DE3122067C2 - - Google Patents
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
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- A61K6/80—Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
- A61K6/884—Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth comprising natural or synthetic resins
- A61K6/887—Compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anmischflüssigkeit für Dentalzemente.
Die Herstellung der in der Zahnheilkunde hauptsächlich verwendeten
Glasionomerzemente erfolgt durch Härten von Fluoroaluminosilikatglas
und einer Polycarbonsäure, z. B. Polyacrylsäure,
in Gegenwart von Wasser, und sie besitzen aufgrund der Transparenz
des einverleibten Glases ein gutes Aussehen. Insbesondere
üben die Zemente dieses Typs nur eine geringe oder überhaupt
keine schädliche Korrosions- oder andere nachteilige
pathologische Wirkung auf die Pulpa aus, sie haben eine
befriedigende Haftung sowohl am Zahn als auch am Dentin und
an Email, sie zeichnen sich durch eine gute Randversiegelungseigenschaft
aus, und sie behalten ihre Widerstandsfähigkeit
gegenüber Mundgeweben oder -flüssigkeiten über einen sehr
langen Zeitraum bei. Aufgrund ihrer ungewöhnlich vorteilhaften
Eigenschaften, die bei der handelsüblichen Harzmasse vom
Kunstharztyp nicht anzutreffen sind, finden die Glasionomerzemente
eine weitverbreitete Anwendung bei Reparaturbehandlungen
von Vorderzähnen und als Bindemittel für Prothesen, andere
Auskleidungen oder Formkörpergestaltungen. Die Glasionomerzemente,
die nur aus einer Kombination einer wäßrigen Lösung
von Polyacrylsäure und pulverförmigen Fluoroaluminosilikatglas
bestehen, sind jedoch, wie sich inzwischen zeigte, insofern
nachteilig, als sie ein Mischungsprodukt ergeben, das
in bezug auf Fließfähigkeit und Handhabungscharakteristika
verschlechtert ist und eine vergleichsweise lange Zeit zum
Aushärten benötigt. Dieses Mischungsprodukt gelangt an seiner
Oberfläche mit den Mundflüssigkeiten in Kontakt und als Folge
davon zersetzt es sich bis zu einem solchen Grade, daß es
spröde wird, was zu einer Erniedrigung der Endhärte führt.
Die JA-Patentveröffentlichung 1 01 893/1977 beschreibt ein Verfahren,
das frei von diesen Problemen ist und Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik bietet. Nach diesem Verfahren werden
7 bis 25 Gew.-% einer oder mehrerer polybasischer Carbonsäuren
zu einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt an 45 bis 60
Gew.-% Polyacrylsäure zugegeben zur Herstellung einer Härtungsflüssigkeit.
Die auf diese Weise gewonnene Flüssigkeit ist
leicht zu handhaben, so daß die Aushärtung innerhalb kurzer
Zeit vollständig ist, und sie führt zu einer Erhöhung der
Festigkeit. Wird jedoch diese Härtungsflüssigkeit als Füllmaterial
für Zahnrestaurierungen im Mund verwendet, so macht
sich ihre Anfälligkeit gegen Mundflüssigkeiten und gegen Feuchtigkeit
nachteilig bemerkbar, und sie tendiert dazu, trüb zu
werden. Es erweist sich daher in der Regel als erforderlich,
eine Behandlung zur Wasserfestmachung durchzuführen, die darin
besteht, einen wasserfesten Lack auf die Oberfläche des
Mischungsproduktes aufzubringen und anschließend ausreichend
zu trocknen unter Bildung eines wasserfesten Filmes. Diese
Verfahrensweise ist ziemlich mühselig und zeitraubend im Vergleich
zu Zahnreparaturmethoden, bei denen Harzmassen zur
Füllung verwendet werden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, unter Beseitigung
der vorstehend geschilderten Nachteile des Standes der
Technik eine Anmischflüssigkeit für Dentalzemente zu schaffen,
welche Glasionomerzemente ergibt, die sich durch eine
hervorragende Festigkeit und Wasserbeständigkeit auszeichnen,
wobei außerdem die Härtungsgeschwindigkeit beschleunigt
wird.
Diese Aufgabe wird durch die Anmischflüssigkeit des Patentanspruchs
gelöst.
Aus der DE-OS 21 01 889 sind Anmischflüssigkeiten für Dentalzemente
bekannt, in denen wäßrige Lösungen von Copolymeren
mit ungesättigten Carbonsäuren als flüssige Komponenten verwendet
werden.
