DE315031C

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Publication number: DE315031C
Application number: DENDAT315031D
Authority: DE

Description

Nach . dem Verfahren des Hauptpatents werden eingedickte bzw. eingetrocknete Extrakte aus Zichorienwurzeln, Kakaoschalen, Feigen und ähnlichen Stoffen, welche zur Herstellung von Kaffeersatzmitteln dienen, zusammen mit Zucker karamelisiert zum Zwecke der Herstellung von Kaffeersatz- und Kaffeezusatzmitteln. Die Karamelisierung findet statt bei Temperaturen unterhalb 200 ° und unter

ίο solchen Maßnahmen, daß eine nachteilige Überhitzung von Bestandteilen der Mischung vermieden wird. Das nach dem Verfahren gewonnene Erzeugnis kann auch infolge seines hohen Zuckergehalts zum Glasieren von Kaffee Verwendung finden;

Weitere Versuche haben gezeigt, daß man manche der für das Verfahren des Hauptpatents in Frage kommenden Extrakte auch ersetzen kann durch die nicht gerösteten oder schwach angerösteten gepulverten Stoffe. Z. B. kann dann, wenn Kaffee bei der Bereitung des Kaffeersatzmittels mitverwendet wird, dieser in Form feinsten Pulvers hinzugesetzt werden, ebenso auch Kolanuß. Die Stoffe werden nötigenfalls zunächst scharf getrocknet oder schwach angeröstet, dann fein gepulvert und nun mit dem Zucker und den Extrakten gemischt und vorsichtig in derselben Art geröstet, wie nach dem Verfahren des Hauptpatentes. Die Bestimmung der Höchsttemperatur beim Rösten des bestimmten Gemisches hängt teils von den besonderen Stoffen, teils von dem Geschmack ab, welchen man zu erreichen wünscht. Auch Malzmehl, insbesondere Roggenmalzmehl, kann dem zuckerhaltigen Gemisch zugesetzt werden vor dem Rösten.

Ausführungsbeispiel: 100 kg Feigen, 100 kg Zichorienwurzel, 10 kg Süßholz wurzel, 50 kg Kakaoschalen werden extrahiert und das erhaltene Extrakt stark eingedampft. Dasselbe wird dann mit 200 kg Rübenzucker und 50 kg Glykose gemischt und erhitzt. Darauf fügt man 2 kg Malzmehl und 2 kg des aus schwach angerösteten Kaffeebohnen erhaltenen feinen Pulvers hinzu. Das Gemisch wird unter Vermeidung von teilweiser Überhitzung an den Wandungen des Gefäßes vorsichtig karamelisiert, bei etwa 190°. Das erhaltene Produkt wird gepulvert und ist zum Gebrauche, zur Herstellung eines kaffeeähnlichen Getränkes oder aber auch als Zusatz zum Kaffeeaufguß vollständig fertig.

Die so hergestellten extraktförmigen Kaffee^ ersatzmittel geben beim Übergießen ' mit kochendem Wasser ein wohlschmeckendes

kaffeeartiges Getränk. Es ist nicht erforderlich, namentlich bei dem Zusatz von Roggenmalzmehl o. dgk_V'id,as Getränk zu filtrieren oder in anderer Weise ^: zu klaren,'wenn nur die Stoffe vor döfrii'Rösten ■ fein geringe gepulvert waren. Auf diese Weise werden auch z. B. die im Malz enthaltenen Eiweißstoffe dem Körper zugeführt, während sie bei der üblichen Art der Zubereitung von Malzkaffeegetränk verloren

ίο gehen.

Claims

Patent-An Spruch:

Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung eines extraktförmigen Kaffeeersatzmittels nach Patent 297474, darin bestehend, daß die Extrakte aus den Würzstoffen zum Teil ersetzt werden durch die nicht oder nur schwach angerösteten Würzstoffe in fein gepulverter Form.