DE3146098C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckluftbremseinrich
tung für Eisenbahnwaggons mit auf Drehgestellen montierten
Einzelbremsen.
Bei herkömmlichen Druckluftbremsanlagen für Eisenbahn
waggons mit am Waggonrahmen montierten Einzelbremsen ist
eine automatische, doppeltwirkende Nachstelleinrichtung
vorhanden, welche dazu dient, den Betätigungsdruck für die
Bremszylinder in Abhängigkeit von dem an Bremsschuhen und
Rädern auftretenden Verschleiß und damit von dem sich ver
größernden Kolbenhub der Bremszylinder zu steuern bzw.
konstant zu halten. Bei einem Waggon mit auf Drehgestellen
montierten Einzelbremsen ist eine derartige Nachstellein
richtung für den Ausgleich von Verschleiß an Bremsschuhen
und Rädern nicht vorhanden. Die Aufrechterhaltung des not
wendigen Betätigungsdrucks ist deshalb nur in der Weise
möglich, daß man den Hub der Kolben in den Bremszylindern
begrenzt, indem man Bremsbacken von verringerter Stärke
verwendet.
Die für eine solche Bremsanlage verwendeten Bremsbacken
haben gewöhnlich eine Stärke von ca. 32 mm und können bei
Erreichen der Verschleißgrenze durch solche mit einer
Stärke von ca. 38 mm ersetzt werden. Demgegenüber liegen
die Kosten für genormte Bremsschuhe mit einer Stärke von
ca. 51 mm nur wenig höher, wobei ihre Verschleißvorgabe
jedoch um ca. 47% größer ist. Wegen der dabei notwendig
werdenden Vergrößerung des Kolbenhubs sind solche Brems
schuhe jedoch nicht an auf Drehgestellen montierten Ein
zelbremsen ohne Nachstelleinrichtung verwendbar.
Ein Ziel der Erfindung ist deshalb die Schaffung einer
Bremseinrichtung der eingangs genannten Art mit Einrich
tungen zum Aufrechterhalten des notwendigen Betätigungs
drucks unabhängig vom Kolbenhub, welche damit die Ver
wendung von genormten, stärkeren Bremsschuhen an auf
Drehgestellen montierten Einzelbremsen mit den sich daraus
ergebenden, vorstehend angedeuteten Vorteilen ermöglicht.
Zu diesem Zweck arbeitet eine Bremseinrichtung der ein
gangs genannten Art gemäß der Erfindung mit einem Brems
druck-Nachstellventil für die Aufrechterhaltung eines
Mindest-Betätigungsdrucks in den Bremszylindern unabhän
gig vom Kolbenhub, und zwar sowohl bei normaler Betäti
gung der Bremse als auch bei einer Notbremsung. Ferner
gehört zu einer Bremseinrichtung gemäß der Erfindung ein
Druckluft-Zusatzbehälter, welcher bei Bedarf über das
Bremsdruck-Nachstellventil mit einer zu den Bremszylindern
führenden Bremsleitung verbindbar ist.
Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematisierte Gesamtdarstellung einer Brems
einrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines in der Bremseinrichtung
nach Fig. 1 verwendeten Bremsdruck-Nachstellventils,
Fig. 3 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie 3-3
in Fig. 2,
Fig. 4 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie 4-4
in Fig. 2,
Fig. 5 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie 5-5
in Fig. 2,
Fig. 6 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie 6-6
in Fig. 2,
Fig. 7 eine Schnittansicht eines Bremsdruck-Nachstell
ventils in einer abgewandelten Ausführungsform und
Fig. 8 eine Schnittansicht eines in Fig. 7 nicht sicht
baren Teils des dort dargestellten Nachstellventils.
