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Verfahren und Anlage zum maschinellen Verpacken einer Mehrzahl
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untereinander gleichförmiger und -großer Gegenstände aus stoß-und
kratzempfindlichem Material, insbesondere Porzellan Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Anlage zum maschinellen Verpacken einer Mehrzahl untereinander gleichförmiger
und -großer Gegenständus stoß- und kratzempfindlichem Material, insbesondere Porzellan,
Steingut, Ton od.dgl., durch Umwickeln eines Seitenrandstreifens aus gegen Stoß
und Schlag schützendem Material um eine aus den Gegenständen gebildete Raumpackung
und Umfalzen mindestens eines berstehenden Randes dieses Streifens über die Raumpackung
der Gegenstände.
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Das Verpacken von aus Porzellan, Steingut, Ton oder ähnlichem stoß-
und kratzempfindlichem Material bestehenden Gegenständen, insbesondere den Einzelteilen
von listel- und Haushaltsservicen, die in größeren Stückzahlen anfallen, birgt eine
Reihe von Schwierigkeiten in sich, die ein Verpacken sehr material- und zeitaufwendig
machen. Eines der Hauptprobleme ist dabei die Tatsache, daß ein Service jeweils
aus einer Mehrzahl von hinsichtlich ihrer Größe und Formgebung unterschiedlicher
GegenstAnde wie Tassen, Tellern, Milchkännchen, Tee- und/oder Kaffeekannen, Zuckerdosen
etc. besteht. Während man Teller und Untertassen heute in aller Regel bereits maschinell
nach dem eingangs beschriebenen Verfahren, auf das weiter unten noch eingegangen
wird, maschinell verpacken kann, ist es üblich, die von der Form her komplexeren
und somit maschinell schwieriger zu manipulierenden Gegenstände wie Platten, Tassen,
Kannen etc. entweder einzeln von Hand oder allenfalls halbautomatisch (Heranführen
der Gegenstände und des Verpackungsmaterials durch die Maschine, Verpacken und Einfügen
des Polstermaterials von Hand) in rechteckige Schachteln zu verpacken. Im Hinblick
auf die Materialempfindlichkeit muß in genügendem Maße Polstermaterial eingesetzt
werden, um ein Verrutschen der Gegenstände in der Schachtel und damit eine Beschädigung
während des Transportes oder bei einer Lagerung bzw. Zwischenlagerung zu vermeiden.
Dabei ist eine Vielzahl von Verpackungsgrößen
erforderlich, was
neben der Zeit- und Lohnaufwendiqkeit zudem noch die Lagerhaltung und Beschaffung
sowie die Herstellungskosten für das Verpackungsmaterial belastet. Durch die ständig
steigenden Rohstoff- und Lohnkosten besteht zwar allgemein die Forderung, von manueller
Einzelverpackung immer stärker zum maschinellen Verpacken unter Einsparung von Verpackungsmaterial
überzugehen, jedoch bildet hier die erwähnte Unterschiedlichkeit in Größen und Formen
ein schwer zu überwindendes hindernis.
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Dies ist der 1{autgrund dafür, daß bis heute, wie erwähnt, das eingangs
beschriebene Verfahren lediglich beim Verpacken von Tellern angewendet wird. So
ist in der US-PS 2 874 521 ein Verfahren zum Verpacken von Tellern und dergleichen
beschrieben, bei dem ein schrumpffähiger Streifen den Rand eines aus mehreren Tellern
gebildeten Stapels umgibt und mittels eines oberen und unteren Falzrandes über den
oberen bzw.
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unteren Teller gebogen wird, worauf infolge des Schrumpfens des Streifens
eine verhältnismäßig kompakte Transporteinheit entsteht. Der obere und untere Teller
eines solchen Stapels liegen jeweils frei, da infolge des Schrumpfvorganges zur
Erzielung der erforderlichen Haltespannungen das Einbringen von Abdeckelementen
kaum möglich ist. Die Kompaktheit der Transporteinheit wird durch die konkave Wölbung
des oberen und die konvexe Wölbung des unteren Tellers gestört, so daß es hier leicht
zu Beschädigungen der Außenflächen kommen kann.
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Weiterhin ist es bekannt ( US-PS 3 467 252), Geschirrstapel von Tellern,
flachen Schalen od.dgl. mit einem Plastik-Randelement zu umgeben, das stoßabsorbierend
wirkt und mit radial sich von dem Rand erstreckenden Vorsprüngen versehen ist, die
über das obere und untere Geschirrteil ragen und somit zumindest teilweise einen
Schutz gegen Beschädigungen von diesen Seiten her bieten. Dieses Randelement wird
von einem
Verschlußband umgeben, um es fest in seiner schützenden
Laqe zu halten.
