DE10162821A1 - Gefässprothese, insbesondere zum Ersatz von herznahen Bereichen der Aorta - Google Patents
Gefässprothese, insbesondere zum Ersatz von herznahen Bereichen der AortaInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Gefäßprothese, insbesondere zum Ersatz des Aortenbogens, in Form einer bogenförmigen flexiblen Röhre mit zugfester Fixierung der Bogenform.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Gefäßprothese, insbesondere zum Ersatz von herznahen Bereichen der Aorta, insbesondere zum Ersatz der Aorta ascendens und des Aortenbogens und gegebenenfalls dem sich an diesen anschließenden pars descendens, in Form einer flexiblen Röhre.
- Gefäßprothesen zum Einsatz von Hohlorganen bei Mensch und Tier, insbesondere von Blutgefäßen, sind seit langem bekannt. Sie können sowohl aus textilem (DE-A2 26 13 575, DE-A2 20 09 349, DE-A1 24 61 370) als auch aus nicht textilem Material (vgl. EP-A1 0 106 496, GB-A1 15 06 432) bestehen.
- Da die, insbesondere größeren, Blutgefäße über den größten Teil ihrer Länge einen annähernd geradlinigen Verlauf durch den Körper aufweisen, weisen auch die Gefäßprothesen in der Regel die Form von geraden Röhren auf.
- Es gibt jedoch auch Gefäße bzw. Gefäßabschnitte, die einen gekrümmten Verlauf aufweisen. So zeigt beispielsweise die Aorta (große Körperschlagader) des Menschen im Brustkorbbereich kurz nach dem Austritt aus dem Herzen einen bogenförmigen Verlauf. Sie wird in diesem Bereich in folgende Abschnitte unterteilt: Die Aorta entspringt aus der linken Herzkammer, mit dem ersten, aufsteigenden, Abschnitt (pars ascendens). Dieser Teil geht über in den Aortenbogen (arcus aortae), welcher wiederum in den absteigenden Teil der Aorta (pars descendens), übergeht. Alle drei Abschnitte verlaufen mehr oder weniger gekrümmt, wobei insbesondere die pars ascendens und am deutlichsten der Aortenbogen betroffen sind. Die pars descendens ist insbesondere am Anfangsteil gekrümmt.
- Kommt es nun zu Erkrankungen wie beispielsweise Arteriosklerose oder zu Verletzungen im Bereich der genannten, gekrümmten Aortenabschnitte, so werden in der Herzchirurgie bislang oftmals gerade Gefäßprothesen benutzt, die vom Operateur während der Operation erst in die gewünschte bogenförmige Form gebracht werden. Dies hat für den Operateur und insbesondere für den Patienten gravierende Nachteile. Zum einen ist es für einen Operateur umständlich, eine gerade Gefäßprothese während der Operation erst in die gewünschte Bogenform zu bringen, um diese dann an die natürlichen Gefäßenden anzunähen. Weitaus gravierender sind die Nachteile jedoch für den Patienten, da diese Prothesen im implantierten Zustand Einknickungen zeigen. Diese Einknickungen kommen dadurch zustande, dass sich der künstliche Aortenbogen bei einem Innendruck nach oben hin verlängert, wodurch er seine Bogenform verliert und abknickt.
- Diese Abknickungen können Wirbel bilden, den Durchflussquerschnitt verringern und möglicherweise als Thrombus- und Thromboembolieherde wirken. Somit stellen sie für den Patienten eine nicht unerhebliche Gefahr dar.
