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Intraperitonealkatheter
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Die Erfindung betrifft einen Intraperitonealkatheter f-ür die- dauerhafte
Implantation bei der Peritonealdialyse, der ein mit einem Konnektor verbindbares
distales Ende, einen durch die flauchwand des Patienten führbaren Hereich und ein
in die Bauchhöhle führbares proximales Ende aufweist.
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intraperitonealkatheter der eingangs erwähnten Art werden insbesondere
für die Peritonealdialyse von nierengeschädigten Patienten einqesetzt. Bei dieser
Peritonealdialyse werden die normalerweise durch die Niere abzutrennenden Stoffwechsr'lprodukte,
wie-liarnstoff und dergleichen, dialytisch über das Peritoneum entzogen, das somit
als semipermeable Membran benutzt wird. Wie bei der liåmodialyse, bei der Blut extrakorporal
an einen ebenfalls als semipermeable Membran Filter vorbeigeführt wird, muß diese
Membran mit einer Dialyselösung mit bestimmter Zusammensetzung beaufschlagt werden,
um einerseits osmotisch dem Körper Wasser zu entziehen und andererseits durch das
vor-
handene Konzentrationsgefälle die gewünschten Stoffwechselprodukte
durch Diffusion in die als Spüllösung wirkende Dialyselösung zu entfernen.
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Eine derartige Lösung- wird durch einen Katheter der eingangs erwähnten
Art in das Peritoneum eingeführt und aus diesem wieder entzogen. Iiierzu weist der
Katheter ein Konnektortell an seinem distalen Ende auf, das in steriler Weise mit
einem zweiten Konnektorteil verbunden werden kann, das am Auslaufstutzen eines mit
der betreffenden Dialyselösung gefüllten Beutels angeordnet ist.
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In der weit überwiegenden Mehrzahl wird der Peritoneaidialysekatheter
nach Tenckhoff implantiert. Er hat dabei die Gestalt eines-flexiblen Schlauches,
der im spannungsfreien Zustand geradeaus gerichtet ist und üblicherweise keine Biegungen
aufweist. Vorteilhafterweise ist dieser Katheter an der Stelle, an der er durch
die Hautschichten des Bauches durchgeführt wird, mit einer Manschette versehen,
die üblicherweise aus einem körperfreundlichen Material besteht und wenigstens eine
der Öffnungen in der Bauchwand durch Einwachsen abdichten soll.
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Bei der Implantation wird die Bauchhaut zunächst an einer Stelle mit
einem Ukalpell aufgeschnitten und das darunter befindliche Gewebe Frei präF,ariert.
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Anschließend werden die Faszie und das PeritorLtiurn mit einer großlumigen
Nadel durchstoßen, durch die man eine Spüllösung in die Bauchhöhle einlaufen läßt,
um diese zu spülen und die Innereien geschmeidig zu machen. Nach der Entfernung
der Kanüle wird der schlauchförmige Katheter, der mittels eines Mandrins versteift
ist, durch die Einstichstelle geschoben. Mit der stilettartigen Spitze des Mandrins
wird die Einstichstelle im Peritoneum aufgeweitet und es werden dieser stilettartige
Mancrin und der Katheter durch die erweiterte Öffnung vorgeschoben. Anschließend
wird dieses Stilett durch einen
Mandrin mit stumpfem Ende ersetzt,
um eventuelle Verletzungen durch die Stilettspitze zu verhindern. Nach dem Einschieben
dieses Mandrins wird der Katheter bis zum Beckenboden vorgeschoben und anschließend
der Mandrin herausgezogen. Der Katheter ist in dieser Lage nicht besonders günstig
angeordnet, da er weder Relativbewegungen zwischen der Bauchhaut und dem Peritoneum
ausgleichen kann noch ein Eindringen von Keimen durch die Bauchhaut-Öffnung ausschließen
kann.
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Um diese Probleme zu beseitigen, wurde daher ein zweiter Schnitt in
die Bauchhaut gemacht, der um einige Zentimeter neben dem ersten Schnitt liegt.
