-
-
Medizinisches Handstück
-
Die Erfindung betrifft ein medizinisches, insbesondere zahnärztliches
Handstück mit einem Griffkörper mit im wesentlichen Kreisquerschnitt, der an der
Umfangsfläche gleichmäßig verteilt abwechselnd Vorsprünge und Vertiefungen aufweist,
die in zueinander benachbart angeordneten, voneinander beabstandeten Kreisringen
angeordnet sind.
-
Bei medizinischen, insbesondere zahnärztlichen Handstükken (Bohr-,
Spritz- oder dergleichen -handstücken) werden hinsichtlich der Oberflächengestaltung
des Griffkörpers mehrere Forderungen gestellt. Zum einen soll die Oberfläche möglichst
schmutzunempfindlich gestaltet werden und außerdem so , daß sie leicht zu reinigen
ist.
-
Weiter soll die Oberfläche so ausgebildet sein, daß das Handstück
zumindest an den Stellen, an denen der Ben-utzer das Handstück mit den Fingern umfaßt,
griffig ist, und zwar sowohl in Bezug auf eine axiale als auch auf eine drehende
Handhabung des Handstückes. Dabei soll eine Verdrehung des Handstückes in beliebig
kleinen Winkelabschnitten möglich sein, ohne hierzu die Hand- und Fingerhaltung
nennenswert verändern zu müssen. Schließlich ist auch zu fordern, daß die Oberflächengestaltung
des Griffkörpers auf einfache und kostengünstige Weise hergestellt werden kann.
-
Es wurde bereits erkannt, daß herkömmliche Handstücke mit geriffelter,
gerändelter oder gekordelter Oberfläche diese Forderungen nicht oder nicht zufriedenstellend
erfüllen, da in den meist feinen und engen Rillen sich
Schmutz besonders
leicht ansammelt, wobei die Rillen außerdemschlecht zu reinigen sind. Zur Oberwindung
dieses Problems sind daher bei einem durch die EU-OS 0017861 = DE-GM 79 lo 126 bekannten
Handstück relativ kleine , im wesentlichen viereckige Abflachungen in gleicher oder
ähnlicher Größe eng benachbart zueinander am Umfang unter Bildung mehrerer axial
hintereinander liegender Querreihen angeordnet. Eine derartig gestaltete Oberfläche
ist jedoch außerordentlich kompliziert zu fertigen.
-
Bei einem anderen, durch den Prospekt "Turbine RB 2000" der Fa. Bienair,
Schweiz bekannten Handstück wird von den ersterwähnten gerändelten Oberflächenformen
ausgegangen. Die Außenseiten benachbarter Vorsprünge auf einem Kreisring weisen
einen Abstand von etwa 1,25 mm auf, wobei der Abstand zwischen der tiefsten Stelle
einer Vertiefung und der Außenseite des benachbarten Vorsprungs radial etwa 0,15
mm beträgt. Sich gegenüberliegende Anstiegsflächen benachbarter Vorsprünge gehen
ineinander über und liegen auf einem Kreisbogen. Insgesamt ergibt sich somit ein
etwa wellenförmiger Verlauf mit relativ breiten Tälern und schmalen Spitzen.
-
Die Zwischenfläche zwischen benachbarten Kreisringen ist etwa genauso
breit wie die Kreisringe selbst und ist bis zu einer Tiefe abgestochen, die ein
mehrfaches des erwähnten radialen Abstandes ist und in der Größenordnung von 0,4
mm liegt. Diese Oberflächenform ist insgesamt sehr grob, so daß die erwünschte Verdrehbarkeit
nicht so fein sein kann wie bei der eingangs erwähnten feinen Rändelung. Durch das
Abstechen der Zwischenflächen ergeben sich zwangsweise Grate, die auf fertigungstechnisch
einfache Weise nicht entfernbar sind. Dieses bekannte, vergleichsweise scharfkantig
ausgebildete
Handstück ist daher nicht optimal zu reinigen. Darüberhinaus bestehen fertigungstechnische
Schwierigkeiten.
