DE3201120C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flüssigkristall-Zusammensetzung
aus einem Wirts-Flüssigkristall und einem pleochroitischen
darin als Gastmaterial gelösten Farbstoff auf Anthrachinonbasis.
Eine solche Flüssigkristall-Zusammensetzung weist
einen hohen Ordnungsparameter S oberhalb 0,7 bei Raumtemperatur
auf.
In einer Flüssigkristall-Zusammensetzung aus einem Wirts-
Flüssigkristall und einem darin als Gastmaterial gelösten
pleochroitischen Farbstoff ist es erforderlich, daß der
pleochroitische Farbstoff in dem Wirts-Flüssigkristall ein
Parameter S hoher Ordnung (nachfolgend manchmal auch nur
als "S" bezeichnet) aufweist.
Das Ordnungsparameter S zeigt den parallelen Grad des Ab
sorptionsübergangsmonoments der Farbstoffmoleküle hinsichtlich
der Orientierungsrichtung der Wirts-Flüssigkristallmoleküle
an und stellt einen Faktor dar, der den Darstellungskontrast
in einem Flüssigkristall-Darstellungselement bestimmt. Bei
pleochroitischen Farbstoffen, die einen parallelen Dichroismus
aufweisen, wird in dem Maße, wie das Ordnungsparameter S sich
1, welches der maximale Wert ist, den es theoretisch erreichen
kann, annähert, der Grad der Restfarbe an den geweißten Flächen
vermindert, und man kann einen hellen, hohen Kontrast und
eine scharfe Darstellung erzielen. Das für pleochroitische
Farbstoffe benötigte Ordnungsparameter S hängt von dem Zweck
ab, für den ein Flüssigkristall-Anzeigeelement verwendet wird,
und von den Bedingungen, unter denen ein solches Element verwendet
wird, und kann nicht ohne weiteres vorausbestimmt werden.
Im allgemeinen ist es jedoch für pleochroitische Farbstoffe
wünschenswert, daß sie einen Ordnungsparameter von wenigstens
0,7 in der Nähe von Raumtemperatur aufweisen, wenn
sie in einem Wirts-Flüssigkristall, das für die Herstellung des
fertigen Elementes geeignet ist, verwendet werden.
Es ist schwierig, pleochroitische Farbstoffe mit höheren
S-Werten mit der gewünschten Farbtönung auszuwählen, und es
ist auch sehr schwierig festzustellen, ob bekannte Farbmaterialien
solche pleochroitische Farbstoffe darstellen.
Als pleochroitische Farbstoffe hat man schon Merocyanin, Azo-
und Anthrachinon-Farbstoffe entwickelt. Man sagt, daß Anthrachinon-
Farbstoffe im allgemeinen in einem Wirts-Flüssigkristall
eine höhere Stabilität aufweisen im Vergleich zu Merocyanin-
und Azo-Farbstoffen. Anthrachinon-Farbstoffe mit
einem hohen S-Wert, die als Einzelkomponente eine Magenta-
oder orange Farbe ergeben, sind jedoch bisher noch nicht
entdeckt worden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Flüssigkristall-Zusammensetzung
aus einem Wirts-Flüssigkristall und einem pleochroitischen
darin als Gastmaterial gelösten Farbstoff auf Anthrachinonbasis
zur Verfügung zu stellen, die einen hohe Anzeigekontrast
aufweist.
Diese Aufgabe wird durch eine Flüssigkristall-Zusammensetzung
gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst.
Fig. 1 zeigt die Beziehung zwischen der Absorption und
der Wellenlänge eines Anzeigeelementes gemäß Beispiel 2,
und beschreibt die Spektralcharakteristika,
und
Fig. 2 zeigt die Beziehung der Absorption und
der Wellenlänge eines Anzeigeelementes gemäß Beispiel 7,
und zeigt die speziellen Spektralcharakteristika.
Fig. 3 zeigt die Veränderung der Absorption im Laufe der
Zeit eines Anzeigeelementes, das einen erfindungsgemäßen
Farbstoff auf Anthrachinonbasis und
einen bekannten typischen dichromatischen Farbstoff
enthält.
Die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Zusammensetzung ist
dadurch gekennzeichnet, daß der als Gastmaterial verwendete
pleochroitische Farbstoff als einzige Komponente einen
Farbstoff auf Anthrachinonbasis enthält, der eine Magentafarbe
und/oder eine orange Farbe ergibt.