Anschließend wird der aus dem Körper des Patienten ragende Teil des Katheterms durch
die Bauchhaut in den Zwischenraum oder den Kanal zwischen dem Peritoneum und der
Bauchhaut zurückgeschoben und durch diesen Kanal zu der anderen Öffnung durchgeschoben,
aus der er wiederum herausgezogen wird.
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Somit erfolgt eine seitliche Versetzung des Katheter bezüglich der
Einstichstelle im Peritoneum und der Einstichstelle in der Bauchhaut. Somit können
Keime nur noch in den Kanal selbst, nicht mehr jedoch in das Peritoneum durchdringen.
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Andererseits sind in einer speziellen Ausbildung jeweils Manschetten
am Außenumfang des Katheters vorgesehen, die in dem vorstehend erwähnten Kanal in
der Nähe der Öffnungen der Bauchhaut und des Peritoneums vorgesehen sind.
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Diese Manschetten sollen mit dem an den Durchstoßöffnungen befindlichen
Gewebe verwachsen und somit eine Kontamination verhindern und den festen Sitz des
Katheters gewährleisten.
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Wie vorstehend erwähnt, ist der Katheter im Normalzustand ungebogen
und spannunqsfrei. Gemäß der obigen Implantationstechnik wird er nach dem Durchführen
durch die Bauchhaut abgebogen, durch einen Kanal geführt und erneut abgebogen, um
erneut durch eine im Peritoneum be-
findliche Öffnung geführt zu
werden. Infolge seiner Elastizitat wird auf die beiden Öffnungen eine dauernde Spannung
ausgeübt, die einerseits für den Patienten nicht sonderlich angenehm ist und andererseits
erhebliche Kontaminationsprobleme nach sich zieht, da der auf die Durchstoßöffnungen
ausgeUbte Druck und Zug ein Einwachsen des Gewebes in die Manschetten beeinträchtIgt
und stets neue Kontaminationsdurchbrüche zwischen Katheter und Öffnung schafft.
Hinzu kommt weiterhin, daß die rohrförmig ausgebildeten Manschetten keinen sonderlich
guten Halt auch nach dem Einwachsen bieten, so daß eine Stabilisierung des Katheters
im implantierten Zustand nur schwer erreicht wird. Dies ist sowohl auf die Rohrform
der Manschette als auch auf das Spannungsverhalten des Katheters selbst zurückzuführen.
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Weiterhin kommt hinzu, daß das aus der Bauchhaut tretende Katheterteil
im wesentlichen rechtwinklig zur Bauchoberfläche aus dem Körper ragt und somit nur
unter erneutem Umbiegen und Erzeugung von Spannungen zwischen Körper und Kleidungsstücken
untergebracht werden kann. Diese Katheterspannungen wirken sich natürlich wiederum
auf den Sitz des Katheters in der Bauchhaut nachteilig aus und verschlechtern weiterhin
seine Leistungsfähigkeit bei der Peritonealdialyse.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Katheter der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, der über eine lange Zeitdauer im wesentlichen
spannungsfrei und kont##inationsfrei im Körper eines Patienten gelegt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Intraperitonealkatheter für
die dauerhafte Imyrlantation bei der Peritonealdialyse, der #~in mit einem Konektor
verbindbares distales Ende, einen durch die Bauchwand des Patienten
führbaren
Bereich und ein in rlia Bauchhöhle führbares proximales Pndc aufweist und dadurch
gekennzeichnet ist, daß er in seitlich abgebogener Form in dem durch die Bauchwand
führbaren Bereich vorgefertigt ist und spannungsfrei vorliegt.
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Der erfindungsgemäße Intraperitonealkatheter zeichnet sich zunächst
dadurch aus, daß er praktisch spannungsfrei unter der Bauchhaut verlegt werden kann,
daß also im verlegten Zustand keine Spannungen mehr auftreten.
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Somit ziehen die Katheterteile, die durch die Körper öffnungen geführt
worden sind, nicht mehr an den Umfangsrändern dieser Öffnungen und verformen diese.
Vielmehr sind sie durch diese Öffnungen spannungsfrei geführt, so daß sich die Umfangsränder
eng an den Katheter anlegen und diesen abdichten können. Hierdurch werden im wesentlichen
sämtliche die Kontamination unterstützenden Durchtrittsöffnungen beseitigt, so daß
von demerfindungsgemäßen Katheter praktisch keine Kontarninationsgefahren mehr zu
erwarten sind.