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Ein ganz wesentlicher Nachteil der bekannten Verfahren besteht also
darin, daß praktisch nur Teller oder tellerförmige, d.h.
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leicht aufeinander stapelbare Geschirrteile maschinell verpackt werden
können, während anderes Geschirr wie Tassen, Becher, Kannen etc. nach wie vor einzeln
von iland verpackt werden muß.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Standardosierung
bei der Verpackung von in größeren Stückzahlen anfal lenden Gruppen unter sich unterschiedlich
großer und in der Form abweichender Gegenstände, wie dies beispielsweise bei Hotelservicen
der Fall ist, zu ermöglichen und eine maschinengerechte Verpackung zu schaffen.
Der Begriff "maschinengerecht" bedeutet dabei eine besonders günstige Abstimmung
von Verpackunrlsgut, Packstoff, Packmittel, Verpackungsmaschine und Materialfluß.
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Die Aufgabe wird erfindungsqemäß dadurch gelöst, daR die in der Raumpackung
zu vereinenden Gegenstände zu einer kompakten, in ihrer äußeren Kontur durch die
Mehrzahl der Gegenstände der Kreis form angenäherten verpackungsfähigen Raumform
zusammenqeführt, als solche sowohl von ihrer Ober- als auch von ihrer Unterseite
her mit einer plattenförmigen, verhältnismäßig steifen Abdeckung versehen und anschließend
polygonal oder kreisförmig mit dem Seitenrandstreifen umgeben werden, der mit den
Abdeckungen zu einer festen Vernackungseinheit verbunden wird.
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Mit einem solchen Verfahren ist es möglich, nicht nur Teller, sondern
auch andere, nicht ohne weiteres und geometrisch definiert ineinander stapelbare
Geschirrgegenstände wie Tassen, Becher, Milchkännchen, Kaffeekannen usw. industriell
effektiv und voll maschinell zu verpacken, indem man Gegenstände gleicher Form und
Größe zunächst zu einem verpackungsfähigen Polygon zusammenführt; dabei machtman
sich den Umstand zunutze, daß, abgesehen einmal von Tellern oder Näpfen, die ohnehin
Kreis form
haben und diese im Stapel beibehalten, die komplexer
geformten Teile eines Services in der Regel mit meist ein- oder zweiseitigen Vorsprüngen
wie Griffen, Tüllen etc. versehen sind, die sich leicht stern- oder strahlenförmig
zur Mitte des Polygons ausrichten lassen, während dann entweder die diesen Vorsprüngen
gegenüberliegenden Umfänge z.B. im Fall von Tassen wesentliche Teile des Polygonumfanges
bestimmen oder ihnen gegenüberliegende weitere Vorsprünge, also z.B. Griffe einerseits
und Tülle andererseits im Fall von Milchtöpfen oder Kannen, durch geeignet auszubildende,
leicht standardisierbare Polsterelemente einer solchen Umfangsform angepaßt werden
können. So erhält man maschinell gut handhabbare Raumformen, die auf einer automatischen
Verpackungsmaschine schnell und einfach mittels vorgefertigter, für die maschinelle
Verarbeitung in besonderem Maße geeigneter Zuschnitte in völlig geschlossene, die
Form eines Zylinders oder eines polygonalen Prismas aufweisende Verpackungseinheiten
gebracht werden konnen. Es kann davon ausgegangen werden, daß es im Falle von Hotelgeschirr
oder beim Großversand von Haushaltsgeschirr an Wiederverkäufer nicht darauf ankommt,
komplette Service in einer einzigen Packung zu haben, sondern daß es vielmehr Gblich
ist, Einzelgegenstände je nach Bedarf zu entnehmen. Durch die Anordnung in der kompaktest-möglichen
Raumform kommt man mit einem Minimum an Füll- oder Polstermaterial aus; denn es
wird eine stramme Packung erzeugt, die die in ihr enthaltenen Gegenstände fest und
damit gegen Verrutschen gesichert umgibt und gleichzeitig den geringsten Lagerraum
beansprucht. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Verskinnen oder Schrumpfen,
wie man es vielfach beim Verpacken von Porzellan anwendet und wodurch, abgesehen
von hohen Material- und Verarbeitungskosten, insbesondere Schwierigkeiten beim öffnen
der Packungen entstehen, überflüssig. Vielmehr kann man erfindungsgemäß maschinell
gut verpackungsfähige Transporteinheiten aus einer Mehrzahl von jeweils unter sich
gleichen Gegenständen herstellen, wobei diese Transporteinheiten die verpackten
Gegenstände einwandfrei gegen äußere Beanspruchungen
wie Stöße
und Abrieb schützen, eine raumnutzende Form im Hinblick auf den erforderlichen Lagerraum
haben und gut stapelbar, greifbar und abpackbar sowie sicher verschlossen sind Zugleich
wird auch das erforderliche Packmaterial weitestgehend standardisiert, was wiederum
zur Reduktion des Materialverbrauches und der erforderlichen Packmittel-Einzelteile
auf ein Minimum führt.