- Es gibt mittlerweile auch vorgekrümmte Gefäßprothesen aus textilem eine Plissierung aufweisendem Rohrmaterial. Diese werden aus geraden Stücken, welche auf eine U-Form gezogen und thermisch fixiert werden, hergestellt. Diese thermisch vorgeformten Gefäßbögen haben den Vorteil, dass sie für einen Operateur praktischer handhabbar und implantierbar sind, als die oben genannten geraden Gefäßprothesen, welche während der Operation erst in die passende Form gebracht werden müssen. Allerdings zeigen diese thermisch fixierten Gefäßbögen im implantierten Zustand ähnliche Abknickungen, die auch bei den geraden Gefäßprothesen beobachtet werden.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gefäßprothese zu schaffen, welche die oben genannten Abknickungen vermeidet und im implantierten Zustand auch bei Innendruck im wesentlichen den vollen Durchgangsquerschnitt behalten.
- Die Aufgabe wird durch eine Gefäßprothese in Form einer flexiblen Röhre gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Röhre als Bogen ausgebildet ist, wobei die Bogenform im nicht implantierten Zustand zugfest fixiert ist.
- Im Gegensatz zu den oben erwähnten thermisch fixierten vorgeformten Gefäßbögen, welche im nicht implantierten Zustand durch Ziehen in eine gerade Form gebracht werden können, ist dies bei der erfindungsgemäßen Gefäßprothese nicht möglich. Diese zugfeste Fixierung der erfindungsgemäßen Gefäßprothese, die vorzugsweise mindestens an der Bogeninnenseite vorgesehen bzw. ausgebildet ist, bewirkt im implantierten Zustand eine hohe Formstabilität, insbesondere im Querschnitt. Es kommt im Gegensatz zu den oben beschriebenen Gefäßprothesen des Standes der Technik nicht zu einer Erweiterung des Bogens, wobei auch die Entstehung von Abknickungen vermieden wird.
- Es ist bevorzugt, dass die erfindungsgemäße Gefäßprothese eine poröse Wandung aufweist, da dies das Einwachsen von Gewebe und kleinen Blutgefäßen fördert. Besonders bevorzugt ist es, dass die Gefäßprothese aus textilem Material besteht und insbesondere gewirkt oder gewebt ist. Besonders bevorzugt ist es, dass die Gefäßprothese, insbesondere auf der Außenwandung, mit einem natürlichen oder synthetischen resorbierbaren Material beschichtet ist. Hierfür eignet sich beispielsweise Gelatine, insbesondere vernetzte Gelatine. Dieses Material wird nach der Implantation langsam resorbiert und durch körpereigenes Gewebe ersetzt.
- Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Gefäßprothese mindestens teilweise und mindestens im gebogenen Bereich eine faltenförmige Plissierung in der Prothesenwand auf. Die Plissierung kann wendelförmig sein. Es ist auch möglich, dass die Falten als geschlossene Ringe ausgebildet sind. Allgemein bewirkt eine Plissierung eine Elastizität der Gefäßprothese.
- Vorzugsweise besitzt die Gefäßprothese 3 bis 12 Falten pro cm Prothesenlänge. Mit Vorteil besitzen die Falten der Plissierung eine Tiefe von 0,5 bis 2,5, vorzugsweise 1 bis 1,5 mm, die insbesondere bei Prothesen mit größerem Durchmesser größer ist als bei Prothesen mit kleinerem Durchmesser. In der Regel beträgt die Faltentiefe mindestens 1 mm.
- Zur Erreichung der oben genannten zugfesten Fixierung des Bogens sind die Falten der Plissierung vorzugsweise mindestens an der Bogeninnenseite in einander angenäherter Stellung fixiert. Zur Erreichung einer Verdrehungsstabilität der Gefäßprothese kann diese auch eine seitlich Fixierung der Falten der Plissierung aufweisen. Mit Vorteil sind die Faltenabstände an der Bogeninnenseite am engsten und erweitern sich in Richtung der Seiten des Bogens. Bevorzugt sind die Falten der Plissierung an der Bogeninnenseite so angenähert, dass sie an der Bogeninnenseite aneinander liegen.
- Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gefäßprothese sind die Falten der Plissierung zur Bildung und Fixierung eines Bogens über einen Teil des Röhrenumfanges bleibend zusammengerafft, insbesondere zusammengenäht, der 10 bis 180°, insbesondere 15 bis 90° entlang des Röhrenumfanges, beträgt. Das Ausmaß der Krümmung wird durch die Anzahl der Nähte und den Stichabstand bestimmt. Vorzugsweise ist jede Falte der Plissierung mit der nächsten verbunden, insbesondere zusammengenäht, was eine hohe Formstabilität gewährleistet. Vorzugsweise umfaßt jede Naht eine Vielzahl von Stichen.
- Bei einer weiteren Ausführungsform der Gefäßprothese sind die Falten der Plissierung zur Fixierung des Bogens an der Bogeninnenseite durch einen aufgebrachten, insbesondere aus Kunststoff bestehenden, Streifen in einander angenäherter Stellung fixiert. Wie bereits oben erwähnt, ist es auch möglich, dass solche Streifen auch seitlich aufgebracht sind, um eine Verdrehungsstabilität zu erreichen. Mit Vorteil sind die genannten Streifen mindestens teilweise, insbesondere nur, auf die Faltenaußenkanten bzw. Faltenberge aufgebracht. Dies bewirkt wiederum, dass in den Faltentälern ein problemloses Einwachsen von Gewebe und kleinen Blutgefäßen möglich ist, da an diesen Stellen die Poren nicht durch den Streifen abgedeckt sind. Bei einer weiteren Ausführungsform sind die genannten Streifen auf die Gefäßprothese aufgeklebt und/oder aufgenäht.
- Neben den oben genannten bevorzugten Ausführungsformen, bei denen die Falten der Plissierung an der Bogeninnenseite durch Zusammennähen bzw. durch Aufkleben oder Aufnähen eines Streifens in einander angenäherter Stellung fixiert sind, ist es auch möglich, dass die Falten der Plissierung an der Bogeninnenseite zusätzlich durch Schrumpfung in einander angenäherter Stellung fixiert sind. Zu diesem Zwecke ist es möglich, mindestens teilweise ein hoch-schrumpfungsfähiges Material, insbesondere ein hoch-schrumpfungsfähiges Garn, in die Gefäßprothesenwand zu integrieren.
- Neben den oben genannten besonders bevorzugten Gefäßprothesen aus textilem Material sind auch Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Gefäßprothesen möglich, die aus nichttextilem Material, insbesondere aus PTFE oder Polyurethan, bestehen. Bei dieser Ausführungsform mit unplissierter Wandung gibt es verschiedene Möglichkeiten der Herstellung von bogenförmigen Gefäßprothesen. Es ist beispielsweise möglich, zur Herstellung einer gekrümmten Polyurethan-Prothese in Form eines Sprühvlieses einen gekrümmten stabförmigen Kern zu verwenden und die Sprühanlage, welche den Kunststoff abgibt, um diesen rotieren zu lassen. Die Herstellung einer gekrümmten PTFE-Prothese gelingt beispielsweise durch eine einseitige Expansion eines PTFE- Rohres im Bereich der Bogenaußenseite.
- Auch bei diesen nicht textilen Gefäßprothesen ist die Bogenform im nicht implantierten Zustand zugfest fixiert, da Elastizität in Zugrichtung gering ist. Im implantierten Zustand zeigen sie, ähnlich wie die erfindungsgemäßen textilen Gefäßprothesen, keine wesentlichen Formveränderungen und damit keine Abknickungen beim Anstieg des Innendrucks.
- Die erfindungsgemäßen Gefäßprothesen weisen vorzugsweise einen Durchmesser von 15 bis 50 mm, insbesondere 20 bis 40 mm, auf. Der Durchmesser wird in der Regel so gewählt, dass er dem natürlichen Durchmesser des ersetzten Gefäßes entspricht. Es ist auch möglich, eine erfindungsgemäße Gefäßprothese einem nicht erwachsenen Menschen zu transplantieren, wobei in diesem Fall jedoch von Zeit zu Zeit die Gefäßprothese ausgewechselt werden muss, um den Durchmesser an den steigenden Durchmesser des, an Größe zunehmenden, Gefäßes anzupassen.