Eine in Fig. 1 dargestellte Bremsanlage für einen Eisen
bahnwaggon hat eine Hauptbremsleitung 10 mit an beiden
Enden angeordneten Anschlußkupplungen 12, 14. Ein Brems
ventil 16 ist über ein Luftfilter 18 und eine Zweiglei
tung 20 an der Hauptbremsleitung 10 angeschlossen. Am
Bremsventil 16 ist ein Halteventil 22 über eine Leitung 24
angeschlossen. Ein Hilfsbremsbehälter 26 und ein Notbrems
behälter 28 sind über Leitungen 30 bzw. 32 mit dem Brems
ventil 16 verbunden. Schließlich sind zwei Bremszylinder
31, 33 über eine Einzelbremsleitung 34 und eine Sammel
leitung 36 mit dem Bremsventil 16 verbunden. Die vorste
hend genannten Teile stellen zusammen eine herkömmliche
Bremsanlage dar.
Ein Zusatzbehälter 38 mit einem Fassungsvermögen von bei
spielsweise 38 dm3 ist über eine Leitung 40 mit einem in
einer herkömmlichen Ausführung als Teil des Bremsventils 16
ausgebildeten Behälterfüllventil 42 verbunden. Ein Brems
druck-Nachstellventil 44 ist über eine Leitung 46 mit dem
Zusatzbehälter 38, über eine Leitung 48 mit der Hauptbrems
leitung 10, über eine Leitung 50 mit der Einzelbremslei
tung 34 und über eine Leitung 52 mit dem Notbremsbehälter
28 verbunden. Für die vorstehend genannten Verbindungen
sind im einzelnen nicht näher bezeichnete T-Stücke und
dergl. verwendet. In einer abgewandelten Ausführungsform
kann das Behälter-Füllventil 42 anstatt am Bremsventil 16
auch am Nachstellventil 44 angeordnet sein, wobei dann
der Zusatzbehälter nicht mit dem Bremsventil, sondern nur
mit dem Nachstellventil verbunden ist. Die Verbindung des
Nachstellventils 44 mit der Hauptbremsleitung 10 erfolgt
in dieser Ausführung nicht auf direktem Wege, sondern über
das Bremsventil 16. Diese Ausführungsform ist im einzelnen
in Fig. 7 und 8 dargestellt.
Das im einzelnen in Fig. 2 bis 6 dargestellte Nachstell
ventil 44 hat ein Gehäuse 54. Dieses hat einen über die
Leitung 46 mit dem Zusatzbehälter 38 verbundenen An
schluß 56, einen über die Leitung 52 mit dem Notbrems
behälter 28 verbundenen Mittelanschluß 58, einen über die
Leitung 48 mit der Hauptbremsleitung 10 verbundenen An
schluß 60 und einen über die Leitung 50 mit der Einzel
bremsleitung 34 verbundenen Anschluß 62. Die Brems
zylinder 31 und 33 sind in herkömmlicher Weise auf den
Aufbau des Waggons tragenden (nicht gezeigten) Drehge
stellen montiert.
Zu einem verschieblich im Gehäuse 54 angeordneten Steuer
teil 64 gehört ein oberes Kolbenteil 66, dessen Oberseite
von einer mit ihrem äußeren Rand abdichtend zwischen zwei
Teilen des Gehäuses 54 eingespannten Membrane 68 über
deckt ist. Zusammengehalten werden das obere Kolbenteil
66 und die Membrane 68 durch eine Scheibe 70, auf deren
Oberseite sich der Kopf 73 einer Schraube abstützt, welche
durch eine Mutter 74 an der Unterseite des Kolbenteils
gesichert ist und sich auf einem Kolbenstößel 75 abstützt.
Am unteren Ende trägt der Kolbenstößel 75 einen unteren
Kolben 72, dessen Unterseite von einer mit ihrem Umfang
abdichtend zwischen zwei Teilen des Gehäuses 54 einge
spannten Membrane 76 überdeckt ist. Mittels einer Scheibe
78 und einer diese durchsetzenden Schraube 80 sind die
Membrane 76 und das untere Kolbenteil 72 fest mit dem
Kolbenstößel 75 verbunden. Durch eine sich an einem Boden
teil des Gehäuses abstützende Schraubenfeder 90 ist das
Steuerteil 64 insgesamt aufwärts in Fig. 3 belastet.
