DE3129136C2 - Verfahren zum Konditionieren von Abwasserschlämmen - Google Patents

Verfahren zum Konditionieren von Abwasserschlämmen

Info

Publication number
DE3129136C2
DE3129136C2 DE3129136A DE3129136A DE3129136C2 DE 3129136 C2 DE3129136 C2 DE 3129136C2 DE 3129136 A DE3129136 A DE 3129136A DE 3129136 A DE3129136 A DE 3129136A DE 3129136 C2 DE3129136 C2 DE 3129136C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sludge
colloid
charge
value
flocculant
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE3129136A
Other languages
English (en)
Other versions
DE3129136A1 (de
Inventor
Petros Kolombosovič Avetisjan
Georgij Petrovič Leningrad Grigor'ev
Valerij Vital'ević Ivaščenko
German Pol'enovič Medvedev
Oleg Vasil'evič Sorokin
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
UPRAVLENIE VODOPROVODNO-KANALIZACIONNOGO CHOZJAJSTVA LENINGRAD SU
Original Assignee
UPRAVLENIE VODOPROVODNO-KANALIZACIONNOGO CHOZJAJSTVA LENINGRAD SU
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by UPRAVLENIE VODOPROVODNO-KANALIZACIONNOGO CHOZJAJSTVA LENINGRAD SU filed Critical UPRAVLENIE VODOPROVODNO-KANALIZACIONNOGO CHOZJAJSTVA LENINGRAD SU
Publication of DE3129136A1 publication Critical patent/DE3129136A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3129136C2 publication Critical patent/DE3129136C2/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/52Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
    • C02F1/54Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using organic material
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F11/00Treatment of sludge; Devices therefor
    • C02F11/12Treatment of sludge; Devices therefor by de-watering, drying or thickening
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F11/00Treatment of sludge; Devices therefor
    • C02F11/18Treatment of sludge; Devices therefor by thermal conditioning

