DE3138054C2 - Verfahren zur Herstellung von Alkalien und Titansulfat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Alkalien und TitansulfatInfo
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Abstract
Das Verfahren zur Herstellung von Alkalien und Titansulfat besteht darin, daß Rotschlamm oder ein ähnlicher Rohstoff in einer Reduktionsatmosphäre mit Kalk und unter Calciumsulfatzugabe geschmolzen und dann aus den zu Metall reduzierten Alkalien bereits bei einer Temperatur von etwa 1623 ° K die Alkalien in Form von Sublimat wiedergewonnen werden, wonach nach der Abtrennung des Eisens, Abkühlung der Schlacke und Auslaugen des Aluminiumoxids in an sich bekannter Weise der eine Hochtemperaturmodifikation von Perowskit CaO TiO ↓2 enthaltende Rückstand mit Schwefelsäure angesetzt und dadurch eine Titansulfatlösung erhalten wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Alkalien und von Titansulfat aus den Rotschlämmen
oder anderen ähnlichen natürlichen Rohstoffen oder aus industriellen Abfallprodukten.
Es ist bisher ein Verfahren zur teilweisen Wiedergewinnung von Natriumoxid aus dem Schlamm durch Einwirkung
des Calciumhydroxids unter Gewinnung von Natriumhydroxid bekannt.
Das Verfahren besteht darin, daß der Abfall-Rotschlamm in einer 6 bis 12%igen Suspension mit Branntkalk
angesetzt wird, wobei jedoch sogar nach 4 bis 8 Stunden der bei einer Temperatur von 358 bis 373° K
Gcirchgeführten Reaktion lediglich 10 bis 25% wiedergewonnen
werden können. Da der Calciumgehalt erhöht wird, steigt die wiedergewonnene Natriumhydroxidmenge
nur bis zu einem Punkt, nach dessen Oberschreiten bereits keine Wiedergewinnung erfolgt.
Ein anderes Verfahren zur Wiedergewinnung von Alkalien
aus dem Rotschlamm besteht darin, daß ein Gemisch aus Rotschlamm, Branntkalk und Huminsäure
oder Huminsäurederivaten in einem wässerigen Medium aufgelöst wird. Die dadurch entstandene Suspension
wird unter einer Temperatur von ca. 353° K bis ca. 373° K während 1 bis 6 Stunden intensiv gerührt. In dieser
Zeit geht ein großer Teil der Alkalimetalle vom Rotschlamm in die Lösung als Alkalihuminate über, welche
entweder direkt ausgenutzt oder von dem Gebrauch zu Hydroxiden oder Carbonaten überführt werden
können.
Ein aus der DE-AS 12 02 297 bekanntes Verfahren zur Herstellung von Eisen und von hochwertigen Titan-
und Aluminiumverbindungen aus Bauxiten mit hohem Eisengehalt, aus Abfall-Rotschlämmen, Titaneisenerzen
und ähnlichen Rohstoffen besteht darin, daß die Rohstoffe vorgeröstet, dann das Eisen in einem Elektroofen
reduziert und eine Y1O2, Al2Oj und S1O2 enthaltende
Schlacke erhalten wird, worauf zwecks Wiedergewinnung von T1O2 und AI2OJ diese Schlacke zerkleinert und
durch Schwefelsäure aufgeschlossen wird. Als Flußmittel werden in diesem Verfahren Aluminiumoxid und Siliziumdioxid
eingesetzt. Sie enthalten keine zusätzlichen alkalischen oder basischen Gemische von Alkalimetallen
oder Erdalkalien.
Ein anderes, aus der DE-AS 8 78 638 bekanntes Verfahren besteht in der Reduktion der eisen- und titanhaltigen
Rohstoffe unter Zugabe von Erdalkalioxiden, eventuell von Alkalioxiden oder erdalkalioxid- bzw. alkalioxidhaltigen
Verbindungen.
Nach der Eisenabtrennung wird die Schlacke durch eine Säure (HCl oder H2SO4) gelaugt und dann geröstet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche Bedingungen zur Verarbeitung von Rotschlämmen zu
schaffen, bei welchen die darin enthaltenen Alkalien leicht sublimieren sowie das Titan in solche Verbindungen
umzuwandeln, aus welchen das Titan auf einfache Weise wiedergewonnen werden kann.