Im unteren Teil des Gehäuses 54 ist eine Membrane 98 mit
ihrem Umfang abdichtend zwischen zwei Gehäuseteilen einge
spannt. Ein durch eine Feder 94 in Anlage an der Unter
seite der Membrane 98 belasteter Stempel 94 hält den mitt
leren Bereich der Membrane in Anlage an einem Ventilsitz
96. Eine unterhalb der Membrane 98 liegende Kammer 110
ist über einen die Membrane durchsetzenden Ausgleichsdurch
laß 104, eine Bohrung 100 im Gehäuse 54 und den Anschluß
56 mit dem Zusatzbehälter strömungsverbunden. In ähnlicher
Weise ist eine unterhalb des unteren Kolbenteils 72 lie
gende, die Schraubenfeder 90 enthaltende Kammer 106 über
Bohrungen 108 des Gehäuses und den Gehäuseanschluß 62 mit
der Einzelbremsleitung 34 strömungsverbunden.
Ferner ist eine unterhalb des oberen Kolbenteils 66 liegende
Kammer 114 über eine Bohrung 116 und den Gehäuseanschluß
60 mit der Hauptbremsleitung 10 und eine oberhalb des
oberen Kolbenteils liegende Kammer 118 über den Anschluß
58 mit dem Notbremsbehälter strömungsverbunden.
Die verschiedenen Gehäuseteile, Bohrungen, Anschlüsse usw.
sind in bekannter Weise mittels Dichtungsringen abgesichtet.
In der in Fig. 3 gezeigten Ruhestellung des Nachstell
ventils 44, d. h. also im unbetätigten Zustand der Bremsen,
steht die Kammer 114 über den Anschluß 60 unter dem Druck
der Hauptbremsleitung, die Kammer 118 steht über den An
schluß 58 unter dem Druck des Notbremsbehälters und die
Kammer 110 steht über den Anschluß 56 und den Ausgleichs
durchlaß 104 der Membrane 98 unter dem Druck des Zusatz
behälters 38, wobei die Druckfeder 94 und der Stempel 92
die Membrane 98 in Anlage am Ventilsitz 96 halten. Das
Steuerteil 64 befindet sich dabei in einer Stellung, in
welcher das untere Ende der Schraube 80 von der Oberfläche
der Membrane 98 abgehoben ist. Die in den Kammern 114 und
118 herrschenden Drücke sind dabei einander gleich, wobei
die durch die größere druckbeaufschlagte Fläche an der
Oberseite des oberen Kolbenteils 66 hervorgerufene, abwärts
gerichtete Belastung durch die von unten am Steuerteil an
greifende Schraubenfeder 90 ausgeglichen wird. Solange die
Bremsen nicht betätigt werden, verharrt das Nachstellven
til in der in Fig. 3 gezeigten Stellung.
Bei normaler Betätigung der Bremsen verringert sich der
Druck in der Hauptbremsleitung und damit in der Kammer 114
proportional dem für die Betätigung der Bremse notwendigen
Druck. Dabei wird nun das Steuerteil 64 aufgrund des in
der Kammer 118 herrschenden höheren Drucks abwärts bewegt.
Gleichzeitig strömt Druckluft aus der zu den Bremszylin
dern führenden Einzelbremsleitung über den Anschluß 62
und die Bohrung 108 in die Kammer 106. Solange dabei ein
ausreichender Druck in der Einzelbremsleitung 34 und damit
in der Kammer 106 vorhanden ist, bewegt sich das Steuerteil
64 wieder aufwärts in die in Fig. 3 gezeigte Stellung, so
daß der Zusatzbehälter keine zusätzliche Luft für die
Bremsbetätigung liefert.
