DE3125805A1 - Waage mit elektromagnetischer kraftkompensation - Google Patents
Waage mit elektromagnetischer kraftkompensationInfo
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Description
Mettler Instrumente AG, Greifensee (Schweiz)
Die Erfindung betrifft eine Waage mit elektromagnetischer Kraftkompensation, umfassend einen Lastteil mit
einer Lastspule, einen Referenzteil mit einer Referenzspule, ein Permanentmagnetsystem, in dessen Luftspalt
die Last- und die Referenzspule nebeneinander und unabhängig voneinander beweglich angeordnet sind, je eine
Positionsgeber- und eine Regelschaltung für den Last- und den Referenzteil, sowie eine Auswerte- und Anzeigeschaltung
für das Gewicht des auf den Lastteil einwirkenden Wägegutes. Eine derartige Waage ist z.B. aus der
US-Patentschrift 3,322,222 bekannt geworden.
Waagen mit elektromagnetischer Kraftkompensation zeigen
bekanntlich folgende Arbeitsweise: Mit der Waagschale bzw. dem Lastaufnehmer ist (direkt oder indirekt) eine
Spule verbunden, die beweglich in das Magnetfeld eines Permanentmagnetsystems taucht. Durch die Spule fliessender
Strom erzeugt nach bekannten Gesetzmässigkeiten eine Kraft senkrecht zum Verlauf des Magnetfeldes im Luftspal't,
Eine Regelschaltung bestimmt die Grosse des durch die
Spule fliessenden Stromes so, dass die resultierende,
auf den Lastaufnehmer wirkende elektromagnetische Kraft der Gesamtlast (Wägegut plus eventuelle Totlast des Last
aufnehmers) entgegengesetzt gleich ist (Gleichgewichtszustand)
. In diesem Zustand ist der Spulenstrom in guter Annäherung proportional zur Last, und kann zur Anzeige
des Gewichtes ausgewertet werden.
Diese Abhängigkeit des Stromes von der Last gilt jedoch, wie erwähnt, nur angenähert. Sie unterliegt Störeinflüssen,
die sich bei höheren Anforderungen an die Wägegenauigkeit insbesondere in Form von Nichtlinearitäten und
Empfindlichkeitsänderungen unangenehm bemerkbar machen können.
Eine wesentliche Quelle dieser Störeinflüsse beruht auf
folgendem Phänomen: Der durch die Spule fliessende Kompensationsstrom baut ein eigenes stromproportionales
Magnetfeld auf, das sich dem Permanentmagnetfeld überlagert. Bei idealen Voraussetzungen, insbesondere hinsichtlich
der Lage der Spule im Luftspalt, können sich die Kraftkomponenten, des überlagerten Magnetfeldes gegenseitig
aufheben. Solche idealen Voraussetzungen liegen jedoch meist nicht vor. Gewollte und ungewollte,
auch schon kleine Verschiebungen der Spule führen dazu, dass aus dem spuleneigenen Magnetfeld Kraftkomponenten
übrig bleiben. Diese wirken sich je nach ihrer Richtung .in einem vergrösserten oder verringerten Spulenstrom aus
und damit schliesslich in einer Verfälschung der Gewichtsanzeige.
Die beschriebenen Störeinflüsse wirken sich besonders unangenehm bei Waagen der eingangs umschriebenen Art
aus, bei denen zwei Spulen in einem gemeinsamen Luft-.
spalt, also eng benachbart, angeordnet sind. Hier resultieren die beschriebenen Effekte nicht nur aus' dem jeweils eigenen Spulenstrom, sondern werden auch noch von
der Grosse des Stroms durch die jeweils andere Spule beeinflusst.
Hinzu kommt, dass mit der Breite des Luftspal tes das Streufeld zunimmt und damit die Homogenität des
Permanentmagnetfeldes abnimmt, was die Störeffekte ebenfalls beeinflusst.
Aufgabe der Erfindung war es, bei einer Waage der ein-;
gangs erwähnten Art die genannten Störeffekte zu reduzieren, also insbesondere die Linearität zu verbessern
und die Empfindlichkeit besser konstant zu halten, wobei gleichzeitig eine besonders raumsparende, rationell zu
fertigende Gestaltung des Permanentmagnetsystems gefunden werden sollte. Zur Lösung dieses Problems wird erfindungsgemäss
vorgeschlagen, dass das Permanentmagnetsystem die Form eines teilweise geschlossenen Kastens
aufweist, der aus zwei im wesentlichen gleichen Teilen
zusammengesetzt ist, und dass ein den Kasten unter Bildung von zwei Teil-Luftspalten unterteilendes Zwischenelement
vorhanden ist, an welchem wenigstens ein flach ausgebildeter Dauermagnet befestigt ist, so dass die bei
den als Flachspulen ausgebildeten Kompensationsspulen beidseits des Dauermagneten (bzw. der Dauermagnete) angeordnet
sind, wobei der Magnetfluss durch die unteren Spulenteile demjenigen durch die oberen Spulenteile ent
gegengesetzt ist. Damit wird eine Entkopplung der beiden Spulen erreicht, welche eine bedeutende Reduktion der
oben beschriebenen gegenseitigen Störoinflüsse bewirkt.