Bevorzugte Beispiele für Wirts-Flüssigkristalle, die erfindungsgemäß
verwendet werden können, sind nematische Flüssigkristalle
auf Basis von Biphenyl und Phenylcyclohexan. Insbesondere
zeichnen sich nematische Flüssigkristalle auf Basis
von Phenylcyclohexan durch eine ausgezeichnete Ansprechgeschwindigkeit
aus und weiterhin ist die Anisotropie des
Brechungsindex ( Δ n) gering. Je kleiner die Anisotropie des
Brechungsindex ist, um so höher ist der Kontrast eines Anzeigeelementes.
Farbstoffe auf Anthrachinonbasis, die erfindungsgemäß eingesetzt
werden, sind solche der allgemeinen Formel (I)
worin X eine Aminogruppe oder eine Hydroxylgruppe und
Ar eine Arylgruppe, die substituiert sein kann durch eine
Alkylgruppe, eine Alkoxyalkylgruppe, eine Aryloxyalkylgruppe,
eine Cycloalkylgruppe, eine Alkoxygruppe, eine
Alkoxyalkoxygruppe, eine Aryloxygruppe, eine Acyloxygruppe,
eine Alkoxycarbonylgruppe, eine Aryloxycarbonylgruppe, eine
Arylgruppe, ein Halogenatom, eine Cyanogruppe oder eine
Nitrogruppe bedeutet.
Gemäß einer Ausführungsform hat die Arylgruppe die Formel
worin R 3 bis 8 Kohlenstoffatome und eine geradkettige
oder verzweigte Alkyl- oder Alkoxygruppe bedeutet.
Farbstoffe auf Anthrachinonbasis, bei denen X in der allgemeinen
Formel (I) eine Aminogruppe bedeutet, ergeben eine
Magentafarbe, und solche Farbstoffe, bei denen X eine Hydroxylgruppe
bedeutet, eine orange Farbe.
Diese Farbstoffe auf Anthrachinonbasis können in Kombination
miteinander oder mit anderen Farbstoffen verwendet werden.
Beispielswiese erhält man bei Verwendung eines Farbstoffes
auf Anthrachinonbasis, der eine orange Farbe ergibt, in
Kombination mit einem Farbstoff auf Anthrachinonbasis, der
eine Magentafarbe ergibt, eine tiefe rote Färbung. Es ist
auch möglich, eine schwarze Farbtönung zu erhalten, indem
man einen erfindungsgemäßen Farbstoff, der eine orange Farbe
ergibt, in Kombination mit einem Farbstoff, der eine blaue
Farbe ergibt, verwendet. Es ist außerordentlich vorteilhaft,
daß man eine Schwarzfärbung erhält bei Verwendung von nur
zwei Farbstoffkomponenten.
Bedeutet in dem Anthrachinonfarbstoff der Formel (I)
X=OH, dann kann zusätzlich ein Farbstoff auf Anthrachinonbasis,
der eine blaue Farbe ergibt, verwendet
werden.
Als Farbstoffe, die eine blaue Farbe ergeben, kommen Anthrachinon-
Farbstoffe der allgemeinen Formel (IV)
in Frage, worin Y ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom oder
-NR- (wobei R ein Wasserstoffatom oder eine Niedrigalkylgruppe
bedeutet) darstellt, und Ar die in der Formel (I)
angegebene Bedeutung hat. Solche Farbstoffe
werden bereits in der japanischen Patentanmeldung 70152/80
beschrieben. Wenn man diese Farbstoffe auf Anthrachinonbasis
die eine blaue Färbung ergeben, und Farbstoffe auf Anthrachinonbasis,
die eine orange Färbung ergeben, gemäß der Erfindung
in einem Verhältnis von 1,2/1,5 kompoundiert, so
erhält man schwarze pleochroitische Farbstoffe, die in einem
Wirts-Flüssigkristall einen hohen S-Wert und eine ausgezeichnete
Stabilität aufweisen.
Die Magentafarbe ist eine der drei Primärfarben bei der
subtraktiven Mischmethode und stellt eine sehr wichtige
Farbtönung bei der Herstellung von Farben dar, und ermöglichen
die Bildung von allen Farbtönungen in Kombination
mit gelben Farben und Cyanfarben.
