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Die Erfindung bezieht sich auf ein über zwei Kreise ansteu-
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erbares Anhänger-Steuerventil, insbesondere für Druckluftbremsanlagen
an Kraftfahrzeugen, mit einem ersten und einem zweiten, je an einem Kreis angeschlossenen,
benachbarten und gleichsinnig bewegbaren Steuerkolben, wobei der eine Steuerkolben
den einen Teil des Auslaßventils trägt, und ggf. mit einem weiteren Steuerkolben
für eine Hilfs- und / oder Feststellbremse, wobei der Anschluß des ersten Steuerkreises
in der Nähe des ersten Steuerkolbens und der Anschluß des zweiten Steuerkreises
am anderen Ende des Gehäuses vorgesehen ist und eine hohle Steuer spindel zum Zwecke
des Anschlusses des zweiten Steuerkreises und der Druckmittelzuleitung im Gehäuse
dichtend geführt ist.
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Ein derartiges Anhänger-Steuerventil ist aus der DE-PS 23 23 753 bekannt.
Um eine Druckübersetzung in dem über die Bremsleitung ausgesteuerten Steuerdruck
für die Anhängerbremsung zu erzielen, ist ein federbelastetes Doppelrückschlagventil
zwischen der Bremskammer und der Wiegekammer vorgesehen. Hierdurch wird bei Beginn
von Teilbremsungen die Beaufschlagung der Wiegekammer zunächst verhindert, so daß
damit letztendlich eine Druckübersetzung - manchmal auch Voreilung genannt - hinsichtlich
der Anhängerbremsung erzielt wird. Diese Druckübersetzung wird auch dann wirksam,
wenn einer der beiden Steuerkreise zum Ansteuern des Anhänger-Steuerventils defekt
ist. Die Größe der Druckübersetzung wird durch die Kraft der einstellbaren Feder
in Verbindung mit der Wirkfläche des federbelasteten Doppelrückschlagventils erzielt.
Diese Druckübersetzung ist bei ansteigendem Steuerdruck vorhanden, bei abfallendem
Steuerdruck, also beispielsweise bei einer Druckreduzierung von einer Vollbremsung
auf eine Teilbremsung geht jedoch die Druckübersetzung verloren, weil in dieser
Richtung nur dann Druckluft aus der Wiegekammer in die Bremskammer bei einem posieinen
Druckgefälle
nachströmen kann Durch die hohle Steuerspindel wird bei dieser Bauart von Anhänger-Steuerventilen
jedoch bereits die Möglichkeit geschaffen, zwei gleichsinnig bewegbare und benachbart
angeordnete Steuerkolben vorzusehen und trotzdem die Anschlüsse für diese beiden
Steuerkreise an verschiedenen Enden des Gehäuses anzuordnen.
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Aus der DE-AS 1 958 808 ist ein zweikreisig ansteuerbares Anhänger-Steuerventil
bekannt, welches jedoch mit gegensinnig bewegbaren Steuerkolben arbeitet und bei
dem sich somit die Anschlüsse für die beiden Steuerkreise in einfacher Weise an
gegenüberliegenden Gehäuseenden verwirklichen lassen. Eine Druckübersetzung (Voreilung)
ist in der Bremsleitung jedoch nur über einen der beiden Steuerkreise aussteuerbar,
d. h.
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bei einem Defekt in diesem Steuerkreis ist zwar ein Bremssignal in
der Bremsleitung zum Anhänger über den anderen Steuerkreis aus steuerbar, es entfällt
jedoch die Druckübersetzung.
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Es wird sogar diesbezüglich eine Nacheilung der Anhängerbremse erreicht.