Abstract

Die Erfindung betrifft die Bearbeitung der Schlämme von häuslichen und städtischen Abwassern, Abwassern der Zellstoff- und Papierkombinate, der Fleisch- und Milchproduktion, der Nahrungsmittelindustriebetriebe usw. Das Verfahren besteht in einer Messung des Wertes der Kolloidladung des bearbeiteten Schlammes, dessen Bearbeitung mit einem Metallsalz in einer Menge, die einen Wert der Kolloidladung im Bereich von -3 bis +3 mg Äq/l erzielen läßt, einer Erwärmung des Schlammes bis auf eine Temperatur von 65 bis 85 ° C, einer wiederholten Messung der Kolloidladung und einer darauffolgenden Schlammbearbeitung mit einem organischen Flockungsmittel. Dabei verwendet man bei einer Kolloidladung des Schlammes nach dessen Erwärmung von -3 bis -0,1 mg Äq/l ein kationisches Flockungsmittel, bei einer Kolloidladung von -0,1 bis +0,1 mg Äq/l ein nichtionisches Flockungsmittel und bei einer Kolloidladung von +0,1 bis +3 mg Äq/l ein anionisches Flockungsmittel.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konditionieren der Abwasserschlämme.
Die Erfindung kann mit Erfolg bei derBearbeitung derSchlämme von häuslichen und städtischen Abwässern, Abwässern der Zellstoff-und Papierkombinate, der Fleisch- und Milchproduktion, der Nahrungsmittelindustrie usw. verwendet werden.
Unter einem Scblammkonditionieren versteht man zur Zeit meistens eine solche Bearbeitung, bei der der Schlamm seine Struktur und Formen der Wasserbindung ändert, dank dessen er besser entwässert wird. Von dieser Schlammbehandlung hängt die Leistung der Entwässerungsapparate, die Reinheit des separierten Wassers und die Feuchtigkeit der entwässerten Schlämme ab.
Eine solche Behandlung führt man im wesentlichen durch eine Chemikalienzugabe und/oder durch eine Wärmebehandlung der Schlämme aus. Die Behandlungsart wählt man in Abhängigkeit von Schlammeigenschaften und Betriebsverhältnissen.
Die Schlammbehandlung mit Hilfe von anorganischen Chemikalien ist allgemein bekannt (siehe z. B. das Buch von A. I. Shukov, I. L. Mongait und I. D. Rodziller, »Metody ochistki stochnykh vod« (»Verfahren zur Reinigung der Industrieabwässer«), UdSSR, Moskau, Strojisdat, 197", S. 180 und 181 !.Dieses Verfahren besteht .-ο darin, daß dem zu bearbeitenden Schlamm I0%ige Lösungen von Eisensalz. Alursiiniumsalz und Kalk beigegeben werden. Als d^3 wirksamste Koagulant gilt EisendID-chlorid, das meistens zusammen mit Kalk verwendet wird. Die Eisenchloridmeng* betraf durchschnittlich 5 bis 8%, die Kalkmenge 15 bis 30% (bezogen aufTrockcnsubstanz des zu bearbeitenden Schlammes).
Weiter ist dieser Literatursteüe zu entnehmen, dem zu behandelnden Schlamm Lösungen von Flockungsmitteln mit eine Konzentration von 0,01 bis 0,5% bezüglich des aktiven Teils beizugeben. Dabei bedient man sich kanonischer, anionischcr und nichtionischer Flockungsmittel. Man wählt dabei einen Flockungsmitteltyp nach der Zusammensetzung des Schlammes.
Ein Vorteil dieses Verfahrens im Vergleich mit dem zuerst abgehandelten Verfahren besteht darin, daß die zur Behandlung der Schlämme verwendeten Flockungsmittel keine Korrosionswirkung hab&n. Dita wirkt sich
-to positiv auf die eingesetzten Ausrüstungen aus.
Wie im erstgenannten Verfahren ist aber in diesem Verfahren die verwendete Menge der organischen Flockungsmittel groß, und der entwässerte Schlamm weiiü eine hohe Feuchtigkeit auf (z. B. wird bei einer Nachbehandlung des Schlammes mit einem Vakuumfilter eine Schlammfeuchtigkeit von nur 85% erzielt). Dadurch
'$ werden die Kosten der weiteren Behandlung und Verwertung derSchlämme in Abwasserkläranlagen gesteigert.