Beispiele für Arylgruppen für das Symbol Ar in der allgemeinen
Formel (I) sind unsubstituierte Arylgruppen, z. B.
eine Phenylgruppe, eine α-Naphthylgruppe und eine β-Naphthylgruppe;
Arylgruppen, die mit einer Methylgruppe, einer
Ethylgruppe und anderen geradkettigen oder verzweigten Alkylgruppen
substituiert sind, beispielsweise einer Propylgruppe,
einer Butylgruppe, einer Pentylgruppe, einer
Hexylgruppe, einer Heptylgruppe, einer Octylgruppe, einer
Nonylgruppe, einer Decylgruppe, einer Dodecylgruppe, einer
Pentadecylgruppe und einer Octadecylgruppe; Arylgruppen, die
mit Alkoxyalkylgruppen substituiert sind, beispielsweise
einer Methoxymethylgruppe, einer Propoxymethylgruppe, einer
Butoxymethylgruppe, einer Octyloxymethylgruppe, einer
Methoxyethylgruppe und einer Butoxyethylgruppe; Arylgruppen,
die mit Aryloxyalkylgruppen substituiert sind, beispielsweise
einer Phenyloxymethylgruppe und einer 4-(n-Butyl)phenyloxy
methylgruppe; Arylgruppen, die mit Cycloalkylgruppen substituiert
sind, beispielsweise einer Cyclohexylgruppe, einer
trans-4-Propylcyclohexylgruppe, einer trans-4-Butylcyclohexylgruppe,
einer trans-4-Pentylcyclohexylgruppe, einer
trans-4-Hexylcyclohexylgruppe und einer trans-4-Heptylcyclohexylgruppe;
Arylgruppen, die mit Alkoxygruppen substituiert
sind, beispielsweise einer Methoxygruppe, einer Ethoxygruppe,
einer Propoxygruppe, einer Butoxygruppe, einer Pentyloxygruppe,
einer Hexyloxygruppe, einer Heptyloxygruppe, einer
Octyloxygruppe, einer Nonyloxygruppe, einer Decyloxygruppe
und einer Octadecyloxygruppe; Arylgruppen, die mit Alkoxyalkoxygruppen
substituiert sind, beispielsweise einer Methoxyethoxygruppe
und Butoxyethoxygruppe; Arylgruppen, die mit
Arylalkoxygruppen substituiert sind, beispielsweise einer
Benzyloxygruppe, einer 4-(n-Butyl)benzyloxygruppe und einer
4-(n-Butoxy)benzyloxygruppe; Arylgruppen, die mit Acyloxygruppen
substituiert sind, beispielsweise einer Acetoxygruppe,
einer Heptylcarbonyloxygruppe, einer trans-4-Pentylcyclohexyl
carbonyloxygruppe, einer Benzyloxygruppe und einer 4-(n-
Butyl)benzoyloxygruppe; Arylgruppen, die mit Alkoxycarbonylgruppen
substituiert sind, beispielsweise einer Methoxy
carbonylgruppe, einer Butoxycarbonylgruppe und einer Octyloxy
carbonylgruppe; Arylgruppen, die mit Aryloxycarbonylgruppen
substituiert sind, beispielsweise mit einer Phenoxycarbonylgruppe
und einer 4-(n-Butyl)phenyloxycarbonylgruppe;
Arylgruppen, die mit Arylgruppen substituiert sind, z. B.
einer Phenylgruppe, einer 4-Butylphenylgruppe, einer 4-
Pentylphenylgruppe, einer 4-Octylphenylgruppe und einer
4-Butoxyphenylgruppe; Arylgruppen, die mit Halogenatomen
substituiert sind, z. B. mit einem Fluoratom, einem Chloratom,
einem Bromatom, und Arylgruppen, die mit einer Cyanogruppe
oder einer Nitrogruppe substituiert sind.
Die Anthrachinon-Farbstoffe der allgemeinen Formel (I)
kann man herstellen, indem man beispielsweise Verbindungen
der allgemeinen Formel (II)
mit Verbindungen der allgemeinen Formel (III)
YCH₂AR (III)
worin Y ein Halogenatom oder eine Arylsulfonyloxygruppe
bedeutet, und Ar die in der allgemeinen Formel (I) angegebene
Bedeutung hat, in Gegenwart eines Säurebinders,
z. B. von Alkalicarbonat, umsetzt.