In der DE-OS 26 51 316 werden Härtungslösungen für ionomere
Dentalzemente beschrieben, die ein Copolymeres aus Acrylsäure
und Maleinsäure enthalten, wobei ferner noch ein
Zusatz von Weinsäure oder einer anderen Carbonsäure möglich
ist (vgl. die DE-OS 23 19 715).
Keine dieser Entgegenhaltungen beschreibt den Zusatz von
Fluorkomplexsalzen zu den Anmischflüssigkeiten. Die Erfindung
beruht auf der Erkenntnis, daß im Gegensatz zu den
bisher bekannten Anmischflüssigkeiten für Dentalzemente,
wie sie insbesondere in den zuletzt genannten drei Literaturstellen
beschrieben werden, die mit dem Nachteil behaftet
sind, daß sie keine zufriedenstellende Wasserbeständigkeit
während der ersten Aushärtungszeit ergeben, so daß sie
gegenüber der Mundfeuchtigkeit anfällig sind und zu einer
Trübung neigen, die erfindungsgemäßen Anmischflüssigkeiten
aufgrund des Gehaltes an Fluorkomplexsalzen wesentlich bessere
Festigkeiten der unter ihrem Einsatz hergestellten
Zahnzemente bedingen, wobei sie selbst wasserbeständig
sind und sich leicht in die Zementmischungen einmischen
lassen.
Als pulverförmige Komponenten für die in Kombination mit
den erfindungsgemäßen Anmischflüssigkeiten eingesetzten
Dentalzemente werden vorzugsweise Pulvermaterialien verwendet,
die gewonnen werden durch Pulverisierung von sogenannten
Fluoroaluminosilikatgläsern, die hergestellt werden
durch Vermischen von 37 bis 45 Gew.-% Kieselsäureanhydrid,
25 bis 35 Gew.-% Aluminiumoxid, 5 bis 13 Gew.-%
Calciumoxid, 10 bis 15 Gew.-% Natriumfluorid und 3 bis 7 Gew.-%
Calciumphosphat und anschließendes Brennen des erhaltenen Gemisches
bei etwa 1300°C. In analoger Weise wie bei einem
Dental-Silikophosphatzementpulver ergeben sich aber keine
Schwierigkeiten, die angegebenen Pulvermaterialien mit pulverförmigem
Zinkphosphatzement zu vermischen, der gewonnen ist
durch Brennen eines Gemisches aus Komponenten, die hauptsächlich
aus 90 Gew.-Teilen Zinkoxid und 10 Gew.-Teilen Magnesiumoxid
bestehen. Erfindungsgemäß wird ein Copolymer auf der Basis
Acrylsäure, und zwar aus Acrylsäure und Maleinsäure, als
polymere Säure verwendet, wobei im Copolymer die Acrylsäure
vorzugsweise 60% oder mehr ausmacht.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Copolymere aus Acrylsäure
und Maleinsäure besitzt ein durchschnittliches Molekulargewicht
von 5000 bis 20 000. Das Molekulargewicht kann durch
Wahl eines Polymerisationsregulators mit geeigneter Kettenübertragungskonstante,
z. B.
Isopropylalkohol, Dodecylmercaptan, Thioglycolsäure und dergleichen,
gesteuert werden.
Das hier und im folgenden als mittleres oder durchschnittliches
Molekulargewicht bezeichnete Molekulargewicht wird auf der Basis
einer Viskositätsmessung nach folgendem Berechnungsverfahren bestimmt:
Es wird die Intrinsicviskosität oder logarithmische
Viskositätszahl [η] in einer wäßrigen 2N-Natriumhydroxidlösung
bei 25°C gemessen und das durchschnittliche Molekulargewicht
M wird daraus aus der empirischen Gleichung von
Sakamoto (vgl. The Journal of the Chemical Society of Japan,
83, 386 [1962]) berechnet:
[η] = 1,21 × 10-3 × M 0,54 (100 ml/g,
25°C).
Die Weinsäure wird in einer Menge von 10 bis 25%, insbesondere
10 bis 15%, bezogen auf das Gesamtgewicht, eingesetzt.