Falls jedoch der in der Einzelbremsleitung 34 und damit
in der Kammer 106 herrschende Druck nicht für die gewünschte
Betätigung der Bremsen ausreicht, bewegt sich das Steuer
teil 64 aufgrund der Abnahme des Drucks in der Kammer 114
weiter abwärts, bis das untere Ende der Schraube 80 auf der
Membrane 98 aufsetzt und sie vom Ventilsitz 96 abhebt,
wodurch Luft aus dem Zusatzbehälter über den Anschluß 56
und die Bohrung 100 in die Kammer 106 einströmt. Diese
Strömungsverbindung mit dem Zusatzbehälter bleibt solange
bestehen, bis der in der Kammer 106 herrschende Druck
wieder ausreicht, das Steuerteil 64 aufwärts in die Ruhe
stellung zu bewegen, so daß die Membrane 98 wieder in An
lage am Ventilsitz 96 kommt. Sobald also der vorhandene
Druck für eine sachgemäße Betätigung der Bremsen nicht
mehr ausreicht, wie dies infolge von Abnutzung der Brems
schuhe und dadurch hervorgerufener Vergrößerung des Kol
benhubs der Bremszylinder der Fall sein kann, wird in der
vorstehend beschriebenen Weise zusätzliche Luft aus dem
Zusatzbehälter eingespeist, bis ein für die Betätigung
der Bremsen ausreichender Druck vorhanden ist.
Die vorstehend beschriebenen Vorgänge spielen sich bei der
normalen Betätigung der Bremsen ab. Bei einer Notbremsung
ist der Verlauf im wesentlichen der Gleiche, mit dem Unter
schied jedoch, daß der Druck in der mit der Hauptbremslei
tung verbundenen Kammer 114 praktisch bis auf Null absinkt.
Dadurch bewegt sich das Steuerteil 64 abwärts und hebt
die Membrane 98 vom Ventilsitz 96 ab, so daß Luft aus dem
Zusatzbehälter in die Kammer 106 strömt, um den die Brems
zylinder speisenden Druck zu erhöhen. Das Steuerteil 64
bewegt sich dabei erst dann in die Ruhestellung zurück,
wenn der Druck in der Hauptbremsleitung und damit in der
Kammer 114 wieder entsprechend ansteigt.
Die druckbeaufschlagten Flächen des Steuerteils 64 und die
Kraft der Schraubenfeder 90 sind so aufeinander abgestimmt,
daß in der Einzelbremsleitung jederzeit ein Mindestbrems
druck vorhanden ist. Dieser Mindestdruck ist je nach der
Art des Waggons und anderen die Bremsbetätigung beeinflus
senden Faktoren beliebig bestimmbar. Worauf es im Rahmen
der Erfindung ankommt ist, daß der Kolbenhub der Brems
zylinder größer sein kann als bei herkömmlichen auf Dreh
gestellen montierten Einzelbremsen, da der Zusatzbehälter
die für den Ausgleich des längeren Kolbenhubs notwendige
Luft liefert.
Fig. 7 und 8 zeigen eine abgewandelte Ausführungsform
eines Nachstellventils mit einem in dieses einbezogenen
Zusatzbehälter-Füllventil. Das in Fig. 7 und 8 dargestellte
Ventil hat ein Gehäuse 200 mit einem mit der Einzelbrems
leitung verbundenen Anschluß 202, einem mit dem Notbrems
behälter verbundenen Anschluß 204, einem mit dem Zusatz
behälter verbundenen Anschluß 206 und einem hinter dem
Anschluß 204 liegenden, mit der Hauptbremsleitung verbind
baren und über eine Bohrung 208 mit einer nachstehend im
einzelnen beschriebenen Kammer verbundenen weiteren An
schluß.
Das Gehäuse 200 enthält einen oberen Kolben 210 und eine
mit diesem verbundene, mit ihrem Umfangsrand zwischen zwei
Gehäuseteilen eingespannte Membrane 212, welche mittels
einer Scheibe 214 und eine Schraube/Mutteranordnung 216
am oberen Kolben befestigt ist. Koaxial mit dem oberen
Kolben 210 ist ein Kolbenstößel 218 verschieblich in einer
im Gehäuse befestigten Buchse 220 geführt. Ein an der
Unterseite des Kolbens 210 hervorstehender Schraubenkopf
222 ragt in eine erweiterte Bohrung 224 des Kolbenstößels
hinein. Eine Mittelbohrung 226 des Kolbenstößels 218 ist
über eine Radialbohrung 228 mit einer den Kolbenstößel
umgebenden Aussparung 230 strömungsverbunden. Die Aus
sparung 230 verbindet die Bohrung 226 mit einer Bohrung 232
des Gehäuses und ist beiderseits durch jeweils einen am
Kolbenstößel angebrachten Dichtring 234 bzw. 236 abgedich
tet.