Die hier verwendeten nematischen Flüssigkristalle können
aus einer großen Anzahl von nematischen Flüssigkristallen
ausgewählt werden, solange sie den nematischen Zustand
in dem Bereich der Betriebstemperatur aufweisen. Die Zugabe
von den nachfolgend beschriebenen optisch aktiven Substanzen
zu solchen nematischen Flüssigkristallen können
einen cholesterischen Zustand ergeben.
Beispiele für solche nematische Flüssigkristalle
schließen Substanzen, die in Tabelle 1 aufgeführt werden,
und Derivate davon ein.
In Tabelle 1 bedeutet R′ eine Alkylgruppe oder eine Alkoxygruppe
und X′ eine Nitrogruppe, eine Cyanogruppe oder ein Halogenatom.
Die in Tabelle 1 gezeigten Flüssigkristalle weisen alle
eine positive dielektrische Anisotropie auf. Weiterhin
kann man bekannte auf Ester-, Azoxy-, Azo-, Schiff′sche-,
Base-, Pyrimidin-, Diester- und Biphenylesterbasis aufgebauten
Flüssigkristalle mit negativer dielektrischer Anisotropie
in Mischung mit Flüssigkristallen, die eine positive
dielektrische Anisotropie aufweisen, verwenden
unter Voraussetzung, daß die Anisotropie der gebildeten
Mischung positiv ist. Selbstverständlich kann man weiterhin
auch Flüssigkristalle mit negativer dielektrischer Anisotropie
per se verwenden, indem man geeignete Zellkonstruktionen
und Antriebsmethoden wählt.
Als Wirts-Flüssigkristallmaterial, wie es hier verwendet wird,
können alle die in Tabelle 1 aufgeführten Flüssigkristalle
und deren Mischungen verwendet werden. Es wurde festgestellt,
daß ein Flüssigkristallmaterial aus den folgenden vier
Flüssigkristallverbindungen:
die im Handel erhältlich sind, und ein Flüssigkristallmaterial
aus den folgenden vier Flüssigkristallverbindungen:
die ebenfalls im Handel erhältlich sind, für die vorliegende
Erfindung besonders geeignet ist.
Beispiele für optisch aktive Substanzen, die bei der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können, sind chirale
nematische Verbindungen, die man z. B. dadurch herstellt,
daß man eine optisch aktive Gruppe, wie eine 2-Methylbutylgruppe,
eine 3-Methylbutoxygruppe, eine 3-Methylpentylgruppe,
eine 3-Methylpentoxygruppe, eine 4-Methylhexylgruppe und
eine 4-Methylhexyloxygruppe in eine nematische Flüssigkristallverbindung
eingeführt. Selbstverständlich können
auch optisch aktive Substanzen, wie Alkoholderivate, z. B.
1-Menthol und d-Borneol, wie sie in der JA-OS 45546/76
beschrieben werden, sowie Ketonderivate, z. B. d-Campher
und 3-Methylcyclohexan, Carbonsäurederivate, z. B. d-Citronellsäure
und 1-Camphersäure, Aldehydderivate, z. B. d-
Citronellal, Alkenderivate, d. h. d-Linonen, Amine, Amide
und Nitrilderivate verwenden.
Als Zellen, in denen die erfindungsgemäßen Flüssigkristall-
Zusammensetzungen verwendet werden, können bekannte Zellen
für Flüssigkristall-Anzeigen verwendet werden. Solche Zellen
sind im allgemeinen solche, bei denen transparente Elektroden,
die gewünschtenfalls ein Muster aufweisen, auf zwei Glassubstraten
vorliegen, von denen wenigstens eine transparent
ist und die beiden Glassubstrate gegenüber den Elektrodenflächen
liegen und zueinander angeordnet sind unter Verwendung
von geeigneten Abstandshaltern, um die Substrate parallel
zueinander zu halten. Der Abstandhalter ist für den Zellenspalt
entscheidend. Aus praktischen Gesichtspunkten ist der
Zellenspalt im allgemeinen 3 bis 100 µm und insbesondere
5 bis 50 µm groß.
In den nachfolgenden Beispielen werden pleochroitische Anthrachinonfarbstoffe,
die eine Magentafärbung oder eine orange
Färbung ergeben, in Flüssigkristall-Zusammensetzungen gemäß
der Erfindung verwendet, und Flüssigkristall-Zusammensetzungen,
welche pleochroitischen Farbstoff enthalten werden ausführlich
in den folgenden Beispielen beschrieben.