Diese Aufgabe wird wie aus den vorstehenden Patentansprüchen ersichtlich gelöst.
Das Wesen der Erfindung besteht also darin, daß der Rotschlamm bzw. ein ähnlicher Rohstoff in einer Reduktionsatmosphäre
mit Kalk und unter Calciumsulfatzugabe
verschmolzen wird. Im Ergebnis werden die alkalihaltigen Mineralien zersetzt, welche durch Reduktion
auf eine metallische Form bereits bei einer Temperatur von 1623° K bis zu 80% leicht destillr* rsn und dann
sich mit Schwefelsäureanhydrid zu Sulfaten verbinden, welche in Sublimatform nach Abkühlung auf Elektrofiltern
ausgeschieden werden.
Gleichzeitig reagiert der aus der Zersetzung des CaI-ciumsulfates
entstandene Calciumoxidüberschuß mit dem Calciumtitanat und bildet ehe feste Lösung mit
defekter Struktur, d. h. eine Hochtemperaturform von Perowskit CaO ■ T1O2. Nachdem das Eisen in bekannter
Weise abgeschieden, die Schlacke abgekühlt und das Aluminiumoxid ausgelaugt wird, wird der
CaO · TiO2-haltige Rückstand mit Schwefelsäure angesetzt, wodurch eine Titansulfatlösung entsteht, aus weleher
durch weitere Verarbeitung entweder metallisches Titan oder Titanoxid erhalten werden kann.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind folgende:
Spontane Pulverisation der Schlacke, ohne den Einsatz
von mechanischen Einrichtungen, niedrigere Temperatur der Behandlung von Titan, Wiedergewinnung
von Alkalien bei niedrigeren Temperaturen.
Getrockneter Rotschlamm mit folgender chemischer Zusammensetzung:
SiOi | 12,8% |
Fe2O, | 25,6% |
AI2O, | 24.7% |
TiO2 | 9,7% |
CaO | 8,8% |
SO1 | 0,7% |
Na2O | 5,9% |
K2O | 0,6% |
M11O2 | 0,1% |
Rest | 0,2% |
Röstverlust | 10,9% |
wurde mit dem Kalkrohstoff zu einem Gemisch von 57% getrockneter Rotschlamm, 41% Calciumcarbonat
und 2% Anhydrid vermischt und vermählen und darauf unter einer Reduktionsatmosphäre geschmolzen. Während
des Schmelzens erfolgt bereits bei einer Temperatur von 1623° K eine Zersetzung der alkalihaltigen Mineralien,
welche durch ihre Reduzierung zur metallischen Form bereits unter einer Temperatur von 1623°K
zu 80% leicht destillieren und dann mit Schwefelsäureanhydrid zu Sulfaten verbunden werden, welche in Sublimatform
nach der Abkühlung auf Elektrofiltern ausgeschieden werden. Gleichzeitig reagiert der aus der Zersetzung
des Calciumsulfates entstandene Calciumoxid-
Überschuß im Moment seiner Entstehung mit dem CaI-ciumtitanat,
wodurch eine feste Lösung mit defekter Struktur, & h. eine Hochtemperaturabart von Perowskit
CaO - TiO2 gebildet wird.
Nachdem die Alkalien absublimiert sind und eine Temperatur von 1823° K erreicht wird, wird das reduzierte
Eisen von der geschmolzenen Schlacke abgetrennt. Dann wird die Schlacke nach einem bekannten
Verfahren mit einer Geschwindigkeit von ca. 283° KV min bis auf 973° K abgekühlt Infolge dieser Abkühlung
unterliegt die Schlacke 100%ig einer spontanen Zersetzung zu einem feinen Staub mit einer durchschnittlichen
Korngröße von ca. 30 μίτι. Die zersetzte Schlacke enthält
eine kristalline, polymorphe Hochtemperaturmodifikation von 12 CaO · 7 Al2O3 und eine Hochtemperaturmodifikation
von Perowskit CaO · TiO2.