Ausserdem ergibt sich ein räumlich sehr kompaktes, wirtschaftlich herstellbares Permanentmagnetsystem.
Zweckmässigerweise besteht das Zwischenelement aus unmagnetischem Material. Damit sind unerwünschte magnetische
Nebenschlüsse weitgehend vermieden. '
Vorzugsweise sind wenigstens zwei gleich gestaltete, untereinander
angeordnete Dauermagnete vorgesehen. Dabei weisen dann, bezogen auf denselben Teil-Luftspalt, ein
den oberen Spulenteilen·zugeordneter und ein den unteren
Spulenteilen zugeordneter Dauermagnet entgegengesetzt gerichtete Polaritäten auf. Diese Ausfuhrungsform hat
den Vorteil einfacherer Herstellung im Hinblick auf die Magnetisierung der Dauermagnete.
Eine vorteilhafte, besonders montage freundliche Ausfüh-rungsform
ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei Paare von Dauermagneten vorhanden sind, welche selbsthaltend
in Aussparungen des Zwischenelementes angeordnet sind.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann der Kasten von zwei U-förmigen Jochen gebildet werden. Alternativ dazu
kann der Kasten von zwei L-förmigen Jochen gebildet werden. Beide Varianten zeichnen sich durch rationelle Herstellung
der Bauteile sowie einfache Montage aus»
Um eine Verstärkung des Magnetfeldes zu bewirken, können zusätzlich an den Kastenwänden weitere Dauermagnete angeordnet
sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der nicht massstäblichen Zeichnungen erläutert. In
den Zeichnungen ist
Figur 1 eine schematische Gesamtdarstellung der
Waage mit einem relativ grosser gezeichneten Schnitt durch das Permanentmagnet-
system entlang der Linie 1 - 1 in den Figuren 2 und 3,
Figur 2 und Figur 3 je ein Detail zu Figur 1,. und Figur 4 ein Schnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel
des Permanentmagnetsystems.
Beispiel I (Figur 1 bis 3)
Im Waagengestell 10 ist mittels zweier Lenker 12 (mit Biegelagern 14) ein Lastaufnehmer 16 mit Waagschale 18
parallel geführt. Ueber ein Biegekoppel 20 ist ein zweiarmiger Uebersetzungshebel 22 angelenkt, der auf einem
Schwenklager 24 im Waagengestell 10 ruht. Am freien Ende des Hebels 22 ist eine Kompensationsspule 28 montiert,
die Lastspule.
Ein zweiter Hebel 23, an einem Schwenklager 25 im Waagengestell 10 montiert, ist an seinem einen Ende mit einer
zweiten Kompensationsspule 29 verbunden, der Referenzspule. Das andere Ende trägt ein Ausgleichsgewicht 26.
Das Permanentmagnetsystem 27 umfasst zwei gleiche, U-förmige
Weicheisenjoche 30, die zusammen einen seitlich offenen Kasten bilden. Dieser umschliesst als Zwischenelement
eine Trennwand 32, bestehend aus Aluminium (oder Messing), welche durch das Zusammenwirken von Vorsprüngen
34 (in den Jochen 30) und Ausnehmungen 36 (in der Trennwand 32) in der korrekten Lage gehalten wird. Die Trenn-
wand 32 hat zwei Oeffnungen 38 mit seitlichen Zungen, die beidseits über je einen Absatz 40 verfügen. Vier quaderförmige,
flache Dauermagnete 42 sind in die Aussparungen 38 eingepasst, wo sie durch die Absätze 40 seitlich fixiert
sind. Im übrigen wird jeweils ein Paar durch die gegenseitige Anziehungskraft der Dauermagnete 42 in seiner
Lage festgehalten. Das obere Paar ist dabei gegen-
sinnig zum unteren Paar eingesetzt, was den Verlauf des Magnetfeldes betrifft. Vier Löcher 44 dienen zum Verschrauben
der Joche 30 mit der Trennwand 32 zum fertigen Permanentmagnetsystem 27, und je zwei Löcher 46 erlauben
eine Befestigung im Waagengestell (nicht gezeichnet). Beidseits der Dauermagnete 42 ergibt sich je ein Teil-Luftspalt
48, 49, in welchem die als ovale Flachspulen ausgebildeten !Compensationsspulen 28, 29 für Last- und
Referenzteil angeordnet sind. Oeffnungen 50 erlauben die Durchführung der Verbindungselemente zwischen den Spulen
und dem Last- bzw. Referenzhebel.
