DE314176C - - Google Patents

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DE314176C
DE314176C DENDAT314176D DE314176DA DE314176C DE 314176 C DE314176 C DE 314176C DE NDAT314176 D DENDAT314176 D DE NDAT314176D DE 314176D A DE314176D A DE 314176DA DE 314176 C DE314176 C DE 314176C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Zoology (AREA)
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  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
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Description

AUSGEGEBEN AM 30. AUGUST 1919.
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Gewinnung von Fasergut aus Rohstoffen sowie zur Aufschließung, Spaltung, Veredelung, Verfeinerung oder Spinnfähigmachung von bereits gewonnenem Fasergut oder von Abfallfasern.
Die Erfindung besteht darin, daß zur Gewinnung oder Aufschließung von Faserstoffen die in der Seifensiederei abfallende Unterlauge verwendet wird, welche infolge ihrer Zusammensetzung geeignet ist, die die Einzelfasern bindenden Bestandteile zu lösen und dadurch die Fasern freizulegen oder eine Spaltung von Faserbündeln in Einzclfasern herbeizuführen.
Die Seifenunter lauge ist der Hauptsache nach eine wässerige Lösung von Seife (fettsaurem Natrium), Natriumkarbonat, Natriumhydroxyd, Chlornatrium und schwefelsaurem Natrium mit Spuren von Glyzerin, freien Fettsäuren, Rosinaten usf. Alle diese Stoffe wirken lösend anf die die Fasern bindenden Körper, und zwar gerade in der in der Unterlauge enthaltenen Mischung und Konzentration in besonders kräftiger Weise. Naturgemaß lassen sich nicht alle Faserstoffe gleich gut und leicht gewinnen und aufschließen. Die verschiedenen Rohstoffe erfordern, je nach ihrer Art, längere oder kürzere Einwirkung. Auch muß die Alkalität der Lauge je nach Art des aufzuschließenden Gutes entsprechend eingestellt werden.
Es ist einerseits bekannt, bei der Gewinnung und Veredelung von Spinnfasern Ätzalkalien und kohlensaure Alkalien, Salze, Seife, Fettsäuren und Glyzerin zu verwenden und anderseits weiß man, daß die Seifenunter lauge Glyzerin, Kochsalz Natriumhydroxyd und -karbonat in wechselnden Mengen, in Wasser gelöst, enthält. Trotzdem war bisher nicht erkannt worden, daß sich die Seifenunterlauge zur Gewinnung und Aufschließung von Faserstoffen vorzüglich eignet, wodurch nicht nur ein Weg zur Verwertung eines sonst ziemlich wertlosen Abfallstoffes gewiesen erscheint, sondern auch zur Ersparnis an gegenwärtig ungemein teuren, zur Faserbehandlung überhaupt nicht verfügbaren Chemikalien geboten wird.
Bisher ist die Seifenunterlauge nur in beschränktem Maße nutzbar gemacht worden, in vielen Fabriken wurde sie überhaupt nicht verwertet. Wo eine Verwertung stattgefunden hat, war sie mit Umständen verbunden, indem man die Unterlauge entweder eindampfte, wobei sie stark schäumte und nach dem Erkalten eine von Salz und Sodakristallen durchsetzte Seife erhalten wurde, die als Walkextrakt benutzt werden konnte, oder indem man nach Entfernung der Salze Glyzerin daraus zu gewinnen suchte. Eine rationeue Verarbeitung der Unterlauge galt als eine technisch noch nicht gelöste Aufgabe (Dammer, Handbuch der Chemischen Technologie, III. Band, S. 89, 119). Die Entfer-

Claims (1)

