DE31618C

DE31618C - Wasserstandsanzeiger

Info

Publication number: DE31618C
Application number: DENDAT31618D
Authority: DE
Original assignee: H. OCH-WADT in Grube von der Heydt bei Saarbrücken
Anticipated expiration: 1904-12-02

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13: Dampfkessel nebst Ausrüstung.

Wasserstandsanzeiger.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. Dezember 1884 ab.

Dieser Wasserstandsanzeiger bietet den Vortheil, den Wasserstand im Kessel durch eine Glasschale direct beobachten zu können. Er kann deshalb niemals sich verstopfen oder falsch anzeigen. Es ist nicht nöthig, denselben auf seine Functionsfähigkeit zu prüfen und dabei Hähne oder andere Abschlufsvorrichtungen zu öffnen, was bei anderen Apparaten zu Undichtheiten und damit verbundenen Anzeigefehlern führen kann. Er ist dabei mit einer Vorrichtung zum momentanen Abschlufs beim Zerspringen des Glases versehen und aufserdem ist zur gröfseren Sicherheit beim Auswechseln eines Glases noch ein Hahn eingeschaltet.

Der Wasserstandsanzeiger, Fig. 1, 2 und 3, besteht aus dem mit Hahnkegel versehenen Metallkörper α, welcher mittelst Schrauben oder Nieten mit der Kopfwand des Kessels oder einem entsprechenden Gufsstutzen verbunden ist und entweder vorn eine an den Enden geschlossene, im Querschnitt halbringförmige Glasschale b, in welche das Kesselwasser durch die Hahnöffnung ungehindert eintreten kann, ' oder auf zwei Seiten gerade Glasplatten trägt, welche ebenfalls die Beobachtung des Wassers gestatten, Fig. 4.

Obgleich die Glasschalen bezw. Platten so stark genommen werden können, dafs ein Zerspringen derselben ausgeschlossen sein dürfte, so ist doch für diesen Fall eine Vorrichtung angebracht, welche beim Zerspringen die Oeffnung in der Kesselwand momentan abschliefst. Dieselbe besteht aus einer in Spitzen vertical im Kesselinnern aufgehängten Eisenplatte c mit aufgenieteter Leder- oder Gummidichtung d und wird durch einen am unteren Ende angebrachten Schwimmer f in einer Lage erhalten, welche dem Kesselwasser und Dampf den Zutritt zum Wasserstandsanzeiger gestattet. Da diese Platte infolge des angebrachten Schwimmers alle Bewegungen des Wasserspiegels mitmacht, so ist ihre Beweglichkeit für alle Fälle gesichert, und kann es bei derselben niemals vorkommen, dafs sie infolge des Ansetzens von Kesselstein oder Schmutz im Augenblicke der Gefahr den Dienst versagt.

Sobald das Glas zerspringt, wird die Platte durch den ausströmenden Kesselinhalt gegen die Kopfwand geschleudert und schliefst die Oeffnung in derselben ab.

Damit nach dem Auswechseln des Glases sich die Klappe wieder selbstthätig abhebt, ist durch den oberen Nietbolzen ein feines Loch g gebohrt, welches, sollte es sich zugesetzt haben, vor dem Einsetzen des Glases durch eine Nadel zu öffnen ist. Durch dasselbe findet dann eine Druckausgleichung statt, so dafs es schliefslich dem Schwimmer möglich wird, die Klappe wieder aufzuheben.

Claims

Patent-Anspruch: *

•Ein Wasserstandsanzeiger, gekennzeichnet durch:

die Anwendung einer an der Kesselwand befestigten, halbringförmigen Glasschale b aus gewöhnlichem oder Hartglas, welche mit ihrer ganzen Höhlung mit dem Kesselinnern communicirt, oder
die Anwendung zweier Glasplatten, welche, entweder einander gegenüber oder im rechten Winkel gegen einander versetzt, an einem Hahnkörper befestigt sind, zur Beobachtung

des im Kesselinnern herrschenden Wasserstandes;

die Anwendung einer im Kesselinnern in Spitzen vertical aufgehängten Dichtungsklappe c, deren Lage und Beweglichkeit durch einen am unteren Ende angebrachten Schwimmer f gesichert ist, behufs momentanen Abschlusses beim Zerspringen des Glases.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.