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Bei der Herstellung von Tassen-Verpackungen ist es besonders günstig,
wenn ein an seiner Unterkante mit einem Falzrand versehener und an seiner Oberseite
mit der Raumpackung bündiger Falzrand des Seitenrandstreifens über die Bodenplatte
sowie derjenige des Deckelteils über den Seitenrandstreifen umgelegt und jeweils
daran befestigt werden. Diese Art der Verpackung ist, da eine Einheit von sechs
oder mehr Tassen leicht zu einem zwölf- oder mehreckigen Polygon formbar ist, besonders
günstig, gerade auch im Hinblick auf die erforderlichen Zuschnitte und die Verarbeitbarkeit
auf einem Verpackungsautomaten.
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Während man bisher, um besonders beschädigungsgeschützte Verpackungen
zu erhalten, teuere Kunststoffe verwendet, soweit es das Verpacken von Tellern angeht,
wohingegen Tassen bis heute, wie erwähnt, ohnehin einzeln verpackt werden müssen,
ist es durch die Erfindung möglich, als Material für Seitenrandstreifen sowie Boden-
und Deckelteil Zuschnitte aus Papier, Karton und/oder Pappe, insbesondere aus Wellpappe
zu verwenden.
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Dies führt zu einer erheblichen Reduzierung der Kosten für das Verpackungsmaterial,
d.h. den Packstoff, und dessen Standardisierung hinsichtlich der Zuschnittformen
und -größen.
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Um das Verpackungsverfahren möglichst einfach und trotzdem genau zu
gestalten, können vorzugsweise Zuschnitte mit Vorrillungen und/oder Vorfalzungen
verwendet werden. Eine derartige Vorbereitung der Zuschnitte kann bereits bei deren
Herstellung erfolgen, so daß sich in der Verpackungsmaschine selbst die Verarbeitung
der Zuschnitte schnell und mit einfachen Mitteln vollziehen läßt. Besonders vorteilhaft
ist es, Zuschnitte mit einer Mehrzahl Vorrillungen für unterschiedliche Packungsabmessungen
zu verwenden, wodurch sich die Zahl der für unterschiedliche Gegenstandsgrößen erforderlichen
Zuschnitte auf ein Minimum begrenzen läßt, was wiederum die Lagerhaltung und Zuführeinrichtungen
an der Verpackungsmaschine wesentlich vereinfacht.
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Für das Verpacken schalen- oder napfförmiger Gegenstände wie Tassen,
Zuckerdosen, Kannen od.dgl. wird in Weiterbildung des Erfindungsgedankens vorgeschlagen,
vor dem Zusammenfügen der in der Raumpackung zu vereinenden Einzelgegenstände zu
einer kompakten, der Kreisform angenährten Raumform eine der beiden plattenförnigen,
verhältnismäßig steifen Abdeckungen bereitzustellen und unter ein stern- oder sektorförmiges
Gefache zu schieben, dessen Einzelfächer nach Zahl, Größe und Offnungswinkel der
Zahl der in der Verpackung zu verpackenden GegenstAnde und dessen Höhe derjenigen
der Gegenstände entsprechen, worauf die Gegenstände in das Gefache eingesetzt werden
und dann die Verpackung mittels der zweiten Abdeckung und des Seitenrandstreifens
fertiggestellt wird Solche Gefache erleichtern nicht nur das Zusammenführen von
nicht stapelbaren Verpackunasgegenständen, wie dies z,B. bei Tassen, Kännchen od.dgl.