Aus der DE-AS 13 00 507 ist ein Verfahren zum Konditionieren von Abwasserschlämmen bekannt, wobei man voluminöse Niederschläge durch verschiedene Maßnahmen erhalten kann, und zwar zum einen durch Zusatz starker Elektrolyte und zum anderen durch Arbeiten bei erhöhter Temperatur oder durch Abscheiden des Feststoffes im elektrischen Feld. Außerdem könne man Polyanione oder Polykstione zusetzen, diese einzeln oder gemeinsam.
5(i Aus der DE-AS 11 74 709 ist ein Verfahren zur chemischen Ausfällung von Abwasserschlämmen als Vorbehandlung zu ihrer Entwässerung bekannt, wobei die zu behandelnden Schlämme von der nach dem Zusatz der sauren Fällungsmittel, z. B. von Eisen- oder Aluminiumsallan, freiwerdenden Kohlensäure durch Verrühren oder Belüften befreit werden und dann erst der Zusatz der alkalischen Fällungsmittel, z. B. von Kalk, erfolgt. Das Verrühren oder Belüften des Abwasserschlammes kann bei höheren Temperaturen vorgenommen werden. Es geht hier eindeutig um die kombinierte Fällung mit saurem und alkalischem Fällungsmittel und nicht um eine Kombination der Schlammbehandlung mit Metallsalz und einem organischen Flockungsmittel.
Die Erfindung geht von einem Verfahren zum Behandeln von Abwasserschlämmen aus, das eine Schlammbehandlung durch anorganische und organische Chemikalien einschließt (FR-PS 22 66 534 und CH-PS 4 87 082). Nach diesem Verfahren erfolgt die Bearbeitung durch eine kombinierte Einwirkung auf den Sinkstolf mittels Wi eines anorganischen Reagens (Eisenchlorid, Eisensulfat, Kalk) und organischer Flockungsmittel.
Das Verfahren ermöglicht eine Umwandlung der festen Stoffe einer Suspension in eine Masse der praktisch sphärischen Partikeln.
Gemäß dem französischen Verfahren kontrolliert man die Qualität des Schlammkonditionierens anhand des spezifischen Filtrationswiderstandes oder des pH-Wertes des Mediums,
Eine Qualitätskontrolle des Konditionierungsprozesses anhand des spezifischen Filtrationswiderstandes ver- |
längert aber diesen Prozeß, wobei zwischen diesem Kennwert und dem Prozeßoptimum keine deutliche Abhängigkeit besteht. Eine Kontrolle anhand des pH-Wertes des Mediums ist auch nicht effektiv, weil für verschiedene Koagulanten und Flockungsmittel die optimale Proz.cßlührung bei verschiedenen pll-Wcrten erzielt wird und
keine deutliche Abhängigkeit zwischen einem pH-Wert und dem Prozeßoptimum besteht. All diei zusammengenommen ermöglicht kein ausreichend effektives Konditionieren und vergrößert den Verbrauch an verwendeten Reagenzien.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Konditionieren des Abwasserschlammes zu entwickeln, dessen Arbeitsgänge aufgrund einer Kontrolle eines solchen Parameters des zu bearbeitenden s Schlammes und unter Beibehaltung dieses Parameters in einem solchen Bereich durchgeführt werden, daß die F.ffektivität des Verfahrens gesteigert und sowohl der Chemikalienverbrauch wie auch der Gehalt an korrodierenden Stollen im Behandlungsprodukt vermindert wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man beim erfindungsgemäßen Verfahren vor der Schlammbehandlung mit einem Metallsalz den Wert der Koüoidbehandlung des Schlammes in an sich bekannter Weise mißt, κι dann den Schlamm mit Metallsalz in einer Menge behandelt, die einen Wert der Kolloidladung im Bereich von -3 bis+3 mg · Aq/1 erzielen läßt, den Schlamm bis auf eine Temperatur von 65 bis S5°C erwärmt, den Wert der Kolloidladung wiederholt mißt und dann den Schlamm mit einem organischen Flockungsmittel versetzt, wobei man bei einer Kolloidladung des Schlammes nach dessen Erwärmung von -3,0 bis -0,1 mg · Aq/I ein kationischcs flockungsmittel, bei einer Kolloidladung von -0,1 bis +0,1 mg · Aq/1 ein nichtionisches Flockungsmittel und bei einet Kolloidladung von +0,1 bis +3 mg · Äq/1 ein anionisches Flockungsmittel verwendet.