Dies ist für die Bremsen des Motorwagens besonders nachteilig, da diese demzufolge
überlastet werden. Bei intakter Anlage wird jedoch die Druckübersetzung des in der
Bremsleitung aus gesteuerten Bremsdruckes nicht nur während eines Bremsdruckanstieges,
sondern auch im Verlaufe eines Bremsdruckabfalles vorteilhaft erreicht. Für die
Realisierung der Druckübersetzung ist der eine, dem ersten Steuerdruck zugeordnete
Steuerkolben in einen inneren Wiegekolben und einen diesen umgebenden Ringkolben
unterteilt, wobei der Wiegekolben mit Fortsätzen durch den durchbrochenen Kolbenboden
des Ringkolbens hindurchgreift und sich damit gehäuseseitig abstützen kann. Zwischen
Wiegekolben und Ringkolben ist eine gefesselte Feder angeordnet, deren Vorspannung
über eine mit Gewinde versehene Stellschraube einstellbar ist, wodurch die Druckübersetzung
festgelegt wird.
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Der innere Wiegekolben ist in Richtung auf die Wiegekammer an einem
Anschlag des Ringkolbens abgestützt, so daß sich
die Kraft der gefesselten
Feder erst dann hinsichtlich des Kräftegleichgewichts bemerkbar macht, wenn der
Wiegekolben von den Anschlag am Ringkolben freigekommen ist, was bei Uberschreitung
eines gewissen ausgesteuerten Druckes der Fall ist. Die DE-OS 1 963 879 zeigt die
zusätzliche Anordnung eines Handbremsanschlußes, also einer negativen Steuergröße,
bei einem derartig aufgebauten Anhängersteuerventil.
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Die DE-OS 1 958 042, die DE-OS 2 101 731 und das DB-GM 7 012 641 zeigen
Anhänger-Steuerventile mit je zwei im oberen Bereich benachbart angeordneten und
gleichsinnig betätigbaren Steuerkolben und mit benachbart in diesem Bereich oben
am Gehäuse angeordneten Anschlüssen. Für diese zweikreisig ansteuerbaren Anhänger-Steuerventile
ist ein gesonderter Wiegekolben im Gehäuse vorgesehen, der auf seiner der Bremskammer
abgekehrten Seite über eine gehäuseseitig aufgelagerte Voreilfeder abgestützt ist.
Durch diese Voreilt ender wird eine Druckübersetzung hinsichtlich der Anhängerbremsung
in der Anhängerbremsleitung ausgesteuert, die auch bei einem Defekt in einem der
beiden Steuerkreise wirksam wird und die nicht nur während des Bremsdruckanstieges,-
sondern auch während des Bremsdruckabfalles vorhanden ist, so daß in all diesen
Fällen der Anhänger mit einem größeren Steuerdruck gebremst wird als der Motorwagen.
Allerdings besteht bei dieser Art von Anhänger-Steuerventilen nicht die Möglichkeit,
die Anschlüsse für die beiden Steuerkreise an jeweils gegenüberliegenden Enden des
Gehäuses vorzusehen. Die Verlegung eines der Anschlüsse nach unten und die Ausbildung
einer Leitung in der Gehäusewandung führt zwar hier zum Ziel, ist aber relativ aufwendig.
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Die DE-OS 2 246 242 zeigt ein Anhänger-Steuerventil mit benachbart
angeordneten Steuerkolben und benachbart angeordneten Steueranschlüssen für die
beiden Steuerkreise. Ein
separater Wiegekolben ist hier unterteilt
ausgebildet, wobei der eine Teil dieses Wiegekolbens von einer gehäuseseitig gelagerten
Feder beaufschlagt ist. Eine Druckübersetzung wird nur im Teilbremsbereich, jedoch
von beiden Steuerkreisen her ansprechbar, ausgesteuert. Bei einem Bremsdruckanstieq
in Richtung auf Vollbremsung soll die Druckübersetzung verschwinden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Anhänger-Steuerventil
der eingangs beschriebenen Art, also mit zwei gleichsinnig betätigbaren benachbart
angeordneten Steuerkolben und Steueranschlüssen an den entgegengesetzten Enden des
Gehäuses, eine Druckübersetzung (Voreilung) im gesamten Druckbereich sowohl bei
ansteigendem als auch bei abfallendem Bremsdruck zu erreichen. Bei abfallendem Bremsdruck
-also beim Lösen der Bremse auf einen Teilbremsdruck - besteht sonst die Gefahr,
daß der Anhänger auf den Motorwagen aufschiebt und die Bremsen des Motorwagens zusätzlich
belastet werden, was zu einem erhöhten Verschleiß der Bremsen des Motorwagens führen
kann.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der zweite Steuerkolben
in einen inneren Wiegekolben und einen diesen umgebenden Ringkolben unterteilt und
der innere Wiegekolben über eine gefesselte Feder an einem Anschlag am Ringkolben
abgestütztist, und daß der erste Steuerkolben in einen inneren Kolben und einen
Ringkolben unterteilt ist und der innere Wiegekolben über Fortsätze an dem inneren
Kolben anliegt.