der Fall ist, sondern sie gewährleisten zugleich auch die notwendige Sicherheit
gegen ein Verschieben dieser Gegenstände innerhalb der fertigen Verpackung und gegen
die damit verbundene Bruchgefahr.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gelangt vorzuqsweise
eine Anlage, die einen intermittierend drehbaren Zentraltisch mit einer Mehrzahl
von vorzugsweise gegenüber der Tischfläche drehbaren Aufnahmen für das Verpackungsgut,
dem Zentraltisch mit den Aufnahmen an Haltepositionen letzterer diesen funktionell
zugeordnete Magazinstationen für das Packnittel, denen Zuführeinrichtungen für die
Bodenteile, Deckelteile und Seitenrandstreifen zugeordnet sind, sowie Einrichtungen
zum Zuführen des Verpackungsgutes von einem Aufgabeförderer und Abführen der fertigen
Verpackungen an einen Abgabeförderer umfaßt. Mit einer solchen Anlage ist prinziniell
das voll automatische Verpacken des Verpackungsgutes, wenn dieses zuvor in die kompakte
Raumform gebracht ist, in fortlaufendem Fluß mögsich.
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Um eine vollautomatische Verarbeitung zu erzielen, kann dem Aufgabeförderer
eine Einrichtung zum Zusammenführen der einzelnen Verpackungsgegenstände in die
kompakte, der Kreisform
angenäherte Raumform zugeordnet sein Hierbei
handelt es sich beispielsweise um eine Schub- oder Hebeeinrichtung mit entsprechenden
Bewegungselementen, mittels derer die einzelnen Verpackungsgegenstände je nach ihrer
Beschaffenheit, d.h. im Falle von Tellern oder anderen flachen bzw. ineinander setzbaren
Gegenständen zu Stapeln oder im Falle von schalenförmigen Gegenständen wie Tassen,
Kannen od.dgl. zu einschichtigen Polygonen zusammengeführt werden. Solchen Einrichtungen
zum Zusammenführen der einzelnen Verpackungsgegenstände können Magazineinrichtungen
mit entsprechenden Zuführungen für zwischen die einzelnen Gegenstände einzulegende
Zwischenlagen oder, wie im Falle von Tassen oder Kannen, einzuschiebende Gefache
zugeordnet sein, durch die je nach Erfordernis das Verpackungsgut in der fertigen
Verpackung absolut verschiebe- und damit bruchsicher gehalten wird.
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Im Rahmen des vollautomatischen, kontinuierlichen Arbeitablaufes ist
es zweckmäßig, den Zuführeinrichtungen für die Deckelteile und Seitenrandstreifen
Leimstationen zuzuordnen, mit deren Hilfe die Verbindungsfalze an den Deckelteilen
und/oder Seitenrandstreifen beleimt werden, um dann mittels Andrücken unter Drehung
der Aufnahmen des Drehtisches gegen die herangeführte Verpackungsguteinheit verklebt
zu werden.
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Um die Bodenteile sicher auf den Aufnahmen zu halten, sind letztere
vorteilhaft mit einer Saugeinrichtung wirkverbundenr durch die die Bodenteile dem
entsprechenden Magazin entnommen werden können, um dann bis zum Augenblick der Übergabe
an den Abgabeförderer fest auf der Aufnahme gehalten zu werden.
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Im Rahmen der Hauptzielsetzung eines vollautomatischen Verpackungsablaufes
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Magazinstationen für das Packmittel jeweils
Einzelmagazine für eine Mehrzahl unterschiedlicher Verpackungsgutgrößen umfassen
und die Einzelmagazine über eine Steuerschaltung mit einer im Bereich des Aufgabeförderers
angeordneten Meßeinrichtung für die jeweilige Verpackungsgutgröße verbunden sind.
Dadurch
wird es möglich, nacheinander ohne besondere Umrüstvorgänge
unterschiedlich großes Verpackungsgut über die Anlage laufen zu lassen, um beispielsweise
im kontinuierlichen Fluß Aufträge eines Auftraggebers ohne Unterbrechnung bearbeiten
und komplett zusammenstellen zu können.
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Die mit der Erfindung insgesamt erzielbaren Vorteile sind vor allem
darin zu sehen, daß ein kontinuierlicher Verpackungsfluß auch für von ihrer äußeren
Form her nicht ohne weiteres fUr die automatische Verpackung prädestinierte Gegenstände
erzielbar ist und daß sich damit speziell für die verschiedensten Teile von Hotelporzellan
eine weitgehende Normierung und Standardisierung der Verpackungen erzielen läßt.
