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Die Erfindung betrifft eine Schablone, insbesondere
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eine Leselerahilfe.
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Eine häufige Ursache für Lese schwächen und Leseschwierigkeiten bei
Schulkindern besteht darin, daß die zu lesenden Wörter visuell nicht gegliedert
sind, d. h. für das Kind uniiberschaubar sind. Häufig greift dann das Kind - einem
.guten" Rat eines häuslichen Helfers folgend - auf das Buchstabieren zurück, wobei
es Buchstabe an Buchstabe setzt und auf dem Wege zum Ziel eine Fülle unverständlicher
Wörter hervorbringt, z. B,r K - Ka - Kar - Kart - Karto - Kartof - Kartoff - Kartoffe
-Kartoffel.
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Naturgemäß wird durch dieses Additionsverfahren, in dessen Folge WortverstAmmelungen
entstehen, die Freude am Lesen und Erlesen vor allem längerer Wörter nicht gerade
gesteigert. Auf dieser Stufe des Lesenlernens wird dann gerne ein Finger als taktische
Hilfe unter das zu lesende Wort gehalten. Eine wirksame Hilfe ist damit jedoch nicht
gegeben.
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Es ist bekannt, unter das zu Lesende ein Kärtchen oder Lesezeichen
zu legen, womit nach unten hin eine teilweise Abgrenzung erzielbar ist. Aufgrund
der fehlenden Begrenzung des Lesefeldes zu beiden Seiten und nach oben hin wird
der Lesende durch benachbarte Wörter abgelenkt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leselernhilfe
anzugeben, mit der es möglich ist, die Schrift in vorgebbarer Gliederung lesen lernen
zu helfen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen ein Lesefenster bildenden Rahmen
mit veränderbarer Lesefeldbegrensung.
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Die erfindungsgemäße Schablone kann so ausgebildet sein, daß der Schüler
diese auf den zu lesenden Text legt, wobei die Unterkante des Lesefensters das zu
lesende Wort nach unten hin
abgrenzt. Sodann wird zunächst die obere
Abdeckblende nach Art einer Jalousie auf die Buchstabengsöße eingestellt. Dann wird
die linke Abdeckblende zur Markierung des Lesebeginne bis zum Wortanfang zugezogen,
und mit der rechten Abdeckblende wird das Lesefenster geschlossen. Alsdann wird
die rechte Abdeckblende wieder so weit aufgezogen bis ein sprechbarer Wortteil,
eine Silbe, zu erkennen ist0 Hat der Schüler diesen Schrechsohritt gelesen, verdeckt
er erneut mit der linken Abdeckblende das bisher Gelesene, um im weiteren Verlauf
des Erlesens nicht von dem bereits Gelesenen gestört zu werden. Damit ist zugleich
ein neuer Lesebeginn für das Weiterlesen in den schon beschriebenen Schritten markiert.
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Das erfindungsgemäße Lesefenster kann auch in einem Projektionsapparat
(Episkop oder Diaskop) Verwendung finden, in dem es zur Erzielung scharfer Begrenzungskonturen
an einer Stelle anzuordnen ist, bei der der Strahlengang ein reelles Zwischenbild
hat.
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Als weitere Anwendungsmöglichkeit bietet sich an, daß das Lesefenster
in oben ausgeführter Weise auf eine beschriebene Transparentfolie gelegt wird, die
auf einem Overhead-Projektor liegt.
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Auf diese Weise lassen sich auch Einzelheiten hervorheben, auf die
sich ein größerer Personenkreis, ungestört vom Abgedeckten, konzentrieren kann.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachstehenden Beschreibung erläutert, Die einzige Figur der
Zeichnung zeigt eine Leselernhilfe, die zur individuellen Benutzung bestimmt ist.
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Eine insgesamt mit 1 bezeichnete Schablone ist durch zweimaliges Falten
eines DIN A 4 - Bogens (Pappe) gebildet, wobei unter Beibehaltung der ursprünglichen
Breite drei annähernd gleichgroße Pappflächen ( 2, 3 und 4 ) übereinander zu liegen
kommen, die zwei Etagen ßmsohließen. Die in Aufsicht dargestellte Schablone zeigt
einen durch eine Bruchkante ( BK 1 ) angedeuteten Schnitt durch die obere und mittlere
Pappfläche ( 2 und 3 ), so daß die untere ( 4 ) sichtbar wird. Auf diese Pappflãchen
aufgeklebt sind zwei schraffiert dargestellte, sich über die gesamte Breite
erstreckende
Stege ( 5 und 6 ) die FUhrungen für zwei Abdeckblenden ( 7 ), von denen nur die
rechteseitige sichtbar ist.
