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BESCHREIBUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Metallurgie,
insbesondere auf Walzwerksausrüstungen, betrifft die bauliche Gestaltung eines Walzwerksgerüstes
und kann zum Metallbandkaltwalzen an eingerüstigen umkehrbaren und nicht umkehrbaren
Walzwerken sowie an mehrgerüstigen Walzwerken Verwendung finden.
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Besonders vorteilhaft kann die vorliegende BrSindung zum Walzen von
Metallband mit niedriger und mittlerer Härte angewendet werden.
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Wie bekannt, ist für die DickenungleichmaBigkeit des Walzbandes in
Längsrichtung die summarische Außermittigkeit der Walzwerkswalzen ausschlaggebend.
Dabei hängt die Dickenungleichmäßigkeit von der Walzenexzentrizität in desto größerem
ab Maße5 Je niedriger die Steifigkeit des Walzbandes und je höher die Steifigkeit
des Walzwerksgerüstes ist, und umgekehrt.
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Unter Berücksichtigung dessen, daß die langsgerichtete Dickenungle
ichmäßigkeit auch Dickend ifferenzen in Querrichtung mit sich führt, kann gefolgert
werden, daß die Walzenaußermittigkeit und -unrundheit aus der Sicht der Gewährleistung
der Maß- und Formgenauigkeit des Walzbandes als schädlich anzusehen sind.
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Darüber hinaus übt das Vorhandensein der sumnarischen Walzenaußermittigkeit
beim Bandwalzen im Bundbetrieb, wenn der Walzvorgang mit fertigungstechnischem Zug
(bei eingerüstigen Walzwerken der Bandzug zwischen dem Walzgerüst und der Haspel,
bei mehrgerüstigen Walzwerken der Bandzug zwischen den Walzgerüsten) eine destabilisierende
Wirkung auf den Bandzug aus, was
ebenfalls die Beeinträchtigung
der Walzbandqualität zur Folge hat und den Normalverlauf des fertigungstechnischen
Vorgangs stört.
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Gegenwärtig sind mehrere Möglichkeiten zur Behebung der nachteiligen
Wirkung der summarischen Walzenexzentrizität bekannt, von welchen zwei am wirksamsten
und real durchführbar sind. Zu diesen gehören: Erhöhung der chleifgenauigkeit der
Stütz- und Arbeitswalzen; Entwicklung eines Walzgerüstes mit variabler (einstellbarer)
Ste ifigkeitscharakteristik.
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Im erstgenannten Fall verschwindet bald der nützliche Effekt der
Erhöhung der Schleifgenauigkeit infolge des Walzen~ verschleißes (der Walzendeformation).
Hieraus folgt, daß die zweitgenannte Richtung bevorzugt ist.
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So ist beispielsweise ein Walzwerksgerüst mit'variabler Steifigkeitscharakteristik
bekannt (s. JA-PS 43-18270). Das erwähnte Walzwerksgerüst enthält zwei vertikale
Walzenständer, von denen jeder ein durch Ständerwangen und -Querhäupter gebildetes
Beneter aufweist, in dem die Arbeits- und Stützwalzen tragende Einbaustücke angeordnet
sind. Im unteren wie auch im oberen Querhaupt des jeweiligen Walzenständers sind
als Hydraulikzylinder ausgefihrX und mit den entsprechenden Einbaustücken der Stützwalzen
in Zusammenwirkung stehende Anetellvorrichtungen montiert. Darüber hinaus sind im
oberen Querhaupt des jeweiligen Walzenständere Je zwei Anstellspindeln angeordnet,
an welche Walzdruckmesser angekoppelt sind. Zwischen den Walzdruch.lessern und dem
oberen Einbaustück der Stützwalze sind Spreizelemente angeordnet.
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Ein Walzwerksgerüst der beschriebenen Bauart gestattet es, beim IZetallbandwalzen
zwei Steifigkeitssharakteristiken bereitzustellen. Die eine der Charakteristiken
wird durch Aufrechterhaltung (mittels Hydraulikanlage) eines konstaatbleibenden
Verhältnisses zwischen den an die Spreizelemente wirkenden Kräften und den Walzdruckkräften
erhalten.
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Die derweise bereitgestellte Steifigkeitscharakteristik ist hoch genug.
