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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtuiig zum Verwahren von Bewerungsstählen.
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Bewehrungsstähle, die in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zu verwahren
sind, werden im Betonbau zur Verbindung angrenzender Betonwände verwendet. Derartige
Bewehrungsstähle weisen üblicherweise. die Form eines U-fdrmigen Bügels auf, deren
U-Bogen derart in eine erste Betonwand einbetoniert ist, daß die freien Schenkel
des Bügels aus der ersten Wand herausragen und in eine zweite Wand einbetoniert
werden können.
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Zur vorübergehenden Befestigung der BewehrungsstShle während der Fertigstellung
der ersten Wand sind kastenförmige Verwahrungen bekannt, die auf einer der zu betonierenden
Wand zugekehrten Seite einer Schalung angebracht sind und in denen die Schenkel
der U-förmigen Bewehrungsstähle festgelegt sind, während die U-Bögen der Bewehrungsstähle
durch eine Wand der kastenförmigen Verwahrung hindurch in den auszubetonierenden
Hohlraum ragen. Die kastenförmige Verwahrung verhindert, daß die Schenkel der Bewehrungsstähle
mit Beton in Berührung kommen.
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Nach-Fertigstellung der ersten Wand. und nach Entfernen der Schalung
mit der Verwahrung liegen diese Schenkel daher frei und können zur Verbindung mit
der zweiten Wand von der ersten Wand abgebogen werden. Verwahrungsvorrichtungen
der oben beschriebenen Art sind beispielsweise in der DE-AS 23 07 073 und in der
DE-OS 29 34 189 beschrieben.
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Bei den herkömmlichen Verwahrungsvorrichtungen besteht eine gewisse
Schwierigkeit darin, daß eine Wand der kastenförmigen Verwahrung von den Bewehrungsstählen
durchlaufen wird und daß es daher verhältnismäßig mühsam ist, die Verwahrung nach
Fertigstellung der ersten Wand zu entfernen. Weiterhin ist e$ schwierig, kastenfbrmige
Verwahrungen an ausgefallene Abmessungen oder Formen eines Beton-Verbindungsbereiches
anzupassen, da das Kürzen oder Zusammensetzen einzelner Verwahrungseinheiten verhältnismäßig
aufwendig ist und
eine Verwendung für bogenförmige Verbindungsbereiche
zumeist nicht mdglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstig herzustellende
und einfach zu handhabende Verwahrungsvorrichtung zu schaffen, die eine größere
Væiabilität hinsichtlich der Anzahl und Anordnung der verwendeten Bewehrungsstähle
gestattet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelost, daß die Verwahrungsvorrichtung
eine rohrförmige, auf einen Bewehrungsstahl aufschiebbare Hülle umfaßt, die auf
der AuBenseite wenigstens eine in Längsrichtung durchlaufende, ebene Fläche aufweist,
von der parallele oder aufeinanderzulaufende Seitenflächen spitz- oder rechtwinklig
abgewinkelt sind.
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Falls die Bewehrungsstähle die übliche Form eines U-förmigen Bügels
aufweisen, wird erfindungsgemäß auf jeden Schenkel-eine derartige Hülle aufgeschoben
und , beispielsweise durch Aufnageln, derart an einer Schalung befestigt, daß die
ebene Außenfläche der Hülle an der Oberfläche der Schalung anliegt.
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Da es sich bei den beiden Hüllen für die beiden Schenkel eines Bewehrungsstahles
um zwei getrennte Bauteile handelt, können die beiden Schenkel in beliebigem Abstand
und in beliebigem Winkel zueinander verlaufen. Insbesondere kann auch lediglich
für einen der beiden Schenkel eine Verwahrung vorgesehen sein, während der andere
Schenkel mit in die erste Wand einbetoniert wird. Darüber hinaus können die Bewehrungsstähle
eine beliebige, von der U-Form abweichende Gestalt aufweisen.