Gleichzeitig wird es möglich, mit geeigneten Zuführeinrichtungen bestimmte Verpackungsmaschinentypen
für unterschiedliche Gegenstände einzusetzen. Die Erfindung führt somit zu einer
starken Rationalisiebung bisheriger unterschiedlicher Verpackungsverfahren sowie
zu Einsparungen an Personal und an Kosten für Maschinen und Verpackungsmaterial.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der schematiscben Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert Es zeigt Fig ia-d die einzelnen
Arbeitsstufen bei der Verpackung eines Tellerstapeis, Fig. 2a-b zwei Arbeitsstufen
beim Verpacken von Tassen, Fig. 3 eine Verpackungsanlage mit einem Arbeltsablauf
System für das maschinelle Verpacken eines Tellerstapels, Fig. 4 eine Draufsicht
auf die Anlage der Fig. 3, Fig 5 eine Seitenansicht der Anlage in Richtung des Pfeiles
V der Fig. 3 und Fig. 6 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles VI der Fig. 3.
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Fig. 1a-d zeigen vier Hauptstufen beim Verpacken eines Verpakkungsgut-
bzw. Geschirrstapels 10. Dieser umfaßt im vorliegenden Fall sechs einzelne Teller
101, die durch Aufeinandersetzen eine den Stapel 10 ausmachende kompakte Raumform
im wesentlichen zylindrischer Gestalt bilden. Für das Verpacken eines solchen Geschirrstapels
10 ist lediglich eine Dreiteiligkeit des Packmittels in Form eines Bodenteils 21,
eines Deckelteils 22 und eines Seitenrandstreifens 23 erforderlich.
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Für den speziellen Fall eines Stapels 10 aus kreisrunden Einzelurorzuasweisei
tellern 101 wiffEaVfUa5!tfiteil 21 als rundes Bodenteil 210, das Deckelteil 22 als
rundes Deckelteil 220 und der Seitenrandstreifen 23 als zweiseitig gefalzter Doppelfalzstreifen
230 vorgesehen.
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Bei dem runden Bodenteil 210 und runden Deckelteil 220 handelt es
sich jeweils um relativ feste Stanzzuschnitte aus Wellpappe; auch der Doppelfalzstreifen
230 ist ein Wellpapnezuschnitt. Dem späteren Verkleben des Streifens 230 mit Boden-
und Deckelteil 210, 220 dienende Falze 232 haben die Form von Trapezen, die jeweils
durch kerbenförmige Ausschnitte 233 voneinander getrennt sind und deren Art und
Funktion in der Branche hinreichend bekannt sind. Um das Umlegen der Falze 232 während
des Verpackungsvorganges zu erleichtern, sind Vorrillungen 234 vorgesehen, die während
des Zuschnitts der Seitenrandstreifen 23 durch entsprechende Prägewerkzeuge angebracht
werden. Imdargestellten Beispiel haben die beiden Vorrillungen 234 für die beidseitigen
Falze einen Abstand a, der im wesentlichen der Höhe des Tellerstapels 10 entspricht.
Zum Verschließen des Seitenrandstreifens 23, 230 ist dieser an einem Ende mit einer
über die Reihen der Falze 232 hinausragenden Verschlußlasche 235 versehen.
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Natürlich ist es ohne weiteres möglich, einen bestimmten Zuschnitt
des Seitenrandstreifens 23 bzw. 230 für unterschiedliche Höhen eines Verpackungsgutstapels
10 zu verwenden; zu diesem Zweck werden dann parallel zueinander mehrere Vorrillungen
234 im Fußbereich der Falze 232 vorgesehen und diese Falze 232 gf.
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etwas länger ausgebildet.
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Vor dem in Fig. ib dargestellten Umwickeln des Tellerstapels 10 mit
dem Doppelfalzstreifen 232 wird der Tellerstapel auf das runde Bodenteil 210 gesetzt.
Das Umwickeln mit dem Dopnelfalzstreifen 230 erfolgt in der Weise, daß die bodenseitigen
Falze 232 nach innen entsprechend der Vorrillungen 234 umgebogen werden.
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Das Bodenteil 210 wird in diesem Bereich mit Leim bestrichen, so daß
eine Verklebung mit den Falzen 232 erfolgen kann. Es ergilt sich die in Fig. 1c
gezeigte Zwischenform. Infolge der kerbenförmigen Ausschnitte 233 der Doppelfalzstreifen
232 lieqt dieser eng an dem Tellerstapel 10 an und nimmt eine polygonale bis im
wesentlichen runde Form ein. In die von den noch hochstehenden deckelseitigen Falzen
232 gebildete öffnung wird das runde Dekkeilteil 220 eingelegt. Auf dessen äußeren
Randbereich und/oder die Innenseiten der Falze 232 wird Leim gestrichen, worauf
die Falze 232 nach innen umgebogen und mit dem runden Deckelteil 220 verklebt werden.
