DE3442926C1 - Verfahren zum pneumatischen Fördern einer zu verblasenden feinstkörnigen Baustoffmischung auf Gipsbasis von übertage zum Einsatz nach untertage - Google Patents

Description

• ohne daß Fremdmaterialien als Fegekorn beigestellt werden müssen, Dämme und Stützpfeiler im Untertagebereich herzustellen. Die Festigkeit der verwendeten Baustoffmischung ist trotz des hinsichtlich des Abbindevermögens inerten Fegekornanteils in den meisten Fällen ausreichend. Als abbindefähige Komponente der Baustoffmischung dient der kalzinierte Rauchgasentschwefelungsgips, sei es in Form von a- bzw. ß-Halbhydrat, in Form von Anhydrit, vorzugsweise Anhydrit 11, oder auch in Form einer Mischung dieser Phasen. Insbesondere, wenn a-Halbhydrat oder Anhydrit 11 zum Einsatz kommen, kann sogar der Mischung noch Flugasche, die ebenfalls als Abfallprodukt in Kohlekraftwerken anfällt, zugegeben werden, während beim Einsatz von überwiegendfi-Halbhydrat die Zumischung eines weiteren Bindemittels, wie z. B. Zement, erforderlich werden kann.
• Falls beispielsweise nur geringere Rauchgasentschwefelungsgipsmengen zur Verfügung stehen und zur Deckung des gesamten Baustoffbedarfs nach wie vor auf Naturanhydrit zurückgegriffen werden uß, ist es nach der Erfindung zudem möglich, den Grotjanteil des Naturanhydrits, der im wesentlichen die Funktion eines Fegekorns erfüllt, auf einfache und wirtschaftliche Weise durch ein Fegekorn auf der Basis des in Rauchgasentschwefelungsanlagen anfallenden Kalziumsulfatdihydrats zu ersetzen.
• Bei Anwendungsfällen mit besonders hohen Anforderungen an die Festigkeit der Baustoffmischung kann es sich als zweckmäßig erweisen, den Fegekornanteil auf Basis Kalziumsulfatdihydrat ganz oder teilweise durch ein entsprechend hergestelltes Fegekorn auf Basis ß-Halbhydrat zu ersetzen. In diesem Falle trägt der infolge des Abriebs beim Transport anfallende feinstkörnige Anteil des Fegekorns selbst zur Abbindung und Erhöhung insbesondere der Frühfestigkeit der Baustoffmischungbei.
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Claims (3)

1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum pneumatischen Fördern einer zu verblasenden feinstkörnigen Baustoffmischung auf Gipsbasis mit einem großkörnigen Fegekorn von übertage zum Einsatz nach untertage, d a d u r c h gekennzeichnet, daß als Fegekornaus Rauchgasentschwefelungsanlagen stammendes Kalziumsulfatdihydrat verwendet wird, wobei das Kalziumsulfatdihydrat zunächst getrocknet, brikettiert und dann entsprechend der benötigten Kornverteilung zerkleinert wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Baustoffmischung 20-35 Gewichtsprozent Fegekorn mit einer Körnung 125 mm zugemischt werden.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß neben oder anstelle von einem Fegekorn auf Basis Kalziumsulfatdihydrat ein Fegekorn auf Basis ß-Halbhydrat verwendet wird, wobei das ßHalbhydrat nach oder vor seiner Kalzinierung brikettiert und dann entsprechend der benötigten Kornverteilung zerkleinert wird.

   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum pneumatischen Fördern einer zu verblasenden feinstkörnigen Baustoffmischung auf Gipsbasis mit einem grobkörnigen Fegekorn von übertage zum Einsatz nach untertage.

   Im Bergbau ist es seit langem bekannt, untertägige Streckenbegleitdämme und/oder Ausbaupfeiler unter Verwendung von gipsstämmigen Baustoffen herzustellen. Dabei wird der körnige Baustoff über Förderleitungen pneumatisch an den Einsatzort transportiert, dort mit Wasser benetzt und dann zur Herstellung der Dämme oder Pfeiler verblasen. Da derartige Baustoffe mit entsprechend hohen Frühfestigkeiten schnell abbinden, kann sich das sonst übliche, im Untertagebereich jedoch sehr aufwendige Erstellen von Verschalungen oder ähnlichen Stützkonstruktionen erübrigen.

   Als Baustoffe können sowohl Naturgipse als auch Gipse, die in Rauchgasentschwefelungsanlagen anfallen, eingesetzt werden.