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Weiterhin weist der erfindungsgemäße Katheter eine relativ hohe latizitatsreserve
auf, d.h. er läßt sich infolge seiner spannungsfreien lsorm in Längsrichtung erheblich
spannen, was insbesondere bei Relativbewegungen zwischen Bauchhaut und Peritoneum
von Bedeutung ist. Die dabei zwangsläufig an den Durchtrittsöffnungen auftretenden
Zugkräfte sind dabei so gering, daß sie ohne nachteilige Folgen bleiben.
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In einer speziellen Ausführungsform ist dieser Bereich wellenförmig
ausgestaltet und läßt sich infolge der hohen Flexibilität des Katheters um ein Mehrfaches
hinsichtlich seiner ungespannten Länge verlängern, so daß praktisch keine nennenswerten
Spannungkräfte an den Körperöffnungen mehr auftreten.
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Besonders hervorzuheben ist jedoch die Tatsache, daß
durch
den erfindungsgemäßen Katheter ohne Schwierigkeiten ein gerader Mandrin, beispielsweise
aus Edelstahl, hindurchgesteckt werden kann, so daß die vorstehend erwähnte Implantation
problemlos durchgefuhrt werden kann. Nach- dem Herausziehen des Mandrins kehrt der
Katheter in seine ursprüngliche gebogene Form zurück und verbleibt in dieser. Er
wird nunmehr durch den Kanal und die vorbereitete zweite Körperöffnung gezogen und
befindet sich dann in seinem endgültigen implantierten Zustand.
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Um seinen sicheren Sitz an den Körperöffnungen bzw. im Kanal zu gewährleisten
ist in einer weiteren speziellen Ausführungsform wenigstens eine Scheibe vorgesehen,
deren Mittelpunkt von dem Katheter durchsetzt wird. Diese Scheibe soll wie die bekannte
Manschette von der llaut um- bzw. durchwachsen werden, damit ein fester und sicherer
Sitz des Katheters an den Körperü£fnungen bzw. im Kanal sichergestellt wird.
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In einer weiteren speziellen Ausfünrungsform is#t-der aus dem Körper
des Patienten ragende Katheterteil ebenfalls abgebogen und liegt praktisch am Körper
des Patienten an.
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Bei dieser Ausführungsform treten keine-durch den Katheter hervorgerufenen
Spannungsprobleme mehr auf die--sich negativ auf die in der Bauchwand befindliche
Öffnung auswirken könnten. Vielmehr bleibt dieser Bereich spannungsfrei. Außerdem
läßt sich der Katheter sehr gut zwischen der Körperoberfläche und den Bekleidungsstücken
unter; bringen, was eine angenehme Trageweise für den Patienten darstellt.
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Bei dem bekannten Intraperitonealkatheter ging man grundsätzlich davon
a-u!;, daß die auftretenden kontaminationen im wesentlichen unvermeidlich sind und
somit ein Austausch des Katheters bzw. ein erneutes Setzen des Katheters von Zeit
zu Zeit vorzunehmen ist. Liberraschenderweise wurde nunmehr bei dem erfingungsgemäßen
lntraperitoflealkatheter
festgestellt, daß die auftretenden Unverträglichkeiten
bzw. Kontaminationen im wesentlichen auf die vom Katheter ausgeübten Spannungen
zurückzuführen sind. Diese Probleme sind nämlich beim erfindungsgemäßen Katheter
im wesentlichen beseitigt, was an sich unerwartet war, da die Fachwelt von einem
systemimmanenten Fehler ausging.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
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Es zeigen Fig. 1 den erfindungsgemäßen Intraperitonealkatheter in
einer ersten Ausführungsform im Längsschnitt, wobei lediglich der durch die HSut
führende Bereich vergrößert gezeigt ist Fig. -2 eine weitere Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Katheters in der gleichen Darstellung gemäß Fig. 1 Fig. 3 eine
dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Katheters in der Darstellung wie Fig.