Dabei bleibt aber die Wirkung der summarischen Walzenaußermittigkeit auf die Walzbanddicke
in einem bedeutenden Maße bestehen. Die Betriebsstabilität eines derartigen automatischen
Dickenregelkreises für Walzband wird dadurch gewahrleistet, daß die UnespSindlichkeitsschwelle
des Regelkreises ziemlich hoch (oberhalb der durch die WalzenauSermitt igke it und
-unrundhe it hervorgerufenen DickendifferenzgröISe) liegt. Dies gestattet es, hochfrequente
Banddickenänderungen, die infolge der summarischen Walzenexzentrizität auftreten,
auger Acht zu lassen.
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Die andere Steifigkeitscharakteristik des Walzwerksgerü stes, die
ganz gering ist und gegen Null strebt, wird durch Aufrechterhalten eines konstantbleibenden
Druckes im Hydraulikzylinder der mit den unteren Einbaustücken der Stützwalzen zusammenwirkenden
Anstellvorrichtung sichergestellt.
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Infolge der ziemlich geringen - im Vergleich zur Steifigkeit der
Walzenständer - Steifigkeit der Spreizelemente liegt die Steifigkeit eines vorgespannten
Walzwerksgerüstes nahe der Steifigkeit eines herkömmlichen Walzwerksgerüstes (im
gegebenen Walzwerksgerüst ist das Prinzip der Veränderung der Steifigkeitscharakteristik
durch den Einsatz eines vorgespannten Walzgerüstes realisiert). Ein derartiges Walzwerksgerüst
vermag
es nicht, die geerbte Dickenungleichmäigkeit des TMalzbandes
sowie dessen durch die Walzenaubermittigkeit während der vorangehenden Stiche hervorgerufene
Dickenungleichmäßigkeit wirksam (auf eine natürliche Weise) zu richten. Aus dem
vorstehend Dargelegten geht ebenfalls hervor, daß sich die Wirkung des in der Anstellvorrichtung
verwendeten Hydraulikzylinders im wesentlichen auf die Erzeugung einer ziemlich
geringen Steifigkeitscharakteristik des Walzwerksgerüstes sowie auf die Verringerung
der Einwirkung der summarischen WalzenauIKermittigkeit auf die Walzbanddicke nur
für den Jeweils gegebenen Stich beziehungsweise im gegebenen Walzwerksgerüst beschränkt.
Dabei kann die besagte Anstellvorrichtung am wirksamen und tiefgreifenden Ausrichten
der vorstehend erwähnten Dickenungleichmäßigkeit des Walzbandes kaum Anteil nehmen.
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Dadurch werden die Maßgenauigkeit und folglich die Walzbandqualität
wesentlich beeinträchtigt.
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Sin wesentlicher Nachteil des Walzwerksgerüstes der vorstehend beschriebenen
Bauart besteht ferner im fertigungstechnisoh komplizierten Aufbau der Druck- und
Volumensteuerkreise und-vorrichtungen der Hydraulikzylinder der Anstellvorrichtung,
welche die Regelung der Steifigkeit des Walzwerksgerüstes sichert;.
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Die Erfindung hat zum Zweck, die genannten Nachteile zu beseitigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Walzwerks gerust zu
entwickeln,dessenbauliche Gestaltung der Walzenständer es ermöglicht, bei Vereinfachung
des Aufbaus des gesamten Walzgerüstes die Qualität des gewalzten Metallbandes zu
erhöhen.
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Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daJJ in einem
Walzwerksgerüst,
welches zwei vertikale Walzenständer, von denen jeder ein durch Ständerwangen und
Querhäupter gebildetes Fenster aufweist, in dem die Arbeits- und Stützwalzen tragende
Einbaustücke angeordnet sind, sowie im unteren wie auch im oberen Querhaupt des
jeweiligen Walzenständers montierte und mit den entsprechenden Sinbaustücken der
Stützwalzen zuswumenwirkende Anstellvorrichtungen enthält, gemäß der Erz in dung
im mittleren Ständerwangeirteil des jeweiligen Walzenständers in die Fensteröffnung
ragende Vorsprünge ausgerührt, die mit dem Einbaustück der unteren Stützwalze bei
dessen oberer Endstellung zusammenwirken, und im unteren Quer-.