-
Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst
die Aufgabe, ein Handstück der eingangs genannten Art so auszubilden, daß alle erwähnten
Forderengen optimal erfüllt werden.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 gelöst.
-
Die Erfindung wird durch die Merkmale der Unteransprüche weiter gebildet.
-
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß die Oberfläche des Handstückes am Griffkörper keine scharfkantigen
Abschnitte aufweist, wobei eine Gratbildung infolge der vorgesehenen Abwinkelungen
sicher vermieden ist. Der Oberflächenverlauf ist vergleichsweise fein, so daß die
erwünschte Griffigkeit und Verdrehbarkeit erreicht ist.
-
Fertigungstechnisch kann die erfindungsgemäße Griffkörper-Oberfläche
auf verschiedenerlei Weise hergestellt werden. Besonders zweckmäßig ist die spanlose
Verformung mittels eines Preßvorganges, wie mittels Rändeln. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil ist, daß das erfindungsgemäße Handstück in sowohl axialer als auch in Umfangsrichtung
sehr leicht und bequem aber auch sehr sicher zu reinigen ist. D.h., das erfindungsgemäße
Handstück ist bei einfacher Fertigung und guter Handhabbarkeit auch sehr gut zu
reinigen, was auf dem medizinischen Sektor eine sehr wesentliche Rolle spielt.
-
In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung
beispielsweise
dargestellt.
-
Es zeigen: Fig. 1 ein zahnärztliches Winkel-Handstück in Ansicht von
der Seite, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie III-III in Fig. 2.
-
Das erfindungsgemäß ausgebildete medizinische Handstück 1 ist ein
abgewinkeltes Handstück mit einem Griffkörper in Form eines im wesentlichen zylindrischen
ersten Teils und einem daran unter einem Winkel angesetzten, etwa kegelstumpfförmigen
Teil. Dieses Handstück 1 wird von dem Benutzer etwa wie ein Bleistift gehalten und
muß sehr leicht aber auch sehr sicher gehandhabt werden können. Aus medizinischen
Gründen muß eine sichere und einfache Reinigung gewährleistet sein. Aus fertigungstechnischen
Gründen soll die Herstellbarkeit kostengünstig sein.
-
Das Handstück 1, das im wesentlichen Kreisquerschnitt besitzt, weist
am Umfang angeordnete Kreisringe 2, 3 sowie 4a, 4b ..4e, 4 f auf. Zwischen benachbarten
Kreisringen befindet sich jeweils eine Zwischenfläche 5. Die Kreisringe weisen an
der Umfangsfläche gleichmäßig verteilt abwechselnd Vorsprünge 6, 7 und Vertiefungen
8 auf, während die Zwischenräume 5 glatt und zwar zylindrisch ausgebildet sind.
-
Die Ausbildung der Vorsprünge und Vertiefungen sowie deren Beziehung
zu den Zwischenflächen 5 wird anhand der Fig. 2 und 3 näher erläutert.
-
Die Vorsprünge 6,7 sind im Querschnitt etwa höckerförmig ausgebildet
und weisen abgewinkelte bzw. geneigte Anstiegsflächen auf. Sich gegenüberliegende
Anstiegsflächen lo bzw. 11 benachbarter Vorsprünge 6 bzw. 7 schließen dabei einen
Winkel ffi in der Größenordnung von 100 ° ein. Der Verlauf der Zwischenflächen 5
ist zylindrisch, d.h. etwa koaxial zur Außenseite des Handstückes, d.h. die Vorsprünge
6, 7 springen von einer zylindrischen Fläche vor. Diese zylindrische Fläche, auf
der alle Vertiefungen 8 liegen, liegt im wesentlichen in der gleichen Ebene wie
die zylindrische Fläche der Zwischenfläche 5. Die Zwischenflächen 5 können dabei
um wenige hundertstel Millimeter, beispielsweise etwa 0,02 mm radial tiefer liegen.