1 Fig. 4 eine vierte Ausführungsform des erfindungsgemäusen Katheters in der Darstellungsweise
gemäß Fig. 1 Fig. 5 eine fUnfte Ausführungsform des erfindungsgemaßen Katheters
in der Darstellungsweise gemäß Fig. 1 Fig. 6 eine sechste Ausführungsform in der
Darstellungsweise gemäß Fig. 1 und Fig. 7 eine weitere Ausführungsform ill der Darstellungsweise
gemäß Fig. J.
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In Fig. 1 ist die erste Ausführungsform des Kaheters 10 gezeigt, bei
dem aus Gründen der Übersichtlichkeit die
hier beiliegenden Endstücke
weggelassen sind. Es führen also die Bereiche 12 und 14 zu den Enden des Katheters
10, die einen Anschluß für einen Kornektor bzw. Drainageöffnungen für den erleichterten
Ab- und Zulauf der Dialyseflüssigkeit im Peritoneum aufweisen.
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Der Katheter 10 weist gemäß der ersten Ausführungsform eine. in der
Nähe der Körperhaut 16 des Patienten gebogene Form 18 vor dem Körper des Patienten
auf, die vorteilhafterweise derart ausgestaltet ist, daß der sich an die gebogene
Form 18 anschließende Bereich 20 in seiner Längsachse senkrecht auf die Kdrperhaut
16 trifft.
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Dieser-Bereich 20 des Katheters durchsetzt die erste ÖffnUng 22 im
Körper des Patienten, die der Chirurg als zweite Körperöffnung geöffnet hat. An
die Öffnung 22 schließt sich bis zur zweiten Öffnung 24 in der Wand 26 des Peritoneums
der durch die ISaut:schi.chten führende Bereich oder nachstehend genannte Tunnelbereich
28 des Katheters 10 an.
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Der Tunnelbereich 28 gemäß Fig. 1 ist in dieser bevorzugten Ausführungsform
etwa in der Mitte im wesentlichen rechtwinklig abgeknickt, weist also eine seitliche
abgebogene Form 30 auf. Diese abgebogene Form 30, die bereits fertigungsseitig festgelegt
ist, liegt im implantierten Zustand im wesentlichen spannungsfrei vor, so daß der
Katheter 10 in seinem durch die Öffnungen 22 und 24 führenden Bereichen keine Spannungen
aufweist. Hierdurch wird sichergestellt, daß keine Keime durch infolge von Spannungen
auftretende Zwischenräume zwischen der Öffnung 22 und 24 und dem Katheter 10 eindringen
können. Sollte dennoch eine Infizierung an oder um die Stelle 22.erfolgen, so kann
diese infolge der abgebogenen Form 30 des Katheters nicht zu der Öffnung 24 durchdringen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Schenkel 32
und 34, die sich von der abgebogenen Form 30 er-
strecken im wesentlichen
gleich lang. Dies muß andererseits jedoch nicht zwangsläufig vorliegen, so daß auch
der Schenkel 32, sofern erforderlich, länger sein kann als der Schenkel 34. Ublicherweise
beträgt die Länge der Schenkel 32 und 34 etwa eins bis vier, vorzugsweise ca. zwei
cm.
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Weiterhin müssen die Längsachsen der Schenkel 32 und 34 nicht zwangsläufig
im wesentlichen rechtwinklig aufeinanderstehen; so können sie auch in anderen Winkeln
zueinander#vorliegen, sofern dies von den Hautformationen gefordert wird. So wird
man bei Patienten mit dickeren Bauchdecken im wesentlichen Katheter 10 mit rechtwinklig
abgebogenen Formen 30 einsetzen, ~ während man bei Patienten mit dünnen Bauchdecken,
beispielsweise Kindern, zu abgebogenen Formen 30 übergehen wird, deren Öffnungswinkel
bis zu 1500 aufgeweitet sein kann. Andererseits kann jedoch aber auch der rechtwinklige
Zustand beibehalten werden, wenn die Schenkel 32 und 34 entsprechend verlängert
bzw. verkürzt werden.
