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Vorrichtung zum Ausbringen von pulver-
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förmigem oder gekörntem Material Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zum Ausbringen von pulverförmigem und / oder gekörntem Material mit
einem auf einem fahrbarensTraggestell angeordneten Vorratsbehälter mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Bei Vorrichtungen dieser Art ist es bekannt, an dem Tragrahmen eines
Transportfahrzeuges mit einem Vorratsbehälter eine Streueinrichtung anzuhängen,
die von einer Förderschnecke, die unterhalb des Vorratsbehälters angebracht ist,
mit Streumaterial beschickt wird. Ferner kann der Inhalt des Vorratsbehälters mittels
der Förderschnecke auf eine andere z.B. an einem Ackerschlepper angebaute Streueinrichtung
umgeladen werden (DE-OS 21 46 242).
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Ebenfalls sind Zentrifugalstreuer zum Ausstreuen von Mineraldüngemitteln
bekannt (DE-PS 14 57 769), bei denen unterhalb des Vorratsbehälters zwei Auslaßöffnungen
und zwei Wurfschaufeln nebeneinander angebracht sind.
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Beiden Vorrichtungen haftet der Nachteil an, daß einmal eine große
Ladekapazität erreicht wird, jedoch die Streubreite und hierdurch die Flächenleistung
nicht gegenüber weiteren bekannten Streuorganen verbessert wird.
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Die Anordnung von zwei Wurfschaufeln nebeneinander verbessern den
Einstellbereich des Streubildes, eine Breitstreuung über den üblichen Bereich von
12 Metern wird hierdurch auch nicht erreicht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Ausbringen von
pulverförmigem und gekörntem Material der eingangs angegebenen Art so auszubilden,
daß sie bei baulich und herstellungsmäßig einfacher Ausgestaltung eine Verdoppelung
der FlAchenleistung erreicht und ferner die Fahrspuren von dem Streufahrzeug auf
dem mit Feldfrüchten bewachsenem Feld um die Hälfte reduziert.
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Hierzu zeichnet sich die Erfindung im wesentlichen aus durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale. Weitere Ausgestaltungen
und Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 19 genannt.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird neben der großen Flächenleistung,
die von einer Bedienungsperson besorgt wird, ferner erreicht, daß dieselben Fahrspuren,
die bereits von Fahrzeugen mit Spritzgeräten, die in der Regel eine Spritzbreite
von 24 Metern haben, benutzt werden können.
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Bei allen Behandlungsarbeiten der Feldfrüchte wie z.B. Weizen, Roggen,
Gerste od. dgl. kann immer die einmal festgelegte Fahrspur benutzt werden. In den
Fahrspuren wird bekanntlich die Feldfrucht von den Rädern der Transport- und Zugfahrzeuge
beschädigt bzw. ganz zerstört. Hierdurch entstehen Ernteverluste, die durch die
Vorrichtung nach der Erfindung um die Hälfte reduziert werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird im Anspruch 6 gekennzeichnet. Durch die Höhenverstellbarkeit des Förderorgans
mit dem Streuorgan kann immer die geforderte Abwurfhöhe des Streumaterials von ca.
1,8 Metern über der Feldfrucht erreicht werden. Diese Höhenverstellung ist deshalb
von Bedeutung, weil die gleiche Feld frucht in den verschiedenen Wachstumsperioden
mehrmals gedüngt wird. Es müssen je nach fortgeschrittener Größe der Feldfrucht
die Streuorgane in Abstand angepaßt werden. Der Höhenabstand von ca. 1,8 Metern
zwischen der Feldfrucht und dem Streuorgan muß eingehalten werden, da sonst durch
die Schleuder- und Fallgeschwindigkeit des Streumaterials die Feldfrucht zu früh
berührt und hierdurch die angestrebte Streubreite nicht erreicht wird. Eine gleichmäßige
Düngung pro Flächeneinheit ist dann nicht mehr gegeben.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergibt sich bei der Verwirklichung der Merkmale des Anspruchs 12. Hierbei kann die
Auslaßöffnung des Vorratsbehälters zur Hälfte einseitig ganz abgesperrt werden,
so daß in Grenzbereichen z.B. bei Nachbargrundstücken oder an einer Feldgrenze,
die eine andere Feldfrucht aufweist, mit einer geringeren Streubreite gestreut wird.
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Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung werden nachstehend
anhand einer Zeichnung näher erläutert; in den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine erste
Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung in einer Ansicht von hinten
in Fahrtrichtung gesehen; Fig. 2 eine Draufsicht der Vorrichtung in Fig. 1, Fig.
3 eine Ansicht wie in Fig. 1 jedoch mit eingeschwenkten Förder- und Streuorganen
in der Straßenfahrtstellung; Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung
gemäß der Erfindung in einer Ansicht von hinten in Fahrtrichtung gesehen.
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Als bevorzugtes, aber nicht beschränktes Anwendungsbeispiel einer
landwirtschaftlichen Vorrichtung zum Ausbringen von pulverförmigem und / oder gekörntem
Material ist in den Figuren 1 bis 3 ein Traggestell 1 mit untergebautem Achsbock
und Laufachse 2 und Rädern 3 dargestellt.