Am anderen Ende des Kolbenstößels 218 sind ein zweiter
Kolben 238 und eine mit ihrem Umfangsrand abdichtend zwi
schen zwei Gehäuseteilen eingespannte Membrane 240 befe
stigt. Eine in einer Kammer 242 unterhalb des zweiten
Kolbens bzw. der Membrane angeordnete Schraubenfeder 244
belastet den zweiten Kolben 238 und damit den Kolbenstößel
218 aufwärts in Richtung auf den oberen Kolben 210.
Gegenüber einem an der Unterseite des zweiten Kolbens 238
hervorstehenden Verlängerungsstück 246 ist eine Membrane
248 angeordnet, an deren Unterseite ein Stempel 250 an
greift. Dieser hat einen Schaft 252, welcher in einer
Bohrung 254 des Gehäuses geführt und von einer Schrauben
feder 256 umgeben ist.
Die Bohrung 232 des Gehäuses hat ein erweitertes Teil 258,
welches über ein durch eine Schraubenfeder 264 belastetes
Rückschlag-Kugelventil 262 mit einer Kammer 260 verbunden
ist. Das Kugelventil 262 weist einen Sitz 266 zum Unter
brechen dieser Verbindung auf. Die Unterhalb des Kugel
ventils liegende Kammer 260 ist über eine Bohrung 268 mit
einem den Sitz 248 a der Membrane 248 umgebenden Hohlraum
und über einen die Membrane 248 durchsetzenden Durchlaß
249 mit einem Hohlraum unterhalb der Membrane 248 strö
mungsverbunden.
Der mit dem Notbremsbehälter verbundene Anschluß 204 ist
über eine Reihe von Durchlässen 270 mit dem Raum oberhalb
des oberen Kolbens 210 strömungsverbunden. In entsprechen
der Weise ist der Durchlaß 208 mit der Kammer unterhalb
des oberen Kolbens 210 strömungsverbunden. Der mit dem
Zusatzbehälter verbundene Anschluß 206 ist über eine in
Fig. 8 dargestellte Reihe von Durchlässen 272 mit dem
Raum oberhalb der Membrane 248 strömungsverbunden. Der
mit der Einzelbremsleitung verbundene Anschluß 202 schließ
lich ist über einen in Fig. 7 gestrichelt gezeichneten
Durchlaß 274 mit einer Kammer 278 strömungsverbunden, in
welcher eine Rückschlagventilkugel 276 durch eine Schrau
benfeder 280 in Anlage an einem Sitz 282 belastet ist.
Eine vom Rückschlagventil 276, 282 ausgehende Bohrung 284
mündet in der Kammer 242 aus.
Die Wirkungsweise des in Fig. 7 und 8 gezeigten Ventils
weist gegenüber derjenigen des Ventils nach Fig. 2 bis 6
die folgenden Unterschiede auf: Nach dem Anschließen der
Bremsanlage strömt Luft aus der Hauptbremsleitung über
den Durchlaß 208 in die Kammer unterhalb des oberen Kol
bens 210. Von dort strömt die Luft in die Axialbohrung 226
und die Radialbohrung 228 und, sofern sich der Kolbenstößel
in der in Fig. 7 gezeigten Stellung befindet, in die Boh
rungen 232 und 258. Dadurch wird die Ventilkugel 262 von
ihrem Sitz abgehoben, so daß die einströmende Luft über den
Durchlaß 268 in den Raum oberhalb der Membrane 248 gelangt.
Von dort aus strömt die von der Hauptbremsleitung zuflie
ßende Luft über den Durchlaß 272 zum Zusatzbehälter, um
diesen zu füllen.
Gleichzeitig strömt Luft aus dem Notbremsbehälter über den
Anschluß 204 und den Durchlaß 270 in den Raum oberhalb des
oberen Kolbens 210. Bei Erreichen des Druckausgleichs zwi
schen der Hauptbremsleitung, dem Zusatzbehälter und dem
Notbremsbehälter hört die Durchströmung der Durchlässe
258 und 268 auf und das Kugelventil 262, 266 schließt.
