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Türanordnung für einen Backofen
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Die Erfindung geht aus von einer Türanordnung gemäß den Oberbegriff
des Patentanspruches i.
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Es sind Backöfen mit sogenanntem Backwaren bekannt, bei denen die
Backofentür winkelsteif an Schiebezügen befestigt ist und schubladenartig relativ
zur Beschickungsöffnung der Backofenmuffel verschiebbar ist. Zur Verbindung der
horizontalen Schiebezüge mit der vertikalen Backofentür dienen stabile Befestigungswinkel,
die auch im vertikalen Schenkelabschnitt eine relativ große Breite aufweisen. Dadurch
ist es erforderlich, die Bautiefe der Backofentür relativ groß zu gestalten. Eine
derartige Anordnung ist in der DE-OS 20 36 886 erläutert. Hierbei sind ebenso wie
beim deutschen Gebrauchsmuster 77 26 751 die Schiebezüge und eine wannenartige,
horizontale Bodenplatte einstückig ausgebildet, wobei die usgebogenen Ränder der
Bodenplatte die Schiebezüge bilden. Von Nachteil ist bei dieser Bauweise die vorerwähnte
relativ grobe Bautiefe und der Umstand, daß die auftragenden Befestigungswinkel
den im Inneren der Backofentür gebildeten Hohlraum praktisch vollständig durchziehen,
so daß es nicht ohne weiteres
möglich ist, unmittelbar oder mit
geringem Abstand an den vertikalen, die Backofentur zur Backofenmuffel hin begrenzenden
Türboden eine relativ dicke Frontplatte, z.B.
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eine Holzdekorplatte, anzufügen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Backofen der im Oberbegriff
des Patentanspruches i genannten Art so auszugestalten, daß eine möglichst geringe
Bautiefe der tragenden Teile der Türkonstruktion erreicht wird und vielfältige Möglichkeiten
in bezug auf die Ausgestaltung der Türfront gegeben sind.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die im Kennzeichnungsteil
des Patentanspruches i aufgeführten Merkmale.
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Durch die Verwendung eines eigensteifen, in.besondere im vertikalen
Türbereich sehr ilachen Tragbleches erübrigen sich besondere Befestigungsmittel
zur Verbindung von Backofentür und Schiebezügen. Auf diese Weise ergibt sich die
Möglichkeit, mit geringem Abstand vor die vertikale Fläche des Tragbleches z.B.
eine@relativ dicke und stark wärmedämmende Holzdekorplatte anzusetzen, wodurch insgesamt
die Bautieie der Backofentür keinesfalls größer wird als bei bekannten, schubladenartig
verschiebbaren Backofentüren, die durch besondere Befestigungsmittel mit den Schiebezügen
verbunden sind.
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Eine besonders gute Wärmedämmung in Türbereich wird erreicht durch
die alternative oder kombinierte Anwendung der Lösung merkmale gemäß den Patentansprüchen
5, 6 und 7.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dar gestellt
und nachstehend beschrieben.
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Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der in einen Backofen eingebauten
Türanordnung in Teil-Schnitt-Darstellung, Fig. 2 eine hälitig als Schnittdarstellung
gezeigte Frontansicht des Backofens mit der Türanordnung gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine
Teil-Draufsicht in Schnittdarstellung des Türbereiches der Türanordnung, Fig. 4,
5 und 6 eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßon Türanordnung in Seitenansicht,
Frontansicht und Drauf-Sicht.
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In den Figuren 1 bis t ist als Ausführungsbeispiel ein sogenannter
Einbaubackofen gezeigt, der in den Einbauraum 1 zwischon einer Arbeiteplatte 2 einer
Anstellwand 3, einer @odenplatte 4 und seitlichen Wandplatten 5, eingeschoben lt.
