DE31785C - Neuerungen an Gaskraftmaschinen - Google Patents
Neuerungen an GaskraftmaschinenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F02B—INTERNAL-COMBUSTION PISTON ENGINES; COMBUSTION ENGINES IN GENERAL
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 46: Luft- und Gaskraftmaschinen.
LEWIS HALLOCK NASH in BROOKLYN (County of Kings, New-York, V. S. Α.).
Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. December 1883 ab.
; Die Erfindung bezweckt, Wärmeverluste zu vermeiden, welche bei den auf übliche Art
durch einen. Wassermantel gekühlten Arbeitscylindern unausbleiblich sind. Zu diesem Behufe
streicht das Explosionsgemisch nach seiner Verdichtung durch den vorwärts gehenden
Kolben in Gegenwart von Wasser und bei relativ niedriger Temperatur aus einem Vorrathsraum
über die erhitzten Theile der Maschine auf seinem Wege nach dem Cylinder
hinweg und kühlt diese durch Aufsaugung eines Theiles ihrer Wärme, wodurch es selbst an
'lExpansivkraft gewinnt. Die Einrichtungen sind derart, dafs die Maschine ausschliefslich oder
zum Theil mit einer aus flüssigem Brennstoff durch die Maschine selbst erzeugten Ladung
versehen wird, wodurch an Gas gespart wird, das dann nur zum ,Inganghalten der Maschine
bis zu .genügender Erhitzung benutzt wird, während durch Vergasen des flüssigen Brennstoffes
in der Maschine selbst diese weiter betrieben wird. Es findet zu diesem Zwecke ·
die Einführung des flüssigen Brennstoffes mit Luft, Wasser und Gas in einen Compressionsraum
des Cylinders statt; die durch die Compression erzeugte Wärme führt dann die Vergasung
des flüssigen Brennstoffes in diesem Räume herbei, und das mit Luft und Gas gemischte
Product bildet so das Explosionsgemisch, durch welches die Maschine, wie in der jetzt üblichen Weise, getrieben- werden
kann. Das aufser dem flüssigen Brennstoff erforderliche Gasquantum ist sehr gering und
braucht man in den Compressionsraum Leuchtgas überhaupt nicht einzuführen, kann vielmehr
seine Verwendung auf das Speisen der Brenner beschränken. Durch Verdunsten des flüssigen
Brennstoffes im Compressionsraume wird viel von der durch die Compression erzeugten
Wärme absorbirt und dadurch die Temperatur der Ladung erniedrigt; um letzteres zu befördern,
kann zugleich mit dem flüssigen Brennstoff kaltes Wasser eingeführt werden.
Aufserdem kann die Maschine durch den Druck des Explosionsgemisches im Vorrathsraume
oder durch ein im Schmierraume der Maschine aus flüssigem Brennstoff erzeugtes Gasgemisch in Gang gebracht werden. Hierbei
können zwei oder mehr Cylinder mit einem Gasvorrathsraum combinirt werden, der mit
dem Compressionsraum eines jeden communicirt, so dafs bei jedem Kolbenhub die comprimirten
Gase in den Vorrathsraum übergedrückt und aus diesem den Cylindern zugeführt
werden können.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnungen zeigt hauptsächlich im. Verticalschnitt eine stehende,
einfach wirkende Zwillings - Gaskraftmaschine, bei welcher der eine, höher stehende Kolben
in der in vollen Linien dargestellten Position sich auf dem Punkt befindet, wo Entzündung
eintritt (die Punktirung zeigt diesen Kolben im höchsten Hubpunkte), während der tiefer
stehende Kolben sich dem tiefsten Hubpunkte nähert: Fig. 2 zeigt einen Verticalschnitt, rechtwinklig
zu dem in Fig. 1 dargestellten, durch die Steuerungsschieber, Fig. 3 einen Schnitt
durch die Cylinderscheidewand bezw. den Vor-
rathsraum für das Explosionsgemisch, Fig. 4 einen Schnitt durch das Gehäuse eines Schiebers,
Fig. 5 einen Horizontalschnitt nach der Linie x-x, Fig. 1 und 3, Fig. 6 einen solchen
nach der Linie y-y, Fig. 1, Fig. 7 einen Verticalschnitt
durch die Schieber in ihrer Position beim Kolbenrückgange, und Fig. 8 einen solchen
in ihrer Position beim Einlassen der Ladung.