Außerdem wird zuvor noch die Verschlußlasche 235 des Doppelfalzstreifens 230 mit
Leim bestrichen, um eine Verklebung an der Außenseite des Dopnelfalzstreifens 230
herbeizuftihren, so daß sich nunmehr insgesamt die in Fiq. id gezeigte fertiqe kompakte
Verpackung 20 ergibt, die gut manipulierbar sowie stapelbar ist und in die der Tellerstapel
10 stoß und bruchgesichert eingebettet ist.
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Fig. 2a und b zeigen zur Vermeidung von Wiederholungen nur zwei der
wesentlichen Stufen beim Verpacken von Tassen 102, von denen im angegebenen Beispiel
sechs zu einer kompakten Raumform 10 zusammengesetzt sind. Dabei werden die Tassen
102 mit den Griffen zur Mitte hin ausgerichtet zusammengesetzt und durch ein Gefache
24, das eine sektorenförmige Aufteilung begründet und die Ausrichtung unterstützt,
davor geschützt, sich seitlich zu berühren und so beschädigt zu werden. Diese kompakte
Tassen-Raumform 10 der Fig. 2a entspricht im wesentlichen dem Geschirrstapel 10
der Teller 101 der Fig. Ia; man erkennt, daß durch ein solches Zusammensetzen der
Tassen 102 diese nach außen hin ein Polygon bilden, das dadurch noch stärker betont
werden kann, daß man Schutzeinsätze 241, die entsprechend der Größe der von dem
Gefache 24
gebildeten Sektoren geformt sind, einfügt, um die einzelnen
Tassen 102 nach außen hin abzudecken. Es ist möglich, alle Tassen durch solche Schutzeinsätze
241 abzudecken, jedoch kann man ebensogut nur einen Teil der Sektoren damit versehen.
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Für den Fall der polygonalen Raumform der Fig. 2 ist das Bodenteil
als polygonales Bodenteil 211 und das Deckelteil als polygonales Deckelteil 221
zugeschnitten. In diesem Beispiel wird ein nur einseitig gefalzter Seitenrandstreifen
231 verwendet, während das polygonale Deckelteil 221 an seinem Umfang mit der zweiten
Reihe Falze 232 versehen ist. Die kerbenförmigen Ausschnitte 233 und die Rillungen
234 sind bei dieser Ausführungsform in zur Fig. 1 analoger Weise auf einer Seite
des einseitig gefalzten Seitenrandstreifens 131 und am polygonalen Deckelteil 221
vorgesehen.
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Die aus den sternförmig zusammengesetzten Tassen 102 gebildete kompakte
Raumform 10 wird auf das polygonale Bodenteil 211 aufgesetzt und von dem einseitig
gefalzten Seitenrandstreifen 231 umschlungen, nachdem man zuvor die Falze 232 des
letzteren mit Leim bestrichen hat. Diese werden nach innen umgebogen r so daß sie
eine Verklebung mit der Unterseite des polygonalen Bodenteils 211 ergeben. Die so
erzielte "Schachtel" erkennt man im rechten Teil der Fig. 2b. Diese Einheit wird
dann von dem polygonalen Deckelteil 221 verschlossen, dessen Falze 232 nach vorherigem
Aufbringen von Leim und entsprechendem Umbiegen gegen die Außenseite des Seitenrandstreifens
231 verklebt werden. So ergibt sich eine für diese Ausführungsform nicht näher dargestellte
fertige Verpackung 20, die der in Fig. 1d dargestellten entspricht.
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Es ist ohne weiteres erkennbar, daß man die Art der Ausbildung der
drei wesentlichen, das Packmittel bestimmenden Teile in Form von Bodenteil 21, Deckelteil
22 und Seitenrandstreifen 23 je nach Wunsch und spezifischer Aufgabenstellung variieren
kann; trotzdem aber jeweils zu dor kompakten verpackungsform 20 gelangt, egal, ob
nun Teller 101, Tassen 102 oder in ähnlicher Weise verpackbare Geschirrgegenstände
wie Kännchen, Salatschalen, Schüsseln,
Kaffee- oder Teekannen od.dgl.
verpackt werden müssen. Sofern die Gegenstände ineinandersetzbar sind, wird man
in aller Regel die Verpackungsform der Fig. 1 bevorzugen, während bei anderen, keine
rotationssymmetrische und/oder stapelbare Grundform aufweisenden Gegenständen die
sektorenförmige Gefacheanordnung der Fig. 2 besonders zweckmäßig ist.