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Damit wird die Aufgabe auch bei einen gattungsgemäßen Anhängersteuerventil
gelöst. Bei intakter Anlage oder bei einem Defekt - gleichgültig ob in dem »ersten
oder in dem zweiten Steuerkreis - wird sowohl bei ansteigendem Bremsdruck als auch
bei abfallendem Bremsdruck eine Druckübersetzung hinsichtlich der Anhängerbremsung
in der Bremsleitung ausgesteuert.
Die Verwirklichung der Erfindung
ist auch unabhängig davon, ob das Anhängersteuerventil zusätzlich einen Anschluß
für eine Hilfs- und / oder Feststellbremse aufweist oder nicht. Die erfindungsgemäße
Ausbildung trägt dazu bei, daß die Bremsen des Motorwagens geschont werden, und
daß die Sicherheit bei Bremsungen des Lastzuges erhöht ist. Ein besonderer Vorteil
liegt darin, daß auf diese Art und Weise eine bessere Anpassung des Verlaufes einer
Bremsung an die Bremsen des Motorwagens einerseits und die Bremsen des Anhängers
andererseits erfolgen kann.
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Es ergibt sich die Möglichkeit, den inneren Wiegekolben als Stufenkolben
auszubilden und seine größere Wirkfläche der Wiegekammer zugekehrt anzuordnen. Es
versteht sich, daß dieser Wiegekolben dann zwei auf unterschiedlichem Durchmesser
befindliche Dichtungen gegenüber seinem ihn umgebenden Ringkolben besitzen muß.
Eine dieser Dichtungen kann auch mit dem Gehäuse zusammenarbeiten. Durch diese Maßnahme
der unterschiedlich gestalteten Wirkflächen ergibt sich eine Druckübersetzung oder
besser eine Druckuntersetzung bei weiter erhöhten Bremsdrücken. Dies bedeutet, daß
die Kennlinie des ausgesteuerten Bremsdruckes nach einem relativ steilen Anstieg
abknickt und zur 450-Linie vergleichsweise abfällt. Die Voreilung wird also mit
steigendem Bremsdruck relativ zurückgenommen. Verzichtet man auf die Ausbildung
des inneren Wiegekolbens als Stufenkolben, so daß dieser steuerkammerseitig als
auch wiegekammerseitig eine gleich große Wirkfläche aufweist, dann ändert sich die
Voreilung nicht, d. h. die Kennlinie läuft in diesem Bereich parallel zur 450-Linie.
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Der Ringkolben des zweiten Steuerkolbens kann einen durchbrochenen
Kolbenboden aufweisen, durch den die Fortsätze des inneren Wiegekolbens hindurchreichen
und auf dem das eine Auf lager für die gefesselte Feder vorgesehen ist, während
das andere Auflager im Steuerraum des inneren
Wiegekolbens angeordnet
-ist. Hierdurch wird erreicht, daß sich die gefesselte Feder einerseits am inneren
Wiegekolben und andererseits an dem zugehörigen Ringkolben des zweiten Steuerkolbens
abstützen kann und dennoch der innere Wiegekolben an dem inneren Kolben des ersten
Ringkolbens des ersten Kreises anliegen kann, was bei einem Defekt des zweiten Steuerkreises
besonders wesentlich ist.