Statt der dargestellten Zwillingsmaschine könnte man auch eine Maschine mit einem
oder mit mehr als zwei Cylindern und in jeder Lage derselben nach dem zu beschreibenden
System anordnen.
Die einfach wirkenden Cylinder A1A2 sind
ebenso wie das Triebwerk von dem stehenden Gehäuse K umgeben, an dessen oberem Theil
ein Vorrathsraum D1 von der Decke des Gehäuses zu beiden Seiten desselben bis unterhalb
der unteren Cylinderdeckel sich erstreckt, in welchem das Explosionsgemisch in comprimirtem
Zustande vorräthig gehalten wird. Oben sind die beiden Cylinder durch lösbare Deckel H&
geschlossen, und der mit J bezeichnete untere Theil des Gehäuses K; der das Triebwerk umschliefst,
dient zugleich zur Aufnahme von OeI und Wasser. Beim Gange der Maschine wird
von den Compressionsräumen C1 C2, Fig. 1, am unteren Theile des Treibcylinders Explosionsgemisch
in den Vorrathsraum Z)1 eingepumpt , die Maschine kann indessen auch von
irgend einer anderen Quelle aus, beispielsweise von einer besonderen Luft- und Gascompressionspumpe,
gespeist werden. Im ersteren Falle wird Communication zwischen C1 C2 und dem
Vorrathsraum D1 durch federbelastete Rückschlagventile
v1 v2 in den unteren Cylinderdeckeln,
Fig. 1, hergestellt, welche unter dem Druck in den Compressionsräumen C1 C2 geöffnet
werden. Aus dem Vorrathsraum D1 gelangt dann das. so comprimirte Gemisch durch
Vermittelung der Steuerungsschieber in den Explosionsraum der Cylinder und wird hier
entzündet.
Dadurch, dafs das Explosionsgemisch bei relativ niedriger Temperatur im Räume D1 vorräthig
gehalten wird, beide Seiten und die unteren Deckel der Cylinder umgiebt, wird eine
übermäfsige Erhitzung der letzteren und der arbeitenden Theile, namentlich auch der ebenfalls
vom Raum D1 zum Theil umgebenen Gehäuse der Steuerungsschieber, Fig. 5, verhindert.
Der in die Compressionsräume mit Luft und Wasser (oder auch mit Gas) eingelassene
flüssige Brennstoff verdunstet infolge des starken Druckes und bildet auf diese Weise
das Explosionsgemisch, welches auch im Vorrathsraum -D1 comprimirt erhalten wird.
Die vom Vorrathsraum D1 ebenfalls umgebenen Führungshälse S3 B1, Fig. 1 und 6, von
geringerem Durchmesser als die Cylinder, dienen am unteren Theile der letzteren zur Führung
der hohlen Stangen R1R2 der Kolben P1P'2,
welche mit Spielraum in den Cylindern sich verschieben und durch Dichtungsringe D 2 abgedichtet
sind. Der untere Theil J des Gehäuses K wird im Falle seiner Benutzung zum
Vergasen flüssigen Brennstoffes luftdicht und mit lösbaren Deckeln J2 für den Zugang zum
Triebwerk hergestellt. Die Zapfen K1 der in diesen Deckeln gelagerten Treibachse S sind
mit den Kolbenstangen R1R2 durch Pleuelstangen
i?8 und Lenkstangen i?7 verbunden;
die oberen Enden der Lenkstangen R7 stützen sich gegen eine- festliegende Stahlbrücke, und
ihre unteren Enden werden durch um Zapfen am Gehäuse K schwingende Gegenlenker i?9
geführt. Die Steuerungsschieber F1 F2 communiciren durch einen Kanal F auf einer Seite
der Cylinder, im oberen Theile des Gehäuses, Fig. 3 und 5, mit einander, und zwischen F
und dem Vorrathsraum D1 wird durch eine Oeffnung α4 mit Ventil a1 Communication hergestellt,
um die Zuströmung der Ladung nach den Schiebern F1 V2 der Cylinder hin reguliren
zu können. Der Schieber F1 wird von der Treibachse durch das unter einem rechten
Winkel zur Kurbel stehende Excenter yl nebst
Stange x1 so bewegt, dafs während des vollen'
Kolbenhubes die Schieberkanäle geöffnet sind, wodurch zugleich der Auslafs der Verbrennungsproducte,
der Einlafs der comprimirten Ladung durch den Kanal e1, Fig. 2, in den
anderen Schieber F2 bewirkt wird. Um ein Anlassen der Maschine unabhängig vom Schieber
F2 zu ermöglichen, ist der Kanal e1 durch
Rohr d1, Fig. 1, 4 und 5, mit dem Cylinderkanal/1
verbunden, so dafs durch Schieber F1 allein die Maschine in Gang gebracht werden
kann. Der Schieber F2 schneidet den Einlafs der Ladung in den Cylinder ab, wenn das
Ventil λ3 im Rohr d1 geschlossen wird, und
dient ferner zur Entzündung der Ladung und zur Bewegung der dies bewirkenden Brenner.
