DE318654C

DE318654C -

Info

Publication number: DE318654C
Application number: DENDAT318654D
Authority: DE

Description

Man hat schon vorgeschlagen, ■ Rohsaft mittels geschiedenen, also erwärmten und gekalkten Rübensaftes zu behandeln. Dabei tritt infolge der energischen Einwirkung des Kalkes auf die Markbestandteile des Saftes stets Färbung des letzteren ein. Auch werden Heizflächen der Vorwärmer u. dgl. mit Kalkkrusten bedeckt. Nach einem anderen Verfahren reinigt man den wannen Saft dadurch, daß man ihn mit etwa 1 bis i³/₄ Prozent Ätzkalk und gleichzeitig mit großen Mengen Saturationsschlamm behandelt. Dieses Verfahren erfordert teuere mechanische Einrichtungen. Die vorliegende Erfindung bezweckt nun die Beseitigung der genannten Übelstände und bewirkt gleichzeitig eine Beschleunigung der Filtration.

■ Nach der Erfindung wird dem Rohsaft mit Saturationsschlamm durchmischter Saturationssaft in solcher Menge zugefügt, daß die Saft- mischung annähernd neutral bzw. schwach sauer oder schwach alkalisch reagiert. Sie wird dann erwärmt, wobei sich ein flockiger Niederschlag bildet, der sich leicht abfiltrieren läßt. Der Saft wird dann mit der noch erforderliehen Menge Kalk geschieden und in üblicher Weise saturiert.

Eine Krustenbildung auf den Heizflächen tritt nicht ein, dagegen wird der Saft vollständiger von Eiweißstoffen und anderen Nichtzuckerstoffen befreit als nach den bisher bekannten Verfahren. Je mehr Saturation'" saft und -schlamm in den Rohstoff zurückgeführt wird, desto kleiner ist der Verbrauch des zur weiteren Reinigung notwendigen Kalkes. Neben den vorerwähnten Vorteilen wird ferner eine namhafte Verminderung des sich zudem sehr leicht aussüßenden Schlammes erreicht, so daß an allen zur Erzeugung des Zuckers notwendigen Rohmaterialien bedeutende Ersparnisse erreicht werden, namentlich auch an Heizstoffen. Die zur Durchführung des Verfahrens benötigte Einrichtung ist einfach und billig und beschränkt sich bei bestehenden Anlagen auf Abänderung der Saftrohrleitung und Einschiebung der Meßgefäße für den beizufügenden saturierten Saft in den Saftlauf.

Ausführungsbeispiel: \

Einrichtung und Arbeit für die Zuckerfabrik Modrany, Böhmen. Hinter der Schlamm- ' pumpe führt ein Zweigrohr zum Meßgefäß, welches etwa ein Fünftel des Ablaufs faßt und in welches der mit Schlamm gemischte Saturationssaft ständig eintritt. Von da aus fließt er in einen Behälter, in welchen der von der Wage kommende Rohsaft eingeführt wird. Gleichzeitig werden etwa 0,4 Prozent Kalk zugegeben, was zur Erhaltung, der nötigen Alkalität des Saftes notwendig ist. " Dieses Gemenge von Roh- und saturiertem Saft, Schlamm und Kalk wird in einem Anwärmer ·.

auf 85 ° erwärmt. An den 25 m² der An-. wärmfläche setzen sich in 24 Stunden etwa 400 g eines lockeren ..aschenartigen Schlammes ab. Der prachtvoll geschiedene angewärmte i Saft, welcher beim Stehen einen flockigen. I Niederschlag absetzt und sich sehr gut filtrieren läßt, wird im Wischer mit noch 1 bis j 1,8 Prozent Kalk versetzt, und auf etwa 0,08 | Alkalität aussaturiert. Bei der zweiten Saturation wird kein Kalk zugegeben.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zum Reinigen von Rohsait bei der Zuckererzeugung, dadurch gekennzeichnet, .daß dem Rolisaft mit Saturationsschlamm durchmischter Saturationssaft in solcher Menge zugefügt wird, daß die Saitmischung annähernd neutral bzw. nur schwach sauer oder schwach alkalisch reagiert. · .