DE3140722A1 - Verfahren zur herstellung von vinylchloridpolymeren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von vinylchloridpolymerenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F14/00—Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen
- C08F14/02—Monomers containing chlorine
- C08F14/04—Monomers containing two carbon atoms
- C08F14/06—Vinyl chloride
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Description
SU
Verfahren zur Herstellung von Vinylohloridpolymeren
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Vinylohloridpolymeren in Form von Perlpolymerisaten
duroh radikalisohe Polymerisation von Vinylchlorid (VC)
und überwiegend VC enthaltenden Monomermisohungen im
wäßrigen Medium bei Temperaturen zwischen 273 und 353 K, die sowohl für die Hart- als auoh Weiohverarbeitung geeignet
sind.
— 2 —
Bekanntlich werden poröse VC-Polymerisate durch Suspensionspolymerisationsverfahren
hergestellt, woneoh die Monomertröpfchen, in denen die eigentliche Polymerisation
mittels Einsatz von öllöslichen radikalischen Initiatoren erfolgt, durch Zugabe wasserlöslicher
Suspensionsstabilisatoren (0,05 bis 0,1 %, bezogen auf VC-Masse) stabilisiert werden.
Die Polymerisationsprodukte mit Mkentscher K-Werten
zwischen 50 und 70 fallen als Pulver im allgemeinen
mit einem Teilchengrößendurohmesser zwischen 50 und 200 um und einer Schüttdichte zwisohen 0,48 und
0,58 g/onr an. Das für die Vererbeibbarkeit wichtige
Plastifizierverhalten der Polymerisate wird maßgeblich von Anteil und spezifischen Besonderheiten der in Gegenwart
wasserlöslicher Suspensionsstabilisatoren gebildeten Schutzkolloidhaut, die auch als perizelluläre
Haut bezeichnet wird, beeinflußt* Mittels der am häufigsten angewandten Suspensionspolymerisationstechnologie
werden - trotz Bildung perizellulärer Häute - Polymere mit zumeist für die traditionellen
PVO-Einsatzgebiete ausreichenden Verarbeitungskennwerten
erhalten. Die Suspensionsverfahren erfordern jedoch, insbesondere auf Grund der Gegenläufigkeit von Porosität (Weiohmacheraufnähme) und
Kompaktheit des Polymerkorns (Schüttdichte), spezielle, zumeist recht empfindliche Suspensionsstabilisatorsysteme
und einen insgesamt hohen technischen und technologischen Aufwand (Herstellung des Polymerisationsansatzes,
Polymerisationsreaktion und Aufarbeitung).
Bei der Massepolymerisationstechnologie, wo grundsätzlich
die gleiohen Vorgänge wie innerhalb des Iröpfohens bei der VC-Suspensionspolymerisation ablaufen
und die gleiche Primärteilchen- bzw. Globulen-
— 3 —
3Η0722
struktur entsteht (R. Salovey u. a,, Polym. Engng. Soi.
14 1974 2, 120-123), werden - frei von jegliohen perizellulären
Häuten - poröse Polymerkörner erhalten, die eine gute und gleichmäßige Aufnahme von Vorarbeitungshilfs~
und Zusatzstoffen besitzen (H. Huber u. W. D, Mitterberger, Kunststoffe 63 1973 11, 762-768).
Duroh Einsatz geeigneter, die Porosität verbessernder
Dispergatorsysteme (DE-OS 2 610 021, DE-OS 2 702 77I,
US-PS 3 630 976) oder Zusatz spezieller Porösitätsmodifizierer
(DE-OS 2 603 025, DE-OS 2 701 971, US-PS
3 642 744) werden mittels Suspensionspolymerisation hochporöse VC-Polymere mit begrenzter Schüttdichte (im äuge's
meinen ^ 0,56 g/onr) erhalten. Demgegenüber können durch
verschiedene technische und technologische Maßnahmen (Fr.PS 1 357 736, Fr.PS 1 522 403, DE-OS 2 002 380) VC-Massepolymerisate
mit hoher Schüttdichte (>i0,60 g/cm ) hergestellt werden, wobei aber die Porosität dieser Polymerisate
gering ist (kompaktes PVC mit geringen Weiohmacheraufnehmen).
Außerdem sind Massepolymerisationsverfahren auf Grund der schwierigen Abführung der Reaktionswärme (Fehlen
der Wesser-Trägerphase) hinsichtlich ihrer technischen
Nutzung begrenzt.
Bei den Emulsionspolymerisationsverfahren wird im Unterschied
dazu VC in Gegenwart von Emulgatoren und wasserlöslichen Initiatoren vornehmlich in den sogenannten
Seifenmizellen polymerisiert. (D.C. Blackley, Emulsion
Polymerization Theory and Practioe, Appl. Soi. Publ. Ltd.