Geeignete erfindungsgemäß verwendbare Fluorkomplexsalze sind
z. B. Kaliumtetrafluoroberyllat, Ammoniumtetrafluoroberyllat,
Natriumhexafluorozirkonat, Kaliumhexafluorozirkonat, Kaliumheptafluoroniobat,
Kaliumheptafluorotantalat, Natriumhexafluorosilikat,
Kaliumhexafluorosilikat, Lithiumhexafluorosilikat,
Ammoniumhexafluorosilikat, Eisenhexafluorosilikat,
Nickelhexafluorosilikat, Zinkhexafluorosilikat, Zinnhexafluorosilikat,
Magnesiumhexafluorosilikat, Manganhexafluorosilikat,
Natriumhexafluorotitanat, Kaliumhexafluorotitanat,
Ammoniumhexafluorotitanat, Nickelhexafluorotitanat, Kaliumtetrafluoroborat,
Ammoniumtetrafluoroborat, Mangantetrafluoroborat,
Eisentetrafluoroborat, Nickeltetrafluoroborat,
Zinntetrafluoroborat, Indiumtetrafluoroborat, Zinktetrafluoroborat,
Antimontetrafluoroborat oder Bortrifluorid-
Acetatkomplex. Am meisten bevorzugt sind Kaliumtetrafluoroberyllat,
Natriumhexafluorozirkonat, Kaliumhexafluorozirkonat,
Natriumhexafluorosilikat, Kaliumhexafluorosilikat, Zinkhexafluorosilikat,
Magnesiumhexafluorosilikat, Natriumhexafluorotitanat,
Kaliumhexafluorotitanat und Ammoniumhexafluorotitanat.
Diese Komplexsalze haben einen ausgeprägten Effekt selbst
bei Anwendung in geringen Mengen, doch ist deren Menge, die
sich in einer Polymerlösung löst, in der Regel begrenzt
aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Löslichkeit. Andererseits
üben sie nur einen geringen Effekt auf die
Festigkeitserhöhung aus, selbst wenn sie in größeren
Mengen zugesetzt werden. Die Menge an Fluorkomplexsalzen,
die zum Copolymer aus Acrylsäure und Maleinsäure zugesetzt
werden, beträgt daher vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.-%.
Grundsätzlich sollten die Fluorkomplexsalze zu der Copolymerlösung
direkt zugesetzt werden. Im Hinblick auf ihre
vergleichsweise geringe Löslichkeit besteht jedoch auch
die Möglichkeit, sie erforderlichenfalls in dem hauptsächlich
aus Fluoroaluminosilikatglas bestehenden Dentalzementpulver
zu dispergieren und damit zu vermischen. Die dem
Dentalzementpulver zugesetzten Fluorkomplexsalzpulver sollten
zuvor feinverteilt werden, so daß sie ein Sieb mit 0,038 mm
lichter Maschenweite (400 mesh) passieren. 0,1 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 0,1 bis 6 Gew.-% derartiger Pulver werden sodann
zu dem Zementpulver zugegeben und unter Vermischen darin dispergiert.
Das erhaltene Produkt wird mit der Härtungsflüssigkeit,
welche die in den Patentansprüchen angegebene Zusammensetzung
aufweist und die gegebenenfalls die Fluorkomplexsalze
enthält, vermischt unter Bildung eines Mischprodukts, das
als Dentalzement verwendet werden kann.
In analoger Weise können das Copolymer aus Acrylsäure und
Maleinsäure sowie die Weinsäure ganz oder teilweise in Pulverform
angewandt werden.
Im Glasionomerzement liegt das Fluoroaluminiumsilikatglas
als pulverförmige Komponente vor, und es hat sich gezeigt,
daß eine beträchtliche Menge an Fluor in das Dentin gelangt,
und zwar in einer frühen Stufe, wenn die durch Vermischen
des Zements in einer Lösung des Copolymers aus Acrylsäure
und Maleinsäure gewonnene Zementmasse mit den Zahngeweben
in Kontakt gelangt, so daß ein anfänglicher chemischer Angriff
derselben wirksam verhindert wird. Der Zusatz der
Fluorkomplexsalze trägt ebenfalls zu diesem Verhinderungseffekt
bei.
Die folgenden Beispiele 1 bis 7 und Vergleichsbeispiele 1
bis 3 sollen die Erfindung näher erläutern.
In einen gewöhnlichen Behälter (Kolben oder Becher) wurden bestimmte
Mengen an Weinsäure und Fluorkomplexsalzen zu einer
darin in vorbestimmter Konzentration vorliegenden wäßrigen
Lösung eines Copolymeren aus Acrylsäure und Maleinsäure zugegeben.
