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Vorrichtung zur Wårmedämmang in Gewächshäusern
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wärmedämmung in Gewächshäusern,
die namentlich die Aufgabe hat, des Nachts und bei schlechten Lichtverhältnissen
die Heizkasten für das Gewächshaus erheblich zu verringern.
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Vorrichtungen zur Wärmedämmung in Gewächshäusern in verschiedenartiger
Ausführung sind bereits bekannt. Sie bestehen im allgemeinen aus fest eingespannten
oder beweglich angeordneten wärmedämmenden Schichten, die beispielsweise aus Folie
oder Geweben bestehen. Diese einzeln oder in mehreren Schichten übereinander angebrachten
Bahnen haben jedoch mehrere Nachteile, da sie im Lichtbereich des Gewächshaus es
angeordnet sind und zudem eine nur unzureichende Wärmedämmung bewirken.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Wärmedämmung in
Gewächshäusern anzugeben, die einerseits eine hinreichende Wärmedämmung gewährleistet
und andererseits erforderlichenfalls gestattet, mühelos den Liohtbereich des Gewächshauses
freizugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung
zur W6rmedämmung in Gewächshäusern in der Weise ausgeführt ist, daß sie aus einer
Anzahl aufwickelbarer, aus Gewebe oder Kunststoff-Folie bestehender, das Dach und
sämtliche Außen wände des Gewächshaus es auf deren Innenseite abdeckender ein-oder
beidseitig mit einer reflektierenden Schicht, vorzugsweise einer Metallschicht versehener
Bahnen besteht, und daß diese Bahnen derart angeordnet sind, daß überall mindestens
eine durch die einander zugekehrten mit Abstand parallel zueinander verlaufenden
Flächen zweier Bahnen oder bahnteil begrenzte Luftschicht vorhanden ist.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß einerseits durch eine entsprechend
konstruierte Aufwickelvorrichtung der Lichtbereich des Gewächshaus es jederzeit
freigegeben werden kann, während andererseits nach Inbetriebnahme der Vorrichtung
durch die zwischen mindestens zwei parallel zueinander im Abstand verlaufende Bahnen
begrenzten Luft schichten einerseits und die reflektierende
Beschichtung
der Bahnen andererseits ein Wärmeverlust durch Strahlung oder Wärmetransport durch
Luftströmung weitgehend unterbunden ist. Die reflektierende Beschichtung der Bahnen
kann beispielsweise durch Aufdampfen erzielt werden, doch ist selbstverständlich
auch jedes andere geeignete Verfahren zur Aufbringung einer solchen Schicht anwendbar.
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Da der Wärmeverlust einerseits und die Lichteinstrahlung andererseits
an den vertikalen Außenwänden des Gewächshauses verhältnismäßig gering ist im Vergleich
zu dem Energieaustausch über die Dachflächen, kann die Abdeckung zur Wärmedämmung
längs der vertikalen Außenwände etwas einfacher gestaltet werden als die Abdeckung
gegen die geneigten und nach oben weisenden Dachflächen.
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Die eigentümliche Ausführungsform der Vorrichtung bedingt natürlich
gewisse besondere Maßnahmen, um die Aufwickelbarkeit zu ermöglichen. In Weiterbildung
der Erfindung wird daher für die den Raum des Gewächshaus es nach oben hin abdeckenden
Bahnen, deren jeweils mindestens zwei oder mehrere übereinander verlaufen, eine
Aufwickelvorrichtung vorgesehen, bei der die einzelnen Bahnen jeweils über ihnen
einzeln zugeordnete Umlenkrollen oder Umlenkwalzen geführt sind, um dann auf eine
gemeinsame von Hand oder durch einen Motor betätigte Aufwickelhaspel aufgewickelt
zu werden.