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Das andere Auf lager der gefesselten Feder kann einen Federteller
aufweisen, wobei die Vorspannung der gefesselten Feder über die hohle, mittels eines
Gewindes gegenüber dem inneren Wiegekolben verstellbare Steuerspindel einstellbar
ist. Die Steuerspindel dient also nicht nur der Zufuhr bzw.
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Zuleitung des Steuerdruckes des zweiten Steuerkreises in die Steuerkammer
zwischen den beiden Steuerkolben, sondern gleichzeitig auch zur veränderlichen Einstellung
der Vorspannung der gefesselten Feder, um die Druckübersetzung festzulegen. Es versteht
sich, daß die Steuerspindel in dem inneren Wiegekolben dichtend geführt ist, da
ja hier die Steuerkammer von der Wiegekammer druckmäßig getrennt werden muß.
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Um eine gleichgroße Druckübersetzung in dem ausgesteuerten Bremsdruck
in der Bremsleitung bezüglich beider Steuerkreise des Anhänger-Steuerventils zu
erzielen, weisen der innere Kolben des ersten Steuerkolbens und der innere Wiegekolben
des zweiten Steuerkolbens jeweils steuerkammseitig gleiche Wirkdurchmesser auf.
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Die Erfindung wird anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
weiter erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch die Ausführungsform
des Anhänger-Steuerventils und Fig. 2 ein Diagramm der Kennlinie des ausgesteuerten
Druckes über den eingesteuerten Druck.
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Das Anhänger-Steuerventil besitzt ein zweckmäßig mehrteilig ausgebildetes,
unterteiltes und abgedichtetes Gehäuse 1, an dem verschiedene Anschlüsse verwirklicht
sind. Es ist oben am Gehäuse ein erster Anschluß 2 für eine erste Steuerleitung
3 eines ersten Steuerkreises I vorgesehen, der bei spielsweise Verbindung zu den
ersten Bremskreis des Motorwagens hat. Unten am Gehäuse ist ein Anschluß 4 für eine
zweite Steuerleitung 5 eines zweiten Steuerkreises II angeordnet, die beispielsweise
dem zweiten Bremskreis des Motorwagens zugeordnet und mit diesem verbunden ist.
Ein Anschluß 6 dient der Verbindung einer Leitung 7 eines Steuerkreises III, also
beispielsweise einer Hilfs- und Feststellbremse mit ihrem negativen Signal. Wenn
die Hilfs- und Feststellbremse an das Anhänger-Steuerventil nicht angeschbssen werden
soll, kann dieser Anschluß entfallen und der im Gehäuse angeordnete Notbremskolben
ortsfest angeordnet werden.
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Von einem Anschluß 8 führt eine Bremsleitung 9 zum Kupplungskopf 10
der Bremsleitung zwischen Motorwagen und Anhänger.
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An einem Anschluß. 11 endet eine Leitung 12, über die das Anhänger-Steuerventil
mit Druckluft aus einem Druckluftvorratsbehälter 13 versorgt wird. Ein Anschluß
14 am Gehäuse 1 führt zur Atmosphäre und dient der Entlüftung.
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Im Gehäuse 1 ist ein erster Steuerkolben 15 gleitend und dichtend
angeordnet, der geteilt ausgebildet ist und aus einem inneren Kolben 16 und einem
Ringkolben 17 besteht. Es sind Dichtungen 18 und 19 vorgesehen, die insgesamt eine
erste Steuerkammer 20, die mit dem Anschluß 2 in dauernder Verbindung steht, gehäuseseitig
abdichten.
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Benachbart zu dem ersten Steuerkolben 15 und gleichsinnig mit diesem
bewegbar ist ein zweiter Steuerkolben 21 vorgesehen, der aus einem inneren Wiegekolben
22 und einem diesen umgebenden Ringkolben 23 zusammengesetzt ist. Der Ringkolben
23
besitzt Dichtungen 24 und 25, während der innere Wiegekolben 22 mit Dichtungen 26
und 27 ausgestattet ist.