Wenn man die Schlammbehandlung in Übereinstimmung mit der Kolloidladung durchführt, ist man imstande, den Prozeß unter optimalen Bedingungen durchzuführea Unter anderem geährleistet die Beibehaltung der Kolloidladung im Bereich von -3 bis +3 mg · Äq/1 einen schnellen Verlaufder Flor'.jng mittels der Metallsalze. Dabei ist der Verbrauch an Metaüsai/ ein minimaler. Die darauffolgende Erwärmung des Schlarnmes bis auf eine Temperatur von 65 bis 85°C intensiviert stark den Prozeßverlauf. Die Erwärmung des gefiockten Schlammes hat zur Folge, daß kompakte Piste Schlammflocken entstehen. Anschließend garantiert die Wahl einer organischen Flockungsmittelart entsprechend dem Wert der Kolloidladung des Schlammes eine effektive Vollendung des Prozesses bei einem minimalen Verbrauch an Flockungsmitteln.
Bei der Erläuterung der Erfindung wird die Änderung der Kolloidladung des Schlammes in Abhängigkeit vom Metallzusatz gezeigt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ermittelt man zuerst den Wert der Kolloidladung eines Schlammes. Dieser Wert wird zum Beispiel nach dem Verfahren einer Kolloidtitration gemessen. Dann stellt man anhand des Diagrammes in Übereinstimmung mit dem gemessenen Wert der Kolloidladung die Menge eines Metallsalzes fest, die eine Kolloidladung im Bereich von -3 bis +3 mg · Äq/! erzielen läßt. Als Metallsalz kann man 3d lüscnchlorid, Eisensulfat und ähnliches verwenden. Dabei hat man darauf zu achten, daß man gegebenenfalls ein Eisensalz auch kombiniert mit einem sauren Reagens, zum Beispiel mit Schwefelsäure verwenden bzw. das Eiscnsal/ durch ein saures Reagens vollkommen ersetzen kann. Es ist offensichtlich, daß jedes Fällungsmittel seine eigene Kurvencharakteristik hat.
Die ermittelte Mctaüsa'.zrnenge Rjgt man dem Schlamm zu und vermischt. Wenn die KoIIoidladung einen « Wert /wischen -3 und +3 mg · Äq/I erreicht, beginnen die Anziehungskräfte zu überwiegen, was einen schnellen Koagulationsprozeß bewirkt. Beim anschließenden Erwärmen verstärkt sich die Flockung. Die Temperatur der Schlammerwärmung ist in Versuchen ermittelt.
Nachdem die Schlammerwärmung beendet worden ist, ermittelt man wiederum den Wert der Kolloidladung des Schlammes. In Abhängigkeit vom Wert der Kolloidlacung des Schlammes wählt man ein organisches Flockungsmittel. Dieses setzt man entweder bei der erreichtem Temperatur oder nach einer Abkühlung des Schlammes auf 25 bis 45°C zu. Bei einer Kolloidladung von -3 bis -0,1 mg · Äq/1 verwendet man ein kationisches Flockungsmittel. Bei einer Kolloidladung von -0,1 bis +0,1 mg · Aq/1 verwendet man ein nichtionisches Flockungsmittel Bei einer Kolloidladung\on+0,1 bis+3 mg · Äq/1 verwendet man ein anionisches Flockungsmittel. Werden in den aufgezeigten Ladungsbercichrn die entsprechenden organischen Flockungsmittel verwendet, geht die Ausflockung am effektivsten vor sich.
Nachstehend sind Beispiele von Versuchen angeführt, die in Übereinstimmung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Behandeln von Abwasserschlämmen durchgeführt worden sind. Für die Durchführung dieser Versuche wurde ein mesophilisch vergorener Schlamm mit den folgenden Ausgangswerten verwendet:
Dauer der Kapillarabsorption, s 48
spezifischer Filtrationswidersland, cm/g 2340 χ 10:"
Beispiel 1