Beispiele für pleochroitische Farbstoffe auf Anthrachinonbasis,
die erfindungsgemäß verwendet werden können, werden in den
nachfolgenden Tabellen 2 und 3 zusammen mit ihren maximalen
Absorptionswellenlängen und Ordnungsparametern beschrieben.
Die maximale Absorptionswellenlänge und das Ordnungsparameter
der jeweiligen in Tabelle 2 und 3 gezeigten Farbstoffe
wurden wie folgt gemessen:
Zu dem vorerwähnten Misch-Flüssigkristall auf Phenylcyclohexanbasis
wurden jeweils einer der in den Tabellen 2 und 3
beschriebenen Farbstoff als pleochroitischer Farbstoff zugegeben.
Das erhaltene Gemisch wurde auf wenigstens 70°C erwärmt,
gut gerührt, so daß die Flüssigkristalle eine isotrope
Flüssigkeit wurden, und anschließend abkühlen gelassen. Dieses
Verfahren wurde auch wiederholt, bis sich der Farbstoff in
dem Flüssigkristall gelöst hatte.
Die so hergestellte Flüssigkristall-Zusammensetzung wurde in
eine Zelle mit einem Spalt von 10 bis 100 µm aus zwei Glassubstraten
mit transparenten Elektroden, bei denen die Oberfläche
des mit dem Flüssigkristall in Berührung kommenden
Glassubstrates mit einem Polyamidharz beschichtet war, und
die Polyamidharzbeschichtung gehärtet worden war, eingesiegelt
und zur Erzielung einer homogenen Orientierung einer
Reibebehandlung unterworfen. In der einer Orientierungsbehandlung
unterworfenen Zellen nahm die Flüssigkristall-Zu
sammensetzung einen homogenen Orientierungszustand an,
wenn keine Spannung an die Elektroden angelegt wurde, und
die Farbstoffmoleküle hatten die gleiche Orientierung wie
das Wirts-Flüssigkristall.
Mit einer so hergestellten Gast-Wirt-Zelle wurde das
Absorptionsspektrum unter Verwendung von polarisiertem
Licht in paralleler Richtung zur Orientierung der Flüssigkristallmoleküle
und von polarisiertem Licht senkrecht zur
Richtung der Orientierung gemessen und Absorption A // und A ┴
des Farbstoffes gegenüber polarisiertem Licht und die
maximale Absorptionswellenlänge wurde bestimmt. Zur
Bestimmung der Absorption des Farbstoffes wurden Korrekturen
vorgenommen hinsichtlich der Absorption durch das
Wirts-Flüssigkristall und dem Reflexionsverlust der Zelle.
Das Ordnungsparameter S wurde nach folgender Gleichung bestimmt:
Zu dem gleichen Flüssigkristall wie in Beispiel 1 wurde
der Farbstoff Nr. 2 aus Tabelle 2 der Formel
in einer Menge von 1,50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Flüssigkristalls, zugegeben unter Erhalt einer Flüssigkristall-
Zusammensetzung.
Die so erhaltene Flüssigkristall-Zusammensetzung wurde
in der gleichen Zelle, wie sie in Beispiel 1 verwendet
wurde (Substratspalt: etwa 10 µm) eingesiegelt und das Absorptionsspektrum
wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1
gemessen. Dieses Spektrum wird in Fig. 1 gezeigt, worin
die Kurven 1 und 2 A // und A ┴ bedeuten. Die maximale
Absorptionswellenlänge in sichtbarem Licht betrug 536 nm,
und A // und A ┴ bei der maximalen Absorptionswellenlänge waren
1,132 und 0,138. Das Ordnungsparameter des Farbstoffes war
somit 0,71. Der Schmelzpunkt des Farbstoffes war 126-127°C
in einer Menge von 0,97 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Flüssigkristalls, zugegeben unter Erhalt einer Flüssigkristall-
Zusammensetzung.
Die so erhaltene Flüssigkristall-Zusammensetzung wurde
in die gleiche Zelle, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde
(Substratspalt: etwa 10 µm), eingesiegelt und das Absorptionsspektrum
wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 gemessen.,
Das Ordnungsparameter des Farbstoffes wurde berechnet und
betrug 0,73. Der Schmelzpunkt des Farbstoffes betrug
116 bis 117°C.