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Der Ringkolben 23 besitzt einen durchbrochenen Kolbenboden 28, durch
dessen Durchbrechungen Fortsätze 29 am inneren Wiegekolben 22 hindurchragen und
somit Anschläge für die Anlage des inneren Kolbens 16 bilden. Andererseits stützt
sich am Kolbenboden 28 des Ringkolbens 23 eine gefesselte Feder 30 ab, deren Vorspannung
die Druckübersetzung bzw.
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Voreilung bestimmt. Die Dichtungen 24 und 26 dichten in Verbindung
mit den Dichtungen 18 und 19 eine zweite Steuerkammer 31 zwischen den beiden Steuerkolben
15 und 21 ab.
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Der innere Wiegekolben 22 ist hier als Stufenkolben ausgebildet, weil
seine beiden Dichtungen 26 und 27 auf unterschiedlichen Durchmessern angeordnet
sind, und zwar so, daß die kleinere Wirkfläche steuerkammerseitig vorgesehen ist,
während die größere Wirkfläche einer Wiegekammer 32 zugekehrt ist, die in dauernder
Verbindung mit den Anschluß 8 und damit der Bremsleitung 9 steht.
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Die gefesselte Feder 30 ist andererseits auf einem Federteller 33
abgestützt, der wirkungsmäßig auf den inneren Wiegekolben 22 aufliegt, so daß sich
dieser beispielsweise in drucklosem Zustand an einem Anschlag 34 an seinem Ringkolben
23 abstützt. Zur Einstellung bzw. Verstellung der Vorspannung der gefesselten Feder
30 dient eine hohle Steuerspindel 35, die mit einem Gewinde 36 den Wiegekolben 22
durchsetzt und auf deren Ende der Federteller 33 aufgelagert ist. Die Steuerspindel
35 ist über eine Dichtung 37 gegenüber dem Wiegekolben 22 und mit Hilfe einer Dichtung
38 gehäuseseitig abgedichtet. Sie besitzt einen Kanal 39, über den Druckluft aus
der zweiten Steuerleitung 5 und den Anschluß 4 sowie eine Bohrung 40 schließlich
in die zweite Steuerkammer 31 gelangen kann.
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Im Gehäuse 1 ist ein Notbremskolben -41 gleitend und dichtend angeordnet,
der einen eingezogenen Rand 42 besitzt, der mit einem in ihm federnd aufgehängten
Doppelventilkörper 43 ein Einlaßventil 42, 43 bildet. Der innere Wiegekolben 22
besitzt eine Verlängerung 44, die mit dem Doppelventilkörper 43 das zugehörige Auslaßventil
43, 44 bildet. Im Notbremskolben 41 um den Doppelventilkörper 43 herum ist eine
Vorratskammer 45 vorgesehen, die in dauernder Verbindung zu dem Anschluß 11 bzw.
der zum Druckluftvorratsbehälter 13 führenden Leitung 12 steht Der Doppelventilkörper
43 ist hohl ausgebildet und bildet mit seinem Ringspalt 46 zu der Steuerspindel
35 einen Teil der zum Anschluß 14 führenden Entlüftungsleitung. Im Gehäuse ist eine
ortsfeste Wand 47 abgedichtet gelagert, so daß zu dem Notbremskolben 41 ein Druckraum
48 gebildet ist, der ständig mit dem Anschluß 6 und damit mit der Hilfs- und Feststellbremse
in Verbindung steht. Den Druck im Druckraum 48 wirkt am Notbremskolben 41 der Vorratsdruck
über eine Kammer 49 entgegen. Ein Stopfen 50 verschließt eine Bohrung 51, in der
die Steuerspindel 35 gehäuseseitig gelagert ist, in Richtung auf die Atmosphäre.