Die Ventilkugel 262 ist dabei an der Oberseite durch den
Druck der Hauptbremsleitung und an der Unterseite durch
den Druck des Zusatzbehälters beaufschlagt. Solange diese
Drücke jedoch einander gleich sind, wird das Rückschlag
ventil durch die Feder 264 geschlossen gehalten.
Bei Betätigung der Bremsen sinkt zunächst der Druck in
der Hauptbremsleitung, wodurch sich der Kolben 210 ab
wärts bewegt, so daß eine an seiner Unterseite angebrachte
Dichtung 231 in Anlage an einem am oberen Ende des Kolben
stößels geformten Sitz 233 kommt und damit den Zustrom
weiterer Luft in die Durchlässe 232, 258 unterbricht. Der
Druck der Einzelbremsleitung beaufschlagt über den An
schluß 202 die Oberseite der Ventilkugel 276. Da sich der
Druck in der Hauptbremsleitung während der normalen Betä
tigung der Bremsen fortlaufend verringert, bewegt sich der
obere Kolben 210 und mit ihm der Kolbenstößel 218 weiter
abwärts, bis die Membrane 248 von ihrem Sitz 248 a im
Gehäuse abgehoben wird. Dadurch ist nun der mit dem Zusatz
behälter verbundene Durchlaß 272 über die Kammer 242 mit
dem zur Unterseite des Kugelventils 276, 282 führenden
Durchlaß 284 strömungsverbunden. Dadurch wird die Ventil
kugel 276 von ihrem Sitz abgehoben, so daß Luft aus dem
Zusatzbehälter für die Betätigung der Bremsen in die Ein
zelbremsleitung strömen kann. Mit Zunahme des die Brems
zylinder speisenden und somit in der Kammer 242 herrschen
den Drucks bewegt dieser mit Unterstützung durch die Feder
244 den unteren Kolben 238 und damit den Kolbenstößel 218
aufwärts. Dadurch kommt die Membrane 248 wieder in Anlage
an ihrem Sitz 248 a, um den Zustrom weiterer Luft vom
Zusatzbehälter zu den Bremszylindern zu sperren. Damit
schließt auch das Kugelventil 276, 282, um die Strömungs
verbindung zwischen den Durchlässen 284 und 274 zu sperren.
In Abhängigkeit von dem in der Einzelbremsleitung herr
schenden Druck kann das Rückschlagventil 276, 282 sehr
kurze Öffnungszeiten haben.
Nach dem Lösen der Bremsen wird dann der Zusatzbehälter
erneut gefüllt, sofern ein nennenswerter Druckunterschied
zwischen der Hauptbremsleitung, dem Zusatzbehälter und dem
Notbremsbehälter vorliegt. Falls für die Betätigung der
Bremsen keine oder nur wenig Luft aus dem Zusatzbehälter
entnommen wurde, braucht dieser nicht nachgefüllt zu werden.
Während der Betätigung der Bremsen kann der Zusatzbehälter
nicht nachgefüllt werden, da sich die Dichtung 231 hierbei
in Anlage an ihrem Sitz 233 befindet.
In der Ausführungsform nach Fig. 7 und 8 kommt eine Strö
mungsverbindung zwischen dem Zusatzbehälter und den Brems
zylindern nur dann zustande, wenn der dazwischen vorhandene
Druckunterschied ausreicht, die Ventilkugel 276 von ihrem
Sitz zu heben. Solange die im Zusatzbehälter und in den
Bremszylindern herrschenden Drücke einander im wesent
lichen gleich sind, ist für die Betätigung der Bremsen
keine Luftzufuhr aus dem Zusatzbehälter notwendig und das
Kugelventil bleibt geschlossen. Ein wesentlicher Unter
schied zwischen der in Fig. 2 bis 6 dargestellten und der
in Fig. 7 und 8 gezeigten Ausführungsform besteht darin,
daß in der zuletzt genannten Ausführungsform die Membrane
248 bei jeder Betätigung der Bremse von ihrem Sitz gehoben
wird, so daß dann unterhalb des unteren Kolbens 238 und
damit unterhalb des die Verbindung mit den Bremszylindern
steuernden Rückschlagventils der Zusatzbehälterdruck
herrscht. Dabei öffnet das Rückschlagventil jedoch nur bei
Vorhandensein eines nennenswerten Unterschieds zwischen dem
Zusatzbehälterdruck und dem die Bremszylinder speisenden
Druck, um den Bremszylindern die für die Betätigung der
Bremsen notwendige Zusatzluft zuzuführen.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen beschränkt, sondern erlaubt die verschie
densten Abwandlungen und Änderungen derselben im Rahmen der
Ansprüche.