- Mit Vorteil beträgt der Radius des Gefäßbogens in der Prothesenlängsmittelachse 3 bis 6 cm, insbesondere 4 bis 5 cm. Auch diese Werte hängen von den anatomischen Verhältnissen des Patienten ab.
- In der Regel schließt sich an die Krümmung des Bogens an mindestens einer Seite der erfindungsgemäßen Gefäßprothese, vorzugsweise an beiden Seiten, ein geradlinig verlaufender Prothesenabschnitt an. Im Falle der Aortenprothese entsprechen diese geradlinig verlaufenden Abschnitte mindestens Teilen der pars ascendens und/oder pars descendens. Bei textilen Gefäßprothesen können diese geradlinig verlaufenden Abschnitte auch unplissiert sein.
- Mit Vorteil schließt der Bogen der Prothese einen Winkel von 120 bis 330, insbesondere 180 bis 270°, ein. Vorzugsweise besitzt die erfindungsgemäße Gefäßprothese eine Konizität, die der Konizität der natürlichen Aorta im wesentlichen entspricht.
- Alle größeren Blutgefäße im menschlichen Körper weisen Abzweigungen auf. So treten aus der Aorta im Bereich des Aortenbogens drei abzweigende Blutgefäße aus (Truncus brachiocephalicus, a. carotis communis sin., a. subclavia sin.). Um diesen natürlichen Verhältnissen gerecht zu werden, weist eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gefäßprothese den genannten abzweigenden Gefäßen entsprechende, aus der Gefäßprothese austretende, künstliche Abzweigungen auf. Diese können, je nach Bedarf, unterschiedliche Länge aufweisen. Die Länge dieser abzweigenden Prothesenabschnitte hängt insbesondere vom Ausmaß der Erkrankung bzw. der Verletzung der betreffenden Gefäße ab.
- Ist beispielsweise nur der Aortenbogen von einer Krankheit bzw. Verletzung betroffen, so ist es auch möglich, dass die natürlichen Gefäßabzweigungen direkt auf Öffnungen in der Gefäßprothese aufgenäht werden, und die Gefäßprothese keine künstlichen Abzweigungen aufweist. Die genannten Öffnungen könnten entweder bereits in der Prothese enthalten sein oder erst während der Operation vom Operateur aus der Prothesenwand ausgeschnitten werden.
- Zudem kann die Prothese auch mit einem Ansatz für die Reperfusion mittels der Herz-Lungenmaschine versehen sein.
- Die erfindungsgemäße Gefäßprothese kann auch Bifurkationen sowie Bulbi (bauchartige Erweiterungen) aufweisen.
- Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Unteransprüchen. Hierbei können die jeweiligen Merkmale für sich allein oder zu mehreren in Kombination miteinander verwirklicht sein.
- In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1 Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Gefäßprothese aus textilem Material mit genähter Fixierung,
- Fig. 2 Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Gefäßprothese aus textilem Material mit Fixierung durch aufgenähten Kunststoffstreifen,
- Fig. 3 Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Prothese aus einem nicht textilen Material.
- Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Gefäßprothese 1 aus einem textilem Material mit genähter Fixierung. Diese Prothese ist geeignet zum Ersatz von gebogenen Gefäßen bzw. Gefäßabschnitten, insbesondere zum Ersatz des Aortenbogens und Teilen der pars ascendens und pars descendens. Der Bogen der gezeigten Gefäßprothese schließt einen Winkel von 180° ein.