Für den anderen Cylinder sind gleichfalls zwei Schieber F3 F4 vorhanden, welche in analoger
Weise, wie beschrieben, functioniren. Während aus dem Vorrathsraum D1 die comprimirten
Gase den Steuerungsschiebern F1 F2 bezw. F3 F* durch Kanal F zugeführt werden,
wird durch Röhren W1 W2 ein Gemisch aus
Wasser und flüssigem Brennstoff in die Kanäle Z1Z2 der Schieber F1 bezw. F3 und von
hier in die Compressionsräume C1 C2 eingeführt. Im Zündkanal. L des Schiebers F2
bezw. F4 .liegt ein durch Rohr p3 gespeister
Brenner J, der durch einen von derselben Quelle gespeisten Aufsenbrenner J1 nach jedem
Kolbenhube wieder angezündet wird. Diese Art der Entzündung entspricht der bei Gaskraftmaschinen
üblichen, doch könnte man ebensogut auch auf anderem Wege, beispiels-
weise durch den elektrischen Funken, die Entzündung bewirken.
Die dargestellte Schiebersteuerung ist nur für eine Drehungsrichtung der Maschine brauchbar,
doch binde ich mich nicht an eine besondere Form der Schieber, auch nicht an deren Benutzung
bei einer Maschine mit constanter Füllung; es können auch andere Mechanismen,
welche den Zeitpunkt der Absperrung variabel zu machen, und solche, welche das Reversiren
gestatten, verwendet werden.
Wenn der flüssige Brennstoff, den man in einen oder beide Compressionsräume injiciren
kann, durch die Ventilöffnung in den Vorrathsraum D1 übertritt, so werden seine bei der
Compression nicht vergasten Theile an den heifsen Wänden der Maschine vergast und
findet dann Vermischung mit den comprimirten Gasen dieses Raumes statt. Maschinen mit
variabler Füllung können durch Entzünden des Gasgemisches beim Uebertritt aus dem Vorrathsraum
in den Cylinder in Gang gebracht werden. Für das Ingangsetzen einer Maschine mit constanter Füllung mittelst Gase aus dem
Vorrathsraum D1 bediene ich mich eines einfachen Verfahrens. Bei diesen Maschinen lassen
die Steuerungsschieber das Gasgemisch mit Beginn des Hubes ein, und dieser Einlafs wird
während des ganzen Hubes nur dann unterbrochen, wenn nach Entzünden der Gase im
Cylinder der Druck gröfser als im Vorrathsraum ist, denn alsdann verhindert das Rückschlagventil
c1, Fig. i, im Rohr d1 das Zurückströmen der Gase in diesen Raum. Ist hier
aber genügender Druck vorhanden, so werden die betreffenden Rückschlagventile geöffnet, und
da die Steuerungsventile derart sind, dafs sie während des vollen Kolbenhubes wirken, so
kann mit Ausnahme des todten Punktes an jedem anderen Hubpunkte Ingangsetzung erfolgen.
Wenn dann durch die Explosion der Kolben vorgeht, so schliefseil sich zugleich die
Rückschlagventile C1C2 der Röhren d1 d2 und
lassen dann nur in dem Falle mehr Gas nachströmen, dafs eine zu bedeutende Spannungserniedrigung im Explosionsraume eintritt.
Der Druck im Vorrathsraume wird durch beständiges Speisen mit Explosionsgemisch aus
dem Compressionsräume erhalten, denn da die Gase im Arbeitscylinder heifs sind, so wird
von diesem nicht eine solche Menge kalten Gases aus dem Vorrathsraume aufgenommen,
dafs vor dem Gange der Maschine ein Ueberströmen stattfände. Zum Ingangsetzen würde
demnach ein Gasdruck im Vorrathsraume genügen, der die Reibung in der Maschine überwindet.