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haupt des jeweiligen Walzenständers federelastische Elemente angeordnet
sind, die mit dem Einbaustück der unteren Stützwalze bei dessen unterer Endstellung
zusammenwirken0 Binde derartige bauliche Gestaltung des Walzwerksgerüstes gestattet
es, beim Walzen von Metallband zwei Steifigkeitscharak teristiken bereitzustellen,
von denen die eine im Vergleich zu der anderen hinreichend klein ist. Dies bietet
die Möglichkeit, mit Hilfe von herkömmlichen automatischen Regelkreisen den wirksamen
Walzband-DickenregelungsprozeX bei den ersten Stichen mit erhöhter Steifigkeit des
Walzwerksgerüstes und bei den letzten Stichen mit dessen herabgesetzter Steifigkeit
zu verwirklichen.
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Die IWöglichkeit zur Durchführung des Walzvorgangs bei herabgesetzter
Steifigkeit des Walzwerksgerüstes gestattet es, den Einfluß der summarischen Walzenaußermittigkeit
auf die Walzbanddicke im Verlaufe des gegebenen Stiches wesentlich herabzusetzen
und eine wirksame Ausrichtung der geerbten Dickenungleichmäßigkeit
des
Walzbandes unter Zuhilfenahme eines automatischen Dickenregelungskreises für Walzband
durchzuführen, der, infolge einer herabgeminderten Steifigkeit, über eine niedrige
Unempfindlichkeitsschwelle verfügt. Dabei wird die minimale Steifigkeit des Walzwerksgerüstes
mit federelastischen Elementen unter Berücksichtigung der Steifigkeit des am gegebenen
Walzwerk zu Walzenden Walzprogramms sowie unter Berücksichtigung der erforderlichen
Walzgenauigkeit gewählt.
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Das Walzwerksgerüst kann auch in einer einfacheren bauart ausgeführt
werden, was auf folgendes zurückzuführen ist.
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eine Im erfindungsgemäßen Walzwerksgerüst wird auf/zusätzliche Anordnung
von vier Anstellspindeln mit an diese angekoppelten Walzdruckmessern sowie auf eine
baumäßig komplizierte Drtickölsteuerung für den unteren Hydraulikzylinder (Anstellvorriohtung),
die zur Gewährleistung von zwei verschiedenen 'èstigkeitecharakteristiken des Walzwerksgerüstes
erforderlich ist, verzichtet.
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Dies ist dadurch bedingt, daS im erfindungsgemäßen Walzwerksgerüst
die Bereitstellung der zwei erwähnten Steifig-Inberührungbringen keitscharakteristiken
durch des unteren Einbaustückes der unteren Stützwalze mit Hilfe der Anstellvorrichtung
entweder mit den an den Ständerwangen vorhandenen Vorsprüngen oder mit den am unteren
Querhaupt des jeweiligen Walzenständers befindlichen federelastischen Elementen
erfolgt.
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ueber die größte baumäBige Einfachheit sowie die Betriebszuverlässigkeit
verfügt eine solche Modifikation des Walzwerksgerüstes, dergemäß die federelastischen
Elemente als in am unteren Querhaupt jedes Walzenständers angebrachte Becher eingeführte
und
allf deren Böden abgestützte Stangen ausgeführt sind.
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Über einen höheren Wirkungsgrad im Verlaufe des Betriebs verfügt
eine andere Ivlodifikation des Walzwerksgerüstes, dergemäß zwischen den an den Ständerwangen
Jedes Walzenständers vorhandenen Vorsprüngen und dem mit diesen zusammenwirkenden
Einbaustück der unteren Stützwalze Paßeinheiten zum Ausgleich eventueller Änderungen
der Spaltbreite zwischen den Vorsprüngen und dem Einbaustück angeordnet sind. Die
bereite des durch erwähnten Spaltes kann sich beispielsweise /das Nachschleifen
der Stütz- und Arbeitswalzen verändern.
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Als die baumäßig einfachste und betriebszuverlässigste Art gilt eine
weitere Modifikation des Walzwerksgerüstes, derge maß die Jeweilige PaiSeinheit
als Keilpaar ausgeführt ist, deren einer Keil bezüglich des anderen hin- und herbewegbar
angeordnet ist.