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Um aus einzelnen Geschirrteilen untereinander gleicher Form und Größe
zusammengesetzte kompakte Raumformen 10 vollautomatisch und kontinuierlich verpacken
zu können, kann eine Anlage 30 der in Fig 3 bis 6 dargestellten Art zum Einsatz
gelangen Eine solche Anlage 30 umfaßt mehrere Hauptstationen, insbesondere einen
Zentraltisch 310 in Form eines vorzugsweise intermittieren bewegten Drehtisches,
eine Zuführeinrichtung 313 für des Verpackungsgut, d.ho die kompakten Geschirraumforinen
10, Magazinstationen 320 für das Packmittel und eine Abführeinrichtung 315 für die
fertigen Verpackungen 20.
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Der intermittierend in Richtung des Pfeiles A umlaufende Drehtisch
310 weist eine Arbeitsv oder Tischfläche 311 auf, die eine Mehrzahl Aufnahmen 312
für die zu verpackenden Gegenstände trägt Jede dieser Aufnahmen 312 umfaßt eine
Tragplatte 3120, in der mit einer nicht dargestellten Vakuumeinrichtung in Verbindung
stehende Saugluftbohrungen 3121 angeordnet sind. Die Aufnahme 312 ist, soweit von
der Funktion her erforderlich, an jeweils wiederkehrenden Positionen der Tischfläche
311 anhebbar bzw absenkbar sowie um ihre Achse in Richtung des Pfeiles B drehbar.
Geeignete Antriebe befinden sich an entsprechenden Positionen unterhalb der Tischfläche
311 und sind ebenfalls nicht näher dargestellt, weil es sich dabei um dem Fachmann
geläufige Antriebe handeln kann.
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An drei in Winkelabständen zueinander angeordneten Positionen befinden
sich drei Magazinstationen 320 für die Bodenteile 21, die Seitenrandstreifen 23
und die Deckelteile 22. Die Magazinstation 320 für die Bodenteile 21 weist eine
beispielsweise als Vakuumabsaugung funktionierende Bodenteilzuführung 321 auf, die
in
Fig. 3 nur durch Pfeile angedeutet ist. Die Halterung der Bodenteile 21 auf den
Tragplatten 3120 erfolgt mittels der Saugluftbohrungen 3121.
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Das aufgelegte Bodenteil 21 wird in Drehrichtung des Pfeiles A zur
Zuführeinrichtung 313 für das Verpackungsgut bewegt. Diese Zuführeinrichtung 313
umfaßt einen Aufgabeförderer 314 in Form eines endlosen Förderbandes, auf dem die
kompakten Raumformen 10 herangeführt werden. Das Einsetzen der einzelnen zu verpakkenden
Geschirrteile in die kompakte Raumform 10 kann, je nach den vorhandenen Möglichkeiten,
automatisch, halbautomatisch oder manuell erfolgen. Es können herkömmliche Stapeleinrichtungen
für Teller bzw. Schalen rotationssymmetrischer Form oder Einschiebeeinrichtungen
zur Durchführung des beispielsweise in Fig. 2a dargestellten Vorganges Verwendung
finden. Die herangeführten kompakten Raumformen oder Stapel 10 werden mittels einer
Einsetzeinrichtung, die in Fig. 3 durch den Pfeil C und in Fig. 4 als drehbares,
sich unterschiedlichen Größen leicht anpassendes Zangenwerkzeug 318 angedeutet ist,
von dem Aufgabeförderer 314 auf die sich während einer Stillstandzeit des Zentraltisches
310 im Bereich der Zuführeinrichtung 313 befindliche, ein Bodenteil 21 transportierende
Aufnahme 312 aufgesetzt. Dieses Einsetzen kann aber ebensogut beispielsweise mittels
eines Drehtellers mit Schieber oder einer Hebeeinrichtung erfolgen.