- Im Bereich des gebogenen Abschnitts 2 der gezeigten Gefäßprothese weist diese eine faltenförmige Plissierung in der Prothesenwand auf, wobei die Falten 3 dieser Plissierung als geschlossene Ringe ausgebildet sind. Die Falten 3 der Plissierung sind an der Bogeninnenseite 4 zur Fixierung des Bogens in einander angenäherter Stellung fixiert. Diese Fixierung ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch Zusammennähung 6 der Falten über einen Teil des Röhrenumfangs im Bereich der Bogeninnenseite vorgenommen. Die Faltenabstände an der Bogeninnenseite 4 sind am engsten und erweitern sich in Richtung der Außenseite des Aortenbogens. An den gebogenen und plissierten Abschnitt 2 der Gefäßprothese 1 schließen sich an beiden Seiten des Bogens jeweils ein gerader Abschnitt 5a und 5b an. Diese geraden Abschnitte 5 weisen keine Plissierungen auf.
- Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Gefäßprothese 7 ebenfalls aus einem textilen Material. Auch diese Prothese ist geeignet zum Einsatz von gebogenen Prothesen bzw. Gefäßabschnitten, insbesondere zum Ersatz des Aortenbogens und Teilen der pars ascendens und pars descendens. Der Bogen der gezeigten Gefäßprothese schließt einen Winkel von 180° ein. Im Bereich des gebogenen Abschnittes 2 der gezeigten Gefäßprothese weist diese eine faltenförmige Plissierung in der Prothesenwand auf, wobei die Falten 3 dieser Plissierung als geschlossene Ringe ausgebildet sind. Die Falten 3 der Plissierung sind an der Bogeninnenseite 4 zur Fixierung des Bogens in einander angenäherter Stellung fixiert. Diese Fixierung ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch einen, auf den Faltenspitzen der Bogeninnenseite aufgeklebten zugfesten Kunststoffstreifen vorgenommen. Die Faltenabstände an der Bogeninnenseite 4 sind am engsten und erweitern sich in Richtung der Außenseite des Aortenbogens. An den gebogenen und plissierten Abschnitt 2 der Gefäßprothese 7 schließen sich analog des Ausführungsbeispiels in Fig. 1 an beiden Seiten des Bogens jeweils ein gerader Abschnitt 5a und 5b an. Diese geraden Abschnitte 5a und 5b weisen keine Plissierungen auf.
- Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Prothese 9 aus einem nicht textilen Material. Diese Gefäßprothese 9 besitzt sowohl in ihrem gekrümmten Abschnitt 10 als auch in ihren geraden Abschnitten 11a und 11b eine glatte und unplissierte Wandung 13. Auch die Bogeninnenseite 12 besitzt eine unplissierte und glatte Wandung. Das Material dieser Gefäßprothese kann beispielsweise Polyurethan oder PTFE sein. Die verwendeten Materialien sind sowohl im nicht transplantierten als auch im transplantierten Zustand zugstabil. Auch diese Prothese ist geeignet zum Ersatz von gebogenen Gefäßen bzw. Gefäßabschnitten, insbesondere zum Ersatz des Aortenbogens und Teilen der pars ascendens und pars descendens. Der Bogen der gezeigten Gefäßprothese schließt einen Winkel von 180° ein.
- Vergleichsversuche zwischen den erfindungsgemäßen Gefäßprothesen und einer thermisch vorgeformten Gefäßprothese aus dem Stand der Technik haben gezeigt, dass sich die erfindungsgemäßen Gefäßprothesen bei einer Erhöhung des Innendrucks in ihrer Form stabil bleiben. Dagegen ist bei thermisch vorgeformten Gefäßprothesen aus dem Stand der Technik zu beobachten, dass sich diese bei einer Erhöhung des Innendrucks stark verformen und Einknickungen zeigen.
Claims (25)
1. Gefäßprothese, insbesondere zum Ersatz von herznahen
Bereichen der Aorta, in Form einer flexiblen Röhre, dadurch gekennzeichnet,
dass die Röhre als Bogen ausgebildet ist, wobei die Bogenform im nicht
implantierten Zustand zugfest fixiert ist.
2. Gefäßprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
sie mindestens an der Bogeninnenseite zugfest ausgebildet ist.
3. Gefäßprothese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass sie aus textilem Material besteht, insbesondere gewirkt oder
gewebt ist.
4. Gefäßprothese nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine Falten aufweisende Plissierung in der
Prothesenwand besitzt.
5. Gefäßprothese nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
sie im Mittel 3 bis 12 Falten pro cm Prothesenlänge besitzt.
6. Gefäßprothese nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Falten der Plissierung eine Tiefe von 0,5 bis 2,5, vorzugsweise
1 bis 1,5 mm, besitzen, die insbesondere bei Prothesen mit größerem
Durchmesser größer ist als bei Prothesen mit kleinerem Durchmesser.
7. Gefäßprothese nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Falten der Plissierung zur Fixierung des Bogens
mindestens an der Bogeninnenseite in einander angenäherter Stellung
fixiert, sind.
8. Gefäßprothese nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Faltenabstände an der Bogeninnenseite am
engsten sind und sich in Richtung der Seiten des Bogens erweitern.
9. Gefäßprothese nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass die Falten der Plissierung an der Bogeninnenseite
so angenähert sind, dass sie an der Bogeninnenseite aneinander liegen.
10. Gefäßprothese nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass die Falten der Plissierung zur Fixierung des Bogens
über einen Teil des Röhrenumfanges zusammengerafft, insbesondere
zusammengenäht, sind, der 10 bis 180°, insbesondere 15 bis 90°,
beträgt.
11. Gefäßprothese nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass jede Falte der Plissierung mit der nächsten
verbunden, insbesondere zusammengenäht, ist.
12. Gefäßprothese nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass die Falten der Plissierung zur Fixierung des Bogens
an der Bogeninnenseite durch einen daran befestigten zugfesten
Streifen in einander angenäherter Stellung fixiert sind.
13. Gefäßprothese nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass
der Streifen mindestens teilweise, insbesondere nur auf den
Faltenspitzen, befestigt insbesondere aufgeklebt ist.
14. Gefäßprothese nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, dass der Streifen aufgenäht ist.
15. Gefäßprothese nach einem der Ansprüche 3 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, dass die Falten der Plissierung an der Bogeninnenseite
durch Schrumpfung in einander angenäherte Stellung gebracht sind.
16. Gefäßprothese nach einem der Ansprüche 1, 2 und 4 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass sie aus nicht textilem Material,
insbesondere PTFE oder Polyurethan, besteht.
17. Gefäßprothese nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass
sie eine im wesentlichen glatte und unplissierte Wandung besitzt.
18. Gefäßprothese nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass
die Wandung zur Erreichung einer zugfesten Fixierung der Bogenform
im Außenbereich der Bogenform expandiert ist.
19. Gefäßprothese nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bogenform durch Aufsprühen eines Sprühvlieses auf einen
gebogenen Kern erhalten ist.
20. Gefäßprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Durchmesser von 15 bis 50 mm,
insbesondere 20 bis 40 mm, aufweist.
21. Gefäßprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Radius des Bogens in der
Prothesenlängsmittelachse 3 bis 6, insbesondere 4 bis 5 cm, beträgt.
22. Gefäßprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sich an die Krümmung des Bogens an
mindestens einer Seite, vorzugsweise an beiden Seiten, ein geradlinig
verlaufender, insbesondere unplissierter, Prothesenabschnitt anschließt.
23. Gefäßprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Bogen der Prothese einen Winkel von
120 bis 330, insbesondere 180 bis 270°, einschließt.
24. Gefäßprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Konizität besitzt, die der Konizität
der natürlichen Aorta im wesentlichen entspricht.
25. Gefäßprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sie abzweigende Gefäße aufweist.
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