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Da sich der Schenkel 32 des Katheters 10 im wesentlichen parallel
zur Wand 26 des Peritoneums durch den Tunnel 36 erstreckt, der zwischen d#er Wand
26 des Peritoneums und der Körperhaut 16 gebildet wird, weist der Katheter 10 in
dem sich an den Schenkel 32 erstreckenden Bereich 38 eine erneute abgebogene Form
40 auf, die vorteilhafterweise so ausgestaltet ist, daß sich das daran erstreckende
Katheterteil 42 durch die Wand 26 des Peritoneums und die Öffnung 24 erstreckt.
Der zwischen dem Schenkel 34 und dem Katherteil 42 gebildete Winkel beträgt im wesentlichen
900 kann jedoch aber auch im Bedarfsfall größer oder kleiner sein, sofern die Spannungsfreiheit
im Bereich der Öffnung 24 sichergestellt ist.
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Üblicherweise wird dieser Katheter 10 dadurch eingesetzt, daß zunächst
die Körperhaut 16 bei 44 geöffnet wird, wobei diese Öffnung 44 mit der Öffnung 24
fluchtet. Nach-
dem der Katheter 10 auf einem geraden Mandrin aufgesteckt
worden ist, was infolge seiner Flexiblität problemlos ist, wird dieser Mandrin mit
dem Katheter 10 nach dem vorstehend erwähnten Verfahren durchgesteckt, anschliessend
durch die Öffnung 44 in den Kanal 3-6 gezogen und durch die Öffnung 22 erneut hindurchgezogen.
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Dieser Katheter 10 kann natürlich infolge seiner Spannungsfreiheit
ohne -zusätzliche Hilfsmittel einwachsen.
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vorteilhafterweise ist jedoch wenigstens ein Verankerungsmittel im
Tunnelbereich vorgesehen, um ein unabsichtliches Herausziehen des Katheters 10 zu
verhindern. In der in Fig. 1 gezeigten bevorzugten Ausführungsform sind in der Nähe
der Körperöffnungen 22 und 24 zwei Scheiben 46 und 48 vorgesehen, deren Mittelpunkt
von dem Schenkel 34 bzw. dem Katheterteil 42 durchsetzt wird. Die Form dieser -Scheiben
46 und 48 ist unkritisch und ist im allgemelnen kreisförmig. Sie weist üblicherweise
einen Durchmesser von eins bis vier, vorzugsweise etwa 1,5 -cm cmauf.
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Diese Scheiben 46 und 48 sind natürlich aus einem körperfreundlichem
Material gefertigt, das als Kunststoff oder als Metall, wie Titan vorliegen kann.
Zu einsetzbaren Kunststoffen gehören Produkte, die unter der Bezeichnung ~Dacron"
im Handel vertrieben werden. Die Oberfläche dieser Scheiben 46 und 48 kann mit diesem
Kunststoffmaterial beschichtet sein, während der Kern aus einem anderen Material,
beispielsweise Silikon, gefertigt sein kann. Diese Kernschicht kann im Bereich des
Katheters 10 durch eine Manschette 50 bzw. 52 stabilisiert sein, wobei diese Manschette
50 und 52 sowohl die Halterung der Scheibe am Katheter 10 selbst verbessern als
auch eine gleichmäßige Flexibiltät der Scheiben 46 und 48 gewährleisten.
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Durch diese Scheiben 46 und 48, die von den jeweiligen Hautschichten
be- und/oder durchwachsen werden können,
wird einerseits ein Eindringen
von Keimen in die Bauchhöhle vermieden und andererseits ein Heraus fließen der Dialyselösung
im Implantationskanal verhindert. Durch die spezielle Ausgestaltung dieser Scheiben
in Verbindung mit dem Katheter 10 wird eine mechanische Belastung der eingewachsenen
Scheiben 46 und 48 im wesentlichen vermieden bzw. kann durch diese Scheiben 46 und
48 und durch die angewachsenen Hautbereiche aufgefangen werden.
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In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform des Katheters 10 gezeigt,
bei dem gleiche Bezugszeichen gleiche Teile wie bei dem Katheter gemäß Fig. 1 bezeichnen.