London, 1975, S. 7-23).
Die erhaltenen Emulsionspolymerisate weisen einen z. T.
recht hohen Emulgatorgehalt auf und werden überwiegend
über die Pastenverarbeitung eingesetzt.
— 4 —
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den "bekannten, im wesentlichen auf o. a, drei Grundverfahren
zurückzuführenden VC-Polymerisetionsteohnolögien
ist es nioht möglich, perlförmiges PVC mit guten iferarbeitungs- und anwendungstechnischen Eigenschaften
herzustellen.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, perlförmige poröse
Vinylchloridpolymere mit hoher Schüttdichte auf der Grundlage einer vereinfachten Polymerisationstechnologie
herzustellen.
- Die technische Aufgabe
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung perlförmiger poröser Polymerisate durch
radikalische Polymerisation von VC oder überwiegend VC enthaltenden Monomermischungen in wäßrigem Medium unter
Verwendung bekannter Polymerisationsinitiatoren im Temperaturbereich
zwischen 273 und 353 K, vorzugsweise zwischen 300 und 3WK, zu entwickeln.
- Merkmale der Erfindung
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß VC, gegebenenfalls unter Zusatz inerter organischer Lösungsmittel
in einer auf die Wassermasse bezogenen Menge von 5 bis 4-0 %, mittels Rühren in der wäßrigen Phase verteilt wird, wobei vor Beginn der Polymerisation 20 bis
100 Masseteile (MT) VC auf 100 MT Wasser zugegeben werden, und unter Verwendung wasserlöslicher Initiatoren,
vorzugsweise Peroxidisulfate oder Eedoxinitiatoren, in
Abwesenheit von Suspensionsstabilisatoren und Emulga-
— 5 —
toren bis zu einem Fesfcstoffgehalt zwischen 15 und 50
Masse-%, vorzugsweise unter Nachchargieren von VC und
gegebenenfalls Initiator im Verlaufe der Polymerisation, polymerisiert wird.
Als vorteilhafte Polymerisationsinitiatoren haben sioh bekannte wasserlösliche Redoxinitiatoren, wie Systeme
aus K2S2Og oder (NH^)2S2Og und (Hydrogen-)Sulfiten
oder Dithioniten oder Chiosulfaten oder Alkylmeroaptanen oder Aceiessigester und dgl. erwiesen.
Bei Verwendung dieser Redoxsysteme sowie der Peroxidisulfate allein werden bei Polymerisationstemperaturen
zwischen 300 und 34-0 K VC-Polymerisate innerhalb eines
in weiten Grenzen variierbaren Fikentscher K-Wert-Bereiches, insbesondere hohe K-Werte im Bereich zwischen
55 und 90, erhalten.
Außerdem können der wäßrigen Initiatorlösung in bezug auf die Polymerisation inerte organische Lösungsmittel,
insbesondere Paraffinkohlenwasserstoffe mit 6 bis 12
Kohlenstoffatomen oder Ester höhermolekularer Fettsäuren bzw. aliphatisoher und aromatischer Dicarbonsäuren, vorzugsweise
n-Octyl- und 2-Ethylhexylester von Fettsäuren
mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie der Adipin- und Phthalsäure, eingesetzt werden, wobei letztere aus dem
erhaltenen Polymerprodukt unter Berücksichtigung des vorgesehenen Einsatzgebietes in den meisten Fällen nicht
abgetrennt werden müssen.
Weiterhin können dem Polymerisetionsansatζ vor, gegebenenfalls
auch während oder nach der Polymerisation bekannte Verarbeitungshilfsmittel, insbesondere Stabilisatoren,
Weichmaoher und Gleitmittel, zugegeben werden. Die erhaltenen VC-Polymere sind strukturell sehr einheitlich
aufgebaut (Vorliegen einheitlicher Globuli,
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keine perizellulären Häute) und besitzen ein einheitliches Aussehen (perlförmige Teilchen mit einem nahezu konstanten Durchmesser innerhalb eines Bereiches
zwischen 0,2 und 5 mm).
Die Polymerisate zeiohnen sich sowohl durch eine hohe
Porosität (Weichmachersufnähme und Weichmacheraufnahmegeschwindigkeit)
als auch hohe Schüttdichte und hohe Rieselfähigkeit aus und besitzen darüber hinaus eine
hohe Thermostabilität und Wärmeformbeständigkeit im entsprechenden K-Wert-BereiGh.