Demgegenüber werden zur Abdeckung der vertikalen Außenwände
des Gewächshauses nebeneinandergereiht jeweils einzelne Bahnen vorgesehen, deren
beide Enden an einer Haspel angebracht sind, so daß eine taschenartige Schlaufe
entsteht, In der an der Umkehrstelle der Bahn von der Schlaufe gebildeten Falte
ist ein frei bewegliches Rundrohr eingelegt, dessen Außendurchmesser dem gewEnschten
Abstand der beiden parallel zueinander verlaufenden bahnteil entspricht.
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Im folgenden werden anhand der beigefügten Zeichnung an einem Beispiel
noch weitere Einzelheiten der Vorrichtung gemäß der Erfindung beschrieben. In der
Zeichnung zeigen: Figur 1: einen Querschnitt durch ein Gewächshaus in Teilansicht;
Figur 2: die Fiihrnngevorrichtung für die einzelnen Bahnen; Figur 3: die Queraussteifung
der einzelnen Bahnen; Figur 4: die Aufwickelvorrichtung für die horizontal verlaufenden
nach oben abdeckenden Bahnen; Figur 5: die Draufsicht auf die Anordnung gemäß Figur
4 und Figur 6: die Zugvorrichtung für die wärmedämmenden Bahnen sowie für eine Schattierungsvorrichtung.
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In Figur 1 ist mit 1 die Stahlkonstruktion des Gewächshauses bezeichnet.
Der oben angeordnete Teil 2 der Vorrichtung zur Wärmedämmung besteht aus einer Anzahl
von in Längsrichtung über das Gewächshaus übereinander verlaufenden Gewebe- oder
Kunststoff-Folien-Bahnen 21a, 21b, 21c, die parallel zueinander angeordnet sind
und jeweils einen Abstand a voneinander haben. Auf diese Weise entstehen durch die
Folien begrenzte Luftschichten 25' und 25", die einen Wärmetransport durch Luftströmung
verhindern. Darüber hinaus sind jeweils die Flächen dieser Bahnen mit einer reflektierenden
Beschichtung, Z.R. durch Verdampfung aufgebrachtes Aluminium, versehen, wie es beispielsweise
für die Bahn 21a, deren Flächen 21a' und 21a" in der beschriebenen Weise behandelt
sind, durch die Hinweispfeile angedeutet ist. In der gleichen Weise sind auch die
Bahnen 21b und 21c beschichtet. Über die 3reite des Gewächshaus es sind selbstverständlich
mehrere solcher miteinander kombinierter Bahnen nebeneinander angeordnet, um die
Gesamtbreite überdecken zu können, ohne eine zu hohe statische Beanspruchung der
einzelnen Bahnen befürchten zu müssen.
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Die einzelnen Bahnen 21a, 21b, 21c sind in FEhrungsvorrichtungen 3
seitlich geführt. Diese Furun#gsvorrichtungen 3 erstrecken sich längs des gesamten
Gewächshauses, etwa von Giebelwand zu
Giebelwand und sind auf in
gewissen Abständen quer zur Längsrichtung des Gewächshauses angeordneten U-Profilen
31 gelagert.
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In Figur 2 ist eine solche Führungsvorrichtung 3 in vergrößertem Maßstab
dargestellt. Sie besteht in dem gewählten Beispiel (drei übereinander angeordneten
Bahnen) aus jeweils zwei Rechteckrohren 32 aus Aluminium, die als Träger für das
eigentliche Fu~hrungsprofil 33 dienen, das aus einem wärmeisolierenden hochgleitfähigen
Kunststoff (z.B. Polytetrafluoräthylen) hergestellt ist. Die Form dieses Führungsteils
33 geht aus Figur 2 klar hervor und umfaßt drei Führungsnuten 34a, 34b, 34c, in
denen die entsprechenden Bahnen 21a, 21t, 21c gleiten. Diese Führungsvorrichtungen
3 sind einerseits auf den quer verlaufenden U-profilierten Trägern 31 festgelegt,
die ihrerseits an ihren beiden Enden mittels nach oben weisenden Stangen 35 an der
Dachkonstruktion des Gewächshauses aufgehängt sind. Die der Aufhängung dienenden
Stangen 35 sind an ihrem unteren Ende mit einem Gewinde 35' versehen, das jeweils
durch eine entsprechende Bohrung der Führungsvorrichtung 3 hindurchgreift und mit
dem U-Profil 31 verschraubt ist. Für die Aufhängung der quer durch das Gewächshaus
verlaufenden U-Profile 31 genügt gegebenenfalls jeweils eine an jedem Ende vorgesehene
Tragstange 35, während die dazwischen liegenden Führungsvorrichtungen 3 lediglich
an den U-Profilen 31 angeschraubt sind.
