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Reinigungsvorrichtung für Abwasserbecken
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Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für Abwasserbecken,
Regenbecken, Belüftungsbecken, Sandfangbecken u. dgl. mit einer über dem zu reinigenden
Becken verfahrbaren Brücke, zu der eine Wasser- oder Luftzufuhrleitung führt, die
mit einem Wasser- oder Luftanschluß verbunden ist, wobei an der Brücke in das Innere
des Beckens ragende Leitungen mit Spritz-oder
Blasdüsen befestigt
sind, die mit der Wasser-oder Luftzufuhrleitung verbunden sind.
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Abwasserbecken, Regenbecken u. dgl. sind im allgemeinen mit Räumeinrichtungen
versehen durch die abgelagerte Verunreinigungen ausgeräumt werden. Um diese Schmutz-und
Schlammentfernung zu erleichtern, ist es bekannt diese Räumeinrichtungen mit Wasserzuleitungen
und Sprühdüsen zu versehen (DT-OS 27 01 190).
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Belüftungsbecken von Klär#anlagen werden durch eine Belüftungseinrichtung,
die auf einer verfahrwbaren Brücke angeordnet ist mit Druckluft zur Sauerstoffversorgung
der Bakterien versehen.
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Sandfangbecken werden bei der Abwasserreinigung zum Absetzen von Sand
verwendet, wobei der abgesetzte Sand über Luftdruckheber aus dem Becken abgesaugt
wird.
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Die Wasserzufuhreinrichtungen oder die Einrichtungen bei einer Luftzuführung
befinden sich beim Stand der Technik auf der über den zu reinigenden Becken verfahrbaren
Brücke.
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Bei runden Becken, bei denen die Versorgungsleitungen über einen Mittelsockel,
der den Drehpunkt für die Räumerbrücke bildet, zu der Reinigungseinrichtung zugeführt
werden, ergeben sich keine Zuleitungsprobleme.
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Probleme gibt es beim Stand der Technik jedoch bei rechteckigen Becken.
Dabei wird die Brücke in Längsrichtung über dem Becken verfahren. Aus diesem Grunde
müssen die für die Reinigung erforderlichen Einrichtungen, wie z.B. Luft- und Wasserzufuhreinrichtungen,
Gebläse und dgl. auf der Brücke mitgeführt werden. Die Wasserzuführung erfolgt in
der in der DT-OS 27 01 190 beschriebenen Vorrichtung entweder über eine abrollbare
Schlauchtrommel, die sich auf der Räumerbrücke befindet oder die Wasserzuleitungen
sind mit einer Pumpe verbunden, die Wasser aus einem Wasserbecken ansaugt, das längs
dem Beckenrand angeordnet ist. Die Anordnung mit dem Schlauch auf der Brücke hat
den Nachteil, daß die Entwässerung bei Frostgefahr nicht unproblematisch ist und
für die Schlauchaufwicklung extra ein Antriebsmotor mit einer entsprechenden Energieversorgung
auf der Brücke angeordnet werden muß. Die Wasserzuführung über die Pumpe und das
Wasserbecken bzw. eine entlang dem Becken
verlaufende Rinne ist
umständlich und aufwendig.
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Gleiches gilt für eine Wasserzuleitung über einen am Beckenrand verfahrbaren
Wagen, der mit den zur Einleitung des Reinigungswassers erforderlichen Einrichtung
versehen ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Reinigungsvorrichtung
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei der die Wasser- oder Luftzufuhrleitung
auf einfache Weise erfolgt, insbesondere bei der auf der Brücke hierfür keine besonderen
Einrichtungen erforderlich sind.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Wasser-
oder Luftzufuhrleitung als flexibler Schleppschlauch ausgebildet ist, der in einem
im oberen Bereich an einer Längswand des Beckens angeordneten und sich im wesentlichen
über die Beckenlange erstreckenden Käfig liegt, wobei sich auch der Wasser- oder
Luftanschluß wenigstens in der Nähe des Käfigs befindet.
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Durch den erfindungsgemäßen Schleppschlauch und die Anordnung des
Wasser- oder Luftanschlußes in oder in der Nähe
des Käfigs können
gesonderte Einrichtungen auf der Brücke entfallen. Während des Verfahrens der Brücke
über dem Becken wird entweder der Schleppschlauch aus dem Käfig langsam herausgezogen
oder in diesen abgelegt. Es ist lediglich erforderlich, dem Käfig eine derartige
Höhe zu geben, daß der Schleppschlauch entsprechend seiner Länge und dem Biegeradius
für die Schlaufe sicher darin liegt.