Unterbricht man den Gang der Maschine nur auf kurze Zeit, so bleibt für das Ingangbringen
der Druck im Vorrathsraume hoch genug, bei längerem Stillstande läfst aber infolge
von Undichtigkeiten der Druck zu sehr nach. Um diesem Uebelstande zu begegnen, pumpe
ich mittelst einer mit Rohr ρ2, Fig. 2, zu verbindenden
Luftpumpe Luft und Gas nach. Einer Ubermäfsigen Erhitzung der Cylinder wird durch die sie umgebenden, um Vieles kälteren
Gase infolge Wärmeabsorption seitens der letz-, teren vorgebeugt.
Die Wirkungsweise von Kolben und Steuerungsschiebern ist folgende:
Wenn nach der Explosion beispielsweise Kolben P1 zurückgeht, tritt Luft durch den
vom Kanal i1 des Schiebers F1 geöffneten Kanal
i in der Gehäusewand, Fig. 4, in den Compressionsraum
C1 ein, Gas tritt aus Rohr g1 in Kanal i'2 und weiter in Kanal i1 des Schiebers
F1 über, Fig. 7, während ein Gemisch aus flüssigem Brennstoff und Wasser durch
Rohr W1 in denselben Schieberkanal eindringt, so dafs das Ganze durch Kanal i in den
Raum C1 übertritt. Zugleich entweichen durch Kanal 0 die Verbrennungsproducte. Nach vollendetem
Rückgange stehen die Steuerungsschieber in der Position Fig. 8, Kanal 0 und
ebenso Kanäle i g1 und W1 werden durch den
Schieber geschlossen, und nun findet Compression des flüssigen Brennstoffes und der
Gase im Räume C1 beim Kolbenvorgange statt, so dafs aus diesem das Gemisch durch Ventil v1
in den Vorrathsraum D1 übergedrückt wird. Bei Beginn des Kolbenrückganges stellt Kanal k1
des Schiebers F1 durch Kanal h1 Communication
mit dem Einlafs ,F1 her und durch
Kanal e1 mit dem Kanal m1 des Schiebers F2,
so dafs die comprimirte Ladung aus D1 durch Kanäle Fh1 k1 e1 ml und/1 in den Explosionsraum A1 tritt, bis Schieber F2 die Communication
durch Schliefsen von f1 unterbricht,
wie aus der den Moment des Schliefsens darstellenden Fig. 2 hervorgeht. Jetzt ist Kanal z2
des Schiebers F1 mit Gas aus dem Rohr gl
gefüllt, Schieber F1 stellt nun durch Kanal sl
Communication mit dem Raum D\ Fig. 8, her, so dafs das comprimirte Gas das in P und i1
enthaltene Gas durch Kanal r1 mit sich nimmt, der durch Kanal ul von F2 geöffnet wird,
worauf das Gas durch Kanal L1 in den Kanal/1 nahe vor dem Zündkanal des Schiebers F2 tritt.
Infolge der in diesem Augenblick vom Schieber F2 zwischen dem Zündraum L und dem
Kanal f1 hergestellten Communication schlägt
die Flamme des Brenners J in das aus L1 kommende Gas und entzündet die Ladung.
Fig. 2 zeigt die Schieberstellung gerade vor der Entzündung, Fig. 7 beim Kolbenrückgang
und Fig. 8 während des Einlasses der Ladung.
Will man die Maschine in kaltem Zustande anlassen, so schliefst man Ventil a1, Fig. 3
und 5, und entläfst aus Rohrp2 und Hahn α5
eine Quantität Explosionsgemisch in den Vor-
rathsraum D1. Dann wird durch Oeffnen des
Hahnes as im Rohr d1 freie Communication
zwischen dem Kanal e1 und dem in den Explosionsraum
A1 führenden Kanal f1 hergestellt.
Zu gleichem Zwecke wird auch Hahn a? mit
Bezug auf den Explosionsraum A2 geöffnet. Durch Oeffnen des Ventils al strömt dann das
comprimirte Gemisch unter Druck durch Kanal F, Kanal K1 und Kanal k1 des Schiebers F1
nach dem Kanal e1 und durch Rohr d1 und
Kanaiy1 in den Explosionsraum A\ und während
dann infolge der Explosion der Kolben P1 vorwärts getrieben wird, geht der zweite Kolben
P2 rückwärts. .