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Die Laufachse 2 kann vorzugsweise für größere Lasten als Tandemachse
oder dgl. ausgebildet sein. Das Traggestell 1 ist vorne mit einer Zugöse 4 versehen,
mit dem es an einem nicht dargestellten Zugfahrzeug angehängt werden kann. Auf dem
Traggestell 1 befindet sich ein Vorratsbehälter 5, dessen oberer Teil eine rechteckige
Form hat, die sich nach unten hin verjüngt, unterhalb des Vorratsbehälters 5 ist
ein sich in Fahrtrichtung a erstreckendes antreibbares, endloses Förderband 6, das
den verjüngten Teil des Vorratsbehälters 5 unten verschließt und noch ein Stück
nach hinten unter dem Vorratsbehälter 5 hervorragt, angeordnet. Die Umlaufrichtung
des oberen Bandteils ist entgegen der Fahrtrichtung a gerichtet. Das Traggestell
1 trägt weiter an jeder Seite ein Förderorgan 7,8, das vorzugsweise aus einem Schneckenförderer
9,10 besteht. Die Aufhängung erfolgt in Schiebeführungen 11,12, in denen mittels
eines Hydraulikzylinders oder dgl. das Förderorgan 7,8 in der Höhe verstellbar ist.
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Die Übergabestelle 28 vom Vorratsbehälter 5 auf das Förderorgan 7,8
liegt unterhalb des Förderbandes 6, und die Förderrichtung b des Förderorgans 7,8
zu den Streuorganen 15,16 ist steigend. Es wird so eine möglichst hohe Abwurfhöhe
der Streuorgane erreicht. Jeweils an den Enden 13,14 des Förderorgans 7,8 befindet
sich ein bekanntes Streuorgan 15,16. Dieses Streuorgan 15,16 ist bei diesem bevorzugten
Ausführungsbeispiel mit einem Wurfrad 17,18 bestückt. Die einzelnen Antriebe der
Vorrichtung erfolgen über Hydromotore, deren Drehzahl über Stromregelventile von
der Bedienungsperson einstellbar ist. Die Streuorgane 15,16 werden über die Hydromotoren
19,20, die Schneckenförderer 9,10 über die Hydromotoren 21,22 und das Förderband
6 über den Hydromotor 23 angetrieben. Der von dem Zugfahrzeug über eine Hydraulikpumpe
mit Druck beaufschlagte Ölstrom für die Hydromotoren 19 bis 23 fließt durch die
teilweise fest und teilweise flexibel installierten Hydraulikleitungen 24. Ein hydraulischer
Steuerblock 25 kann in den Bydraulikleitungen 24 zwischengeschaltet oder direkt
auf dem Zugfahrzeug in dem hydraulischen Antriebssystem eingebaut werden.
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An der Heckseite des Vorratsbehälters 5 ist oberhalb des Förderbandes
6 eine Auslaßöffnung 26 mit einem senkrechten geführten, einstellbaren Schieber
27 vorg<sehen.
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Hinter der Auslaßöffnung 26 befindet sich eine Übergabestelle 28 mit
einem dachförmigen Blech 29, das von zwei Trichtern 30, 31 gebildet wird. Durch
dieses dachförmige Blech 29 und den Trichtern 30,31 wird die von dem Förderband
6 zugeführte einstellbare Menge an Streumaterial je zur Hälfte geteilt und dem Förderorgan
7,8 mit den Schneckenförderern 9,10 übergeben.
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Vorteilhaft ist es hierbei, wenn das dachförmige Blech 29 den Umlenkbereich
des Förderbandes formschlüssig umgreift und von hier in Fahrtrichtung a ansteigend
und sich zuspitzend verläuft, bis es am Schieber 27 mindestens so hoch wie die Auslaßöffnung
26 ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, wenn die Auslaßöffnung 26 des Vorratsbehälters
5 in zwei gleiche, senkrecht angeordnete Abschnitte geteilt ist und jede Öffnung
mittels eines in der Höhe einstellbaren Schiebers 27', 27" getrennt voneinander
verschließbar ist. Es kann hierdurch z.B. an Feldgrenzen mit halber Streubreite
gestreut werden. Damit beim Wenden der Vorrichtung an den Feldenden bei abgestelltem
Förderorgan 7,8 mit den Schneckenförderern 9,10 das Streumaterial nicht in den Schneckenförderern
9,10 liegen bleibt und durch Erschütterungen in die Trichter 30,31 rutschen kann
und damit eine ungenaue Dosierung hervorruft, ist die Fördergeschwindigkeit der
Schneckenförderer 9,10 sehr hoch gewählt.
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Erfindungsgemäß sind nun die Streuorgane 15,16 seitlich so weit von
der Mitte des Vorratsbehälters 5 entfernt angeordnet, daß der Abstand zwischen der
gedachten senkrechten Mittelachse 33, 33' der Streuorgane 15,16 und der Fahrzeuglängsachse
32 in der waagerechten Ebene gemessen mindestens 3 Spurweiten der Fahrzeugspur,
vorzugsweise jedoch 6 Meter, beträgt. Es wird hierdurch eine Streubreite von 24
Metern erreicht, die auch der Spritzbreite von bekannten Spritzvorrichtungen entspricht.