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Die für die Wasser- oder Luftzufuhr zu der Reinigungsvorrichtung erforderlichen
Einrichtungen können nun als stationäre Teile neben dem Becken angeordnet werden.
Auf diese Weise können sie leicht auf Funktionsfähigkeit überprüft und gewartet
werden. Eine gesonderte Schlauchaufwickelung auf der Brücke kann entfallen.
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Ein besonderer Vorteil der ErfindunrJ iat dann gegeben, wenn man die
Reinigungsvorrichtung bei einer Brückenkonstruktion vorsieht, die mit einem Seilzug
versehen ist. Derartige Brücken werden nach Art eines Flaschenzuges mit Gegengewicht
im allgemeinen an zwei Seilen über dem zu reinigenden Becken hin und her gefahren.
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Derartige Brücken benötigen überhaupt keine Antriebe und elektrische
Einrichtungen auf der Brücke. Würde
man bei diesen Beckenreinigungsvorrichtungen
nach dem Stand der Technik die bekannten Wasser- oder Luftzufuhrleitungen verwenden,
so müßten eigens hierfür auf der Brücke gesonderte Antriebseinheiten mit einer aufwendigen
Energieversorgung angeordnet werden.
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Sehr vorteilhaft läßt sich die Erfindung auch bei unterirdischen Becken
verwenden, für die aus Gründen der Sicherheit besondere Vorkehrungen bzw. Ausgestaltungen
einer Stromzuführung getroffen werden müßten. Da durch die erfindungsgemäße Lösung,
wie erwähnt, kein Strom auf der Brücke benötigt wird, werden derartige unterirdische
Becken durch die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung kostengünstiger und auch
einfacher in der Handhabung und Wartung.
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Von Vorteil ist es, wenn der Wasser- oder Luftanschluß wenigstens
annähernd in der Längsmitte des Beckens im Bereich des Käfigs angeordnet ist.
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Durch diese Maßnahme wird nur die halbe Schlauchlänge benötigt.
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In weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß der Boden des
Käfigs zum Wasseranschluß hin geneigt ist.
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Durch diese Maßnahme wird ein Einfrieren des in dem Schleppschlauch
und den dazugehörigen Einrichtungen sich befindlichen Wassers bei Frostgefahr verhindert,
denn aufgrund des Gefälles kann das Wasser auf einfache Weise ablaufen.
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Damit Schnee und Regen keine Probleme verursachen, kann vorgesehen
sein, daß der Boden des Käfigs und ggf.
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auch dessen Seitenwand mit Bohrungen oder Schlitzen versehen ist.
über diese Bohrungen oder Schlitzen kann dann Wasser oder geschmolzener Schnee problemlos
ablaufen.
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Eine einfache Lösung für den Käfig besteht darin, daß dieser als Winkelblech
ausgebildet ist, wobei ein Schenkel des Bleches im wesentlichen senkrecht zur Behälterwand
und der andere Schenkel in Abstand zur Behälterwand und parallel dazu nach oben
gerichtet ist.
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Der Käfig kann dabei in einfacher Weise entweder auf der'Innen- oder
auf der Außenseite des Beckens befestigt werden, wobei sich zusammen mit der Beckenwand
ein U-förmiger Kanal für den Schleppschlauch ergibt.
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Das Winkelblech kann in einfacher Weise ein einfaches Drahtgitter,
z.B. aus Baustahlgewebe, sein. Zur Wartungsvereinfachung kann vorgesehen sein, daß
der Käfig im Bereich des Wasser- oder Luftanschlußes an der Seite offen ist. Der
Käfig kann auch jederzeit als Betonrinne innerhalb oder außerhalb des Beckens angeordnet
werden.
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Damit keine Beschädigung des Schleppschlauches durch die verschiedenen
Fahrtstellungen der Brücke auftreten können, kann in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung vorgesehen sein, daß der Wasser- oder Luftanschluß wenigstens annähernd
um 1800 drehbar ist. Diese Anschlußart wird man insbesondere dann wählen, wenn der
Anschluß im Bereich der Beckenmitte liegt, da in diesem Falle der Schleppschlauch
jeweils von einer Seite auf die andere Seite bewegt werden muß.
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Im Bedarfsfalle kann auch der Leitungsanschlußstutzen auf der Brücke
noch drehbar sein.
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Die Reinigungsvorrichtung läßt sich sowohl in Verbindung mit einer
Räumeinrichtung als auch unabhangig davon verwenden.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß
die Reinigungsvorrichtung im Prinzip
unabhängig von dem Durchmesser
des Schlauches wird.