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Jede Abdeckblende ( 7 ) trägt einen starr mit ihr verbundenen Stift
( 8, bzw. 9 ), der sich in Normalenrichtung zur Schablonenebene erstreckt und der
in Langlöchern geführt ist. Das Langloch ( 10 ) führt den Stift ( 9 ) der linken
Abdeckblende; es ist.
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ebenso wie das rechte nicht dargestellte Langloch in die obere und
mittlere Pappfläche ( 2 und 3 ) gestanzt. Beide Langlöcher erstrecken sich auf einer
Parallelen zur oberen und unteren Kante.
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Die Langlöcher ( 10 ) bewirken einen randseitigen Anschlag für die
Stifte ( 82 bzw. 9 ). In Anschlagstellung ist ein durch alle drei Pappflächen (
2 bis 4 ) gestanztes Fenster ( 11 ) geöffnet.
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Die Abdeckblenden ( z. 3. 7 ) sind T-förmig geschnitten, und die Stege
( 5 und 6 ) bilden Schultern ( z. B. 12 und 13 ), so daß die Abdeckblenden Anschläge
beim Zuziehen zur Mitte hin erfahren.
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Während die beiden beschriebenen Abdeckblenden in der unteren Etage
gehalten sind, befindet sich in der oberen Etage eine U-fUrmig geschnittene dritte
Abdeckblende (14), die an ihren Schenkeln ( z. 3. 15 ) jeweils einen Stift ( 16
) trägt. Der Mittelteil ( 17 ) der U-förmigen Abdeckblende ist weinigstens so lang,
wie das Fenster ( 11 ) breit ist. In der Figur ist ein Teil der Abdeckblende ( 14
) im von einer Bruchkante ( BK 2 ) begrenzten Schnitt zu erkennen.
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Die klappsymmetrisch auf der dritten Abdeckblende ( 14 ) angeordneten
Stifte ( 16 ) von denen nur der linke dargestellt ist, sind jeweils in einem Langloch
( z. 3. 18 ) geführt, das senkrecht zu den Langlöchern (10) der seitlich verschiebbaren
Abdeckblende ( 7 ) verläuft.
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Mit den beiden Stiften ( z, 3. 16 ) kann die Abdeckblende ( 14 ) in
den parallel geffihrten Langlöchern ( z. B. 18 ) nach Art einer Jalousie auf- und
zugezogen werden.
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Die Schablone dient als Lesefenster, das so auf das zu lesende Wort
gelegt wird, so daß dieses im Fenster ( 11 ) erscheint.
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Beide Hände liegen nun auf der Schablone. Die Unterkante ( 19 ) des
Fensters ( 11 ) ist die untere Begrenzung für das Wort.
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Die jalousienartig wirkende Abdeckblende ( 14 ) wird mit Hilfe der
Stifte ( 16 ) bis an die obere Grenze des Wortes heruntergezogen, Auf diese Weise
ist das Fenster ( 11 ) auf jede beliebige Buchstabengrdße einstellbar.
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Nach Art einer Gardine wird nun mit dem Stift ( 9 ) die linke Abdeckblende
so weit nach rechts geschoben, bis deren Kante den Wortanfang erreicht hat.
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Mit dem Stift ( 8 ) wird jetzt die rechte Gardine, d. h. die rechte
Abdeckblende ( 7 ), zugezogen. Alsdann wird sie wieder so weit aufgezogen, bis ein
sprechbarer Wortteil zu erkennen ist.
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Hat der Schüler diesen Sprechschritt ( S i 1 b e ) gelesen, zieht
er erneut die linke Gardine zu, um im weiteren Verlauf des Erlesens nicht durch
die bereits gelesene Silbe gest brt zu werden.
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Die rechte Gardine kann nun erneut sprechschrittweise geöffnet werden,
Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis ein Wort oder eine Zeile erlesen worden
sind.
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