie aufweist,
die in einer die Mittelachse 5 der Wendewelle 3 einschließenden, zur Gelenkachse
13 für den Pflugrahmen 9 senkrecht verlaufenden Ebene liegt.
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Die Vorrichtung 18 bildet eine Druckfeder, die bei dem dargestellten
Beispiel als Gasdruckfeder ausgebildet ist, jedoch auch von einer Schraubendruckfeder
oder irgendeinem sonst geeigneten Druckfederelement gebildet sein kann. Die Druckfeder
begrenzt mit von ihr selbst gebildeten Anschlägen oder im Zusammenwirken mit zusätzlichen,
nicht dargestellten Anschlägen die Schwenkbewegungen des Pflugrahmens 9 relativ
zur Wendewelle 3, und in der Zeichnung ist der Pflugrahmen 9 in jener Endstellung
relativ zur Wendewelle 3 veranschaulicht, die er in Arbeitsstellungen des Drehpfluges
einnimmt.
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Die Druckfeder besitzt eine Druckvorspannung, die so be-
messen
ist, daß in den Arbeitsstellungen der Pflugrahmen 9 durch den Pf-lug- oder den Transportbereich
bedingte Schwenkbewegungen um die Gelenkachse 13 ausgeschlossen sind.
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Wird nun durch Beaufschlagung der Antriebsvorrichtung 7 die Wendewelle
3 in Richtung des Pfeiles 8 gedreht und damit der Schwerpunkt 17 des Pflugrahmens
9 über eine Horizontalebene durch die Mittelachse 5 der Wendewelle 3 angehoben,
so entsteht eine mit fortschreitender Drehung größer werdende Schwenkkraftkomponente,
-die im Schwerpunkt 17 des Pflugrahmens 9 angreift und diesen in Fig. 1 in Richtung
des Pfeiles 16' relativ zur Wendewelle 3 zu verschwenken sucht. Diese Schwenkkraftkomponente
wirkt auf die Druckfeder 18 ein und drückt diese entsprechend ihrem Anwachsen bei
einer Drehbewegung im Bereich bis zu 90" Drehwinkel fortschreitend zusammen, 9 wobei
der Pflugrahmen/lfn Richtung des Pfeiles 16' schwenkt und der Schwerpunkt 17 in
eine Lage gelangt, in der er mit einer gedachten Verlängerung der Mittelachse 5
der Wendewelle 3 zusammenfällt oder'zu dieser einen auf ein Mindestmaß verringerten
Abstand einnimmt. Da der Schwerpunkt 17 des Pflugrahmens zu der Gelenkachse 13 einen
Abstand 21 besitzt, der größer ist als der Abstand 22 der Wirkungslinie der Druckfeder
18 zur Gelenkachse 13 - das Abstandsverhältnis beträgt vorzugweise etwa 4:1 - wird
die im Siaerpunkt 17 angreifende Schwenkkraftkomponente entsprechend übersetzt,
so daß die aus der Vorspannung der.Druckfeder 18 resultierende, entgegengerichtete
Kraft der Druck feder schon nach einem kleinen Anfangsdrehwinkel der Wendewelle
3 überwunden werden und der Pflugrahmen 9 seine für die Pflugdrehung kraftgünstige
Lage einnehmen kann.
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überschreitet die Drehbewegung der Wendewelle 3 einen Drehwinkel von900,
so vermindert sich beim Weiterdrehen fortschreitend die im Schwerpunkt 17 des Pflugrahmens
9 angreifende Schwenkkraftkomponente und die von der Druckfeder 18 aufgebrachte
Kraft und kann schließlich kurz vor Er-
reichen der zweiten Arbeitsstellung
den Pflugrahmen 9 wieder in jene End-stellung zurückbewegen, die er in den Arbeitsstellungen
einnimmt. Das gleiche vollzieht sich bei einer entgegengesetzten Drehbewegung der
Schwenkwelle 3, mit der der Pflugrahmen wieder aus der zweiten Arbeitsstellung in
seine in der Zeichnung dargestellte erste Arbeitsstellung zurückbewegt wird.