Der Behälter wurde ausreichend geschüttelt, verschlossen
und 3 bis 5 d in einer thermostatisierten Kammer
stehengelassen, wobei eine farblose und transparente Lösung
gewonnen wurde. Auf diese Weise wurden vier Typen der erfindungsgemäßen
Härtungsflüssigkeit hergestellt.
Zu Vergleichszwecken wurden drei Typen von Härtungsflüssigkeit
mit der in Tabelle 1 angegebenen Zusammensetzung in
ähnlicher Weise hergestellt.
In Tabelle 1 bedeuten die in Klammer gesetzten Zahlen das
durchschnittliche Molekulargewicht der verwendeten Acrylsäure-
Maleinsäure-Copolymere, das in der oben angegebenen
Weise bestimmt worden war.
Jeweils 1,0 g der so gewonnenen Härtungflüssigkeiten wurde
mit 1,4 g des unten angegebenen Dentalzementpulvers 30 s lang
vermischt. Jedes der erhaltenen Gemische wurde sodann in
bezug auf Härtungszeit, Druckfestigkeit und Löslichkeit
nach 24 h gemäß der Standardmethode JIS T6602 untersucht.
Beim verwendeten Dentalzementpulver handelt es sich um ein
Material, das hergestellt wird durch Erhitzen der Ausgangsmaterialien
auf 1300°C, die aus 40 Gew.-% Quarzsand,
2 Gew.-% Aluminiumoxid, 12 Gew.-%
Natriumfluorid, 15 Gew.-% Calciumcarbonat und 7 Gew.-%
Calciumphosphat bestehen.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der unten angegebenen
Tabelle 2 aufgeführt, in der auch die nach der Standardmethode
JIS T6602 mit Zinkphosphatzement erhaltenen Ergebnisse
aufgenommen sind.
Die Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäße Härtungsflüssigkeit
eine Härtungszeit im Bereich von 5 bis 6 min
aufweist, die sich vom klinischen Standpunkt aus als am
wirksamsten erweist, und daß deren Druckfestigkeit um einen
Faktor von zwei oder mehr höher ist als diejenige des
JIS-Standards.
In Fachkreisen ist bekannt, daß der Glasionomerzement eine
Löslichkeit besitzt, die weitaus größer ist als diejenige
des Zinkphosphatzements. Die Ergebnisse zeigen, daß die
Löslichkeit der erfindungsgemäßen Härtungsflüssigkeit demgegenüber
beträchtlich erhöht ist.
Beim Vergleich mit Vergleichsbeispiel 2, in dem eine Copolymerlösung
mit einem Gehalt an lediglich Weinsäure zum Einsatz
gelangte, ist ersichtlich, daß die Fluorkomplexsalze
eine ausgeprägte Wirkung entfalten.
In weiteren Versuchen wurde 1,0 g der gemäß den Beispielen
1 oder 4 erhaltenen Härtungsflüssigkeit mit 2,2 g des oben
angegebenen Dentalzements 30 s lang vermischt. Das erhaltene
Produkt wurde sodann in bezug auf Härtungszeit, Druckfestigkeit
nach 24 h und Löslichkeit nach 7 d gemäß der Standard-
Methode JIS T6603 untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind
in Tabelle 3 aufgeführt, in die auch die Testergebnisse unter
Verwendung eines Silikatzements als Vergleichsbeispiel
3 und die Ergebnisse des das gleiche Material betreffenden
JIS T6603-Standards aufgenommen sind.
Die Ergebnisse zeigen, daß die Druckfestigkeit mit der
Menge des verwendeten Zements ansteigt. Ein Vergleich der
Beispiele und Vergleichsbeispiele zeigt ferner, daß sich
die erfindungsgemäße Härtungsflüssigkeit durch verbesserte
Handhabungscharakteristika auszeichnet aufgrund ihrer
geringeren Löslichkeit, und daß sie zum Zwecke der Füllung
von Zahnhohlräumen am wirksamsten ist.
Claims (1)
- Anmischflüssigkeit für Dentalzemente aus einer wäßrigen Lösung eines Copolymeren aus Acrylsäure und Maleinsäure, welche Weinsäure enthält, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer 45- bis 55gew.-%igen wäßrigen Lösung eines Copolymeren mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 5000 bis 20 000 besteht, die Weinsäure in einer Menge von 10 bis 25% und ein oder mehrere Fluorkomplexsalze in einer Menge von 0,1 bis 5%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht, enthält.
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