In einem mit einer Rührvorrichtung ausgerüsteten, sauerstofffrei
gespülten Polymerisationskessel werden zu 100 MT Wasser, in welchem 0,05 MT K2S2O8 und 0,02 MT Na2S2O^ gelöst
sind, bei Raumtemperatur 40 MT VC zugeführt. Unter
Rühren wird der Polymerisationsansatz auf eine Temperatur von 313 K (TPm) erwärmt und unter Aufrechterhaltung von
T-r> sowie Nachdosierung von YC aus einem Monomervorratsgefäß
in einer Menge von 10 MT/30 min über einen Zeitraum von insgesamt 3 h polymerisiert.
Danach wird der Kessel entspannt und mit Inert-Stickstoff
gespült. Insgesamt werden 52 MT PVC mit folgenden Polymerparametern
erhalten:
Fikentscher K-Wert 83
Teilohendurchmesser 0,81-0,85 mm
Schüttdichte 0,58 g/onr
Rieselfähigkeit (TGL 160-221) 21 g/s
Weichmachereufnahme-Zentrifuge 22 Masse-%
Bi-2-ethylhexylphthalat (DOP)
Weichmacheraufnahmegeschwindigkeit 0-5 min (Fettfleck-Methode, TGL. 28475)
Thermostabilität (Ofentest, TGL 28475) 70 min
Thermostabilität (Ofentest, TGL 28475) 70 min
- 7 ■-
ViGat-Erweichungstemperatur
(TGL 17274-, 4-9 N Auflagegewicht in Luft) 365 K
Restmonomergehalt im PVC . < 1 ppm VC
Gemäß oben angeführtem Beispiel sind unter Variation von Ip bzw. des Polymerisationsinitiators (neben dem reinen
Peroxidisulfat K2S2Og das System K2Sp0g/iIa2S20,-) sowie
des Polymerisationsregimes (Mengenverhältnisse: Monomervorlage and nachchargierte Monomermenge über die Polymerisationszeit
h) die in Tab. I angegebenen VC-Polymerisate hergestellt morden.
In den Spalten 6-9 sind als wichtige Polymerkennwerte der Fikentscher K-Wert, die Schüttdichte (SD), die prozentuale
Weichmacheraufnahme mittels Zentrifuge (WM-Z) und die Vioat-Erweichungstemperafcur (VSP) aufgeführt.
Darüber hinaus besitzen die perlförmigen Polymerprodukte,
wobei der Teilchendurohmesser vorzugsweise zwischen 0,5 und 2 mm variiert werden kann, eine hohe
Rieselfähigkeit (>15 g/s gemäß TGL 160-221), Weichmacheraufnahmegeschwindigkeit
(im allgemeinen 0-5 min gemäß TGL 284-75) und hohe Thermostabilität (gemäß
TGL 28475 zwischen 30 und j> 50 min) sowie einen niedrigen Rest-VC-Gehalt, so daß keine zusätzliche Entmonomerisierungsstufe
notwendig ist.
In den Beispielen 9 und 11 sind 20 MT Di-n-ethylhexyladipafe
und in den Beispielen 10 und 12 30 MT n-Heptan dem Polymerisabionsansatz zugegeben worden. Auf diese Weise
wird ein Produkt mit einer sehr einheitlichen Perlengröße erhalten.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymeren
in Form von Perlpolymerisaten duroh radikalische Polymerisation von Vinylchlorid und überwiegend
Vinylchlorid enthaltenden Monomermischungen im wäßrigen
Medium bei Temperaturen zwischen 273 und 353 K, vorzugsweise zwischen 3CX) und 34-0 K, gekennzeichnet
dadurch, daß Vinylchlorid, gegebenenfalls unter Zusatz inerter organischer Lösungsmittel in einer auf
die Wessermasse bezogenen Menge von 5 bis-40 %,
mittels Rühren in der wäßrigen Phase verteilt wird, wobei vor Beginn der Polymerisation 20 bis 100 Masse-■fceile
Vinylchlorid auf 100 Masseteile Wasser zugegeben werden, und uniser Verwendung wasserlöslicher
Initiatoren, vorzugsweise Peroxidisulfate oder Bedoxinitiatoren,
in Abwesenheit von Suspensionsstabilisatoren und Emulgatoren bis zu einem Feststoffgehalt
zwischen 15 und 50 Masse-%, vorzugsweise unter Nachchargieren von Vinylchlorid und gegebenenfalls
Initiator im Verlaufe der Polymerisation, polymerisiert wird.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als inerte organische Lösungsmittel Paraffinkohlenwasserstoffe
mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen oder Ester höhermolekularer Fettsäuren bzw. aliphatischer
und aromatischer Dicarbonsäuren, vorzugsweise n-Octyl-
und 2-Ethylhexylester von Fettsäuren mit 10 bis
18 Kohlenstoffatomen sowie der Adipin- und Phthalsäure, eingesetzt werden.
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