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Im weiteren wird die vorliegende Erfindung an Hand von konkreten
Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch die Gesamtansicht auf das erfindungsemäße Walzwerksgerüst, im
Vertikalschnitt; Fig. 2 schematisch eine Modifikation des erfindungsgemaßen Walzwerksgerüstes
mit Paßeinheit, im Vertikalschnitt; Fig. 3 das Walzwerksgerüst im schnitt I1I-III
gemäß Fig. 2; Fig. 4 das Walzwerksgerüst im Schnitt IV-IV gemäß Fig. 3.
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Ein Walzwerksgerüst enthält zwei vertikale Walzenständer 1 (s. Fig.
1 der beiliegenden Zeichnungen). Jeder Walzenständer 1 weist Ständerwangen 2 sowie
ein oberes und ein unteres Querhaupt 4 und 3 auf, aie ein Fenster 5 bilden. Im Fenster
5 sind
Arbeitswalzen ? tragende Einbaustücke 6 und Stützwalzen
9 tragende Einbaustücke 8 angeordnet. Im unteren sowie im oberen querhaupt 3 und
4 jedes Walzenständers 1 sind Anstellvorrichtungen, entsprechend 10 und 11, montiert.
Dabei steht die Anstellvorrichtung 10 mit den Einbaustücken 8 der unteren Stützwalze
9 und die Anstellvorrichtung 11 mit den Einbaustücken 8 der oberen Stützwalze 9
in Zusainnienwirkung. Baumäßig können die Anstelivorrichtungen 10 und 11 verschieden
ausgeführt werden. Gegebenenfalls ist die Anstellvorrichtung 10 als Hydraulikzylinder
und die Anstellvorrichtung 11 elektromechanisch ausgeführt. Dann steht mit dem Einbaustück
8 der unteren Stützwalze 9 das Gehäuse 12 des Hydraulikzylinders, dessen Solbenstange
13 auf das untere Querhaupt 4 des jeweiligen iMalzenständers 1 abgestützt ist, in
Zusammenwirkung.
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Gemäß der erfindung sind im mittleren Teil der Ständerwangen 2 jedes
Walzenständers 1 in die oeffnung des Fensters 5 ragende Vorsprünge 14 ausgeführt
und im unteren Querhaupt 4 des jeweiligen Walzenständers 1 federelastische Elemente
15 angeordnet. Dabei wirkt das Einbaustück 8 der unteren Stützwalze 9 jedes Walzenständers
1 bei dessen oberer Endstellung mit den Vorsprüngen 14 und bei dessen unterer Endstellung
mit den federelastischen Element-en 15 zusammen.
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Es ist klar, daß die federelastischen Elemente 15 baumäßig verschieden
ausgeführt werden können. Am einfachsten und zuverlässigsten im Betrieb ist jedoch
eine solche Modifikation des Walzwerksgerüstes, dergemäß die federelastischen Blemente
15 als lange Stangen 16 gestaltet sind, deren Länge den Durchmesser bedeutend übertrifft.
Die Stangen 16 sind
in am unteren Querhaupt 4 jedes Walzengerüstes
1 angebrachte Becher 17 eingeführt und auf deren Böden abgestützt.
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In Fig. 2 der beiliegenden Zeichnungen ist eine Modifikation des
Walzwerksgerüstes dargestellt, die über einen höheren Wirkungsgrad im Betrieb verfügt.
Das gegebene Walzwerksgerüst ist im wesentlichen in derselben Weise, wie vorstehend
beschrieben, aufgebaut. Zwischen den an den Ständerwangen 2 des jeweiligen Walzenständers
1 vorhandenen Vorsprüngen 14 und dem mit diesen in Zusaminenwirkung stehenden Sinbaustü¢k
8 der unteren Stützwalze 9 sind Jedoch Paßeinheiten 18 zum Ausgleich der Änderungen
der Spaltbreite zwischen den Vorsprüngen 14 und dem Einbaustück 8 angeordnet. Die
breite des Spaltes nach kann sich beispielsweiseldem Nachschleifen der Arbeits-
und Stützwalzen, entsprechend 7 und 9, verändern.
