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Anlage zur Herstellung von Gußstücken in kastenlosen Sandformen Die
Anlage findet in Gießereien Verwendung, in denen Gußstücke mittels kastenloser horizontal
geteilter Sandformen hergestellt werden. Sie betrifft eine Anlage in der untere
und obere Formteile hergestellt, nach dem Einlegen von Kernen zu einer kompletten
Sandform zusammengefügt und nach dem Abgießen einer Trenn- oder Nachkühleinrichtung
übergeben werden.
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Es ist eine Gießereiformmaschine bekannt (DE-OS 29 33935), die mit
einer um eine vertikale Achse taktweise drehbaren Schwenkeinrichtung mit formrahmentragenden
Schwenkarmen ausgerüstet ist. Dabei sind die Formrahmen horizontal drehbar und vertikal
verschiebbar angeordnet. Weiterhin weist die Gießereiformmaschie eine Sandeinfüll-
und Verdichterstation mit wechselbarem Modellträger, eine Kerneinlegestation und
eine mit einer Fördereinrichtung für den Wegtransport der kastenlosen Sandformen
zusammenwirkenden Zulegestation auf.
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Diese Gießereiformmaschine hat den Nachteil, daß die Zeit zum Einlegen
der Kerne gering ist, da nur max. zwei Stationen dafür vorhanden sind Weiterhin
kann die Anzahl der Tragplatten der Fördereinrichtung nicht optimal ausgelastet
werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Schwenkbarkeit und yertikale
oerschiebbarkeit der Pormrahmen in den Schwenkarmen einen komplizierten und damit
störanfälligen maschinellen und steuerungstechnischen Aufwand erfordert.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Anlage zur Herstellung von GußstUcken
in kastenlosen horizontal geteilten Sandformen
zu schaffen, die
mit geringem maschinellen und steuerungstechnischen Aufwand arbeitet und einen hohen
technologischen Freiheitsgrad aufweist, ohne die Produktionsgeschwindigkeit zu beeinträchtigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zur Herstellung
von Gußstücken in kastenlosen horizontal geteilten Sandformen zu schaffen, die untere
und obere Formteile herstellt, die unteren Formteile um eine horizontale Achse um
180° schwenkt und die Formteile nach dem Einlegen von Kernen zu einer kompletten
Sandform zusammenfügtO Dabei soll die Anlage mit einem Formenförderer zusammenarbeiten,
der einfach im Aufbau ist und bei rationeller Streckenführung optimal ausgelastet
werden kann.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Anlage mit einer Formmaschine
ausgerüstet ist, die alternierend untere und obere Formteile herstellt und dazu
mit einer um eine vertikale Achse taktweise drehbaren Schwenkeinrichtung ausgerüstet
ist, die in Schwenkarmpaaren Formrahmen trägt und mit einer, mit einem wechselbaren
Modellträger arbeitenden Formstoffeinfüll- und Verdichtungsstation sowie einer Hub-,
Zulege- und Äusdrückstat-ion zusammenwirkt, daß ein geschlossener, im wesentlichen
außerhalb der Formmaschine angeordneter, vorzugsweise aus einer ersten und einer
zweiten Förderstrecke bestehender Formenförderer angeordnet ist, dessen erste Förderstrecke
durch die Hub-, Zulege- und Ausdrtckstation geführt ist, dessen zweite Förderstrecke
eine Aufgabestation aufweist und eine mit der Aufgabestation und der Hub-, Zulege-und
Ausdrückstation korrespondierende Hubwendeeinrichtung, vorzugsweise als Umrollwendegerät
ausgebildet, angeordnet ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Formenförderer ein taktend arbeitender
Tragplattenförderer ist.
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Mit dieser Anordnung gelingt es, den gleichen Formenförderer sowohl
zum Transport der Formen zum Gießen und Kühlen, als auch zum Transport der unteren
Formteile durch die Kerneinlegestation einzusetzen und ihn damit optimal auszulasten0
Weiterhin
ist dabei vorteilhaft, daß die unteren Formteile während des Kerneinlegens auf den
Tragplatten aufliegen und dadurch nur geringe Haftkräfte zwischen Formstoff und
Formrahmen erforderlich sind.
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Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen Fig. 1: Eine Draufsicht
auf die erfindungsgemäße-Anlage Fig. 2: Einen Schnitt A-A gemäß Fig. t Wie in Fig.