Nun werden vom Schieber F1 die Kanäle e1 kl
und der Exhaustkanal Q. für den Rückgang des Kolbens P1 geschlossen, während der zum
Kolben P2 gehörige Schieber durch seine Kanäle e2 h2, Fig. 5, derart mit Kanal F communicirt,
dafs die comprimirten Gase durch Rohr d3 und Kanaly2 in den Explosionsraum A2 übertreten
und den Kolben P2 vorwärts treiben, wenn durch den Zündschieber F2, Fig. 5,
Explosion eingeleitet wird. Dabei wird das Ventil c2 im Rohr d2 geschlossen und die
Communication mit D1 unterbrochen, bis der Druck in A2 unter den Druck in JD1 sinkt;
alsdann strömt durch Rohr d2 mehr Gas nach.
Beim Gange der Maschine erhitzt sich nach und nach das Aufsengehäuse, und die Ventile oP
und <28, Fig. i, werden nun nach und nach
geschlossen, so dafs die Maschine bald wie eine gewöhnliche Gasmaschine arbeitet. Nach
genügendem Erhitzen der Maschine führt man durch Rohre W1 W2, Fig. 5, in einen oder
beide Compressionsräume C1 C2 flüssigen Brennstoff
mit Wasser zur Vermischung mit eintretender Luft und Gas ein. Nach eingetretenem
Vergasen des Brennstoffes kann weniger Gas zugeleitet werden, bis endlich die Maschine
vom vergasten Brennstoff allein in Gang erhalten wird, worauf das Gas nur zum Speisen
der Brenner,J und J1 durch Rohr p3 benutzt
wird.
An einer bestimmten Hubstelle wird der Ladungseinlafs durch die Steuerung der Schieber
unterbrochen, indessen kann auch in ganz analoger Art die Maschine mit veränderlicher Füllung
arbeiten. Zu diesem Zwecke läfst man zunächst während des vollen Hubes die Ladung
einströmen und entzündet dieselbe beim Eintritt in den Cylinder, und verkürzt dann immer
mehr und mehr die Periode der Einströmung, bis die Maschine in vollem Gange und genügend
erhitzt ist, um wie eine gewöhnliche Gaskraftmaschine weiter zu functioniren. Demnach besteht
das Wesentliche dieses Theiles der Erfindung darin, dafs der Druck der Vorrathsgase
benutzt wird, um zunächst die Maschine in Gang zu setzen, und nach hinreichender Erhitzung
findet dann das Laden durch einen passenden Schiebermechanismus, wie gewöhnlich,
statt.
Der Betrieb der Maschine kann auch durch Vergasen eines in den Schmierraum J eingeführten Oeles stattfinden, und dieser zunächst
zum Schmieren des Triebwerkes dienende Raum kann auch als Vorrathsraum für das Explosionsgemisch benutzt werden. Durch ein Rohr p\
Fig. 2, kann man zu diesem Zwecke einen flüssigen Brennstoff in das Gehäuse einführen,
der durch die Hitze des letzteren vergast wird und mit den Wasserdämpfen sich vermischt.
Durch ein zweites Rohrp4, Fig. 2, mit Ventil α6,
das den Raum J mit dem Rohr pa verbindet,
wird dann eine Quantität Explosionsgemischstatt Gas den Brennern zur Entzündung der
Ladung zugeführt. Zu demselben Zwecke kann Rohr g·2, Fig. 5, mit dem Raum J durch ein
ähnliches Rohr verbunden werden. Treibt man die Maschine mit im Raum J erzeugtem Explosionsgemisch,
so wird dasselbe in das Rohr g1 in gleicher Weise, wie bei Benutzung von Gas,
eingeführt, und braucht man alsdann Luft in diesen Raum nicht -einzuleiten. Bei Verwendung
von sehr flüchtigem Brennstoff, wie Gasolin, braucht man Gas für das Ingangsetzen
nicht und kann auf folgende Weise verfahren:
Im Vorrathsraum D1 stellt man mit Hülfe des Rohres p2 einen starken Luftdruck her und
öffnet dann Ventil α4 des Rohres ds, so dafs
die comprimirte Luft aus Z)1 nach dem Raum J gelangt, das Gasolin durchstreicht und ein explosives
Gasgemisch bildet. Letzteres kann dann durch Rohr ρ 5 nach den Schiebern gelangen
und, wenn gewünscht, durch Rohr p* auch dem Brenner zugeführt werden. Zur Entzündung
der Ladung empfiehlt sich jedoch durch Rohrp3 eingeführtes Leuchtgas als zuverlässiger.