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Es ist offenkundig, daß die Paße inhe iten 18 aus konstruktiver Sicht
verscklieden ausgeführt werden können. Am einfachsten und zuverlässigsten im Betrieb
ist jedoch die in Fig.2, 3 und 4 der beiliegenden Zeichnungen dargestellte Modifikation
des Walzwerksgerüstes. Gemäß dieser Modifikation ist die jeweilige Pabeinheft 18
als Keilpaar ausgeführt, deren einer Keil 19 hin- und herbeweglich bezüglich des
anderen Keils 20 angeordnet ist. Dabei ist der Keil 20 am Einbaustück 8 der unteren
Stützwalze 9 jedes Walzenständers 1 befestigt und der Keil 19 ist über ein Zahnradgetriebe
21 sowie ein Schraubenradgetriebe 22 mit einem Antrieb 23 zu seiner hin- und hergehenden
Verschiebung gekoppelt.
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Die Wirkungsweise des Walzwerksgerüstes besteht in folgendem.
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Zur Gewährleistung einer normalen (keiner weichen) Steifigkeitacharakteristik
des Walzwerksgerüstes wird die Druckdie flüssigkeit inXZylinderräume der Anstellvorrichtungen
10 (s. Fig. 1 der beiliegenden Zeichnungen) unter einem Druck gefördert, der die
Erzeugung einer solchen Kraft sichert, die die Walzdruckkraft um ca. 30 A0 überschreitet.
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Beim Fehlen des zu walzenden Metallbandes zwischen den Arbeitswalzen
7 wird die gesamte durch die Hydraulikzylinder der Anstellvorrichtung 10 erzeugte
Kraft seitens des Gehäuses 12 des Hydraulikzylinders über das Einbaustück 8 der
unteren Stützwalze 9 auf die an den Ständerwangen 2 des Walzenständers 1 vorhandenen
Vorsprünge 14 und von seiten der Kolbenstange 13 des Hydraulikzylinders auf das
untere Querhaupt 4 des Walzenständers 1 übertragen.
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Demzufolge werden die zwischen den Vorsprüngen 14 und dem unteren
Querhaupt 4 befindlichen Abschnitte der Ständerwangen 2 des Walzenständers 1 durch
die in ihnen durch die Hydraulikzylinder der Ansteilvorrichtungen 10 erzeugten Kräfte
auf Zug beansprucht. Dabei werden die unteren Querhäupter 4 und die Vorsprünge 14
unter der Wirkung dieser Kräfte ebenfalls verformt.
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Die zwischen den Vorsprüngen 14 und dem oberen querhaupt 9 befindlichen
oberen Abschnitte der Ständerwangen 2 des Walzenständers 1 sowie das eigentliche
obere Querhaupt 3 und die Anstellvorrichtung 11 werden dabei durch die durch Gewichtsausgleich
von Arbeits- und Stützwalzen, entsprechend 7 und 9, erzeugten Kräfte ganz unbedeutend
beansprucht.
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Beim Vorhandensein des zu walzenden Metallband es zwischen den Arbeitswalzen
7 wird die abwärts gerichtete Walzdruckkraft
auf die unteren Querhäupter
4 der Walzenständer 1 entlang folgender Strecke übertragen: Metallband - untere
Arbeitswalze 7-untere Stützwalze 9- Einbaustücke 8 der unteren Stützwalze 9 - Hydraulikzylinder
der Anstellvorrichtungen 10 - untere Querhäupter 4.
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Die aufwärts gerichtete Walzdruckkraft wird auf die oberen Querhäupter
3 der Walzenständer 1 entlang folgender Ztrekke übertragen: Metallband - obere Arbeitswalze
7 - obere Stützwalze 9 - Einbaustücke 8 der oberen Stützwalze 9 - Anstellvorrichtung
11 - obere Querhäupter 3.
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Dabei werden die zwischen den Vorsprüngen 14 und den oberen querhaupten
3 befindlichen Abschnitte der Ständerwangen 2 der Walzenständer 1 durch die Walzdruckkraft
auf Zug beansprucht, während die zwischen den Vorsprüngen 14 und den unteren Querhäupten
4 befindlichen Abschnitte der Ständerwangen der 2 durch die mittels1Hydraulikzylinder
der Ansteilvorrichtungen 10 erzeugten Kräfte auf Zug beansprucht werden. Da die
durch die Hydraulikzylinder der Anstellvorrichtung 10 erzeugte Kraft die Walzdruckkraft
wesentlich übersteigt, wird die zwischen diesen bestehende Differenz auf die Vorsprünge
14 übertragen.