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Am Ringkolben 23 ist zwischen den Dichtungen 24 und 25 ein Raum 52
vorgesehen, der über eine Bohrung 53 an eine Kammer 54 zwischen den Dichtungen 26
und 27 angeschlossen ist. Von dort führt eine Schrägbohrung 55 in das Innere der
Verlängerung 44 des Auslaßventils 43, 44, so daß damit der Raum 52 und die Kammer
54 an die Atmosphäre angeschlossen sind. Der Ringkolben 23 besitzt einen Anschlag
56, mit dem dieser bei entsprechender Beaufschlagung sich auf dem Gehäuse 1 aufsetzen
bzw. abstützen kann. Ebenso sind zwischen den Ringkolben 23 und 17 Anschläge 57
vorgesehen. Ein Ringbund 58 an dem Ringkolben 17 dient dazu, daß der innere Kolben
16 auch bei einem Defekt in der ersten Steuerleitung 3 nicht aus den Ringkolben
17 heraustreten kann.
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Die Wirkungsweise des Anhänger-Steuerventils ist Folgende-: Das Anhänger-Steuerventil
ist in entlüfteter Stellung in Fig. 1 dargestellt. Das Einlaßventil 42, 43 ist geschlossen
und das Auslaßventil 43, 44 geöffnet, so daß diqBremsleitung 9 und die Wiegekammer
32 über den Ringspalt 46 und den Anschluß 14 entlüftet sind. Der Notbremskolben
41 wird in der Kammer 49 von der Vorratsdruckluft beaufschlagt, während er in seinem
Druckraum 48 über den Lösedruck der Hilfs- und Federspeicherbremse beaufschlagt
ist. Wird nun bei intakter Anlage im Motorwagen eine Bremsung ausgelöst, dann wird
Druckluft sowohl über die erste Steuerleitung 3 als auch über die zweite Steuerleitung
5 in die Steuerkammern 20 und 31 geschickt. Der erste Steuerkolben 15 wird beidseitig
mit gleichhohem Druck beaufschlagt, verändert also seine Stellung nicht, während
der in der zweiten Steuerkammer 31 anstehende Steuerdruck den zweiten Steuerkolben
21 steuerkammerseitig auf der gesamten Fläche des inneren Wiegekolbens 22 und des
Ringkolbens 23 beaufschlagt, so daß der zweite Steuerkolben 21 nach unten bewegt
wird, so daß das Auslaßventil 43, 44 schließt und in der Folge das Einlaßventil
43, 42 geöffnet wird. Damit strömt Druckluft'aus der Vorratskammer 45 in die Wiegekammer
32 und von dort als ausgesteuerter Bremsdruck in die Bremsleitung 9 zum Anhänger.
Es ergibt sich der in Fig.
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2 dargestellte steile Teil 59 des Kennlinienverlaufs des ausgesteuerten
Druckes über den eingesteuerten Druck. Der ausgesteuerte Druck wird schließlich
größer als der eingesteuerte Druck - es tritt also eine Druckübersetzung ein - weil
die steuerkammerseitige Wirkfläche des zweiten Steuerkolbens 21 wesentlich größer
ist als die wiegekammerseitige Wirkfläche des inneren Wiegekolbens 22. Schließlich
setzt der Ringkolben 23 mit seinem Anschlag 56 auf dem Gehäuse 1 auf, so daß dieser
Ringkolben 23 an einer weiteren Bewegung gehindert ist und sich eine weitere Druckerhöhung
in der zweiten Steuerkammer 31 nur noch hinsichtlich des inneren Wiegekolbens 22
auswirken kann. Der steile Teil 59 der Kennlinie
ist hier beendet.
Im Verlaufe einer weiteren Erhöhung des eingesteuerten Druckes in der Steuerkammer
31 (und auch in der Steuerkammer 20) wird durch den ausgesteuerten Druck in der
Wiegekammer 32 die Kraft der gefesselten Feder 30 erreicht, so daß der innere Wiegekolben
22 sich von dem Anschlag 34 löst und somit je nach Bremsdruckerhöhung weitere AbschluBstellungen
erreicht werden. Wenn die Durchmesser der Dichtungen 26 und 27 gleich groß sind,
verläuft die weitere Kennlinie entsprechend der gestrichelten Darstellung des Teils
60 in Fig. 2, also parallel zur 450-Linie, weil die Kraft der Feder 30 im wesentlichen
konsant bleibt. Befindet sich dagegen die Dichtung 27 auf größerem Durchmesser als
die Dichtung 26, so wird auch hier eine geringfügige Druckübersetzung bzw -untersetzung
erreicht, so daß sich der Kurvenast 61 ergibt, der sich im Verlaufe der Steigerung
des eingesteuerten Druckes relativ der 450-Linie nähert.
