DE312786C - - Google Patents
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- DE312786C DE312786C DENDAT312786D DE312786DA DE312786C DE 312786 C DE312786 C DE 312786C DE NDAT312786 D DENDAT312786 D DE NDAT312786D DE 312786D A DE312786D A DE 312786DA DE 312786 C DE312786 C DE 312786C
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- A—HUMAN NECESSITIES
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- A61F—FILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
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Description
AUSGEGEBEN
AM 7. JUNI 1919
Beim Gehen wird normalerweise das Bein beim Vorschwingen gebeugt und dann
' mit gestrecktem oder leicht gebeugtem Knie auf den Boden gesetzt und belastet. Bei den
Kunstbeinen gewöhnlicher Konstruktion muß das Kniegelenk zum Zwecke der Feststellung
während "der Belastung durchgestreckt werden. Es wird hierzu die Kniegelenkachse
nach rückwärts verlegt und' durch Überstrecken des Knies die Belastung ermöglicht.
Diese Verlegung des Knies nach hinten macht eine Überstreckung des Hüftgelenkes nötig,
welche in den meisten Fällen nur schwer möglich ist. Die Folge ist eine Verkürzung
!5 der Schrittlänge* Um dem normalen Vorgang
nahezukommen, ist es notwendig, daß das Kunstbein, auch wenn es nicht durchgestreckt, also gerade oder gebeugt ist,
belastungsfähig gemacht wird bzw. daß das Kniegelenk im Moment des Aufsetzens des
Fußes auf den Boden oder schon vor diesem Momente gegen stärkere Beugung gesichert
und dadurch belastungsfähig ist und weiter, daß am Ende der Belastung, also am Beginn
a5 des' Vorschwingens oder knapp vorher die
Bewegung des Kniegelenkes freigegeben wird. Gemäß der Erfindung wird dies durch
eine Feststelleinrichtung erreicht, deren Fest-. stellorgan ■ durch seine selbständige Rückkehr
in seine Gleichgewichtsstellung das Kniegelenk sperrt und auslöst, wobei das Kniegelenk gesperrt ist, wenn oder bevor der
Fuß auf den Boden aufgesetzt wird, und außerhalb dieser Beinstellung ausgelöst ist.
Zweckmäßig ist es, diese Feststelleinrichtung im Verein mit einer Federung anzuwenden,
welche die Feststellung elastisch macht, wobei durch die Belastung bei Kniebeuge die
Federung gespannt wird, welche dann ihrerseits wieder das durch die Belastung gebeugte
Knie streckt. Noch besser ist die Anwendung zweier Federungen verschiedener Stärke, von
welchen die schwächere Feder das Bein in bekannter Weise beim Vorschwingen streckt
und die stärkere Feder bei der Rückwärtsbewegung des Beines, also während der Belastung
wirkt. Diese Ausgestaltung ermöglicht, das Kunstbein ungefähr in der gleichen Länge herzustellen wie das normale Bein.
Durch die Beugfähigkeit des Kunstbeines während der Belastung kann das Körpergewicht leichter über den stützenden Fuß gebracht
werden, worauf bei den Kunstbeinen bekannter Art nur dadurch Rücksicht genommen werden konnte, daß das Kunstbein
kürzer gemacht wurde als das normale Bein. Die Herstellung des Kunstbeines ungefähr in
der gleichen Länge wie das normale Bein er-
möglicht naturgemäß auch längere Schritte i als mit den Kunstbeinen bekannter Konstruktionen.
' . ,
Auf der Zeichnung sind in Fig. ι bis 6 verschiedene Ausführungsformen des neuen
beugbaren Kunstbeines veranschaulicht. .