Dabei ist im Inneren eines Backofengehäuses 6 eine Backofenmuffel 7 befestigt, mit
einem, eine Beschickungsöffnung 8 umschliessenden Backofenflansch 9. Die Beschickungsöffnung
8 ist verschließbar durch eine allgemein mit 10 bezeichn@te Backofentür. Wie nachstehend
noch näher erläutert, ist diese vertikale Backofentür 10 winkel steif mit an beider
seitlichen Begrenzungen der Backofentür 10 angeordneten Schiebezügen ii verbunden,
die wiederum in gehäusefesten Führungsschienen 12 gelagert sind, wobei in den Führungsschienen
12 Laufrollen i3 drehbar gelagert sind, auf denen wiederum die SChiebezüge ii derart
auf sitzen, daß die winkel steife Baueinheit, nämlich die auch als Backwagen bezeichnete
Backofentür 10 mit den Schiebezügen ii schubladenartig relativ zur bEschickungsöffnung
8 verschiebbar ist. Tragender Teil des sogenannten Backwagens ist ein L-förmiges
Tragblech 14 aus Blechmaterial, das einen großilächigen vertikalen Schenkel i5 und
einen ebenfalls großflächigen, wannenartig nach unten ausgeformten horizontalen
Schenkel 16 besitzt. Das vorerwähnte Formteil, nämlich das Tragblech 14 ist versteift,
einerseits durch nach außen hin
ausgeformte, langgestreckte und
längs der L-Form verlaufende Versteifungssicken 17 sowie andererseits im Eckenbereich
durch zusätzliche, keilförmige Versteifungssicken 18. An den horizontalen Rändern
des wannenartig ausgebildeten Schenkels 16 befestigt sind die vorerwähnten Schiebezüge
1t, wie die Figuren 1 und 2 verdeutlichen. Durch Schrauben 19 sind an dem yertikalen
Schenkel 15 des Tragbleches 14 an der Innenfläche ein wannenartiger Türboden 20
und an der Außenfläche des Tragbleches 14 mit Luftabstand 21 von der genannten Innenfläche
eine aus relativ dünnen Blech gebildete Zwischenplatte 22 befestigt. Im Hohlraum
zwischen Türboden 20 und Schenkel 15 ist ein plattenartiges Wärmedämm-Material 23
eingelegt. Auf die Zwischenplatte 22 aufgesetzt ist eine Dekorplatte 24 aus Holz,
an deren Innenseite Dübel 25 eingelassen sind, an denen die Dekorplatte mittels
Schrauben 26 mit Ansätzen 27 des Tragblech ches 14 verbunden sind. Durch Abstandselemente
28 wird die Dekorplatte mit Luftabstand 29 vor der Zwischenplatte 22 gehalter Die
Zwischenplatte 22 iolgt dem im seitlichen Bereich eingeirästen Profil der Dekorplatte
mit abgewinkelten Bändern 30 die die Dekorplatte 24 bis außerhalb der Beschickungsöffnung
8 überdecken. Am oberen Ende besitzt das Tragblech 14 bzw. sein vertikaler Schenkel
15 abgebogene Ansätze 31, an denen mittels Schrauben 32 unter Zwischenlage einer
Isolierung 33 ein z.B.
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aus Kunststoff bestehender Griffteil 34 befestigt ist, der mit.
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tig eine Griffmulde 35 und zu beiden Seiten derselben Lüftungs.
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schlitze 36 besitzt. Oberhalb des Griffteiles 34 beiindet sich das
gehäusefeste Schaltertableau 37 mit Bedienungsorganen 38.
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Wie weiterhin die Figuren zeigen, sind an der Innenseite des schalenartigen
Türbodens 20 hakenartige Tragelemente 39 durch Schrauben 40 befestigt, in die freitragend
nicht dargestellte Gargutträger eingehängt werden können. Durch die besondere,
ilachbauende
Konstruktion der Backofentür besteht die Möglichkeit, die Dekorplatte 24 praktisch
beliebig nach unten, also über die untere Begrenzung des Backofengehäuses 6 hinaus
ragen zu lassen, wie die Figuren 1 und 2 deutlich zeigen.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 4, 5 und 6 ist eine andere
Ausgestaltung der Türanordnung gezeigt. In Figur 4 mit 41 bezeichnet ist eine Backofenmuffel
mit Backoienilansch 42. Die Beschickungsöffnung 43 der Backofenmuffel 41 ist wiederum
verschließbar durch eine senkrecht stehende Tür 44, die Teil einer Türanordnung
ist, deren tragender Teil ein L-iörmig gebogenes Tragblech 45 ist, das aus einem
senkrechten Schenkel 46 und einem waagerechten Schenkel 47 besteht. Das vorerwähnte
Formteil, nämlich das Tragblech 45 ist wiederum versteift durch nach außen hin ausgeformte,
langgestreckte und längs der L-Form verlaufende Versteifungssicken 48. Mtt 49 bezeichnet
ist ein ebenfalls L-förmig gebogenes Winkelbiech, z.B.