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Bevorzugt weist die Hülle einen trapezförmigen Querschnitt auf. Hierdurch
ist gewährleistet, daß sich die Hülle leicht aus der fertiggstellten Betonwand lösen
läßt, so daß die
zunächst in der Oberfläche der Wand verlaufenden
Schenkel der Bewehrungsstähle nach dem Ausschalen zusammen mit den sie umgebenden
Hüllen von der Wand abgebogen werden können.
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Der Querschnitt der Hülle kann in zahlreicher Weise abgewandelt sein.
Für die Querschnittsform der Hülle ist es jedoch wesentlich, daß sich die Seitenwände
nicht innerhalb der Betonwand erweitern, damit die Hülle nicht in der ausgehärteten
Betonwand verankert ist.
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Da der Schenkel des Bewehrungsstahls in der Hülle nur wenig Spiel
hat und der an einem Ende aus der Hülle herausragende, in der Regel abgewinkelte
Bereich des Bewehrungsstahls, der i die Wand einbetoniert wird, eine axiale Verschiebung
des Bewehrungsstahls in der Hülle in eine Richtung verhindert, sind besondere Befestigungsorgane
in der Regel nicht erforderlich.
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Das Spiel des Bewehrungsstahls in der Hülle ist bevorzugt durch in
das Innere der Hülle ragende Vorsprünge weiter verringert. Die Vorsprünge können
beispielsweise als einfach herzustellende Längsrippen ausgeführt sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Hülle weiterhin wenigstens
an einem Ende-eine Ausnehmung für den abgewinkelten Abschnitt des Bewehrungsstahls
auf. Hierdurch wird erreicht, daß auch die Winkel des Bewehrungsstahls in der Verwahrung
liegen und der Stahl gerade herausgezogen werden kann.
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Bevorzugt ist die Hülle aus einem flexiblen Material wie beispielsweise
Kunststoff gefertigt. Dies hat den Vorteil, daß die Hülle ohne Schwierigkeiten auch
huber einen leicht verbogenen Bewehrungsstahl geschoben werden kann. Zudem können
in diesem Fall die in das Innere der Hülle ragenden Rippen mit leichtem Druck an
der Oberfläche des Bewehrungsstahls anliegen, so daß ein fester Sitz desselben in
der Hülle gewährleistet ist.
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Im folgenden werden bevorzugte Ausführungs- und Anwendungsbeispiele
der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Verwahrungsvorrichtung; Fig. 2 zeigt die in Figur 1 dargestellte Verwahrungsvorrichtung
in der Draufsicht Fig. 3 bis 6 veranschaulichen eine typische Anordnung von Bewehrungsstählen
in erfindungsgemäßen Verwahrungsvorrichtungen'; Fig. 7 und 8 zeigen verschieden
geformte Bewehrungsstähle in erfindungsgemäßen Verwahrungsvorrichtungen; Fig. 9
bis 14 veranschaulichen verschiedene Möglichkeiten der Bewehrung von Verb indung'sbereichen-
zwischen Betonwänden mit Hilfe erfindungsgemäßer Verwahrungsvorrichtungen.
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Gemäß Figuren 1 und 2 umfaßt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Verwahrungsvorrichtung eine rohrförmige Hülle 10 mit einem trapezförmigen
Querschnitt. Die Hülle 10 ist außen durch eine ebene Fläche 14 und von dieser spitzwinklig
abgewinkelte Seitenflächen 16 begrenzt. An die Innenkanten der Hülle 12 sind einwärtsragende
und, in Längsrichtung der Hülle erstreckte Rippen 18 angeformt die an der Oberfläche
eines Bcwehrungsstahles 12 anliegen. An dem in
Figuren 1 und 2 dargestellten
Ende der Hülle ist in einer der ebenen Fläche 14 gegenüberliegenden Wand eine bogenförmige
Ausnehmung 20 ausgespart. Des weiteren weist die Hülle 10 an den Seitenflächen 16
in Absenden nach außen vorspringende Verstärkungen 22 auf,die sich senkrecht zu
der ebenen Fläche 14 erstrecken und im dargestellten Beispiel mit einer Axialbohrung
24 versehen sind.