Bei der in Fig. ι veranschaulichten Ausführungsform
ist im Hohlraum des Unterschenkels eine um die Achse d drehbare
ίο Rolle b angebracht. Die Rolle steht durch das |
bei c an der Rolle befestigte Zugorgan d \ (Seil, Kette, Band o. dgl.) in Verbindung
mit dem Oberschenkel. Auf der Achse α ist ferner eine kleinere Rolle e gelagert, an weleher
ein Zugseil /, welches am Unterschenkel bei g verankert ist, angreift. In das Zugseil /
ist eine Zugfeder h eingeschaltet, welche durch die durch die kleinere Rolle bewirkte
Übersetzung nur auf einen kleineren Weg beansprucht wird als das Zugseil d und dadurch
vor Überbeanspruchung" geschützt ist. - Die Rolle e ist mit der Rolle b gekuppelt, so daß
bei Beugung des Kniegelenkes i eine Spannung der Feder h erfolgt. Die Rolle b trägt
einen Zahn n, in welchen eine Sperrklinke k, die zweckmäßig durch Anschläge in ihrer Bewegung
begrenzt ist, eingreift. Diese Sperrklinke ist als pendelartig wirkendes Organ ausgebildet, welches je nach der Stellung des
Beines zu seiner Gleichgewichtslage den Zahn η freigibt oder feststellt.. Befindet sich
das Bein hinten, so werden Zahn und Scheibe freigegeben und das Knie kann unter Spannung
der Feder h gebeugt werden. Je nach der Wahl des Ortes für den Zahn an der Peripherie
der Scheibe oder der Zugseillänge kann die Belastung* bei gestrecktem oder gebeugtem
Knie erfolgen. Um zu verhindern, daß das Feststellorgan m beim Vorschwingen
des Beines abgelenkt wird, ist es zweckmäßig, auf seiner Drehachse ein Pendel 0 mit
einem nach oben gerichteten Fortsatz p anzuordnen, welcher beim Vorschwingen infolge
des Beharrungsvermögens seines Pendelgewichtes die Sperrklinke in die richtige Lage zurückbringt. Zur weiteren Sicherung
kann an der Scheibe b noch ein anderer Zahn W1
mit pendelartig wirkender Klinke klt Tn1
und gleicher Pendelsicherung O1, P1 angebracht
werden. Um eine übermäßige Spannung der Feder h bei der Beugung des Knies
zu vermeiden und die Bewegung beim Strekken des Beines während des Vorschwingens
zu verlangsamen und dadurch natürlicher zu gestalten, kann die Scheibe e exzentrisch gestaltet
oder gelagert sein (gestrichelte Linie). Ih das Zugseil d kann gegebenenfalls eine
zweite stärkere Feder zur Hervorruf ung einer elastischen Feststellung des Kniegelenkes in
Beugestellung eingeschaltet werden.
Statt der Rolle b könnte ratch eine Geradführung benutzt werden, welche von einem
mittels Zugseils d am Oberschenkel angreifenden Kolben r-und einem Zylinderrohr i\
gebildet ist (Fig. 2), in welch letzterem die Feder h untergebracht ist, welche den Kolben
.unter Federwirkung setzt. .? ist eine als
Pendel ausgebildete Sperrklinke, welche je nach der Stellung des Beines die Kolbenstange
festhält oder freigibt. Bei der hier veranschaulichten Ausführungsform ist eine
automatische Gelenkssicherung gezeigt, welche aus einem federnden Fersenteil u uncl
einer mit diesem verbundenen Stange ν besteht, welche im Momente des Auftretens
hochgeht und den Oberschenkel an einem Zahn ζ feststellt. Sie hat den Zweck, das
Kniegelenk zu sichern, wenn während der Belastung die Pendelsicherung versagen sollte.
" Bei den in den Fig. 3, 4 und 5 veranschau- 80 ■ lichten Ausführungsformen sind zwei Federungen
verschiedener Stärke vorgesehen, von welchen die schwächere das Bein beim Vorschwingen
streckt und die stärkere während der Belastung wirkt. Die Einschaltung der Federungen bzw. die Umschaltung wird hier
ebenfalls durch ein umgekehrtes Gewichtspendel bzw. infolge der Veränderung der
Beinstellung zu der Gleichgewichtslage eines Gewichtes bewirkt.
Bei der Ausfuhrungsform gemäß Fig. 3 ist
16 die starke Feder (Zug- oder Druckfeder, Gummizug, Gummi, Druckpuffer o. dgl.) und
17 die schwache Feder, welche beide .durch
eine Kniebeuge gespannt werden. Die starke Feder 16 ist mit dem oberen Ende an der
Vorderfläche des Knies 18 festgelegt und greift mit dem anderep Ende an einem zweiarmigen
Hebel 19 an, dessen zweitem Arm die schwächere Feder 17 angeschlossen ist, 1,00
deren oberes Ende an einem festen Teil des künstlichen Unterschenkels befestigt ist. Der
zweiarmige Hebel ist an einem auf ihm sitzenden Zahn 20 mittels einer Klinke 21
feststellbar, die als zweiarmiger ' Hebel ausgebildet ist, und deren zweiter Arm von einem
umgekehrten Gewichtspendel 22 beeinflußt wird, dessen Ausschlag durch Anschläge begrenzt
wird, so daß es nicht umkippen kann. Wird das Knie um seine Achse 23 gedreht bzw. gebeugt, so wird die starke Feder 16 im
Sinne des Pfeiles α mitgenommen und gespannt, vorausgesetzt, daß der Hebel 19 festgestellt
ist. Ist jedoch der Zahn 20 des Hebels 19 durch Bewegung des Klinkenhebels 21