   Dabei wird als Naturgips insbesondere Naturanhydrft (CaS04) verwendet, der, versetzt mit einem geeigneten Anreger, die geforderten Festigkeitswerte ohne weiteres erreicht. Der Vorteil der Verwendung dieses Baustoffes ist darin zu sehen, daß er bereits in der Lagerstätte als Anhydrit gewonnen wird, so daß eine thermische Aufbereitung entfällt. Es ist lediglich eine mechanische Zerkleinerung zur Herstellung des für den Einsatz als Baustoff gewünschten Kornbandes erforderlich. Nachteilig an der Verwendung derartiger Naturgipse sind neben den Gestehungskosten die relativ hohen Transportkosten, da abbaufähige Gipslagerstätten meist in einiger Entfernung zu den Bergbaurevieren liegen.

   Es ist deshalb gerade in jüngster Zeit bereits versucht worden, anstelle von Naturgips Chemiegips, insbesondere einen bei der Entschwefelung von Rauchgasen nach den bekannten Kalkverfahren als Abfallprodukt ariallenden und zur Entsorgung anstehenden Rauchgasentschwefelungsgips als Baustoff für den Untertagebereich einzusetzen. Dieser Gips, der bedingt durch die meist gegebene Standortnähe von Kraftwerken und -Kohlezechen in unmittelbarer Nähe der Einsatzorte anfällt, eignet sich somit aus Transportgründen in besonderer Weise für den Untertageeinsatz. Nachteilig ist jedoch, daß er als feuchtes, nicht abbindefähiges Kalziumsulfatdihydrat (CaS04 x 2 H20) anfällt und somit vor seiner Verwendung als Baustoff getrocknet und zu a- oder,-Halbhydrat (CaS04 x 1/2 H20) oder zu Anhydrit (CaS04) umgewandelt werden muß. Die hierzu benötigte thermische Energie führt jedoch zu einer Kostenbelastung für den Einsatz derartiger Rauchgasentschwefelungsgipse. Als weiteres Problem kommt hinzu, daß diese Gipse vom Prozeß her äußerst feinkörnig sind, wodurch häufig Schwierigkeiten beim pneumatischen Fördern nach untertage auftreten, da das pulverförmige Blasgut zum Anbacken und somit zur Verstopfung der oft mehrere hundert Meter langen Förderleitungen neigt. Darüber hinaus ist die Staubbelastung beim Verblasen vor Ort erheblich. Zur Vermeidung dieser Nachteile ist bereits vorgeschlagen worden, derartigen feinstkörnigen Baustoffen eine Grobkornfraktion als Stütz- oder Fegekorn beizumischen. Dabei kommen in erster Linie entweder eine grobkörnige Naturanhydritfraktion oder auch eine entsprechend vorbereitete Kalksteinsplittfraktion in Frage. Es ergibt sich jedoch, daß zum einen die Herstellung und der Transport dieser Fegekornfraktion mit zusätzlichen Kosten verbunden ist und daß sich zum anderen die zur Entsorgung anstehende Rauchgasentschwefelungsgipsmenge um den Anteil des fremdbeschafften Fegekorns reduziert.

   Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein Verfahren der eingangs benannten Art ein wirtschaftlich bereitzustellendes Fegekorn zu entwickeln.

   Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein als Fegekorn aus Rauchgasentschwefelungsanlagen stammendes Kalziumsulfatdihydrat verwendet wird, wobei das Kalziumsulfatdihydrat zunächst getrocknet, brikettiert und dann entsprechend der benötigten Kornverteilung zerkleinert wird. Die Trocknung, Brikettierung und Zerkleinerung des Dihydrats kann dabei in herkömmlichen Anlagen durchgeführt werden.

   Zweckmäßigerweise liegt der Anteil des vorgeschlagenen Fegekorns an der Mischung je nach der vorhandenen Transportstrecke zwischen etwa 20-35 Gewichtsprozent. Die Körnung liegt in der Regel bei ' 25 mm.

   Es hat sich gezeigt, daß der Einsatz eines auf die vorgeschlagene Weise hergestellten Fegekorns voll den gestellten Anforderungen entspricht. Der Grobkorncharakter des Fegekorns bleibt auch auf längeren Transportwegen in ausreichendem Maße erhalten, so daß anbackungsbedingte Verstopfungen weitestgehend unterbleiben und die Staubbelastung beim Verblasen der Baustoffmischung sich auf ein erträgliches Maß reduziert.

   Das vorgeschlagene Fegekorn kann kostengünstig hergestellt werden, da das eingesetzte, als Abfallprodukt von Rauchgasentschwefelungsanlagen anfallende Dìhydrat lediglich einer mechanischen Behandlung und keiner weiteren Kalzinierung mit einem zusätzlichen Wärmebedarf unterzogen zu werden braucht Durch die Erfindung gelingt es somit, ausschließlich auf der Basis von Rauchgasentschwefelungsgips, d. h.