Man hat als Wert der Kolloidladung -12 mg ■ Äq/1 ermittelt. Dann hat man mit Hilfe des vorstehend erwähnten Diagrammes. welches die Kur\ .· fur eine Eisenchloridlösung wiedergibt, jene Eisenchloridmenge ermittelt, die für eine Senkung der Kolloidladung des Schlammes bis auf-3 mg ■ Äq/1 erforderlich ist. Diese Menge hat sich dabei gleich 2,5 kg FeClj/m' Schlamm erwiesen. Nach der Zugabe von 2,5 kg FeCI,/m' Schlamm wurde auf eine Temperatur von 75°C erwärmt, wodurch ein Wert der Kolloidladung von -2 mg · Äfl/I erzielt wurde. Danach hat man dem erwärmten Schlamm ein kationisches Flockungsmittel in einer Menge von 0,1% der Trockensubstanz des Schlammes zugegeben.
Nachdem alle Arbeitsgänge der Schlammbehandlung durchgeführt worden sind, hat der Schlamm die folgenden Kennwerte aufgewiesen:
pH 6,15
Dauer der Kapillarabsorption, s 7 bis 8
spezifischer Filtr'itionswiderstand, cm/g 25 χ 10'"
CSB im Filtrat, mg,/I 605
SchwebestofTgehalt im Filtrat, mg/1 49 Schlammfeuchtigkeit:
bei Entwässerung auf Vakuumfilter, % 72
bei Entwässerung auf Schlammtrockenbeeten im Laufe von 5 Tagen, % 75,5
Beispiel 2
Der Wert der Kolloidladung einer mit dem ersten Versuch gleichen Menge des mesophilisch vergorenen Schlammes war -12 mg · Äq/I. Dann hat man wie auch im ersten Versuch die Eisenchloridmcnge ermittelt, die * I Tür eine Senkung der Kolloidladung bis aufO mg · Äq/I erforderlich ist. Sie war 3,0 kg FeClj/mJ Schlamm. Diese
Eisenchloridmenge hat man dem Schlamm zugegeben und diesen vermischt. Dann hat man den Schlamm bis auf eine Temperatur von 75°C erwärmt und einen Wert der Kolloidladung von +0,05 mg · Äq/I erhalten. Danach hat man den Schlamm ein nichtionisches Flockungsmittel in einer Menge von 0,1% der Trockensubstanz des Schlammes zugegeben.
Nachdem alle Arbeitsgänge der Schlammbehandlung durchgeführt worden waren, hat der Schlamm die folgenden Kennwerte aufgewiesen:
pH 5,90
Dauer der Kapillarabsorption, s 7 bis 8
spezifischer Filtrationswiderstand, cm/g 24 χ 10'°
CSB im Filtrat, mg/1 600
Schwebestoffgehalt im Filtrat, mg/1 45 Schlammfeuchtigkeit:
:> bei Entwässerung auf Vakuumfilter, % 71
bei Entwässerung auf Schlammtrockenbeeten im Laufe von 5 Tagen, % 75
Beispiel 3
Der Wert einer mit dem ersten Versuch gleichen Menge des mesophilisch vergorenen Schlammes war -12 mg ■ Äq/I. Dann hat man auch wie im ersten Versuch die Eisenchloridmenge ermittelt, die für eine Senkung der Kolloidladung bis auf+3 mg ■ Äq/1 erforderlich ist. Sie ist 3,5 kg FeClj/m3 Schlamm. Nach der Zugabe dieser Eisenchloridmenge wurde der Schlamm bis aufeine Temperatur von 75°C erwärmt, wobei ein Wert der Kolloidladung von +2,0 mg · Aq/I erzielt wurde. Abschließend wurde ein anionisches Flockungsmittel in einer Menge von 0,1% der Trockensubstanz des Schlammes zugegeben. Dadurch wurden folgende Kennwerte erzielt:
pH 5,65
Dauer der Kapillarabsorption, s 7 bis 8
spezifischer Filtrationswiderstand, cm/g 25xI0lu
CSB im Filtrat, mg/1 610
Schwebestoffgehalt im Filtrat, mg/1 47 Schlammfeuchtigkeit:
bei Entwässerung auf Vakuumfilter, % 71
bei Entwässerung auf Schlammtrockenbeeten im Laufe von 5 Tagen, % 75,1
Da verschiedene Schlämme verschiedene Eigenschaften haben, ist es offensichtlich, daß die auf einem Diagramm gezeigte Abhängigkeit für jeden Schlamm verschieden ist. Für jede Schlammart ist das eigene Diagramm aufzustellen. Zwecks Übersichtlichkeit sind alle Versuchsergebnisse nach dem erfindungsgemäßen 5(i Verfahren in der Tabelle 1 angegeben.
Außerdem hat man den Einfluß der Erwärmungstemperatur auf die Effektivität der Schlammbearbeitung untersucht. Diese Daten beinhaltet die Tabelle 2.