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Demzufolge werden die zwischen den Vorsprüngen 14 und dem unteren
Querhaupt 4 befindlichen unteren Abschnitte der Ständerwaagen 2 der Walzenständer
1 sowie die bauteile des Hydraulikzylinders der Anstellvorrichtung 10 durch die
Kraft derselben GröBe beansprucht, welche durch die genannten Eydraulikzylinder
vor Gelangen des liletallbandes zwischen die Arbeitswalzen 7 entwickelt wurde. Daraus
kann gefolgert werden, dab die Verformung der vorstehend genannten unteren Abschnitte
der
Ständerwangen 2 der Walzenständer 1 sowie der Bauteile der Hydraulikzylinder und
der unteren Querhäupter 4 keinen Einfluß auf die Breite des Walzspaltes zwischen
den Arbeitswalzen 7 sowie auf die gesamte Steifigkeit dee Walzwerksgerüstes ausübt.
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Das vorstehend Gesagte gilt für den Fall, wenn der vorgegebene Druck
in den Hydraulikzylindern der Anstellvorrichtungen 10 konstant gehalten wird. Bei
Schwankungen des vorgegebenen Druckes in den Hydraulikzylindern der Anstellvorrichtungen
10 ändert sich die Breite des Walzspaltes zwischen den Arbeitswalzen 7 umgekehrt
proportional der Steifigkeit der Vorsprünge 14 und der Einbaustücke 8 der unteren
Stützwalze 9.
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Aus dem Grunde, daß in dem erläuterten Walzwerksgerüst die Steifigkeit
der Vorsprünge 14 und Einbaustücke 8 der unteren Stützwalze 9 die Steifigkeit der
Bauelemente, die die Steifigkeit des Walzwerksgerüstes im wesentlichen mitbeetimmen
(obere Querhäupter 3, obere 'l'eile der Ständerwangen 2 der lValzenständer 1, Arbeits-
und Stützwalzen 7 und 9) um eine rößenordnung und die summarische Steifigkeit des
gesamten Walzwerksgerüstes um.zwei Größenordnungen uberschreitet, kann eine eine
eventuelle Verformung der Vorsprünge 14, Einbaustücke 8 der unteren Stützwalze 9
unter der Einwirkungvon Druckschwankungen in den Hydraulikzylindern der Anstellvo&richtungen
10 keine wesentlichen Veränderungen der Breite des Walzspaltes zwischen den Arbeitswalzen
7 bewirken.
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Bei Verwendung eines der einfachsten, serienmäßig hergestellten Konstantdruckregler
in den Hydraulikzylindern der Anstellvorrichtungen 10 betragen die Druckschwankungen
höchstens
+ 5 5i. Bei solchen Druckschwankungen und Steifigkeitsendwerten
der Vorsprünge 14 sowie der Einbaustücke 8 der unteren Stützwalze 9 beträgt die
Änderung der Breite des Walzspaltes zwischen den Arbeitswalzen 7 sogar ohne Berücksichtigung
der Walzbandsteifigkeit Bruchteile oder höchsten ganze Mikrometer, was selbstverständlich
außer Acht gelassen werden kann.
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Zur Gewährleistung einer weichen Steifigkeitscharakteristik des Walzwerksgerüstes
wird die Förderung der Druckflüssigkeit in die Hydraulikzylinder der Anstellvorrichtungen
10 eingestellt, so daß der in diesen herrschende Druck auf Null abgebaut wird. Dabei
kommen die Einbaustücke 8 der unteren Stützwalze 9 aus dem Eingriff mit den Vorsprüngen
14 und das Gehäuse 12 des Hydraulikzylinders tritt mit den Stangen 16 der federt
elastischen Elemente 15 in Zusammenwirkung.
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Bei Vorhandensein des zu walzenden Metallband es zwischen dann den
Arbeitswalzen 7 werden,'sämtliche Bauelemente des Walzwerlisn gerüstes durch Kräfte
beansprucht, die der Walzdruckkraft gleich sind.