Zum gleichen Flüssigkristall, wie es in Beispiel 1 verwendet
wurde, wurde der Farbstoff Nr. 11 aus Tabelle 2 der Formel
in einer Menge von 1,13 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des
Flüssigkristalls, zugegeben unter Erhalt einer Flüssigkristall-
Zusammensetzung.
Die so erhaltene Flüssigkristall-Zusammensetzung wurde in
der gleiche Zelle, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde
(Substratspalt: etwa 10 µm), eingesiegelt und das Absorptionsspektrum
wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 gemessen.
Das Ordnungsparameter S dieses Farbstoffes wurde berechnet
und betrug 0,73. Der Schmelzpunkt des Farbstoffes betrug
116 bis 117°C.
Zum gleichen Flüssigkristall, wie in Beispiel 1 verwendet,
wurde der Farbstoff Nr. 20 aus Tabelle 2 der Formel
in einer Menge von 1,30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des
Flüssigkristalls zugegeben unter Erhalt einer Flüssigkristall-
Zusammensetzung.
Die so erhaltene Flüssigkristall-Zusammensetzung wurde in
die gleiche Zelle, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde
(Substratspalt: etwa 10 µm), eingesiegelt und das Absorptions
spektrum wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 gemessen.
Das Ordnungsparameter S des Farbstoffes wurde berechnet und
betrug 0,70. Der Schmelzpunkt des Farbstoffes betrug
185-186°C.
Zum gleichen Flüssigkristall, wie in Beispiel 1 verwendet,
wurde der Farbstoff Nr. 9 aus Tabelle 3 mit der Formel
in einer Menge von 0,91 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Flüssigkristalls, zugegeben unter Erhalt einer Flüssigkristall-
Zusammensetzung.
Die so erhaltene Flüssigkristall-Zusammensetzung wurde in
die gleiche Zelle, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde
(Substratspalt: etwa 10 µm), eingesiegelt und das Absorptionsspektrum
wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 gemessen.
Das Absorptionsspektrum wird in Fig. 2 gezeigt, in welcher
Kurven 3 und 4 A // bzw. A ┴ bedeuten. Die maximale Absorptionswellenlänge
im Bereich des sichtbaren Lichtes betrug
504 nm, und A // bzw. A ┴ bei der maximalen Absorptionswellenlänge
betrug 0,494 bzw. 0,060. Das Ordnungsparameter S des
Farbstoffes war somit 0,71. Der Schmelzpunkt des Farbstoffes
betrug 137-138°C.
Zum gleichen Flüssigkristall, wie es in Beispiel 1 verwendet wurde,
wurde der Farbstoff Nr. 11 aus Tabelle 3 mit
der Formel
in einer Menge von 1,07 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des
Flüssigkristalls, zugegeben unter Erhalt einer Flüssigkristall-
Zusammensetzung.
Die so hergestellte Flüssigkristall-Zusammensetzung wurde in
der gleichen Zelle, wie sie in Beispiel 1 (Substratspalt:
etwa 10 µm) verwendet wurde, eingesiegelt und das Absorptionsspektrum
wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1
gemessen. Das Ordnungsparameter S des Farbstoffes wurde
berechnet und betrug 0,73. Der Schmelzpunkt des Farbstoffes
betrug 136-137°C.
Um Daten hinsichtlich der praktischen Stabilität der Farbstoffe
bei ihrer Verwendung in Flüssigkristall-Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung zu erzielen, wurde in beschleunigter
Zersetzungstest durchgeführt.
Jede Flüssigkristall-Zusammensetzung, wie sie in den Beispielen
2 bis 6 hergestellt worden war, wurde in die gleiche
Zelle, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde, eingesiegelt
und 100 h in einem Sonnenschein-Wettermesser stehen
gelassen, um den Verringerungsgrad der Absorption festzustellen.
Zum Vergleich wurden typische bekannte Farbstoffe
jeweils in den gleichen Zellen eingesiegelt und dem gleichen
beschleunigten Zerstörungstest wie oben unterworfen.
Als Lichtquelle für den Sonnenschein-Wettermesser wurde
eine Kohlenstoffbogenlampe verwendet und der beschleunigte
Zerstörungstest wurde bei einer Temperatur von etwa 50°C
und einer Feuchte von etwa 90% durchgeführt. Bei dem beschleunigten
Zerstörungstest wurde die Zelle mittels eines
ultraviolette Strahlen abfangenden Filters geschützt.