Dieser Katheter 53 durchsetzt die beiden Öffnungen 22 und 24 fluchtend, so daß der
unmittelbar vor der Körperhaut 16 liegende und dazu parallel ausgerichtete Katheterast
54 und der Katheterast56imwe.sentlichen rechtwinklig aufeinanderstehen. In der Nähe
der Öffnung 22 ist wiederum eine Scheibe 46 einschließlich der dazugehörigen Manschette
50 vorteilhafterweise angeordnet.
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Der in Fig. 2 gezeigte Katheter 53 wird vorteilhafterweise en;tweder
-als Kurzzeitkatheter oder bei Patienten mit dünnen Bauchdecken eingesetzt#, bei
denen die Körperhaut 16 und die Wand 26 des Peritoneums eng beieinanderliegen, so
daß die Scheibe 46 praktisch zwischen beiden verwachsen kann und somit ein Eindringen
von Keimen und/oder Durchdringen von Dialyseflüssigkeit durch die Scheibe 46 verhindert
werden kann.
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In Fig. 3 ist eine Abwandlung der in Fig. 2,gezeigten Ausführungsform
gezeigt. Gegenüber der letztgenannten Ausführungsform tritt der in Fig. 3 gezeigten
Ausführungsform des Katheters 53 eine Manschette 58 hinzu, die in der Nähe der Öffnung
24 angeordnet ist. Diese Manschette 58 soll ein besseres Verwachsen der um die Öffnung
24 befindlichen Hautbereiche mit dem Katheter 53 gewährleisten und somit insbesondere
einen Durchtritt von Dialyselösung in diese Hautbereiche verhindern.
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Die in Fig. 4 gezeigte Ausführungsform, die im wesentlichen der in
Fig. 1 gezeigten Ausführungsform des Katheters 10 ähnelt, unterscheidet sich von
dieser lediglich dadurch, daß die Scheibe 48 weggelassen worden ist.
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Iiierdurch wird die Implantation und Explantation des erfindungsgemäßen
Katheters 10 erheblich erleichtert.
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Weiterhin kann diese Ausfuhrungsform häufig ausreichen, um die gewünschte
Eigenschaft des Katheters 10 , nämlich die Veränderung von -Kontanination durch
Keime und die Abdichtung gegen das Eindringen von Dialyseflüssigkeit, herzustellen.
Somit stellt diese Ausführungsform neben der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
eine besonders vorteilhafte Variante dar.
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In Fig. 5 ist eine weitere Variation der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
gezeigt. IIieraus ist ersichtlich, daß der Katheter 10 einen besonders kurzen Schenkel
34 und demgegenüber einen erheblich verlängerten Schenkel 32 aufweist. Zusätzlich
ist das Katherteil 42 durch die Öffnung 24 in den Tunnel 36 zurückgeschoben, was
ebenfalls eine Zurückziehung des Bereichs 38 in den mittleren Teil des Tunnels 36bewirkt,
der sich an die abgerundete Form 40 anschließende Katheterbereich 60 des Katherteils
42 ist praktisch vollständig mit der zu einem Kragen 62 verlängerten Manschette
52 umgeben, der einerseits als Abstandshalter für den abgebogenen Bereich 40 von
der Öffnung 24 und andererseits als Verankerungshilfe für den Katheter in der Bauchhaut
dient. Eine solche Ausführungsform wird dort eingesetzt, wo eine scheibenförmige
Ausführung keine genaue Verankerung mehr gewährleistet und eine kragenförmige, verlängerte
Verankerungshilfe angebracht ist.
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Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 6 gezeigt. In dieser Ausführungsform,
die einen Katheter 64 zeigt, ist der zwischen den Hautschichten 16 und 26 befindiache
Bereich 66 mit mehreren seitlichen Abbiegungen 68 versehen, wobei diese seitlichen
Abbiegungen 68 vorzugsweise wellenförmig ausgestaltet sind und die durch die Haut
tretenden
Bereiche des Katheters 64 miteinander verbinden. Vorteilhafterweise
sind an den durch die Haut im wesentlichen senkrecht tretenden Bereichen des Katheters
64 die Scheiben 46 und 48 angebracht, von denen sich die seitlichen Abbiegungen
68 erstrecken. Diese Abbiegungen 68, die vorteilhafterweise mäanderformig, spiralig
und/oder schraubenförmig hinsichtlich der Kathetermittelachse ausgebildet sein können,
gestatten eine beson#ders leichte Verschieblichkeit der Scheiben 64 und 68 gegeneinander
und ermöglichen hierdurch einen sehr guten Ausgleich von Relativbewegungen der mit
16 bezeichneten Epidermis und des Peritoneums 26.