Wie aus der Tabelle 2 ersichtlich ist, liegt: der optimale Bereich der Erwärmungstemperatur bei 65 bis 85°C.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Schlammbehandlungsverfahrens liegen in einer Effektivitätssteigerung und einer Verminderung des Chemikalienverbrauches. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem aus der FR-PS 22 66 534 bekannten Verfahren sind in der Tabelle 3 ausgewiesen. Aufbereitet wurden 120 000 m! Abwasser täglich.
Tabelle 1
Wl
Kennwerte Schlammbehandlungsverrahrcn
crlmdungsgemäßes Verfahren S~?
Beispiel I Beispiel 2 Beispie! 3 ,,, ί 2 3 4 5
Ausgangsschlamm:
Dauer der Kapillarabsorption, s 48 48 48 48
Fortsetzung
Kennwerte
Seliliinimbehiimllungsverluhren
cillndu.ngsgcmiifics Verfuhren
Beispiel 1 Beispiel 2 Bcispie
2 3 4
Ausgangsvcrluhrcn
Ausgangsschlamm; spezifischer Filtrationswiderstand, cm/g. Kolloidladung, mg · Äq/1 Eiscnehloridverbrauch, kg/m3 Kolloidladung, mg · Äq/1 Temperatur des erwärmten Schlammes, 0C Kolloidladung, mg · Äq/1 Flockungsmittelmenge, %
Konditionierter Schlamm: pH
Dauer der Kapillarabsorption, s spezifischer Filtrationswiderstand, cm/g CSB im Filtrat, mg/1 SchwcbestolTgehalt in Filtrat, mg/1
Schlammfeuchtigkeit: bei Entwässerung auf Vakuumfilter, mg/1 bei Entwässerung auf Schlammtrockenbeeten, mg/1 2340 χ 10"' 2340 χ ΙΟ1" 2340 χ ΙΟ10 2340 χ 10Ιϋ
-12 -12 -12
2,5 3,0 3,5 3,0
-3 O +3 -
75 75 75
-2 +0,05 +2 -
0,1 0,1 0,1 0,3
6,15 5,90 5,65 5,90
7 bis 8 7 bis S 7 bis 8 7 bis 8
25 χ 10'° 24 χ 10'° 25 χ 10'° 25 χ 10"'
605 600 610 580
49 45 47 75
72 71 71 77
75,5 75 7.5,1 85
Tab lic 2
Temperatur der Schlammerwürmung, 0C 55 65 75 85 95
Dauer der Kapiilarabsorption des konditionierten Schlammes, s CSIJ im Filtrat, mg/i SchwcbestolTgehalt in Filtrat, mg/1 Feuchtigkeit des entwässerten Schlammes, %
Tabelle 3
16 9 8,5 8 8
500 600 610 630 1080
350 50 48 45 40
75 72 71 70 69
Kennwerte
Bearbeitungsverfahren Beispiel 2 Beispiel 3 Ausgangs
verfahren
45
erfindungsgemäßes Verfahren 3 4
Beispiel 1 120 120 5
2 20 20 120 5(J
120 74 75 20
20 20 20 120
76 1,50 1,75 60
20 77 77 1,50
1,25 55
77
Durchsatz der Abwasserreinigungsanlage, Tausend m3/Tag Schlammenge in bezug auf Trockensubstanz, t/Tag Menge des entwässerten Durchsatzes, t/Tag Flockungsmittel verb rauch, kg/Tag Eisenchloridverbrauch, t/Tag Dampfverbrauch zur Schlammerwärmung, t/Tag Kalkverbrauch, t/Tag 3,0
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Konditionieren von Abwasserschlämmen durch Schlammbearbeitung mit einem MeIaII-salz und einem organischen Flockungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man vor der Schlammbearbeitung mit einem Metallsalz den Wert der Kolioidladung des Schlammes in an sich bekannter Weise
    mißt, dann den Schlamm mit einem Metallsalz in einer Menge bearbeitet, die einen Wert der Kolloidladung im Bereich von -3 bis +3 mg · Äq/1 erzielen läßt, den Schlamm bis auf eine Temperatur von 65 bis 85°C erwärmt, den Wert der Kolloidladung wiederholt mißt und dann den Schlamm mit einem organischen Flockungsmittel bearbeitet, wobei man bei einer Kolloid ladung des Schlammes nach dessen Erwärmung von § 10 -3,0 bis 0,1 mg - Äq/1 ein kationisches Flockungsmittel, bei einer Kolioidladung von -0,1 bis +3 mg - Äq/1
    ein anionisches Flockungsmittel verwendet.
DE3129136A 1980-10-15 1981-07-23 Verfahren zum Konditionieren von Abwasserschlämmen Expired DE3129136C2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SU802988372A SU994444A1 (ru) 1980-10-15 1980-10-15 Способ кондиционировани осадков сточных вод