1 dargestellt, besteht die Anlage aus einer Formmaschine 1 mit einer Schwenkeinrichtung
2, die in ihren vorzugsweise zwei Schwenkarmpaaren 3 Formrahmen 4, 5 trägt, Dabei
ist dem einen Schwenkarmpaar 3 ein mit Zentrierstiften versehener oberer Formrahmen
4 und dem anderen Schwenkarmpaar 3 ein mit Buchsen versehener unterer Formrahmen
5 zugeordnet. Weiterhin besteht die Pormmaschine aus einer Formstoffeinfüll- und
Verdichtungsstation 6, der ein wechselbarer Modellträger 7 zugeordnet ist. Zur Pormstoffeinfüll-
und Verdichtungsstation 6 ist vorzugsweise diametral die Hub-, Zulege- und Ausdrückstation
8 angeordnet. Durch die Hub-, Zulege-und Ausdrückstation 8 verläuft die erste Förderstrecke
11 des Formenförderers 9. Der Formenförderer 9 wird vorzugsweise aus einer Rollenbahn
mit aufgelegten Tragplatten 10 gebildet.
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In Pörderrichtung des Formenförderers 9 gesehen sind weiterhin eine
Belastungseinrichtung 13 und eine Einrichtung zum Gießen 14 an der Förderstrecke
11 angeordnet. Die zweite Förderstrecke 12 verläuft vorzugsweise parallel zur ersten
Förderstrecke i1 und fördert gegensinnig. Die Förderstrecken 11, 12 sind durch Übersetzeinrichtungen
miteinander verbunden.
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An der zweiten Pörderstrecke 12 sind, wiederum in Pörderrichtung gesehen,
eine Entlastungseinrichtung 15, eine Ubergabeeinrichtung 16 zum Übergeben der Gußstücke
enthaltenden Formen an eine Nachkuhleinrichtung oder eine Trenneinrichtung 17 zum
Trennen des Guß stückes vom Formstoff und die Aufgabestation 18 angeordnet.
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Als Verbindung zwischen Hub-, Zulege- und Ausdrückstation 8 und Aufgabestation
18 ist vorzugsweise ein Umrollwendegerät 20 vorgesehen.
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Wie Fig. 2 zeigt, besteht die Hub-, Zulege-'und Ausdrückstation 8
aus einem oberhalb der in Schwenkarmpaar 3 eingelagerten Formrahmen 4, 5 angeordnetem
Ausdrückstempel 21 und einem fluchtend mit diesem, jedoch gegensinnig wirkend und
in Ausgangsstellung unterhalb der Tragplatte 10 des Formenförderers 9 befindlichen
Gegendruckstempel ?2. Weiterhin ist der Hub-, Zulege- und Ausdrückstation 8 eine
Formrahmenhubeinrichtung 23 zugeordnet. Die Aufgabestation 18 besteht im wesentlichen
aus einem durch einen Hubzylinder 19 absenkbarem Stück des Formenförderers 9. Die
horizontale Schwenkachse des Umrollwendegerätes 20 ist so angeordnet, daß bei einem
Arbeitsspiel der untere Formrahmen 5 sowohl um 1800 gewendet, als auch der Niveauunterschied
zwischen Schwenkarmpaar 3 und Formenförderer 9 und der horizontale Abstand zwischen
Hub-, Zulege- und Ausdruckstation 8 und Aufgabestation 18 überwunden wird.
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Die erfindungsgemäße Anlage arbeitet folgendermaßen: Befindet sich
beispielsweise in der Formstoffeinfüll- und Verdichtungsstation 6 ein oberer Formrahmen
4 zur Herstellung eines oberen Pormteiles, so befindet sich ein unteres Pormteil
enthaltender unterer Formrahmen 5 in der Hub-, Zulege- und Ausdrückstation 8 und
umgekehrt.
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In entsprechendem Rhythmus arbeitet der wechselbare Modellträger 7.
Der Hubzylinder 19 hat den in der Aufgabestation 18 befindlichen Teil des Formenförderers
9 abgesenkt. Das Umrollwendegerät 20 schwenkt hoch, ergreift den unteren Formrahmen
5, schwenkt ihn aus dem Schwenkarmpaar 3 der Schwenkeinrichtung 2 heraus um 1800
und gleichzeitig auf ein Niveau unterhalb der Förderhöhe des Pormenförderers 9.
Der Hubzylinder 19 fährt aus und hebt das aufgelagerte 'tück des IvormenIbrderere
9 auf t rdert e.
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Dabei wird der untere Formrahmen 5 auf der Tragplatte 10 nuflieicnd,
aus seiner Filterung im Umrollwendegerät 20 gelöst. Der untere Formrahmen 5 mit
dem eingelagerten unteren Formteil wird vom Formenförderer 9 von der zweiten Förderstrecke
12 zur ersten Förderstrecke 11 und in die Hub-, Zulege- und Ausdrückstation 8 gefördert.