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aus Stahl, das ebenfalls einen vertikalen Schenkel 50 und einen horizontalen
Schenkel 5g aufweist. Wie die Figuren zeigen, besitzt das Winkelblech 49, d.h. seine
Schenkel 50 und 51, kleinere Abmessungen als das Tragblech 45. Wie ferner die Figuren
zeigen, ist das Winkelblech 49 mit im wesentlichen über seine gesamte Fläche verteilten
lochartigen Durchbrüchen 52 versehen. Das Winkelblech 49 wird auf die Außenseite
des Tragbleches 45 aufgebracht und wird z.B. an den Stellen 53 durch Punktschweißen
mit dem Tragblech 45 verbunden, und zwar im Bereich der Versteifungssicken 48 sowohl
mit dem vertikalen Schenkel 50 als auch mit dem horizontalen Schenkel 51. Beim Ausführungsbeispiel
erfolgt die Verbindung jeweils zwischen den Durchbrüchen 52.
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Hierbei entsteht durch die feste Verbindung von Tragblech 45 und Winkelblech
49 eine extrem hohe Winkelsteifigkeit und Winkelgenauigkeit der Türanordnung als
Folge des nunmehr kastenförmigen Profils der Türanordnung. Aufgrund der durch dieses
besondere Profil erhaltenen hohen Steifigkeit ergibt sich die Möglichkeit, relativ
dünnes Plattenmaterial für Tragblech und Winkelblech zu verwenden, womit nicht nur
das Gewicht sondern auch die Herstellungskosten der TUranordnung wesentlich vermindert
werden können. Gleichzeitig können sich nicht zu vermeidende Abweichungen ia Werkstoff,
wie Materialhärte, Material spannung und dergleichen nicht mehr nachteilhaft auf
die geometrische Form und damit auf die Funktion der Türanordnung auswirken. Durch
das Vorhandensein der Durchbrüche 52 ist dafür Sorge getragen, daß die vom Backofen
herkommende Wärme nach außen abiließen kann, sich somit nicht nachteilhaft auf die
Wiflelgenauigkeit der Türanordnung auswirken kann.
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Besonders gute Ergebnisse lassen sich dadurch erreichen, wenn man
die Türanordnung nach folgendem Verfahren herstellt: Es wird ein vorgefertigtes
Tragblech verwendet, dessen beide Schenkel 46 und 47 nicht exakt im Sollwinkelmaß
von 90° zueinander stehen, sondern in einem von diesem Sollwinkelnaß leicht abweichenden
Winkelmaß von ca. 80 bis 850. Vorzugsweise ist hierbei der vertikale Schenkel 46
nach außen hin leicht geneigt und bildet zusammen mit dem horizontalen Schenkel
47 einen stumpfen Winkel. Das Tragblech 45 wird nun in einer sogenannten Schweißspannvorrichtung
eo eingespannt, daß die Schenkel 46 und 47 exakt in das Sollwinkelmaß von z.B. 900
elastisch gedrückt werden und fixiert werden. Nun wird das Winkelblech 49 auf das
Tragblech 45 aufgebracht und
an den Stellen 53 durch Punkt schweißen
mit dem Tragblech 45 sehr innig verbunden, wobei - wie insbesondere die Figuren
4 und 6 zeigen, zwischen den Basisflächen von Tragblech und Winkelblech ein Abstand
entsprechend der Tiefe der Versteifungssicken 48 verbleibt. Nach diesem Verbindungsvorgang
ist das Sollwinkelnaß exakt und unvoränderbar eingestellt. Eine hohe Wiikelgenauigkeit
bei derartigen Türanordnungen ist beispielsweise erforderlich bei der Verwendung
der Türanordnung für Mikrowellenöfen, bei denen sehr exakte Türpassungel vorausgesetzt
werden müssen.
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