DE3145014A1

DE3145014A1 - "verfahren zur vorbehandlung der oberflaeche eines elastomerkoerpers"

Info

Publication number: DE3145014A1
Application number: DE19813145014
Authority: DE
Inventors: Hermann Dipl.-Chem. Dr. 5047 Wesseling Menk
Original assignee: Metzeler Kautschuk GmbH; Metzeler Kautschuk AG
Current assignee: Metzeler Kautschuk GmbH; Metzeler Kautschuk AG
Priority date: 1981-11-12
Filing date: 1981-11-12
Publication date: 1983-05-19

Description

Verfahren zur Vorbehandlung der Oberfläche
eines Elastomerkörpers Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung der Oberfläche eines Elastomerkörpers vor der Aufbringung eines Klebstoffs.
Wie beispielsweise in der DE-AS 2 124 987 erläutert wird, muß die Oberfläche eines Gummikörpers, also eines vulkanisierten Produktes, in den Bereichen einer besonderen Behandlung unterzogen werden, die mit einem Klebstoff beschichtet werden sollen, da nur so eine dauerhafte Verbindung der Klebstoffschicht mit dem Gummi gewährleistet ist.
Zu diesem Zweck wird der Gummikörper entweder einer mechanischen Behandlung, beispielsweise durch Bürsten, unterzogen, um die glatte Oberflächenhaut des Profils, die sich für die Beschichtung mit dem Klebstoff nicht eignet, zu entfernen, oder aber einer chemischen Behandlung ausgesetzt, um die betreffende Oberfläche des Gummikörpers so zu verändern, daß sie sich für die gute Haftung des Klebstoffs, auf dem im allgemeinen die Fasern einer Beflockung verankert werden sollen, eignet.
Diese beiden bekannten Verfahren sind jedoch sehr aufwendig, da sie nur in Verbindung mit weiteren Verfahren durchgeführt werden können; so bedingt beispielsweise das Abbürsten der Oberfläche die anschließende Entfernung der abgetragenen Oberflächenteilchen, also einen weiteren Verarbeitungsschritt . Auch die chemische Behandlung ist aufwendig und umständlich.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Vorbehandlung der Oberfläche eines Elastomerkörpers vor der Aufbringung eines Klebstoffs zu schaffen, bei dem die oben erwähnten Nachteile nicht auftreten.
Insbesondere soll ein Verfahren vorgeschlagen werden, bei dem keine weitere Behandlung, insbesondere zur Entfernung der abgetragenen Gummiteilchen, erforderlich ist.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Oberfläche des Elastomerkörpers eine Temperaturerhöhung erfährt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen auf folgenden Überlegungen: Insbesondere Gummikörper, die einen mehr als sonst üblichen Anteil an Wachs, speziell Ozon-und/oder Lichtschutzwachs, enthalten, weisen an ihrer Oberfläche eine Wachsschicht auf, deren Dicke über das übliche Maß hinaus geht und die aus dem Gummikörper "ausgeschwitzt" ist. Diese Schicht bleibt auf der Oberfläche zurück und muß vor dem Aufbringen einer Beflockung und insbesondere eines Klebstoffs für die Flocken weitgehend entfernt werden.
Erfährt nun die Oberfläche des Gummikörpers und damit diese Wachsschicht eine ausreichende Temperaturerhöhung, so ergeben sich verschiedene Effekt: Zunächst verdampfen die flüchtigen Bestandteile des Wachses, wodurch sich bereits eine Verringerung der Wachsschicht ergibt; außerdem wird das aus organischen Bestandteilen bestehende Wachs gecrackt, wodurch Crack-Produkte entstehen, die flüchtiger als die Ausgangsprodukte sind und deshalb durch die erhöhte Temperatur ebenfalls verdampft werden. Außerdem führt eine Temperaturerhöhung zu einer partiellen Remigration des Wachses in den Gummikörper hinein, also ebenfalls zu einer Verringerung der Wachsschicht.Und schließlich erleidet der Gummi an der Oberfläche, teilweise auch durch Beteiligung des Luftsauerstoffs, eine chemische Veränderung, die zur Bildung von polaren Gruppen führt, wodurch sich außerdem eine Verbesserung der Haftung des Klebstoffs ergibt.
Für die Temperaturerhöhung stehen in der Praxis zwei wesentliche Verfahren zur Verfügung, nämlich einmal das"Abflämmen" mittels eines Gasbrenners, was jedoch nur dann sinnvoll eingesetzt werden kann, wenn die Atmosphäre keine brennbaren Lösungsmittel enthält, oder das Anblasen mit Heißluft, wie es unter den üblichen Produktionsbedingungen ohne Probleme möglich ist.
Dabei kann beispielsweise ein Heißluftgebläse verwendet werden, wie es auch für das Schweißen von Kunststoffen eingesetzt wird. Die Art der Heißluftzuführung hängt im wesentlichen von der Größe und der Form der zu behandelnden Oberfläche des Gummikörpers ab.
Obwohl dieses Verfahren bevorzugt für die Vorbehandlung von Gummikörpern eingesetzt wird, kann es auch für die Vorbehandlung von anderen Elastomerkörpern, insbesondere Polyurethan-Körpern verwendet werden, bei denen ähnliche Probleme auftreten.

Claims

Verfahren zur Vorbehandlung der Oberfläche eines Elastomerkörpers Patentansprüche 1. Verfahren zur Vorbehandlung der Oberfläche eines Elaomerkörpers vor der Aufbringung eines Klebstoffs, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Oberfläche des Elastomerkörpers eine Temperaturerhöhung erfährt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Elastomerkörpers mit Heißluft angeblasen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche des Elastomerkörpers eine heiße Flamme einwirkt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche des Elastomerkörpers die Flamme eines Gasbrenners einwirkt.