DE317376C

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Publication number: DE317376C
Application number: DENDAT317376D
Authority: DE

Description

AUSGEGEBEN AM 31. MAI 1920

Gegenstand der Erfindung ist ein Trockenfilz für Papier- und Pappenmaschinen, der aus Asbest in Verbindung mit Metalldraht besteht. Der Asbest bildet hierbei die Oberseite, um so eine weiche Oberseite zu schaffen, welche sich nicht in die Papierbahn abdrückt, d. h. nicht markiert. Der Metalldraht gibt den eigentlichen Halt des Gewebes ab. Durch die in Betracht kommenden Hitzegrade sowie

ίο durch Feuchtigkeit leidet der neue Trockenfilz nicht, auch wird seine Größe nicht in einer Weise beeinflußt, die in Betracht käme; vielmehr werden solche Trockenfilze stets gleichmäßig laufen und keiner Regelung während der Arbeit bedürfen.

Zur Erreichung des erstrebten Zweckes werden die Trockenfilze aus Metalldraht gewebt, der mit Asbest umwickelt ist, so daß der betreffende Draht vollständig im Innern des Fadens liegt. Diese Gewebe werden in bekannter Weise endlos gewebt oder genahtet.

Bei einer zweiten Ausführungsart wird

eine Kette aus Metalldraht mit Asbest oder Draht mit Asbest umwickelt als Schuß eingeschlagen, oder ein Obergewebe wird aus Asbest oder Metalldraht, der mit Asbest umwickelt ist, mit einem Untergewebe aus Metalldraht verbunden.

Die Herstellung von Asbestfäden mit Metalldrahtseele oder Metalldrahteinlage sowie Gewebe aus solchen Fäden sind an sich zwar bekannt, jedoch kommen bei der Verwendung solcher Gewebe als Trockenfilz für Papier- und Pappenfabrikation außer den bekannten Eigenschaften noch wesentliche neue Vorteile zur Geltung.

Die bisher bekannten Trockenfilze aus Asbest oder Asbest in Verbindung mit Wolle. Baumwolle oder ähnlichem Stoff verändern alle, sobald sie auf der Papiermaschine durch Berührung mit der feuchten Papierbahn Feuchtigkeit aufnehmen, ihre Maße. Mit Wolle gearbeitete Asbestfilze werden dabei länger, solche, die aus Asbest allein oder in Verbindung- mit Baumwolle gearbeitet sind. verkürzen sich, sobald sie Wasser aufsaugen. Die Filze müssen daher während des Laufens stets nachgespannt werden, ebenfalls beim Stillstand der Maschine, da sie ja beim Eintrocknen auch wieder ihre Maße ändern.

Die Maße von Trockenfilzen aus Asbest mit Metalldrahtseele dagegen bleiben unbeeinflußt von Feuchtigkeit, da der Draht keine Feuchtigkeit aufsaugt und sein natürliches Maß dauernd behält.

Ein neuer weiterer Vorteil der genannten Gewebe als Trockenfilze ergibt sich aus folgendem: Gewebe aus Asbestfäden mit Metalldrahtseele lassen sich infolge des sperrigen und nicht so geschmeidigen Charakters dieser Fäden nicht so fest und dicht weben als Gewebe aus Asbest oder Asbest in Verbindung mit Wolle, Baumwolle oder ähnlichem Material, trotzdem besitzen diese Gewebe, auch wenn sie locker gewebt Sind, eine hohe Festigkeit und ein festes Gefüge. So ist es ja augenscheinlich, daß Gewebe aus Draht stets siebartig offen bleiben, daß sie auch bei festem Beischlagen des Schusses auf dem Webstuhl dennoch nicht dicht hergestellt werden können, dabei aber doch äußerst fest und stark werden. Es ergibt sich also, daß man

aus Asbest mit Drahtseele feste Gewebe herstellen kann, die durchlässiger sind als Gewebe aus Asbest. Diese siebartigen Gewebe sind also ganz besonders geeignet, die Wasserdämpfe von der feuchten Papierbahn durchdringen zu lassen und das Papier schneller zu trocknen. Die schnellere Ausdünstung und Trocknung der Papierbahn ergibt aber wesentliche Vorteile, die in Dampfersparnis und schnellerem Lauf der Trockenpartie zum Ausdruck kommen.

Bei den Trockenfilzen nach der zweiten Ausführungsart der Erfindung kommen diese Vorteile noch mehr zum Ausdruck und zur Geltung, denn durch Verarbeitung· von Asbest oder mit Asbest umwickeltem Draht in Verbindung mit reinem Metalldraht wird ein Gewebe erzeugt, das noch mehr den siebartigen Charakter fördert und eine gute Durchlüftung der Trockenfilze ermöglicht, dabei ihre Widerstandskraft noch steigert. Die Vorteile, die sich aus der Unveränderlichkeit der Maße ergeben, sind die gleichen wie bei den Trockenfilzen nach der ersten Ausführungsart.

Claims

Patent-Ansprüche :

1. Trockenfilz aus Asbest für Papier- und Pappenmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe aus mit Asbest umwickeltem Metalldraht besteht.

2. Trockenfilz nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, ^daß eine Metalldrahtkette mit Schuß aus Asbest oder mit Asbest umwickeltem Draht eingeschlagen wird.

3. Trockenfilz nach Patentanspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Obergewebe mit einem Untergewebe aus Draht verbunden ist.

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