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Wie auch bei normaler Steifigkeitscharak*eristik des Walz° werksgerüstes
wird die aufwärts gerichtete Walzdruckkraft entlang derselben Strecke auf dieselben
Bauelemente des Walzwerksgerüstes übertragen, nämlich: obere Arbeitswalze 7 - obere
Stützwalze 9 - Einbaustücke 8 der oberen Stützwalze 9 - Ansteilvorrichtungen 11
- obere Querhäupter 3 des Walzenständers 1.
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Die abwärtsgerichtete Walzdruckkraft wird auf die unteren Querhäupter
4 entlang folgender Strecke übertragen: ldetallband - untere Arbeitswalze 7 - untere
Stützwalze 9 - Einbaustücke 8 der unteren Stützwalze 9 - Gehäuse 12 der Hydraulikzylinder
der Anstellvorrichtungen lu - federelastische Elemente 15 -untere
Querhäupter
4.
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Die Walzdruckkraft schließt sich an den Ständerwangen 2 der Walzenständer
1. Gegebenenfalls werden sämtliche Ständerwangen 2 insgesamt durch dieselbe Kraft
(Walzdruckkraft) auf Zug beansprucht. Aus dem vorstehend Dargelegten geht hervor,
daß beim zweiten Betriebsverhalten des Walzwerksgerüstes, nämlich bei weichen Steifigkeitscharakteristiken,
die Breite des Walzspaltes zwischen den Arbeitswalzen 7 von der Verformung sämtlicher
vorstehend genast-er Bauelemente des Walzwerksgerüstes, die entlang der beiden Wirkungsrichtungen
der Walzdruckkräfte angeordnet sind, abhängt. Dabei muß hervorgehoben werden, daß
je größer die Anzahl der federelastischen Elemente ist, über welche die Walzdruckkraft
von den Arbeits-7 und Stützwalzen 9 auf die Ständerwangen 2 der Walzenständer 1
übertragen wird, desto geringer ist die summarische Steifigkeit des Walzwerksgerüstes.
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Aus dem Vergleich der beiden Betriebsverhalten des Walzwerksgerüstes
ist es ersichtlich, daß an der Formung des Xalzspaltes zwischen den Arbeitswalzen
7 beim zweiten Betriebsverhalten zusätzlich die Verformung des zwischen den Vorsprüngen
14 und den unteren iaerhäupten 4 befindlichen Unterteils der Ständerwangen 2 der
Walzenständer 1, die eigentlichen unteren Querhäupter 4, die Gehäuse 12 der Hydraulikzylinder
sowie die federelastischen elemente 15 beteiligt sind. Daher ist die Stei figkeitscharakteristik
des Walzwerksserüstes beim zweitgenannten Betriebsverhalten im Vergleich zu der
Steifigkeitscharakte ristik des Walzwerksgerüstes beim erstgenaiinten Betriebsverhalten
wesentlich herabgesetzt.
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Die Wirkungsweise der in Fig. 2, 3 und 4 der beiliegenden Zeichnungen
dargestellten 1W1odifikation des Walzwerks;erüstes ist im wesentlichen so, wie es
vorstehend erläutert wurde.
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Vor dem Arbeitsbeginn werden jedoch die Keile 19 der Paßeindes heiten
18 mittels Antriebs 23 über das Zahnrad- sowie das Schraubenradgetriebe, entsprechend
21 und 22, in Ubereinstimmung mit den Bailendurcnmessern der Arbeits- und Stützwalzen,
entsprechend 7 und 9, eingestellt.
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Dadurch wird die Anordnung der oberen Mantellinie der unteren Arbeitswalze
7 in der Walzhöhe bei eingeschalteten Hydraulikzylindern der Anstellvorrichtungexl
10 gewahrleistet.
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In dieser .Veise kommt der Ausgleich der breitenänderung des Walzspaltes
zwischen den Arbeitswalzen 7 zustande.
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Es ist offenkundig, daß vorstehend nur einige Ausführungs beispiele
der Erfindung angeführt werden konnten, die'Jedoch verschiedene, für den Fachmann
auf diesem Gebiet der 'l'echnik offensichtliche Änderungen und Ergänzungen zulassen.
Es sind auch andere Modifikationen möglich, wobei aber das Erfindungswesen und der
Erfindungstatbestand im Rahmen der Patentansprüche erhaltenbleiben.