Dann wird die zersetzte Schlacke mit einer 6%igen wässerigen Sodaiösung zwecks Wiedergewinnung des
Aluminiumoxids ausgelaugt, welches in die Lösung in Form von Natriiunaluminat übergeht Der Rückstand
nach der Ausiaugung weist folgende chemische Zusammensetzung
auf:
SiO2
Fe2O3
Al2O3
TiO2
CaO
SO2
Na2O
K2O
Röstver'.ust
13,8%
0,05%
5,0%
0,05%
5,0%
10,2%
553%
0,07% 0,5%
0,0%
0,07% 0,5%
0,0%
15.08%
0,151
0,068 0,057 0,920
erhalten.
Gewichtsteile Titan in Form von TiO2 · SO, ■ H2O, darunter
Gewichtsteile TiO2 Gewichtsteile Alkalien
Gewichtsteile Bindemittel
Der Extraktionsrückstand wii ä mit verdünnter heißer
Schwefelsäure durchgewaschen, um die Aluminiumoxidreste vom Niederschlag vollkommen zu entfernen.
Nach dem ersten Durchwaschen mit heißer verdünnter Schwefelsäure wird der Rückstand, enthaltend
173 Gew.-% CaO · TiO2, während einer halben Stunde
mit 62%iger Schwefelsäure in einem Verhältnis von 1 :5 bei einer Temperatur von ca. 363° K gerührt. Unter
der Einwirkung der Schwefelsäure geht das Titan in eine 70gewichtsprozentige Titansulfatlösung über. Die dekantierte
und abfiltrierte Titansulfatlösung wird verdichtet. Der Filtrierniederschlag nach der Abfiltrierung
von der Titansulfatlösung wird bei einer Temperatur von 623° K geröstet, wobei gleichzeitig die darin enthaltene
Schwefelsäure wiedergewonnen wird. Dann wird der Niederschlag pulverisiert. Der restliche Stoff mit
weißer Färbung weist gute Eigenschaften eines Baubin- so degipses auf, ist leicht einzufärben und kann zur Herstellung
von Edelputz und von Farbmörteln angewandt werden. Das erhaltene Bindemittel weist die folgende
chemische Zusammensetzung auf:
SiO2 | 8,4% |
Fe2O3 | 0,0% |
TiO2 | 1,7% |
CaO | 33,5% |
SO3 | 48,2% |
Röstverlust | 8,0% |
Rest | 0,2% |
Aus einem Gewichtsteil des Rotschlammes wurden
0,177 Gewichtsteile Roheisen — Fe 0.198 Gewichtsteile Aluminiumoxid Al2O3
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Alkalien und von Titansulfat aus Rotschlämmen bzw. anderen ähnlichen Rohstoffen durch Schmelzen der Ausgangsprodukte mit Kalk in einer Reduktionsatmosphäre, Gewinnung der absublimierten Alkalien als Sulfat, Abscheiden von Eisen, Abkühlen der Schlacke unter deren Selbstzersetzung und Auslaugung des Aluminiumoxids. Versetzen des Rückstands enthaltend eine Hochtemperaturmodifikation von Perowskit CaO -TiOi mit Schwefelsäure und Gewinnung einer Titansulfatlösung und von Calciumsulfat, dadurch gekennzeichnet, daß man die Rohstoffe unter Zugabe von Calciumsulfat verschmilzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3138054A DE3138054C2 (de) | 1981-09-24 | 1981-09-24 | Verfahren zur Herstellung von Alkalien und Titansulfat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3138054A DE3138054C2 (de) | 1981-09-24 | 1981-09-24 | Verfahren zur Herstellung von Alkalien und Titansulfat |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3138054A1 DE3138054A1 (de) | 1983-04-07 |
DE3138054C2 true DE3138054C2 (de) | 1984-10-04 |
Family
ID=6142525
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3138054A Expired DE3138054C2 (de) | 1981-09-24 | 1981-09-24 | Verfahren zur Herstellung von Alkalien und Titansulfat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3138054C2 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE878638C (de) * | 1941-07-31 | 1953-06-05 | Titan Gmbh | Herstellung von Titandioxyd |
NL98812C (de) * | 1955-12-16 | 1900-01-01 |
-
1981
- 1981-09-24 DE DE3138054A patent/DE3138054C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3138054A1 (de) | 1983-04-07 |
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