Es kann nun beim Düngen und Spritzen dieselbe Fahrspur benutzt werden. Ferner ist
es mit Hilfe der Schiebeführungen 11,12 möglich, die Streuorgane 15,16 insbesondere
die Abwurfhöhe der Wurfräder 17,18 so einzustellen, daß immer ein senkrechter Abstand
von ca. 1,8 Metern zwischen der Feldfrucht und den Wurfrädern 17,18 besteht. Die
Verstcllung kann durch die Bydraulikzylinder erfolgen. Steckbolzen 34 arretieren
dann die Schiebeführung 11,12 in der Arbeitsstellung. Die Höhendifferenz zwischen
den Trichtern 30,31 und den Förderorganen 7,8 kann mit Schieberohren oder FaltenbAlgen
überbrückt werden.
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In den Schiebeführungen 11,12 lassen sich die Förderorgane 7,8 mit
den Streuorganen 15,16, nachdem der Steckbolzen 34 entfernt wurde, in Fahrtrichtung
a nach vorne in eine Transportstellung schwenken.
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In einer weiteren Bohrung in dem feststehenden Teil der-Schiebeführung
11,12 werden sie dann mit dem gleichen Bolzen 34 in der Straßenfahrtstellung, wie
Fig. 3 zeigt, arretiert. Die Mittelachsen der Schiebeführungen 11,12 sind so geneigt,
daß sie sich bei der Schwenkbewegung der Förderorgane 7,8 in die Straßenfahrtstellung
gleichzeitig vorne anheben, so daß sie bei der Fahrt im Bereich des Zugfahrzeuges
nicht hinderlich sind.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, wie sie in Fig.
4 dargestellt ist, sind die angestrebten Ausführungsarten ähnlich wie bei dem vorstehend
bereits beschriebenen Ausführungsbeispiel. Hierbei besteht die Antriebsart aus einer
Kombination von mechanischem und hydraulischem Antrieb. Die Förderorgane 7,8 werden
z.B. von der Zapfwelle des Zugfahrzeuges über einen Kegeltrieb 35 angetrieben.
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Ebenfalls ist der Teil des Förderorgans 7',8' im Bereich des Vorratsbehälters
5 fest am Traggestell 1 angebracht, so daß die Außenrohre 36,37 des Förderorgans
7',8' in einem Scharnier 38,39 zur Fahrzeuglängsachse a für die Straßenfahrtstellung
klappbar sein müssen. Auch der Schneckenförderer 9',10' muß durch Kupplungsstück
im Bereich des Scharniers 38,39 teilbar sein.
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Es besteht nun die Möglichkeit, die Dosierung des Streumaterials auf
verschiedene Arten zu erreichen. Es kann die Dosierung direkt an der Auslaßöffnung
26 des Vorratsbehälters 5 mit dem Schieber 27, 27', 27" erfolgen. Hierbei fällt
die dosierte Menge in das Förderorgan 7, 7', 8, 8' und wird dann den Wurfrädern
17, 18 zugeführt. Ebenso besteht die Möglichkeit, das Streuorgan 15,16 mit einem
kleinen Vorratsbehälter 40,41 auszurüsten, so daß die Dosierung an dem Streuorgan
15,16 durch Veränderung der Auslaßöffnung über den Wurfrädern 17,18 erfolgt. Die
Befüllung des kleinen Vorratsbehälters 40,41 muß hierbei der Bedienungsperson angezeigt
werden, damit die Streumaterialzufuhr von dieser abgestimmt werden kann und ein
Überlaufen des kleinen Vorratsbehälters 40,41 vermieden wird.
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Eine elektrisch gesteuerte, über Schaltventile betätigte Füllstandsregulierung
ist hier auch durchführbar. Hierbei müßte im kleinen Vorratsbehälter 40,41 die minimale
und maximale Füllung auf elektrotechnischem Wege ermittelt werden. Ein elektrisch
betätigtes hydraulisches Steuerventil kann dann das Förderband ein- und ausschalten.
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Weiter ist es von Vorteil, wenn ein Drehzahlmesser der Bedienungsperson
die Drehzahl des Wurfrades 17,18 angibt, damit immer die Drehzahlabweichungen über
ein hydraulisches Stromregelventil ausgeglichen werden können.
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Die Art des Fahrgestelles, auf dem der Vorratsbehälter 5 mit dem Traggestell
befestigt ist, kann ebenfalls verschieden seinr z.B. kann es ein selbstfahrendes
oder gezogenes Fahrzeug sein, das eine in der Landwirtschaft übliche Spurweite hat
und auf dem der Vorratsbehälter 5 aufgebaut, angebaut oder aufgesattelt ist.
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Denkbar wäre es auch, wenn das Förderorgan mit den Streuorganen an
der Vorderseite des Vorratsbehälters angebracht wäre. Das Förderband müßte in diesem
Fall umgekehrt fördern, und die Auslaßöffnung müßte ebenfalls versetzt werden.
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L e e r s e i t e