  1. nung der Beimengungen des Glyzerins, besonders der Hauptmenge der kohlensauren Salze und der £eifeny ist wohl durch viele Verfahren angestrebt worden,. (Ip4Ch,.. weist das aus den j Unterlaugen^gewonrietie^Glyzerin sehr ungleichmäßige Zusammensetzung auf und enthält neben kohlensauren Salzen häufig Ätznatron, Schwefelnatrium, Rhodannatriurn, Natriumhyposulfit, Natriumsulfat, auch Leim, etwas
    ίο Fett- und Harzsäuren. Gereinigt wird es durch i wiederholte Filtrationen und Destillationen, j (Benedikt-Ulzer, Die Analyse der'Fette und j
    Wachsarten, 5. Auflage, Seite 456 bis 457). j Diese Angaben zeigen, daß die bisherige Verwertung der Seifenunterlauge sehr unbefriedigend war und nur auf dem Umwege über langwierige, verwickelte, physikalische Trennungen ihrer Bestandteile versucht worden j ist. Demgegenüber besteht die Erfindung in j einem Verfahren, welches ohne Aufwand an ; Brennstoff und ohne besondere Apparatur eine j Verwertung der Unterlauge, so wie sie vor- \ liegt, oder nach Zusatz einer geringen Menge j Alkali vorsieht. j
    Die praktische Ausführung des Verfahrens ,
    ist im allgemeinen folgende: :.
    Das zu verarbeitende Gut wird mit kochen- !
    der Seifenunterlauge, gegebenenfalls unter :
    Druck, so lange behandelt, bis die die Fasern ; bindenden oder verklebenden Bestandteile gelöst sind. Die Seifenunterlauge hat ', die Eigenschaft, die Pektine usf., welche , die Fasern zusammenhalten, zu lösen oder in wasserlösliche Körper überzuführen und dann zu lösen, ohne die Fasern selbst anzugreifen oder zu zerstören.
    Die gelösten oder zumindest löslich gemachten Pflanzenleimteile (Pektine usf.) müssen sodann entfernt werden, was durch gründliches Auswaschen, wenn möglich in warmem fließendem Wasser oder auch durch Nachkochen in reinem Wasser geschehen kann. Um besonders feines und weiches Material zu erzielen, werden die gegebenenfalls noch anhaftenden Reste der Lauge durch ein schwaches Säurebad neutralisiert.
    Das beschriebene Verfahren eignet sich zum Gewinnen von Fasern aus allen in Betracht kommenden Rohstoffen, wie Blättern, Bast, Stengeln, Ranken usw.
    Bei Gewinnung von Faserstoffen aus dem Baste, wie z. B. bei Flachs, Hanf und ähnlichen Pflanzen, ersetzt das Verfahren die bisher allgemein angewendete Rasen: oder Wasserröste, ergibt dabei jedoch den Vorteil, daß stets ein vollständig gleichmäßiges und hochwertiges Fasergut erzielt wird, das dann in gewohnter Weise weiter verarbeitet werden kann.
    Ferner kann das Verfahren auch mit gutem Erfolg zur Aufschließung von Seidenkokons angewendet werden.
    Schließlich wird das Verfahren zum Auf- · schließen und Veredeln bereits gewonnener Spinnfasern und ihrer Abfälle verwendet.
    Die in der Textilindustrie zur Verwendung kommenden Faserstoffe, insbesondere die Bastfasern, bestehen zumeist nicht aus Einzelfasern, sondern stellen Fas ei bündel vor, welche aus durch Pflanzenleim zusammengeklebten Einzelfasern bestehen.
    Die Spinnmaschinen, auf welchen dieses Gut versponnen wird, sind der Eigenart, Stärke und Länge des Gutes angepaßt, und dieser Umstand macht es daher zumeist unmöglich, die gleichen Fasern auf anderen Maschinen zu feinen oder feineren Garnnummern zu verspinnen.
    Werden nun die Faserbündel aufgeschlossen, d. h. in Einzelfasern gespalten, so wird das Gut dadurch derart veredelt, daß es sich auf Kammgarn-, Baumwoll- oder Streichgarnspinnmaschinen viel höher ausspinnen läßt.
    Zur Aufschließung der Bastfasern ist die Seifenunterlauge vorzüglich verwendbar, ohne daß die Einzelfaser selbst angegriffen wird, ein Nachteil, der sich bei den meisten bekannten Aufschließungsverfahren in stärkerem oder geringerem Grade vorfindet.
    Pa τ ι·: ν τ - A ν s ρ r ϋ cue:
    ι. Verfahren zur Gewinnung und Aufschließung von Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasergut mit der in der Seifenfabrikation als Nebenprodukt gewonnenen Unterlauge behandelt' wird.
    ?,. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkalität der Seifenunterlauge durch entsprechende Zusätze verstärkt wird.
    3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Seifenunterlauge bekannten Mitteln zur Gewinnung oder Aufschließung von Faserstoffen zugesetzt wird.
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