DE3117436C2

DE3117436C2 -

Info

Publication number: DE3117436C2
Application number: DE19813117436
Authority: DE
Inventors: Heinz Dipl.-Ing. Hoelter; Heinrich Ing.(Grad.) 4390 Gladbeck De Igelbuescher; Heinrich Ing.(Grad.) 4600 Dortmund-Wickede De Gresch; Heribert Ing.(Grad.) 4390 Gladbeck De Dewert
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1981-05-02
Filing date: 1981-05-02
Publication date: 1987-10-22
Also published as: DE3117436A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Trockenmischung zur Her stellung einer Spritzmasse zur Verfestigung des angren zenden Gebirges nach dem Auffahren von Grubenstrecken, wobei die Trockenmischung vor Ort zur Bildung der Spritz masse mit Wasser versetzt wird.

Es ist bekannt, insbesondere Abbaustrecken im Unter tage-Bergbau durch sogenanntes Torkretieren unmittelbar nach dem Auffahren, sei es durch Schießtechnik oder durch Auffahrschneidmaschinen, mit einer Spritzmasse zu be schichten. Als Spritzmassen finden vorzugsweise Zement- Sand-Gemische Verwendung. Diese Spritzmassen haben den Nachteil, daß sie einmal nicht zur Erzielung einer ge nügend hohen Festigkeit geeignet sind und zum anderen auch nicht elastisch genug sind um ein Abplatzen derselben zu verhindern, selbst dann nicht, wenn diesen Stahl-, Kunststoff- oder Glasfasern zugesetzt werden.

Auch ist es bekannt, zur Verfestigung des frisch ge schnittenen Gebirges kunststoffartige Spritzmassen zu verwenden, welche jedoch vergleichsweise teuer und außerdem nicht brandsicher sind.

Durch die DE-OS 29 06 230 ist ein Verfahren zur Be seitigung des Rückstandes der Abgaswäsche von Feuerun gen, insbesondere von Steinkohlenkraftwerken, bekannt, bei dem der Rückstand einer Kalkstein- oder Kalkwä sche zu einem Gips enthaltenden Substrat aufgearbeitet wird, welches umkristallisiert und Untertage als Strecken sicherung eingebracht wird, wobei das umkristallisierte Substrat trocken gefördert und unter Zugabe von Wasser versetzt wird. Das Umkristallisieren erfolgt zu Beta- Sulfat-Halbhydrat, wobei das umkristallisierte Substrat für sich oder als steife Mischung mit Zuschlagstoffen als Versatzmaterial verwendet wird. Dieses bekannte Ver fahren hat den Nachteil, daß das Beta-Sulfat-Halbhydrat nicht die für einen Saumversatz- und Hinterfüllstoff er forderlichen Endfestigkeiten von wenigstens 10 N/mm² erreicht.

Aus der DE-OS 28 33 382 ist ein Verfahren zur Verwertung des in Rauchgasentschwefelungsanlagen, die auf Kalkbasis betrieben werden, anfallenden Gipses bekannt, bei dem der Rauchgasentschwefelungsgips nach seiner teilweisen oder vollständigen Dehydratisierung mit dehydratisiertem Naturgips vermischt wird.

Durch die US-PS 42 02 857 ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils bekannt, bei dem eine Mischung aus 90-10 Gew.-% calciniertem Gips, 10-90 Gew.-% Portlandzement und 0,-15 Gew.-% Puzzolane verarbeitet wird.

Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfin dung die Aufgabe zugrunde, eine Trockenmischung zur Her stellung einer Spritzmasse der eingangs genannten Art zu schaffen, welche nicht nur über eine ausgezeichnete Früh festigkeit und hohe Biegezugfestigkeit verfügt, sondern auch zum großen Teil als Füllstoffe Abfallprodukte ent hält, welche toxisch einwandfrei sind und beseitigt wer den müssen.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß diese besteht aus

a) ca. 60% Rauchgasentschwefelungsgips, der hinter Gasreinigungsanlagen von mit fossilen Brennstoffen beheizten Kohlekraftwerken an fällt;
b) ca. 11% Anhydrit;
c) ca. 15% Elektrofilterstaub, der hinter Kohle kraftwerken anfällt;
d) ca. 3% Mineralfasern;
e) ca. 11% Zement und
f) ca. 2,5% Calciumchlorid-Dihydrat aus dem Wasch konzentrat einer Rauchgasentschwefelungsanlage.

Die so geschaffenen Spritzmassen lassen ich mit einer handelsüblichen Spritztechnik mittels Rota-Spritzma schinen aufbringen, wobei bereits nach 5 min eine Früh festigkeit erreicht wird, die die gestellten Forderungen nach Absicherung des angrenzenden Gebirges erfüllt.

Durch den Zusatz von Calciumchlorid-Dihydrat ergibt sich ein fast staubfreies Blasgemisch, welches für den Untertage-Bereich sehr geeignet ist und außer der Staubbindung auch noch wesentlich dazu beiträgt, daß die aufgebrachte Spritzmasse frühtragend ist.

Claims

Trockenmischung zur Herstellung einer Spritzmasse zur Verfestigung des angrenzenden Gebirges nach dem Auf fahren von Grubenstrecken, wobei die Trockenmischung vor Ort zur Bildung der Spritzmasse mit Wasser ver setzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß diese besteht aus
- a) ca. 60% Rauchgasentschwefelungsgips, der hinter Gasreinigungsanlagen von mit fossi len Brennstoffen beheizten Kohlekraftwerken anfällt;
- b) ca. 11% Anhydrit;
- c) ca. 15% Elektrofilterstaub, der hinter Koh lekraftwerken anfällt;
- d) ca. 3% Mineralfasern;
- e) ca. 11% Zement und
- f) ca. 2,5% Calciumchlorid-Dihydrat aus dem Wasch konzentrat einer Rauchgasentschwefelungsanlage.