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Die Voreilung wird deshalb mit steigendem Steuerdruck etwas zurückgenommen.
Die Kraft der gefesselten Feder 30 wirkt aber nicht nur bei steigendem Steuerdruck,
sondern auch bei fallendem Steuerdruck, also im Verlaufe der Reduzierung des Steuerdruckes
ausgehend von einer Vollbremsung in Richtung auf eine Teilbremsung, so daß auch
hier die Druckübersetzung des ausgesteuerten Druckes Paus zum eingesteuerten Druck
Pein vorhanden ist.
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Es versteht sich, daß die gleiche Wirkung auch dann eintritt, wenn
beispielsweise ein Defekt in der ersten Steuerleitung 3 vorliegt, so daß die erste
Steuerkammer 20 nicht mit Steuerdruck beaufschlagt wird. Der in der zweiten Steuerkammer
31 vorhandene Steuerdruck wirkt sich dann in genau gleicher Weise aus.
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Im anderen Fall, wenn also ein Defekt in der Steuerleitung 5 vorliegt,
dagegen die Steuerleitung 3 ordnungsgemäß Steuerdruckluft in die erste Steuerkammer
20 schickt, legt sich
der Ringkolben 17 mit an den Anschlag 57
an dem Ringkolben 23 an und nimmt somit diesen ebenfalls mit, bis der Anschlag 56
am Gehäuse 1 zur Anlage kommt. Jede weitere Erhöhung des Steuerdruckes in der Steuerkammer
20 kann sich nunmehr nur noch über den inneren Kolben 16 bemerkbar machen, dessen
Kraft direkt auf den Wiegekolben 22 über die Fortsätze 29 übertragen wird. Die Kraft
der gefesselten Feder 30 entfaltet sich auch hier in gleicher Weise, so daß auch
für diesen Fall ein Verlauf der Kennlinie eintritt, wie er in Fig. 2 dargestellt
ist.
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Bezugszeichenliste: 1 = Gehäuse 2 = Anschluß 3 = erste Steuerleitung
4 = Anschluß 5 = zweite Steuerleitung 6 = Anschluß 7 = Leitung 8 = Anschluß 9 =
Bremsleitung 10 = Kupplungskopf 11 = Anschluß 12 = Leitung 13 = Druckluftvorratsbehälter
14 = Anschluß 15. = erster Steuerkolben 16 = innerer Kolben 17 = Ringkolben 18 =
Dichtung 19 = 20- = erste Steuerkammer 21 = zweiter Steuerkolben 22 = innerer Wiegekolben
23 = Ringkolben 24. = Dichtung 25 = Dichtung 26 = Dichtung 27 = -Dichtung 28-= Kolbenboden
29 = Fortsätze 30 = gefesselte Feder 31 = zweite Steuerkammer 32. = Wiegekammer
33 = Federteller
34 = Anschlag 35 = Steuerspindel 36 = Gewinde
37 = Dichtung 38 = Dichtung 39 = Kanal 40 = Bohrung 41 = Notbremskolben 42 = eingezogener
Rand 43 = Doppelventilkörper 44 = Verlängerung 45 = Vorratskammer 46 = Ringspalt
47 = Wand 48 = Druckraum 49 = Kammer 50 = Stopfen 51 = Bohrung 52 = Raum 53 = Bohrung
54 = Kammer 55 = Schrägbohrung 56 = Anschlag 57 = Anschlag 58 = Ringbund 59 = Teil
60 = Teil 61 = Kurvenast
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