Claims (15)
1. Druckluftbremseinrichtung für Eisenbahnwaggons mit
auf Drehgestellen montierten Einzelbremsen, mit einem
über Rohrleitungen mit einem Hilfs- und einem Notbremsluft
behälter verbundenen und an einer Hauptbremsleitung ange
schlossenen Hauptbremsventil, welches über eine Einzel
bremsleitung mit auf den einzelnen Drehgestellen montier
ten Bremszylindern verbunden ist, gekennzeich
net durch einen Zusatzluftbehälter (38) und durch ein
mit der Hauptbremsleitung (10), der Einzelbremsleitung (34),
dem Notbremsluftbehälter (28) und dem Zusatzluftbehälter
verbundenes Bremsdruck-Nachstellventil (44) für die Zufuhr
von Luft aus dem Zusatzbehälter in die Einzelbremsleitung
bei einem Absinken der Drucks in der Einzelbremsleitung
unter einen vorbestimmten Wert.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bremsdruck-Nachstellventil (44)
ein die Strömungsverbindung zwischen dem Zusatzbehälter
(38) und der Einzelbremsleitung (34) steuerndes, in Ab
hängigkeit vom Druck in der Einzelbremsleitung öffnend
betätigbares Absperrglied (98; 248) enthält.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bremsdruck-Nachstellventil (44)
ein in Abhängigkeit von den im Zusatzbehälter (38), im
Notbremsbehälter (28) und in der Hauptbremsleitung (10)
herrschenden Drücken bewegbares Steuerteil (64) und ein
die Strömungsverbindung zwischen dem Zusatzbehälter und
der Einzelbremsleitung (34) steuerndes, mittels des Steuer
teils öffnend betätigbares Absperrglied (98) enthält.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bremsdruck-Nachstellventil (44)
eine mit dem Notbremsbehälter (28) strömungsverbundene
erste Kammer (118), eine mit der Hauptbremsleitung (10)
strömungsverbundene zweite Kammer (114) und eine mit der
Einzelbremsleitung (34) strömungsverbundene dritte Kammer
(106) aufweist und daß das Steuerteil (64) in einer Rich
tung von den in der zweiten und in der dritten Kammer
herrschenden Drücken und in entgegengesetzter Richtung von
dem in der ersten Kammer herrschenden Druck beaufschlagt ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerteil (64) durch eine Feder
(90) in der dem Druck in der ersten Kammer (118) entgegen
gesetzten Richtung belastet ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerteil (64) in mechanischer
Wirkbeziehung zum Absperrglied (98) angeordnet und unter
Einwirkung des in der ersten Kammer (118) herrschenden
Drucks zur öffnenden Betätigung des Absperrglieds für die
Freigabe der Strömungsverbindung zwischen dem Zusatzbehäl
ter (38) und der dritten Kammer (106) bewegbar ist.
7. Bremsdruck-Nachstellventil, gekenn
zeichnet durch ein Gehäuse (54) mit einer über
einen ersten Gehäuseanschluß (58) mit einem Notbremsbehäl
ter verbindbaren ersten Kammer (118), einer über einen
zweiten Gehäuseanschluß (60) mit einer Hauptbremsleitung
verbindbaren zweiten Kammer (114), einer über einen drit
ten Anschluß (62) mit einer Einzelbremsleitung verbind
baren dritten Kammer (106) und einem mit einem Zusatz
luftbehälter verbindbaren vierten Anschluß (56), welcher
über eine Durchlaßanordnung (100, 96) mit der dritten
Kammer strömungsverbunden ist, durch ein in der Durchlaß
anordnung angeordnetes, die Strömungsverbindung zwischen
dem Anschluß des Zusatzluftbehälters und dem Anschluß der
Einzelbremsleitung steuerndes Absperrglied (98) und durch
ein für die Betätigung des Absperrglieds in Abhängigkeit
von den in der ersten, der zweiten und der dritten Kammer
herrschenden Drücken bewegbaren Steuerteil (64).