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Ein erfindungsgemäßer Katheter 10, 53 oder 64 wird bereits werksseitig
in der gewünschten Form gefertigt und liegt somit im Einsatz spannungsfrei vor.
Da vorteilhafterweise# polymere Materialien, insbesondere Silikonprodukte, zur Herstellung
der erfindungsgemäßen -Katheter eingesetzt werden, werden die üblichen in der Kunststofftechnik
eingesetzten Verarbeitungsmethoden angewandt. So wird beispielsweise ein Silikonmaterial
zu. einem Schlauch verarbeitet und in einer entsprechend geformten Matrize zu dem
erfindungsgemäßen Katheter ausgeh#rtet, wobei d-as Anbringen der Scheiben 46 und
48 entweder direkt in der Matrize oder anschließend erfolgen kann.
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Hinzuzufügen ist, daß es sowohl aus Fertigungsgründen als auch aus
Anwendungsgründen vorteilhaft ist, wenn durch den gesamten Katheter eine Ebene gelegt
werden kann, sollten allerdings die seitlichen Abbiegungen 68 in ihrer Wellenform
zu stark sein, so kann es angebracht sein, daß die durch diese Welle gelegte Ebene
senkrecht auf der Katheterebene steht.
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In-Fig. 7 ist eine weitere Ausführutlgsform des erfindungsgemäßen
Intraperitorlealkatheters 70 dargestellt, der sowohl aus fertigungstechnischen Gründen
als auch wegen seiner leichten Einsetzbarkeit besonders bevorzugt ist.
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Dieser Katheter 70 weist in seiner Wandung 72 ein diese Wandung versteifendes
Element auf, das einerseits dem Katheter 70 eine stabilere Form und völlige Spannungsfrelheit
verleiht und andererseits bleibend verformbare Eigenschaften aufweist.
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Ein derartiges versteifendes Element kann beispielsweise in Form eines
oder mehrerer Drähte vorliegen, die in der Wand 72 des Katheters 7Q eingebettet
sind. Es ist insbesondere vortellhafe wenn ein derartlger Draht wendelförmig in
die Wand 72 eingebettet ist und somit die Form der in Fig. 7 gezeigten Spirale 74
aufweist.
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Diese Spirale 74 kann in dem Katheterbereich vorliegen, der unmittelbar
an die Bauchwand angrenzt und durch diese geführt wird. Andererseits kann jedoch
aber auch diese Spirale 74 vollständig durch den gesamten Katheters 70 geführt sein,
wobei eine derartige Führung voraussetzt, daß der Katheter 70 noch ausreichend ~1exlbel
ist:.
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Letztere Ausfuhrungsform wird man insbesondere dort wählen, wo der
Katheter bereits werksseitig in seiner endgültig gekrümmten Form vorgefertigt wird.
In diesem Fall reichen bereits geringe Rückstellkräfte dieses versteifenden Elements
aus, da der Katheter selbst bereits spannungsfrei ist.
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Andererseits kann jedoch aber auch der Katheter 70 in gestreckter,
d.h. gerader Form vorgefertigt sein und dieses versteifende Element aufweisen. Der
Katheter wird dann beim Einsetzen entsprechend der gewünschten Führung durch die
Bauchwand vom Chirurgen gebogen und verbleibt in dieser endgültig gebogenen Form
im Körper des Patienten. Da die Wand 72 des Katheters 70 infolge dieser Abbiegungen
Spannungen aufweist, muß sichergestellt sein, daß das versteifende Element diese
im Knickbereich auftretende Spannungen derart aufnimmt, daß er im wesentlichen bleibend
verformt vorliegt. Bei dieser Ausführungsform wird man somit ein elastisches# Element
mit geringerer Elastizität einsetzen.