Ein mit 52 bezeichneter, nur angedeuteter Positionsgeber tastet die Lage des Lastaufnehmers 16 ab (z.B. fotoelektrisch)
und gibt ein Lagesignal an eine elektrische Steue rung 60 ab. Ein weiterer Positionsgeber 54 tut das gleiche
bezüglich des Referenzteiles. Der nur schematisch als Steuerung 60 dargestellte elektrische Teil der Waage
speist die beiden Spulen mit den jeweils erforderlichen Strömen (Leitungen 64 bzw. 66) und ermittelt das Gewicht
(Anzeige 68). Die Ausbildung und Arbeitsweise des elektrischen Teils sind konventionell und für die vorliegende
Erfindung nicht relevant, weshalb auf die ausführliche Darstellung verzichtet werden konnte.
Beispiel II (Figur 4)
Hier wird der Kasten des Permanentmagnetsystems 27' aus
zwei gleichen, L-förmig gestalteten WeicheisenJochen 30' gebildet, welche durch Vorsprünge 70 und Aussparungen
72 ähnlich dem Beispiel I aufeinander abgestimmt sind. In der Mitte ist eine Trennwand 32' aus unmagnetischem
Material gefangen (Passung 74), in deren Fenster je ein Paar Dauermagnete 42 eingeklebt ist, wobei in diesem Fall
die Magnete jedes Paares sich berühren. An den Jochwänden
sind je zwei weitere Dauermagnete 42 angeklebt, jeweils gegenüber den zentralen Magnetpaaren. Die Pfeile geben
den Verlauf des Magnetfeldes im oberen und unteren Teil
an. Löcher 44" dienen der Befestigung des Permanentmagnetsystems
27' am Waagengestell und/oder der zusätzlichen Verschraubung der Permanentmagnetsystems selbst.
Aehnlich den Aussparungen 50 im Beispiel I sind auch
hier Ausnehmungen vorgesehen, durch welche die Halterungen der Spulen 28, 29 (hier nicht eingezeichnet) geführt
sind. -
Die Trennwand 32 könnte in gewissen Fällen auch aus Eisen
bestehen, sie müsste aber dann, oben und unten (an den Verbindungsstellen zu den Jochen) sowie in der Mitte
(zwischen den beiden Dauermagnetpaaren) magnetisch isoliert sein. Diese etwas teurere Variante hätte den Vorteil,
dass der Luftspalt ( 38, Beispiel I) innerhalb eines Magnetpaares durch des wesentlich höher magnetisch
permeable Eisen ersetzt wäre.
Wesentliche Vorteile des vorliegenden Konzeptes liegen
in der Möglichkeit begründet, gleich gestaltete und einfach herstellbare Joche für den Aufbau des Permanentmagnetsystems
zu verwenden. Ferner kann ein und dieselbe Grosse des Dauermagneten für verschiedene Waagentypen
verwendet und die jeweils gewünschte Grosse der Mangetkraft durch die Anzahl verwendeter Dauermagnete erreicht
werden. ■
Claims (7)
1.) Waage mit elektrischer Kraftkompensation, timfassend — einen Lastteil mit einer Lastspule,
- einen Referenzteil mit einer Referenzspule,
- ein Permanentmagnetsystem, in dessen Luftspalt die
Last- und die Referenzspule nebeneinander und unabhängig voneinander beweglich angeordnet sind,
- je eine Positionsgeber- und eine Regelschaltung für den Last- und den Referenzteil, sowie
- eine Auswerte- und Anzeigeschaltung für das Gewicht des auf den Lastteil einwirkenden Wägegutes,
dadurch gekennzeichnet, dass das Permanentmagnetsystem (27; 27') die Form eines teilweise geschlossenen
Kastens aufweist, der aus zwei im wesentlichen gleichen Teilen (30; 30') zusammengesetzt ist, und dass
ein den Kasten unter Bildung von zwei Teil-Luftspalten (48, 49) unterteilendes Zwischenelement (32; 32')
vorhanden ist, an welchem wenigstens ein flach ausgebildeter Dauermagnet (42) befestigt ist, so dass die
beiden als Flachspulen ausgebildeten Kompensationsspulen (28, 29) beidseits des Dauermagneten (bzw. der
Dauermagnete) angeordnet sind, wobei der Magnetfluss durch die unteren Spulenteile demjenigen durch die
oberen Spulenteile entgegengesetzt ist.
2. Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement (32; 32') aus unmagnetischem Material besteht.
3. Waage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei gleich gestaltete, untereinander
angeordnete Dauermagnete (42) vorgesehen sind.
·■
4. Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge-
kennzeichnet, dass zwei Paare von Dauermagneten (42)
vorhanden sind, welche selbsthaltend in Aussparungen des Zwischenelementes (32) angeordnet sind.
5. Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge-
kennzeichnet, dass der Kasten von zwei U-förmigen Jochen
(30) gebildet wird.
6. Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kasten von zwei L-förmigen Jochen (301) gebildet wird.
7. Waage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich an den Kastenwänden
(301) weitere Dauermagnete (42) angeordnet sind.
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