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3129136A1 DE3129136A1 (de) 1982-06-09
DE3129136C2 true DE3129136C2 (de) 1986-04-17

Family

ID=20920166

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE3129136A Expired DE3129136C2 (de) 1980-10-15 1981-07-23 Verfahren zum Konditionieren von Abwasserschlämmen

Country Status (5)

Country Link
JP (1) JPS5949079B2 (de)
DE (1) DE3129136C2 (de)
FR (1) FR2491909B1 (de)
SE (1) SE448720B (de)
SU (1) SU994444A1 (de)

Families Citing this family (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS59154200A (ja) * 1983-02-24 1984-09-03 Ichikawa Keori Kk スラツジの処理方法
AT387562B (de) * 1983-12-06 1989-02-10 Walter Rieger Verfahren zur aufarbeitung von wasserhaeltigen organischen rueckstandsmassen
JPS62172886U (de) * 1986-04-23 1987-11-02
JPS6369884U (de) * 1986-10-25 1988-05-11
DE4335957A1 (de) * 1993-10-21 1995-04-27 Petkus Wutha Getreide Und Saat Verfahren und Vorrichtung zur Entwässerung von Klärschlämmen, insbesondere von Industrie- oder vergleichbaren Schlämmen
UA96164C2 (ru) * 2006-11-14 2011-10-10 С.А. Лоист Решерш Э Девелопман Процесс обработки сточного ила
JP5349834B2 (ja) 2007-08-31 2013-11-20 株式会社小松製作所 冷却装置およびこれを備えた建設機械又は作業機械
JP5349835B2 (ja) 2007-08-31 2013-11-20 株式会社小松製作所 冷却装置およびこれを備えた建設機械又は作業機械
JP5132415B2 (ja) 2007-08-31 2013-01-30 株式会社小松製作所 冷却装置およびこれを備えた建設機械又は作業機械
JP5374068B2 (ja) 2007-08-31 2013-12-25 株式会社小松製作所 冷却装置およびこれを備えた建設機械又は作業機械
RU2764433C1 (ru) * 2021-02-03 2022-01-17 Людмила Николаевна Чумакова Способ удаления воды из высоковлажных отходов сельского хозяйства и пищевой промышленности с использованием флокулянтов

Family Cites Families (14)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1011817B (de) * 1938-03-07 1957-07-04 Roebel & Fiedler Chem Fab K G Verfahren zur Klaerung von Abwaessern
DE1174709B (de) * 1959-05-08 1964-07-23 Dr Hermann Jung Verfahren zur chemischen Ausfaellung von Abwasserschlaemmen als Vorbehandlung zu ihrer Entwaesserung
FR1283508A (fr) * 1961-03-08 1962-02-02 Gen Mills Inc Procédé de floculation des boues
DE1254592B (de) * 1961-09-05 1967-11-23 Dow Chemical Co Verfahren zur Verbesserung der Filtrierbarkeit waessriger organischer Schlaemme
DE1300507B (de) * 1963-03-22 1969-08-07 Roehm & Haas Gmbh Verfahren zur Erhoehung des Feststoffgehalts von Schlaemmen
US3354028A (en) * 1963-12-30 1967-11-21 Garden State Paper Company Inc Clarifying waste effluents from re-inking processes by reversing the effluent ph
US3388060A (en) * 1964-07-29 1968-06-11 Parsons Brinckerhoff Quade & D Process and composition for purification of water supplies and aqueous wastes
DE1642850A1 (de) * 1967-05-16 1971-03-11 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Entwaesserung von organischen Schlaemmen durch Zentrifugation
CH535185A (de) * 1969-06-02 1973-03-31 Hefermehl Sa H P Verfahren zum kontinuierlichen Reinigen von suspendierte Feststoffe enthaltenden Abwässern sowie Anlage zur Ausführung des Verfahrens
FR2146533A5 (en) * 1971-07-16 1973-03-02 Int Waterpure Corp Liquid purification system with zeta-potenti - additives
FI200074A (de) * 1973-08-02 1975-02-13 Hercules Inc
JPS5244752B2 (de) * 1974-04-08 1977-11-10
GB1521672A (en) * 1976-12-14 1978-08-16 Champion Int Corp Treating activated sludge to facilitate dewatering thereo
DE2920434A1 (de) * 1979-05-19 1980-11-20 Basf Ag Verfahren zur verbesserung des entwaesserungsverhaltens von schlaemmen