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerteil (64) durch die in der
zweiten und in der dritten Kammer (114 bzw. 106) herr
schenden Drücke in der Schließrichtung und durch den in
der ersten Kammer (118) herrschenden Druck in der Öffnungs
richtung des Absperrglieds (98) belastet ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerteil (64) durch eine Feder
anordnung (90) in die Schließrichtung des Absperrglieds
(98) belastet ist.
10. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Absperrglied (98) beweglich ange
ordnet und in eine Schließstellung auf einem Sitz (96)
federbelastet ist und daß das Steuerteil (64) eine zum
Bewegen des Absperrglieds relativ zu seinem Sitz an diesem
angreifende Ausbildung (80) aufweist.
11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerteil (64) einen die erste
und die zweite Kammer (118 bzw. 114) voneinander trennen
den Kolben (66) und einen Kolbenstößel (75) aufweist.
12. Bremsdruck-Nachstellventil, gekenn
zeichnet durch ein Gehäuse (200) mit einer über
einen ersten Anschluß (204) mit einem Notbremsbehälter
verbindbaren ersten Kammer, einer über einen zweiten
Anschluß (208) mit einer Hauptbremsleitung verbindbaren
zweiten Kammer, einer über einen dritten Anschluß (202)
mit einer Einzelbremsleitung verbindbaren dritten Kammer
(242), einem die Strömungsverbindung zwischen dem dritten
Anschluß und der dritten Kammer steuernden Rückschlag
ventil (276 bis 282), einem mit einem Zusatzbehälter ver
bindbaren, über eine Durchlaßanordnung (272, 248 a) mit der
dritten Kammer verbundenen vierten Anschluß (206) und
einer in der Durchlaßanordnung angeordneten, die Strömungs
verbindung vom vierten Anschluß zur dritten Kammer steu
ernden Absperreinrichtung (248) und durch ein zur Betäti
gung der Absperreinrichtung in Abhängigkeit von den in der
ersten, der zweiten und der dritten Kammer herrschenden
Drücken bewegbares Steuerteil (210 bis 246).
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Kammer über eine Durchlaß
anordnung (226, 228, 230, 232, 258, 268, 272) mit dem
Anschluß (206) für den Zusatzbehälter verbunden ist und
daß die Strömungsverbindung vom Anschluß (208) für die Haupt
bremsleitung über die zweite Kammer zum Anschluß für den
Zusatzbehälter durch ein Rückschlagventil (262 bis 266)
gesteuert ist.
14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuerteil einen Kolben (210)
und einen davon getrennten, koaxial damit angeordneten
Kolbenstößel (218) aufweist, welcher in Abhängigkeit von
der Bewegung des Kolbens unter dem Einfluß des in der
ersten Kammer herrschenden Drucks bewegbar ist und in
welchem ein Teil (226, 228, 230) der Durchlaßanordnung
geformt ist.
15. Bremsdruck-Nachstellventil, gekenn
zeichnet durch ein Gehäuse (54) mit einem
Anschluß (58) für einen Notbremsbehälter, einem An
schluß (60) für eine Hauptbremsleitung, einem Anschluß
(62) für eine Einzelbremsleitung und einem Anschluß (56)
für einen Zusatzbehälter, und durch eine im Gehäuse ange
ordnete Absperreinrichtung (98, 96), welche bei einem
Absinken des Drucks in der Einzelbremsleitung unter einen
vorbestimmten Wert für die Zufuhr von Luft vom Zusatz
behälter zur Einzelbremsleitung betätigbar ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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- 1981-11-20 DE DE19813146098 patent/DE3146098A1/de active Granted
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