Das Ergebnis des beschleunigten Zerstörungstests wird in
Fig. 3 gezeigt, wo das Verhältnis der Absorption A zu einer
vorbestimmten Zeit zu der Anfangsabsorption Ai (A/Ai) auf
der Ordinate und die beschleunigte Zerstörung auf der
Abszisse gezeigt wird. In Fig. 3 geben die Kurven 5, 6 und
7 die Veränderung der Absorption in Zellen an, welche den
Farbstoff 2, einen Azofarbstoff der Formel
(nachfolgend als Farbstoff A bezeichnet) und einen Azofarbstoff
der Formel:
(nachfolgend als Farbstoff B bezeichnet) enthalten.
Aus Fig. 3 wird ersichtlich, daß der erfindungsgemäße
Farbstoff wesentlich stabiler ist als die bekannten Farbstoffe A
und B.
Im wesentlichen die gleichen Ergebnisse, wie man sie bei
Verwendung des Farbstoffes gemäß Beispiel 2 erzielt, erhält
man auch bei Verwendung der Farbstoffe gemäß Beispielen 3
bis 8.
Zu dem gleichen Flüssigkristall, wie er in Beispiel 1 verwendet
wurde, wurde der Farbstoff Nr. 2 aus Tabelle 2 und
der Farbstoff Nr. 9 aus Tabelle 3 in einer Menge von 1,5
Gew.-% bzw. 1,2 Gew.-%, bezogen auf das Flüssigkristall,
zugegeben, wobei man eine Flüssigkristall-Zusammensetzung
erhielt.
Die so erhaltene Flüssigkristall-Zusammensetzung wurde
in der gleichen Zelle, wie sie in Beispiel 1 verwendet
wurde (Substratspalt: etwa 10 µm), eingesiegelt, wobei
die Flüssigkristallschicht eine tiefrote Farbe ergab.
Zu dem gleichen Flüssigkristall, wie es in Beispiel 1 verwendet
wurde, wurde der Farbstoff Nr. 9 aus Tabelle 3 und
ein Farbstoff, der eine blaue Farbe ergibt und die Formel
ergibt, in einer Menge von 1,5 Gew.-% bzw. 1,2 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Flüssigkristalls, zugegeben unter
Erhalt einer Flüssigkristall-Zusammensetzung.
Die so erhaltene Flüssigkristall-Zusammensetzung wurde in
der gleichen Zelle, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde
(Substratspalt: etwa 10 µm), eingesiegelt und die Flüssigkristallschicht
zeigte eine schwarze Farbe.
Claims (4)
1. Flüssigkristall-Zusammensetzung aus einem Wirts-
Flüssigkristall und einem pleochroitischen darin als
Gastmaterial gelösten Farbstoff auf Anthrachinonbasis,
dadurch gekennzeichnet,, daß der Farbstoff auf
Anthrachinonbasis die allgemeine Formel I
hat, worin X eine Aminogruppe oder eine Hydroxylgruppe und
Ar eine Arylgruppe, die substituiert sein kann durch eine
Alkylgruppe, eine Alkoxyalkylgruppe, eine Aryloxyalkylgruppe,
eine Cycloalkylgruppe, eine Alkoxygruppe, eine
Alkoxyalkoxygruppe, eine Aryloxygruppe, eine Acyloxygruppe,
eine Alkoxycarbonylgruppe, eine Aryloxycarbonylgruppe, eine
Arylgruppe, ein Halogenatom, eine Cyanogruppe oder eine
Nitrogruppe, bedeutet.
2. Flüssigkristall-Zusammensetzung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arylgruppe
eine Gruppe der Formel
worin R 3 bis 8 Kohlenstoffatome und eine geradkettige oder
verzweigte Alkyl- oder Alkoxygruppe bedeutet, ist.
3. Flüssigkristall-Zusammensetzung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Wirts-Flüssigkristall
ein nematisches Flüssigkristall auf Basis von
Bisphenyl oder Phenylcyclohexan ist.
4. Flüssigkristall-Zusammensetzung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Anthrachinonfarbstoff
der Formel I X OH bedeutet und zusätzlich
ein Farbstoff auf Anthrachinonbasis, der eine blaue Farbe
ergibt und die allgemeine Forml IV
hat, worin Y ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom oder eine
Gruppe -NR- (worin R ein Wasserstoffatom oder eine Niedrigalkylgruppe
bedeutet) bedeutet, und Ar die in der allgemeinen
Formel I angegebene Bedeutung hat, enthalten ist.
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