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Figur 3 zeigt in vergrößertem Maßstab den Ausschnitt Y in Figur 4.
Zur Aussteifung der einzelnen Bahnen sind an diesen quer zur Längsrichtung verlaufende
in Form von Hutprofilen ausgebildete Rippen 4 vorgesehen. Diese bestehen jeweils
aus einem oberen Profil 41 und einem unteren Profil 42, die derart, beispielsweise
durch Nieten, miteinander verbunden sind, daß die jeweilige Bahn, z.B. 21c, in der
aus Figur 3 ersichtlichen Weise zwischen den beiden Teilen 41, 42 eingeklemmt ist.
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Die Aufwickelvorrichtung 5 für die längs des Gewächshaus es unterhalb
des Daches angeordnete Bahnenanordnung 2 ist in Figur 4 in Seitenansicht und in
Figur 5 in Draufsicht dargestellt. Sie besteht aus den den einzelnen Bahnen 21a,
21b, 21c zugeordneten Umlenkrollen 51a, 51b, 51c. Die Bahnen 21a, 21b, 21c sind
über diese Umlenkrolle in Richtung der Aufwindehaspel 52 geführt, auf der sich alle
drei Bahnen übereinandergeschichtet aufrollen.
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Die Raspel 52 besteht jeweils für jede Bahn aus einem getrennt dieser
zugeordneten Metallrohr und ist seitlich durch eine Kreisscheibe 53 abgeschlossen,
die ein Verrutschen der aufgewickelten Bahnen nach der Seite verhindert, Um einen
gemeinsamen Antrieb zu ermöglichen, sind die einzelnen Rohre jeweils an ihren Enden
miteinander verbunden. Zum Ausgleich eventueller leichter Ungenauigkeiten,
beispielsweise
der beiderseitigen Achsrichtung, sind die einzelnen Rohre jeweils an ihren Enden
durch ein elastisches Material 54 abgeschlossen. Die aneinander anschliessenden
Rohre 52 sind über ein zylindrisches Zwischenstück 55, das mit angesetzten Vierkanten
55' jeweils in die beiden an den Enden der Rohre 52 vorgesehenen Abschlußteile 54
eingreift, miteinander verbunden. Der zylindrische Teil 55 ist in einem an der Gewächshauskonstruktion
angesetzten T-Profil 56 gelagert.
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Um erforderlichenfalls der Tatsache Rechnung zu tragen, daß bei dem
Ubereinanderaufwickeln der verschiedenen Bahnen 21a, 21b, 21c durch die verschiedenen
Abstände von der Rotationsachse des Rohres 52 verschiedene Auflaufgeschwindigkeiten
der Bahnen auf den Umlenkrollen 51a, 51b, 51c entstehen, bzw. der auf die Umlenkrollen
wirkende Zug ungleich ist, können die Umlenkrollen 51a, 51b, 51c leicht elastisch
gelagert sein.
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Um auch die vertikalen Außenwände mit einem aufwickelbaren Wärmeschutz
zu versehen, sind dort nebeneinandergereiht einzelne gleichfalls beidseitig mit
einer reflektierenden Schicht verse-Fig. 1 hene Bahnen 61 vorgesehen, deren beide
Enden jeweils an einer beispielsweise aus einem Rohr bestehenden Haspel 62 befestigt
sind. Das eine Teil 61a einer solchen Bahn 61 ist über eine Umlenkrolle
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geführt, die so angeordnet ist, daß die beiden Bahnteile 61a, 61b in einem gewissen
Abstand b voneinander angenähert parallel zueinander herabhängen und eine Art von
taschenartiger Schlaufe bilden, die die Luftschicht 67 begrenzt.