Also Published As

Publication number Publication date
FR2491909A1 (fr) 1982-04-16
JPS5775200A (en) 1982-05-11
SE8104683L (sv) 1982-04-16
FR2491909B1 (fr) 1987-03-06
SU994444A1 (ru) 1983-02-07
DE3129136A1 (de) 1982-06-09
JPS5949079B2 (ja) 1984-11-30
SE448720B (sv) 1987-03-16

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2838386C2 (de) Verfahren zur Entwässerung von organischem Schlamm
AT382140B (de) Verfahren zur ausfaellung von schwermetallen
DE3129136C2 (de) Verfahren zum Konditionieren von Abwasserschlämmen
DE1517526B2 (de) Verfahren zur herstellung von trinkbarem wasser aus abwasser
DE1904239A1 (de) Verfahren zur Gewinnung eiweissartiger Produkte aus Abfallstoffen
DE3131411A1 (de) Verfahren zum entwaessern von schlaemmen
DE1517398A1 (de) Reinigung von Frisch- und Abwasser
DE4013974C1 (de)
DE2020304C3 (de)
DE3713739A1 (de) Verfahren zum verbessern der entwaesserbarkeit von biologischem klaerschlamm
DE2808703C2 (de) Verfahren zur Abwasserreinigung unter Rückgewinnung der Fett- und Eiweißstoffe in wiederverwendbarer Form
DE2020304B2 (de) Verfahren zum behandeln von aus abwasser durch absetzen gewonnenen frisch- oder faulschlaemmen
DE2314936A1 (de) Verfahren zum reinigen von wasser, insbesondere extrahieren von schwermetallionen
EP1373145B1 (de) Verfahren und messanordnung zur automatischen bestimmung des aufkonzentrierungsfaktors von konditioniertem klärschlamm
DE3120280C2 (de) Verfahren zur Behandlung von Abwasserschlamm
DE2428928C3 (de) Verfahren zur Behandlung von Suspensionen
DE3643338A1 (de) Verfahren zur verhinderung der blaehschlammbildung von belebtem schlamm
DE2716119C2 (de) Verfahren zum kontinuierlichen Waschen von Suspensionen
EP0287881A1 (de) Verfahren zur Aufbereitung von Abwässern landwirtschaftlicher Betriebe, insbesondere Gülle
DE3824289A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur konditionierung schwer entwaesserbarer schlaemme
DE19629723C1 (de) Verfahren zur Klärschlammkonditionierung
DE2146388C3 (de) Verfahren zur Reinigung von fetthaltigem, proteinische Materialien enthaltendem Abwasser
DD148758A5 (de) Verfahren zur chemischen behandlung von abwaessern
DE2227963C2 (de) Verfahren zur Reinigung von Wasser
DE19602369A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung und Behandlung von elektrisch leitfähigen Flüssigkeiten, insbesondere zur Enthärtung von Wasser

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
8128 New person/name/address of the agent

Representative=s name: VON FUENER, A., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. EBBINGHAUS

8110 Request for examination paragraph 44
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee