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Titel der Erfindung
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Winrichtung zum Justieren, Messen und Prüfen rechteckiger Flachguerschnitte
Anwendungsgebiet der Erfindung Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Justieren,
Messen und PrüSen rechteckiger Flachquerschnitte, z. B. Bauflachstähle, Plattfedern
mit und ohne Rippen und Sicken für \Walzstra(3en, bei der das durch Zylinder lüftbare
Oberteil und das gegenüberliegende feststeLlende Unterteil mit Stollen versehen
ist und in dem Meßgeberhalter Meßgeber vorgesehen sind.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen In der Praxis ist
es üblich, durch Probenentnahme eine Beurteilung der Oberflächenbeschaffenheit und
der Toleranz des Querschnitt es von rechteckigen Flachquerschnitten vorzunehmen.
Nachteilig ist, daß die Probenentnahme nur einen geringen Beurteilungsgrad im Hinblick
auf die gesamte Länge der Flachquerschnitte gestattet, d. h. nur 0,1 <7o der
gesamten Walzgutlänge wird durch die Probenentnahme bewertet Das bedeutet eine geringe
Zuverlässigkeit der Beurteilung der Qualität der Flachquerschnitte.
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Einrichtungen zum Justieren, Messen und Prüfen von rechteckigen Flachquerschnitten
sind nicht bekannt. Entweder dienen diese Einrichtungen zum Justieren oder zum Messen
und PrüSen.
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Die DE-AS 1 952 917 beinhaltet eine Leiteinrichtung zum Einführen
von stabförmigem Warmwalzgut in ein uZalzenkaliber
mit gegenüberliegenden
in einem Halteteil gelagerten Rollen und einem dem Halteteil vorgeschalteten Einlaßtrichter,
wobei das Halteteil aus einem feststehenden Teil und einem gegenüberliegenden einstellbaren
Teil besteht. Das einstellbare Halteteil ist außerdem schwenkbar ausgebildet und
die in den Halteteilen gelagerten Rollen sind versetzt zueinander an geordnet. Nachteilig
ist, daß die Einrichtung nur zum Ein führen von stabförmigem Warmwalzgut, d. hg
symmetrischen Profilen, dient. Ein Messen und PrüSen ist mit dieser Bin richtung
nicht möglich. Die versetzte Anordnung der Rollen gestattet kein drallfreies Einführen
von rechteckigen Flachquerschnitten. Durch die schwenkbare Anordnung des oberen
Teiles zu dem feststehenden unteren Teil ist eine parallele Verschiebung der beiden
Teile zueinander nicht möglich.
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Nach der DE-OS 2 633 351 ist eine Einrichtung zum Messen der Planheit
von unter Zugspannung stehenden Metallbändern, vorzugsweise Stahlbänder, während
des Walzens unter Verwendung von mit MelSelementen versehenen, in Hollenabschnit
te unLereilL-en Meßrollen bekannt. Hierbei sind die MeS-elemente an den aus um eine
festgelagerte Achse schwenkbaren Seitenträgern und Rollenlagern bestehenden Aufhängungen
der einzelnen Rollenabschnitte der Meßrollen feststehend angeordnet. Es zeigt sich,
daß die Einrichtung nur zum Messen dünner aufzuwickelnder Bänder dient. Ein Messen9
Zentrieren und Prüfen von aus dem Walzgerüst frei auslaufenden rechteckigen Flachquerschnitten
ist nicht mögliche Ziel der Erfindung Das Ziel der SrMindung besteht in der Verbesserung
der Uualitätsbeurteilung der rechteckigen Flachquerschnitte sowie in der Einsparung
an Probenstücken und der Steigerung der Durchsatzleistung in der Walzstraße.
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Darlegung des Wesens der Erfindung Es ist Aufgabe der Erfindung, eine
Einrichtung zu schaffen, die ein Justieren, Messen und Prüfen von aus dem Walzgerüst
frei auslaufenden rechteckigen Flachguerschnitten im konti nuierlichen Walzprozeß
ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß au9 einer Grundplatte
ein Justierteil und ein Meßgeberhalter angeordnet ist und das Oberteil mit den Unterteil
auf jeder Seite durch zwei in Achsen schwenkbar gelagerte Hebel verbunden ist, die
parallel zueinander und unter einem Winkel £ von 45 bis 750 zur Horizontalen angelenkt
sind, wobei auf der kürzesten Entfernung zwischen der oberen Achse des einen Hebels
und der unteren Achse des anderen Hebels der pneumatische oder hydraulische Arbeitszylinder
angeordnet ist und im Unterteil beiderseits des Flachquerschnittes gegenüberliegende
Vertikalrollen sowie anschließend die Horizontalrolle und dieser gegenüberliegend
eine weitere Horizontalrolle im Oberteil angeordnet ist, wobei oberhalb und unterhalb
des Flachquerschnittes gegenüberliegend je ein Isießgeber im Meßgerberhalter vorgesehen
ist.
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Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß im Oberteil und im Unterteil
gegenüberliegend je ein Meßgeber angeordnet ist.
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Es gehört auch zur Erfindung, daß das Oberteil und das Unterteil mit
gegeneinander einstellbaren vertikalen Schrauben versehen ist.
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Ein abschließendes Merkmal der Erfindung ist darin zu sehen, daß die
Einlauf schrägen des Ober- und Unterteiles Düsenschlitze oder Düsenbohrungen unter
einem Winkelß von 30 bis 600 zur Horizontalen aufweisen.
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iius führune;sb eisyiel Die Erdindung soll nchstehend an zwei Ausfuhrungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen: Fig. 1 die Vorderansicht des 1. Ausführungsbeispieles,
teilweise im Schnitt Fig. 2 die Seitenansicht nach Fig. 1 Fig. 3 die Vorderansicht
des 2. Ausführungsbeispieles, teilweise im Schnitt i?ig. 4 die Seitenansicht nach
Fig. 3.
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Die Einrichtung ist hinter dem Fertigge üst oder der Fertigstaffel
vorgesehen.
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Das 1. Ausführungsbeispiel (Fig. 1, 2) besteht aus einem Justierteil
1 und einem Meßgeberhalter ', die auf einer gemeinsamen Grundplatte 3 angeordnet
sind. Das Oberteil 4 des Justierteiles 1 ist gegenüber dem mit der Grundplatte 3
fest verbundenen Unterteil 5 lüftbar. Dies erfolgt dadurch9 daß das Oberteil 4 mit
dem Unterteil 5 au9 jeder Seite durch zwei in Achsen 15 gelagerte Hebel 6 verbunden
ist. Die beiden Hebel 6 sind parallel zueinander, aber unter einem Winkel α
von 47 bis 750 zur Horizontalen schwenkbar angeordnet. Die obere Achse 15 des einen
Knebels 6 ist aue ihrer kürzesten Entfernung zur unteren Achse 15 des anderen Hebels
(6) mit einem pneumatischen oder hydraulischen Arbeitszylinder 7 versehen. Dadurch
erfolgt das Lüften und Schliessen des Justierteiles 1 parallel zur Horizontalen,
Weiterhin bleibt bei gelüfteter Einrichtung die Führungsbahn 16 zum Einfädeln des
Flachquerschnittes 13 trotz einer vergrößerten Öffnung allseitig geschlossen. Im
Unterteil 5 sind beider seits des Flachquerschnittes 13 gegenüberliegend zwei Vertikalrollen
8 und eine Norizontalrolle 9 gelagert. Im Oberteil 4 ist parallel zur Norizontalrolle
9 eine Horizontalrolle 10 vorgesehen. Die Vertikalrolle 8 als auch die Horizontalrollen
9, 10 sind leichtgängig drehbar gelagert.