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Nach dem Aufsetzen des Stapels 10 auf die Aufnahme 312 wird diese
angehoben und zusammen mit dem Bodenteil 21 zu einer Magazinstation 320 für die
Seitenrandstreifen 23 transportiert, wobei der Stapel 10 noch durch einen mitlaufenden
Niederhalter 3171 in seiner Position zentriert und gehalten werden kann Der Seitenrandstreifen
23 wird mittels einer Vakuumabsaugung in einer Randstreifenzuführung 323 dem Magazin
entnommen und in Richtung des Pfeiles D in einen nicht näher dargestellten Streifenhalter
gelegt. Durch geeignete Bewegung und Verschiebung des letzteren kommt der Seitenrandstreifen
23 in den Bereich des von dem Zentraltisch 310 herangeführten Tellerstapels, wobei
ein Profilteil 3172 (s.Fig.5) verwendet werden kann, um die Falze 232 um 900 entsprechend
ihren Vorrillungen umzubiegen und in die den
Stapel 10 übergreifende
Form zu bringen. Zugleich kann der Seitenrandstreifen ggf. mittels einer mitlaufenden
Zange an den Tellerstapel gepreßt werden. Dieser Vorgang in Verbindung mit dem Umlegen
der Falze 232 ist bei 324 schematisch gezeigt. Die Aufnahme 312 dreht sich dabei
um 3600 in Richtung des Pfeiles B, wobei zugleich das Bodenteil 21 in einer durch
den Pfeil 333 angedeuteten Leimstation mit einer kreisförmigen Leimraupe belegt
wird Auch die Verschlußlasche 235, die in dieser Figur nicht näher erkennbar ist,
ist mit Leim belegt worden, so daß der Seitenrandstreifen bei Verlassen seiner Position
vor dem Seitenrandstreifenmagazin den Stapel 10 fest umgibt. Zugleich wird der untere
Falzstreifen 232 fest gegen das Bodenteil 21 angedrückt und somit verleimt, während
der obere Falzstreifen des Seitenrandstreifens 23 durch Umlegen um 900 den obersten
Teller übergreift.
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Die Aufnahme 312 wird sodann mit dem Tisch 310 getaktet weitergedreht,
bis sie vor das Magazin 320 für die Deckelteile 22 gelang. Diese Station umfaßt,
wie insbesondere der Fig. 6 zu entnehmen ist, eine mit Vakuum arbeitende Deckelteilzuführung
322 und eine Leimstation 332 für die Deckel, die einzeln dem Magazin 320 über einen
Vakuumsauger entnommen und zunächst in der Leimstation 332 abgelegt werden, in der
sie mittels eines Leimfingers kreisförmig mit dem Leim belegt werden. Ein Vakuumstempel
entnimmt den Deckel der Leimstation 332 und setzt ihn entsprechend dem Pfeil E auf
die umgelegten Falze 232. Durch Druckausübung erfolgt das Abschlußverleimen.
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Die fertige Verpackung 20 wird durch weitere Drehung des Tisches 310
zu der Abführeinrichtung 315 bewegt, auf die sie entsprechend dem Pfeil F überführt
wird, um in Richtung des Pfeiles G von einem Abgabeförderer 316 in Form eines endlosen
Förderbandes zum Versand transportiert zu werden.
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Durch Anordnung einer geeigneten, nicht näher dargestellten Meß-und
Steuereinrichtung können auf der Anlage 30 gleichzeitig unterschiedliche Verpackungsgutgrößen
01, 02 und 03 hintereinander verarbeitet werden. Die Packmittel-Magazine 320 umfassen
Sektionen für Zuschnitte 1, 2, 3 entsprechend den Verpackungsgutgrößen
01,
02, 03. Die Meßeinrichtung befindet sich dabei im Bereich der Zuführeinrichtung
313. Durch Aus- und Verwertung der ermittelten Meßwerte werden die Magazine 320
so gesteuert, daß ihnen entsprechend der herangeführten Verpackungsgutgröße jeweils
die korrekten Packmittelgrößenteile entnommen werden können, um in der vorbeschriebenen
Weise verarbeitet zu werden.
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Die Anordnung der einzelnen Stationen in der Anlage 30 ist zweckmäßig
so gewählt, daß sie in gleichmäßigen Winkelabständen liegen, um ein fortlaufendes
getaktetes Arbeiten ohne Leerlauf zu ermöglichen.
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Die Zahl der in einer Raumform 10 vereinigten Einzelteile kann natürlich
eine andere als, wie in den Figuren gezeigt, sechs sein. Dies hängt ganz von Form
und/oder Größe des Verpackungsgutes und oder Verpackungen ab.
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Natürlich können, sofern durch besonders komplizierte Formen der Einzelteile
erforderlich, züsätzliche Polsterungen eingesetzt werden, ohne den automatischen
Arbeitsablauf zu behindern.