Der dabei zurückgelegte Weg dient zur Verrichtung technologischer Operationen am
unteren Formteil (z. 3. Kerne einlegen).
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Zwischenzeitlich hat die Schwenkeinrichtung 2 gearbeitet, so daß
sich ein unterer Pormrahmen 5 in der Formstoffeinfüll- und Verdichtungsstation 6
befindet und ein mit einem oberen Formteil versehener oberer Formrahmen 4 in der
Hub-Zulege- und Ausdrückstation 8. Der Gegendruckstempel 22 und gleichlaufend die
Formrahmenhubeinrichtung 23 fahren nach oben, so daß der durch die Tragplatte 10
unterstützte untere Formrahmen 5 gegen den im Schwenkarmpaar 3 gelagerten oberen
Formrahmen 4 gedrückt wird. Dabei erfolgt durch ineinandergreifen der Zentrierstifte
am oberen Formrahmen 4 und entsprechenden Buchsen am unteren Formrahmen 5 ein lagegenaues
Zulegen der Formteile. Fach dem Zulegen drückt der Ausdrückstempel 21 entgegen der
Kraft des Gegendruckstempels 22 die fertige Form aus den Pormrahmen 4, 5 heraus.
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Dabei drückt die Formrahmenhubeinrichtung 23 weiterhin den unteren
Formrahmen 5 gegen den oberen Formrahmen 4. Hat die fertige Form, auf der Tragplatte
10 aufliegend, die Formrahmen 4, 5 verlassen, senkt der Gegendruckstempel 21 selbsttätig
ab und übergibt die Form dem Formenförderer 9. Die Formrahmenhubeinrichtung senkt
soweit ab, bis die Zentrierung der Formrahmen 4, 5 durch Stifte und Buchsen gelöst
ist.
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Jetzt schwenkt die Schwenkeinrichtung 3 weiter, so daß ein unterer
Formrahmen 5 mit eingelagertem unterem Formteil in die Hub-, Zulge- und Ausdrückstation
8 gelangt.
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Der untere Formrahmen 5 wird wiederum vom Umrollwendegerät 20 dem
Schwenkarmpaar 3 entnommen und dem Formenförderer 9 in der Aufgabestation 18 übergeben.
Nachfolgend fährt die
Formrahmenhubeinrichtung 23 in ihre oberste
Stellung und übergibt dabei den ihr aufgelagerten unteren Formrabmen 5 dem Schwenkarmpaar
3. Danach senkt die Formrahmenhubeinrichtung 23 in ihre unterste Stellung ab.
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Der Formenförderer 9 transportiert die Form anschließend in die Belastungseinrichtung
13 zum Auflegen eines Beschwergewichtes und/oder einer Ummantelung. Nach dem Auflegen
des Beschwergewichtes passiert die Form die Einrichtung zum Gießen 14, durch die
der Formhohlraum mit flpssigem Metall gefüllt wird.
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Nach dem Wechsel von der ersten Förderstrecke dl auf die zweite Förderstrecke
12 gelangt die Form in die Entlastungseinrichtung 15, die zweckmäßigerweise durch
einen Beschwergewichtförderer mit der Belastungseinrichtung 13 gekoppelt ist..Nach
dem Entlasten wird die Porm durch die Übergabeeinrichtung 16 einer Nachkühleinrichtung
oder einer Trenneinrichtung 17 zum Trennen von Guß und Sand übergeben. Die nunmehr
leere Tragplatte 10 gelangt anschließend in die Aufgabestation 18 zur erneuten Aufnahme
eines unteren Formrahmens 5.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen 1 Formmaschine 2 Schwenkeinrichtung
3 Schwenkarmpaar 4 oberer Formrahmen 5 unterer Formrahmen 6 Formstoffeinfüll- und
Verdichtungsstation 7 wechselbarer Modellträger 8 Hub-, Zulege- und Ausdrückstation
9 Formenförderer' 10 Tragplatte 11 erste Förderstrecke 12 zweite Förderstrecke 13
Belastungseinrichtung 14 Einrichtung zum Gießen 15 Entlastungseinrichtung 16 Übergabe
einrichtung 17 Trenneinrichtung 18 Aufgabestation 19 Hubzylinder 20 Umrollwendegerät
21 Ausdrückstempel 22 Gegendruckatempel 23 Formrahmenhube inrichtung
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