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Der Spalt zwischen den Horizontalrollen 9, 10 ist mittels durch das
Oberteil 4 und das Unterteil 5 gehender vertikaler Schrauben 11 entsprechend der
Flachquerschnittdicke einstellbar. Da das Oberteil 4 durch die seitlich angeordneten
Arbeitszylinder 7 und Hebel 6 mit dem Unterteil 5 verbunden ist, ist ein leichtes
Auffedern der Horizonbalrolle 10 möglich. Das Oberteil 4 und das Unterteil 5 weisen
an der Sintrittsseite des Flachguerschnittes 13 Einführungsschrägen auf, die mit
Düsenschlitzen oder Düsenbohrungen 12 unter einem Winkel ß von 30 bis 600 zur Horizontalen
zum Sauberblasen des Flachquerschnittes 13 versehen sind. Im Meßgebe halter 2 sind
jeweils über und unter dem Flachguerschnitt 13 die Meßgeber 14 gegenüberliegend
befestigt. Für die verschiedenen zu messenden Flachquerschnitte 13 sind die Meß
geber 14 auswechselbar.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Bevor die Spitze des Flachquerschnites
13 aus dem Fertiggerüst oder der Fertigstaffel austritt, ist das Justierteil 1 gelüftet,
so daß der Flachquerschnitt 13 ungehindert das geöffnete Justierteil 1 und den dahinter
angeordneten Meßgeberhalter 2 mit dem Meßgeber 14 durchlaufen kann. Wird der Treiber
auf der danach folgenden Transport strecke (beide in der Zeichnung nicht dargestellt)
geschlossen, so erfolgt auch ein Schließen des Justierteiles 1, und der Meß- und
Prüfvorgang kann beginnen. Die Vertikalrollen 9 werden vom Flachquerschnitt 13 mitgeschleppt
und führen diesen exakt an den Meßgebern 14 vorbei. Das Auffedern der Horizontalrolle
10 bewirkt, daß bei eventuellen Unebenheiten auf dem Flachquerschnitt 13 keine Verquetschungen
oder Deformationen des Walzgutes auftreten. Hat das Ende des Flachquerschnittes
13 die binjichtung p:.ssiert, wird die EinriciiÜun0- wieder belüftet und der Vorgang
wiederholt sich wie beim vorangegangenen Flachquerschnitt 13. Die Einrichtung ist
zum spielfreien Justieren von Flachquerschnitten 13 geeignet die während des Walzprozesses
bei Walzgeschwindigkeit einem automatischen und kontinuierlichen Meß- und Prüfvorgang
unterzogen werden müssen.
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Durch das spielfreie Führen des Flachquerschnittes 13 in der geschlossenen
Einrichtung verdrallt sich der Flachquerschnitt 13 nicht mehr um die Längsachse
und der darauffolgende Meßvorgang wird positiv beeinflußt.
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Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel 1 befinden sich im Ausführungsbeispiel
2 (Rig. 3, 4) ein Meßgeber 14 direkt im Oberteil 4 und ein weiterer Meßgeber 14
direkt; im Unterteil 5.
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Bei geschlossener Einrichtung liegen sie senkrecht übereinander. Die
Vertikalrollen 8 und die Horizontalrollen 9 10 entfallen. Die Einstellung des Spaltes
zwischen den Bührungsbahnen 16 des Oberteiles 4 und des Unterteils 5 erfolgt ebenfalls
durch Einstellschrauben 11. Durch das Führen des Flachquerschnibtes 13 mit geringem
Spiel im Bereich der Meßgeber 14 wird ein positiver Einfluß auf den Meßvorgang ausgeübt.
Entsprechend den unterschiedlichen Abmessungen der Flachquerschnitte 13 sind die
Meßgeber 14 auswechselbar.
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Die Wirkungsweise ist analog dem Ausführungsbeispiel 1 zu sehen. Im
Unterschied zur vorstehend beschriebenen Einrichtung kann bei dieser Einrichtung
der Flachquerschnitt 13 für den speziellen Meß- und Prüfvorgang mit geringem Spiel
zwischen den Führungsbahnen 16 im Oberteil 4 und im Unterteil 5 geführt werden.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen 1 - Justierteil 2 - Meß
geb erhalt er 3 - Grundplatte 4 - Ob@rteil 5 - Unterteil 6 - Hebel 7 - Arbeitszylinder
8 - Vertikalrollen 9 - Norizontalrolle 10 - Horizontalrolle 11 - Schrauben 12 -
Düsenschlitze oder Düsenbohrungen 13 - Flachquerschnitt 14 - Meßgeber 15 - Achse
16 - Piihrungsb thn α - Winkel p - inkel
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