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Eine Anwendung der erfindungsgemäßen Verwahrungsvorrichtung soll anhand
der Figuren 3 bs 6 erläutert werden. Zur Herstellung einer Bewehrung im Verbindungsbereich
zwischen zwei Betonwänden ist eine Anzahl im wesentlichen U-förmig gebogener Bewehrungsstähle
12 vorgeshen,deren U-Bogen in bezug auf die Schenkel rechtwinklig abgewinkelt ist.
Auf die Schenkel der Bewehrungsstähle 12 wird je eine Hülle 10 derart aufgeschoben,
daß sie diesen Schenkel vollständig aufnimmmt und daß der abgewinkelte Bereich des
Bewehrungsstahles, der in die Wand einzubetonieren ist, durch die Ausnehmung 20
der Hülle verläuft. Die Hüllen 10 werden bevorzugt als Endlos-Material extrudiert
und entsprechend der Länge der Schenkel der Bewehrungsstähle abgeschnitten.
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Die einzelnen Bewehrungsstähle werden mit den jeweils von einer Hülle
10 umgebenen, leicht aufeinander zu verlaufenden Schenkeln in der in Figur 3 dargestellen
Weise ineinandergreifend mit den ebenen Flächen 14 der Hüllen 10 auf eine Schalung
aufgelegt. Die abgewinkelten U-Bögen der Bewehrungsstähle 1-2 ragen dabei nach oben,
wie in der in Figur 4 dargestellten Seitenansicht erkennbar ist.
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Die Hüllen 10 werden beispielsweise mit Hilfe von durch die Bohrungen
24 in den Verstärkungen 22 gesteckten Nägeln auf die nicht gezeigte Schalung aufgenagelt.
Beim anschließenden Einschalen der zu betonierenden Wand wird die Schalung derart
angebracht,
daß die abgewinkelten U-Bögen der Bewehrungsstähle 12 in den auszubetonierenden
Hohlraum ragen. Die an der Oberfläche der Schalung verlaufenden Schenkel der Bewehrungsstähle
sind dabei durch die Hüllen 10 geschützt, so daß sie nicht unmittelbar mit Beton
in Berührung kommen.
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Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch die in Figuren 3 und 4 dargestellte
Anordnung der Bewehrungsstähle. Statt die Hüllen 10 für die übereinandergreifenden
Schenkel der Bewehrungsstähle 12 einzeln auf die Schalung aufzunageln, können die
nebeneinanderliegenden Hüllen auch in der in Figur 6 darge-' stellten Weise durch
Umwickeln mit einer Folie 26 in bezug aufeinander festgelegt werden, so daß zur
Befestigung auf der Schalung pro Hülle eine geringere Anzahl von Nägeln ausreicht.
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Bei einem Verbindungsbereich zwischen zwei senkrechte'n Wänden wird
die in Figur 3 dargestellte Anordnung der Bewehrungsstähle bevorzugt derart an der
Schalung angebracht, daß die Schenkel der Bewehrungsstähle senkrecht liegen. Damit
auf der gesamten Länge des Verbindungsbereichs U-Bögen vorgesehen werden können,
werden die Schenkel der Bewehrungsstähle zumeist im unteren Bereich nach oben und
im oberen Bereich nach unten gerichtet, so daß sie in den einander überschneidenden
Positionen übereinander liegen. Dadurch wird die Anordnung und Befestigung der Stähle
erschwert.
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Da erfindungsgemäß die Schenkel der Bewehrungsstähle einzeln in den
Hüllen 10 befestigt sind, ergibt sich die Möglichkeit, die normalerweise zusammenlaufenden
Schenkel auseinanderzubiegen und die unteren.Bewehrungsstähle mit nach oben weisenden
Schenkein derart an der'Schalung anzubringen, daß die auseinandergebogenen Schenkel
der unteren Bewehrungsstähle außen über die zusammenlaufenden, nach unten
weisenden
Schenkel der oberen Bewehrungsstähle greifen.