Die Außenseiten 14 der Vorsprünge 6, 7 sind vorzugsweise so abgerundet ausgebildet,
daß ein abgerundeter Obergang in die Anstiegsflächen lo, 11 folgt. Der Abstand a
benachbarter Vorsprünge 6, 7 beträgt etwa 0,7 mm, wobei die Vertiefung 8 einen Verlauf
g besitzt, der etwa die Hälfte dieser Strecke umfaßt, derart, daß der Vorsprung
eine Strecke f überdeckt, die etwa gleich der Strecke g ist. Der Scheitel abschnitt,
d.h. die Breite der Außenseite 14 liegt daher in der Größenordnung von 0,05 mm.
-
Aber auch sich gegenüberliegende Anstiegsflächen 12 bzw. 13 der Vorsprünge
benachbarter Kreisringe 2 bzw.
-
3 weisen eine Neigung gegenüber der Zwischenfläche 5 auf und zwar
derart, daß ein Winkel ß in der Größenordnung von 1200 eingeschlossen ist, d.h.
die Vorsprünge 6, 7 haben somit sowohl im Längsschnitt als auch im Querschnitt etwa
trapezförmigen Verlauf. Benachbarte Kreisringe weisen einen Abstand c auf, der etwa
1 mm beträgt, d.h. die Zwischenfläche 5 weist eine Breite c auf. Die Gesamtbreite
d eines Zwischenraumes und eines Kreisringes beträgt etwa 2,5 mm und ist damit so
be-
messen, daß die achsparallele Breite der Außenseite 14 eines
Vorsprunges und die Breite c eines Zwischenraumes 5 etwa gleich groß sind. Wie erwähnt,
kann der Abstand e zwischen der Außenseite 14 eines Vorsprunges und der benachbarten
Zwischenfläche 5 geringfügig größer als der Abstand zwischen der Außenseite 14 und
einer benachbarten Vertiefung 8 sein. Sie können jedoch auch auf gleichem Zylinderumfang
liegen, derart, daß gilt b = e.
-
Bei einem Außendurchmesser des Handstückes 1, d.h. dem durch die Außenseite
14 der Vorsprünge bestimmten Außendurchmesser des Handstückes von 15 mm ergibt sich
somit eine Anzahl an Vorsprüngen von 68 und somit ein Modul m von 0,22.
-
Der Oberflächenverlauf des erfindungsgemäßen Handstückes 1 wirkt auf
den ersten Blick so, als ob bei dem üblichen fein gerändelten Handstück jeder zweite
Zahn in jedem Kreisring weggelassen ist.
-
Weiterhin ist der Obergang zwischen den verschiedenen Anstiegsflächen
10, 11 und 12, 13 und den Außenseiten 14 bzw. den Vertiefungen 18 bzw. den Zwischenflächen
5 jeweils abgerundet ausgebildet, wobei ein Radius in der Größenordnung von 0,01
für die Abrundungen zur Vertiefung 8 bzw. zur Zwischenfläche 5 und ein Radius von
etwa 0,05 mm für die Außenseiten 14 zweckmäßig ist.
-
Insbesondere durch eine derartige Ausbildung des Handstückes ist die
Bildung eines Grates weitgehendvermieden, so daß die Reinigung des Handstückes 1
sowohl in axialer als auch in Umfangsrichtung ohne große Probleme und in einfacher
Weise und sicher erfolgen kann. Von der Griffigkeit insbesondere von dem Griffgefühl
her unterscheidet sich das erfindungsgemäß ausgebildete
Handstück
1 nicht oder zumindest nicht spürbar von dem herkömmlichen Handstück mit Feinrändelung
und ist daher in gleicher Weise in einfacher Weise handhabbar und gezielt und innerhalb
feiner Winkel verdrehbar.
-
Darüberhinaus ist das erfindungsgemäß ausgebildete Handstück auch
auf einfache Weise herzustellen, wobei grundsätzlich die Auswahl zwischen verschiedenen
Herstellungsarten möglich ist, wobei auch die Zwischenflächen mittels spanender
Fertigung, wie Fräsen oder dergleichen , gebildet werden können. Jedoch wird vorzugsweise
der Griffkörper mittels eines spanlos verformenden Preß-oder Prägevorganges gebildet.
Dazu eignet sich insbesondere ein Rändelvorgang.
-
Selbstverständlich sind noch andere Ausführungsformen möglich.