im Sinne des Pfeiles b freigegeben, so wird , bei Beugung des Knies die schwächere Feder
17 gespannt. Die Auslösebewegung des Klinkenhebels wird besorgt durch den zweiarmigen Hebel 22, welcher am oberen Ende
ein Gewicht 25 trägt und je nach der Stellung des Beines nach Art eines Pendels aus-
Claims (8)
- schlägt. Steht das Bein nach hinten, so kommt es zu einer Drehung des Hebels 22 im Sinne des Pfeiles c und dadurch zur Aushebung der Klinke 21 im Sinne des Pfeiles b aus dem Zahn 20 des Hebels 19.Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist anstatt des sperrbaren Hebels 19 der Fig. 3 eine Scheibe 26 vorgesehen, die um ihre Mittelpunktachse drehbar ist und einen Zahn 20 trägt. An dieser Scheibe' greift die schwache Federung 17 und ein Zugseil 27 an, das am Knie verankert ist. Um die Scheibenachse drehbar ist ein Winkelhebel 28, 29 gelagert,, an dessen' einem Arm 28 die starke Federung 16 angreift, während der zweite Arm 29 die Sperrklinke 21 trägt, welche unmittelbar als Kipppendel ausgebildet ist.Statt Zugfedern können naturgemäß auch Druckfedern verwendet werden und statt des verkehrten Pendels ein gewöhnliches.Eine für Druckfedern insbesondere geeignete Ausführungsform ist in Fig. 5 veranschaulicht, welche aus zwei teleskopartig ineinander geführten Rohren 30, 31 besteht, deren äußere Enden zwischen Ober- und. Unterschenkel befestigt sind, so daß durchKniebeuge eine Ineinanderbewegung der beiden Rohre hervorgerufen wird. Die Druckfeder 16 ist zwischen dem Rohrboden des einen Rohres und einem in diesem ge-■ führten Kolben 32 und die zweite Druckfeder 17 zwischen den Kolben 32 und dem Innenrohr 31 angeordnet. Der Kolben 32 ist durch das umgekehrte Gewichtspendel 25 feststellbar. Wird das Knie gebeugt, so wird, wenn der Kolben 32 festgestellt ist, die starke Feder 16 gespannt, wenn der Kolben aber ausgelöst ist, die schwache Feder 17.Statt des Pendels könnte auch ein gleitendes oder rollendes Gewicht, z. B. in Form einer in einem Rohr M1 (Fig. 6) laufenden Kugel oder eines Bolzens x, benutzt werden, um die Feststellung zu bewirken.PATENT-Ak Spruche:i. Künstliches Bein oder ähnliche Prothese mit Feststelleinrichtung für das Kniegelenk, gekennzeichnet durch ein Feststellorgan für das Kniegelenk, welches durch seine selbsttätige Rückkehr in seine Gleichgewichtslage das ■ Gelenk sperrt und auslöst, wobei die Auslösung und Sperrung durch die Änderung der Prothesenstellung zur Gleichgewichtslage des Feststellorgans bewirkt wird.
- 2. Künstliches Bein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Feststellorgan von einem Pendel o. dgl. gebildet wird.
- 3. Künstliches Bein nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine durch die Schleuderbewegung des Beins hervorgerufene Ablenkung des Feststellorganes aus den wirkenden» Stellungen bzw. aus der Gleichgewichtslage durch ein der Ablenkung entgegenwirkendes Organ (Gewichtspendel 0 p, O1P1 o. dgl.) verhindert ist.
- 4. Künstliches Bein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Feststellorgan des Kniegelenkes in der Sperrstellung eine der Kniebeuge entgegenwirkende Federung (16) einrückt, welche bei Belastung des Beines durch das Körpergewicht eine Kniebeuge bei gesperrtem Kniegelenk zuläßt und elastisch begrenzt.
- 5. Künstliches Bein nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß außer ' der Federung (16), \velche während der Belastung wirkt, eine zweite schwächere Federung (17) vorgesehen ist, und daß die beiden Federungen durch das ' Feststellorgan für das Kniegelenk abwechselnd eingeschaltet bzw. ausgeschaltet werden.
- 6. Künstliches Bein nach Anspruch 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das, Feststellorgan (21, 25) die Kupplung ' zwischen einem durch Kniebeuge bewegten Organ (26, 32) und der einen Federung (16) bewirkt, die nach Einrücken der Kupplung durch Kniebeuge gespannt wird (Fig. 4 und 5).
- 7. Künstliches Bein nach Anspruch r,-gekennzeichnet durch, eine Feder (h Fig. 1), welche an einem durch Kniebeuge bewegbaren, derart exzentrisch gestalteten bzw. gelagerten Organ_ (<?) angreift, daß bei gebeugtem Knie der Hebelarm der Federung verkleinert ist und die Federung nicht überspannt werden kann.
- 8. Künstliches Bein nach Anspruch' 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die" Kniebeuge auf eine Federung (Ji) derart übersetzt wird, daß die Federung an einem kleineren Hebelarm angreift als ein durch Kniebeuge unmittelbar bewegtes Organ, zum Zwecke, die Feder vor zu großer Anspannung zu bewahren.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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