Dann Öffnet man Ventil a1 im Kanal F und
Ventil a7 des Rohres p5, worauf Gasgemisch
aus J bei der Bewegung der Schieber aus Rohr gl und Luft bei i, Fig. 4, in den Vorrathsraum
D1 tritt. Bei Benutzung des weniger flüchtigen Brennstoffes kann für den Anfang
Gas zum Betriebe nöthig werden, bis durch genügendes Erhitzen der Maschine die Vergasung
des Brennstoffes im Räume J möglich wird. Zur Beförderung der Vergasung führe
ich das Rohr d3 bis unter die Oberfläche der Flüssigkeit hinab, um die comprimirte ■ Luft
unmittelbar in letztere selbst einzudrücken.
Aufser durch Rohr ^3 und sein Ventil α4
wird zwischen den Räumen JD1 und J keine weitere Verbindung hergestellt. Zweck dieser
Verbindung ist, im Falle nicht genügender Erhitzung und Gaserzeugung das vorhandene Gas
aus J durch Vermittelung der Schieber V1 F2 in den Vorrathsraum D1 einzulassen, dasselbe
wie gewöhnlich im Compressionsraum C1 zu
comprimiren und auf diese Weise die Vergasung im Raum J zu befördern.
Zur Regulirung der Gaszuströmung nach der Maschine können die Ventile der Rohre ρ * ρ 5,
durch welche äufsere Communication zwischen J und den Cylindern hergestellt wird, mit einem
Centrifugalregulator verbunden werden. Auch kann man die Rohre pip5 durch Kanäle in
dem Gehäuse ersetzen.
Natürlich kann auch in beiden Räumen und in J, die, wie beschrieben, durch das Schiebersystem
commumciren, gleichzeitig oder auf andere Art das Gasgemisch zum Betriebe der
Maschine erzeugt werden, so lange diese die Gasproduction aus einem flüssigen Brennstoff
unter Druck selbst bewirken kann. Statt wie in der dargestellten Construction die Flüssigkeit
unter Berührung mit den erhitzten Theilen der Maschine zu vergasen, könnte man auch
eine mit einem erhitzten Maschinentheil, beispielsweise dem Gehäuse oder Cylinder, aus
einem Ganzen bestehende Kammer bilden, in welche die Flüssigkeit eingeführt und, wie im
Raum J, vergast würde.
Der Betrieb der Maschine kann demnach auf vier Arten erfolgen: ι. mittelst Gases und Luft,
wie bei gewöhnlichen Gasmotoren; 2. mittelst Gases und in den Luftcompressionsraum (oder
die Pumpe) eingeführten flüssigen Brennstoffes, der mit Luft im Raum D1 vorräthig gehalten
und unter Verwendung von Gas zum Anzünden, wie beschrieben, benutzt wird; 3. mittelst
in den Compressionsraum eingeführten und mit Luft vermischten flüssigen Brennstoffes, und
endlich 4. unter Benutzung des für diesen Zweck genügend erhitzten Raumes / zur Erzeugung
des Gasgemisches.
Soll die Maschine eine constante Arbeit leisten, so führt man flüssigen Brennstoff in
den Luftcompressionsraum ein; soll aber eine veränderliche Arbeit geleistet werden, so empfiehlt
sich die Einführung von Brennstoff in den Raum J, unter Regulirung der Menge durch
Ventil α7, Fig. 2, event, mittelst eines Regulators.
Diese beiden Betriebsarten können einzeln oder zusammen Anwendung finden. Die
Maschine wirkt selbst als Krafterzeuger, wenn die Cylinder durch Rohr p5 und der Brenner
durch Rohr pi mit Gasgemisch aus dem Raum J
gespeist werden. Bei Einführung von flüssigem Brennstoff in die Compressionsräume C1 oder C2
braucht man Gas nur zum Anzünden der Ladung. Dient der Raum J nicht zur Gaserzeugung,
so bewirkt er die Abkühlung des unteren Theiles der Cylinder und des Gehäuses,
indem beim Gange der Maschine kaltes Wasser auf diese Theile geschleudert wird,
wobei das auf dem Wasser schwimmende OeI das Triebwerk schmiert. Die Maschine kann
mit Gas und Luft aus Röhren g1 und g2 wie
eine einfache Gaskraftmaschine betrieben werden, und nach genügender Erhitzung kann
man dann durch Rohre W1 W2 flüssigen Brennstoff
in die in die Räume C1 und C2 eintretende Luft einleiten, so dafs der Brennstoff mit Luft
und Gas comprimirt und zum Betriebe der Maschine nutzbar gemacht wird. Dann kann
man das Gas aus Röhren g1 und g2 absperren
und die Maschine durch Einführung von flüssigem Brennstoff· in den Compressionsraum und
Comprimiren mit Luft betreiben. Statt durch dasselbe Rohr, wie beschrieben, kann Brennstoff
und Wasser durch je ein besonderes Rohr zugeführt werden. Die Wasserrohre W1 W2,
Fig. 5, und die Luft - und Gasrohre g1 g·2
haben mit den Steuerungsschiebern beider Cylinder . entsprechende Verbindung. Durch
Rohr Wa, Fig. 2, wird im Falle der Benutzung
der Maschine zur eigenen Erzeugung des Explosionsgemisches flüssiger Brennstoff und Wasser
in den Raum J eingeführt.
Claims (2)
1. Das beschriebene Verfahren, eine Gaskraftmaschine
zu betreiben, darin bestehend, dafs man flüssigen Brennstoff direct in den
Compressionsraum des Cylinders zusammen mit einer Menge Luft, Gas und Wasser, oder einer dieser Substanzen allein, einführt,
den Brennstoff durch die Compressionsoder Cylinderwärme vergast, dies
Gasgemisch unter Druck in einen Vorrathsraum und aus diesem zur Explosion in
den Arbeitscylinder einführt, oder dafs man' Luft und Gas unter Druck in den Compressionsraum
überführt und die Maschine damit treibt, bis sie zum Vergasen eines flüssigen Brennstoffes genügend erhitzt ist,
dafs man dann solchen Brennstoff mit Luft zusammen zur Fortsetzung des Betriebes
durch das daraus gebildete Gasgemisch einführt, oder dafs man den flüssigen Brennstoff
zusammen mit Wasser in einen das Triebwerk umgebenden Raum einläfst, in'
diesem vergast und das so gewonnene Gasgemisch mit einer Menge Gas und Luft unter Druck aus dem Compressionsraum
in den Arbeitscylinder leitet, wobei sowohl der Compressionsraum als auch die Nicht-Compressionsräume
zur Aufnahme des Explosionsgemisches dienen, und solches gemeinschaftlich in den Treibcylinder einlassen
. können, und wobei die Ladung selbst mittelst besonderen Gasbrenners entzündet
werden kann.
2. Zur Ausführung dieses Verfahrens die dargestellte Gasmaschine, welche sich durch
folgende Einrichtungen kennzeichnet:
a) einen oder mehrere Cylinder, welche einen Verbrennungs- und einen Compressionsraum
C enthalten, in Combination mit einem Kolben und einem Vorrathsraum D1, der mit C durch
Steuerungsschieber F1 F2 communicirt, sowie mit einem zweiten Vorrathsraum
/, wodurch flüssiges jBrennmaterial im Compressionsraum des Cylinders durch die bei der Compression
erzeugte Wärme vergast und das Gasgemisch aus genanntem Räume durch den Kolben hindurch in den
Raum D1 gedrückt wird, um aus demselben in den Arbeitscylinder zur Wirkung
zu gelangen;
b) den Vorrathsraum D1, welcher einen oder mehrere Treibcylinder umgiebt,
in Combination mit dem Kanal F, den Ventilen vl v2 a\ den Steuerungsschiebern F1 F2 und passenden Einrichtungen,
wodurch das flüssige Brennmaterial direct in die Compressionsräume
C der Cylinder eingetrieben wird, mit Zuleitungsrohren für Luft, Gas und kaltes Wasser, oder einem
einzelnen derartigen Rohre und mit Einrichtungen, wodurch das Explosionsgemisch aus genanntem Compressionsraume
in die Cylinder übergeführt, die Ladung entzündet und die Maschine in Gang gesetzt werden kann;
c) die Vorrathsra'ume D1 und J, welche
Kaltwasserrohre zur Kühlung des Triebwerkes enthalten und durch das mit Ventil versehene Rohr cP mit einander
communiciren, während der Raum D1
durch die Schieber F1 F2 mit dem Kanal F und Raum J durch das mit
Ventil versehene Rohr ρ 5 mit den genannten
Schiebern communicirt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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