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Auf diese Weise ist durch eine Kombination von Bewehrungsstählen 28,
bei denen die Schenkel, wie in Figur 7 gezeigt ist, auseinandergebogen sind, mit
den in Figur 8 dargestellten herkömmlichen Bewehrungsstählen eine sichere Stahlbewehrung
des Verbindungs})ereicts zwischen zwei Wänden auch in der Nähe des Bodens möe31ich.
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In Figuren 9 bis 12 sind zwei verschiedene Möglichkeiten der Bewehrung
eines T-förmigen Stoßbereichs zwischen zwei Wänden veranschaulicht. Die Figuren
9 und 11 zeigen jeweils einen Blick von oben auf eine erste Wand 30 mit einbetonierten
Bewehrungsstählen 32 bzw. 34,36, deren Schenkel jeweils in Hüllen 10 senkrecht zu
der Zeichenebene der Figuren 9 und 11 an der Oberfläche der Wand 30 verlaufen. Bevor
die in Figuren 10 und 12 dargestellte zweite Wand 38 betoniert wird, werden die
Schenkel der Bewehrungsstähle 32,34,36 zusammen mit den Hüllen 10 senkrecht zu der
Oberfläche der Wand 30 abgebogen. Vor dem Einbetonieren cier aus der ersten Wand
30 ragenden Schenkel der Bewehrungsstähle in die zweite Wand 38 werden die Hüllen
10 in-Axialrichtung von den Bewehrungsstählen abgezogen. Bei dem in Figuren 9 und
10 gezeigten Beispiel ist ein herkömmlicher Bewehrungsstahl in Form eines U-förmigen
Bügels verwendet. Figuren 11 und 12 illustrieren d'agegen ein Beispiel, bei dem
jeweils; zwei Bewehrungsstähle 34,36 auf gleicher Höhe in die erste Wand einbetoniert
sind.
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Die Bewehrungsstähle 34,36 sind jeweils nur mit einem Schenkel in
einer Hülle 10 der erfindungsgemäßen Verwahrungsvorrichtung befestigt, während der
andere Schenkel sich zur Verstärkung der Verbindung zwischen den Wänden 30,38 in
Längsrichtung in der ersten-Wand 30 erstreckt.
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In Figuren 13 und 14 ist ein weiteres Anwendungsbeispiel der Erfindung
veranschaulicht. Die Hüllen 10 der erfindungsgemäßen Verwahrungsvorrichtung dienen
hier zur Befestigung von
stabförmigen Bewehrungsstählen, die zur
Verbindung zweier nacheinander betonierter, in Längsrichtung voreinanderstoßender
Wandabschnitte dienen.
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Wie aus den oben beschriebenen Beispielen hervorgeht, besteht ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung darin, daß die Schenkel der Bewehrungsstähle
einzeln in getrennten Hüllen verwahrt sind und daß hierdurch eine größere Variabilität
hinsichtlich der Form der Bewehrungsstähle erreicht wird.
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Das Profil der Hüllen der erfindungsgemäßen Verwahrungsvorrichtung
kann in vielfältiger Weise abgewandelt werden. Beispielsweise können die Hüllen
statt eines trapezförmigen Querschnitts auch einen halbkreisförmigen oder bogenförmigen
Querschnitt aufweisen, der ebenfalls ein leichtes Herauslösen der' Hüllen' aus der
fertig betonierten Wand gewährleistet. Ein trapezförmiger Querschnitt hat jedoch
den Vorteil, das zwischen der Oberfläche des Bewehrungsstahls und der Innenfläche
der Hülle verhältnismäig große, lediglich durch einzelne Berührungsstellen uni-erbrochene
Zwischenräume gebildet sind.
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Hierdurch wird das'Auf'schieben der Hülle auf den Bewehrungsstahl
erleichtert.
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