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Dadurch kann mit sehr großen Schlauchdurchmessern und damit einer
großen Wassermenge gereinigt werden, was bei einer Aufwickelung auf eine Trommel
zu Problemen führen würde.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung
prinzipmäßig näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1: -einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
für ein Abwasserbecken; Fig. 2: einen Querschnitt durch die Reinigungsvorrichtung.
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Das dargestellte Abwasserbecken 1 besitzt einen Zulauf 2 und einen
Ablauf 3. über dem Becken ist eine Brücke 4 mit Rädern 5 auf Schienen 6 am Beckenrand
über das Abwasserbecken 1 verfahrbar. Der Antrieb der Brücke 4 kann auf beliebige
Weise erfolgen. In der Fig. 1 ist gestrichelt ein Antrieb über einen Seilzug 7 angedeutet.
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Auf der Brücke sind Spülleitungen 8 befestigt, an dem eine Vielzahl
von Sprühdüsen 9 angeordnet sind, welche gegen die Beckensohle und die Seitenwände
gerichtet sind.
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An einem Beckenrand ist ein Käfig 10 befestigt, der sich im wesentlichen
oder zumindest über den größten Teil der Beckenlänge erstreckt. Ungefähr in der
Längsmitte des Beckens 1 befindet sich im Bereich des Käfigs 10 ein Wasseranschluß
11. Von dem Wasseranschluß 11 aus führt ein Schleppschlauch 12 zu einem Anschluß
13 auf der Brücke 4. Der Schleppschlauch 12 liegt dabei im Inneren des Käfigs 10.
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Statt einem Wasseranschluß 11 ist selbstverständlich in dem Falle,
in dem Druckluft, z.B. in ein Belüftungsbecken eingeführt werden sol-l, an dieser
Stelle ein Luftanschluß vorgesehen. Die Konstruktion und der Aufbau von Schleppschlauch
12, Anschluß 13 und Brücke 4 ist jedoch grundsätzlich von gleicher Bauart.
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Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, ist der Boden 14 des Käfigs 10 zur
Mitte und damit zum Wasseranschluß 11 leicht geneigt. Der Käfig 10 ist selbst mit
Bohrungen
oder Schlitzen versehen, damit ungehindert aus ihm Wasser
ablaufen kann.
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Wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist, besteht der Käfig 10 aus einem
Winkelblech, wobei ein-Schenkel des Bleches im wesentlichen senkrecht zur Behälterwand
und der andere in Abstand zur Behälterwand und parallel dazu nach oben gerichtet
ist. Das als Drahtgitter ausgebildete Winkelblech kann auf einfache Weise z.B. über
Stützbleche, Abstandswinkel und dgl. an der Behälterwand befestigt werden. Vorzugsweise
wird man zur Vermeidung von Beschädigungen des Schleppschlauches 12 keine vorstehenden
Teile im Inneren des Käfigs 10 verwenden.
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Wie aus der Fig. 1 weiter ersichtlich ist, ist der Käfig 10 im Bereich
des Wasseranschlußes 11 an der Seite offen, womit eine gute Zugänglichkeit gegeben
ist.
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In der Fig. 1 sind drei verschiedene Positionen der Brücke 4 dargestellt.
In der rechten Position, mit starken Linien gezeichneten Darstellung,ist der Schleppschlauch
12 (gestrichelt im Inneren des Käfigs
dargestellt) voll ausgefahren.
In der mittleren Position der Brücke 4 bildet der Schleppschlauch 12 eine Schlaufe,
die sich jedoch noch vollständig im Inneren des Käfigs befindet und damit problemlos
geführt ist. In der links dargestellten Position der Brücke 4 befindet sich der
Schleppschlauch 12 wieder in seiner vollständig abgewickelten Lage.
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Um Beschädigungen des Schleppechlauches 12 zu vermeiden, kann der
Wasseranschluß 11 mit einem um 1800 um eine horizontale Achse drehbaren Anschlußteil
15 versehen sein, womit der Schleppschlauch 12 jeweils ohne Knick in beiden Richtungen
ablaufen kann. Befindet sich hingegen der Wasseranschluß bzw. die Verbindung mit
dem Schleppschlauch 12 in vertikaler Lage (z.B. durch einen Winkelstutzen am Wasseranschluß)
so kann evtl.
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ein drehbares Anschlußteil entfallen, da in diesem Falle der Schleppschlauch
um ein wesentlich geringeres Maß während des Verfahrens der Brücke umgebogen werden
muß. Im Bedarfsfalle kann jedoch auch der Anschlußstutzen 13 auf der Brücke 4 drehbar
sein.
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Die Wasserzufuhr zur Reinigungsvorrichtung kann auf beliebige Weise
erfolgen. In der Fig. 2 ist hierzu eine Pumpe 16 dargestellt, die Grundwasser ansaugt.