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An der unteren Umkehrstelle 64 dieser Schlaufe ist ein Metallrohr
65 frei beweglich eingelegt, dessen Außendurchmesser so gewählt ist, daß er dem
Abstand b entspricht, und das durch sein Gewicht das einwandfreie Auf- und Abrollen
der Bahn 61 gewährleistet. Zwischen den einzelnen nebeneinander angeordneten Bahnen
61 sind jeweils Kreisscheiben 66 Vorgesehen, die die einwandfreie Lage der Bahnen
beim Auf- und Abrollen sicherstellen.
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Vorteilhafterweise ist die Aufwickelvorrichtung 6 für diese Bahnen
etwa parallel zu der Fußpfette des Gewächshaus daches in geringem Abstand von dieser
angeordnet.
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Um gegebenenfalls das unerwiinschte Eindringen von Licht bzw.
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das Entstehen einer Luftströmung zwischen der waagerechten unterhalb
des Daches vorgesehenen Vorrichtung 2 einerseits und der seitlichen an den vertikalen
Außenwänden andererseits bestehenden Lücke zu verhindern, ist zwischen beiden noch
eine aus einer Plastikfolie bestehende Abiecklaselle 7 angeordnet.
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Um die einzelnen Bahnen 21a, 21b, 21c aus dem aufgewickelten Zustand
über den Innenraum des Gewächshauses bringen zu können, sind sie mittels Schnüren
8 bzw. dünnen Seilen mit einer an der gegenüberliegenden Giebelwand vorgesehenen
Aufwickelvorrichtung verbunden, bei deren Betätigung die einzelnen Bahnen dank der
Schnüre 8 gleichzeitig über den Innenraum gezogen werden. Um ein einwandfreies Aufwickeln
der Schnüre 8 bzw. Seile zu ermöglichen, sind diese in der aus Figur 6 ersichtlichen
Weise überkreuzt, wodurch bewirkt wird, daß sich die Schnüre 8 lageweise nebeneinanderlegen.
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Selbstverständlich kann die Gesamtanlage zugleich noch zur Schattierung
herangezogen werden, beispielsweise indem jeweils eine der übereinander angeordneten
Bahnen 21a, 21b, 21c, bzw.
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22a... auf einer Seite geschwärzt ist oder aber indem eine weitere
aus einzelnen Bahnen bestehende Schattierungsvorrichtung vorgesehen ist, die beispielsweise
auch mit den Schnüren 8 der Wärmedämmungsvorrichtung verbunden sein kann und etwa
auf einer an der der Aufwickelvorrichtung 5 gegenüberliegenden Giebelwand befindlichen
Haspel aufwickelbar ist. Eine solche Lösung ist in Figur 6 angedeutet, wo die Schnüre
8 von den Bahnen 21a, 22a usw.
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über den Innenraum des Gewächshauses hinweg zu den Bahnen 9 der Schattierungsvorrichtung
laufen und mit diesen verbunden sind,
Es besteht dann die Xoglichkeit,
wahlweise entweder die Schattierungsvorrichtung in Betrieb zu nehmen, indem die
Schnüre 8 über den auf der Haspel 52 bereits aufgewickelten Bahnen 21a, 21b usw.
aufgewickelt werden und dabei die Schattierungsbahnen in die Führungsvorrichtung
3 hineinziehen oder umgekehrt durch Aufwickeln über den Bahnen der Schattierungsvorrichtung
die Wärmedämmungsvorrichtung betätigen. In der Normalstellung sind dann beide Vorrichtungen
in Rahestellnng, das heißt aufgewickelt, während über dem Innenraum des Gewächshaus
es nur die Schnüre 8 verlaufen und den Eintritt des Lichtes nicht behindern. Selbstverständlich
kann eine solche Schattierungsvorrichtung auch unmittelbar mit der Vorrichtung zur
Wärmedämmung verbunden sein.