DE3114929A1

DE3114929A1 - Mit vollbelagscheibenbremsen ausgeruesteter achsantrieb fuer kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE3114929A1
Application number: DE19813114929
Authority: DE
Inventors: Hermann Dr.-Ing. 7412 Eningen Klaue
Original assignee: Individual
Current assignee: KLAUE, HERMANN, DR.-ING., 3302 CREMLINGEN, DE
Priority date: 1981-04-13
Filing date: 1981-04-13
Publication date: 1982-11-25
Also published as: DE3114929C2

Description

Es ist bekannt, am Achsantrieb von Kraftfahrzeugen Scheiben-
bremsen anzuordnen, um die unabgefederten Massen in den Rädern zu verkleinern. Jedoch sind konventionelle Teilbelagscheibenbremsen für diesen Einbau nicht geeignet, weil sie einen zu grossen Durchmesser aufweisen, die Zugängigkeit zu ihren Verschleissteilen bei Anordnung der Bremsen annähernd in der Mitte des Fahrzeugs schwierig ist und ihr Temperaturniveau infolge der bei Teilbelagscheibenbremsen vorwiegenden Wärmeabfuhr durch Strahlung für die benachbarten Getriebeteile zu hoch liegt. Vollbelag-Zweischeibenbremsen zu verwenden bringt den Nachteil mit sich, dass bei den engen Einbauverhältnissen in einem Personenkraftwagen die Wärmeabfuhr der am Achsantriebsgehäuse laufenden Bremsgehäusehälften Schwierigkeiten bereitet.
Diese Nachteile zu beseitigen und eine möglichst leichte, dabei verschleissarme und somit wartungsfreie Bremse zu schaffen, hat sich die Erfindung zur Aufgabe gesetzt.
Erfindungsgemäss weist der mit Yollbelagscheibenbremsen ausgerüstete Achsantrieb für Kraftfahrzeuge folgende Merkmale auf: a) ein Ausgleichgetriebe, dessen Ausgleichkorb die Bremsbetätigungskraft dadurch übernimmt, dass Antriebskegelräder axial mit den Antriebswellen kraftschlüssig verbunden sind und deren, ihren Verzahnungen gegenüberliegende Rückseiten im Ausgleichkorb durch Axiallager abgestützt sind; b) zwei einteilige, auf jeder Seite des Achsantriebs angeordnete, auf den Achsantriebsflanschen befestigte, die Wellengelenke mit ihren Flanschfortsätzen umfassende, auf ihren dem Achsantriebsgehäuse abgewendeten Aussenseiten mit radialer Verrippung ausgerüstete Bremsgehäuse; c) aus jeweils zwei konzentrischen, ineinandergreifenden, durch Kunstgummiringe abgedichteten Stufenringen bestehende, hydraulisch oder pneumatisch betätigte Zuspanneinrichtungen, deren Aussenstufenringe fest mit dem Achsantriebsgehäuse verbunden sind, während die inneren Stufenringe zum Bremsen eine Axialbewegung durchführen; d) zwei in Umfangsrichtung feste, axial frei bewegliche, die Bremsbeläge tragende, auf ihrer Rückseite mit den Innenringen der Zuspanneinrichtungen in Verbindung stehende Bremsscheiben.
In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Bremsscheiben der Scheibenbremsen des Achsantriebs zwei- oder mehrteilig, segmentförmig ausgebildet und von zwei oder mehreren an den äusseren Stufenringen der Zuspanneinrichtungen lösbar befestigten Bremsträgerarmen in Umfangsrichtung gehalten.
Die Vorteile des mit Vollbelagscheibenbremsen ausgerüsteten Achsantriebes der Erfindung sollen durch ein Ausführungsbeispiel erläutert werden. Die mit Vorderradantrieb ausgerüsteten Personenkraftwagen der verbreiteten Bruttogewichtsklasse von 1150 bis 1250 kg weisen in den Vorderrädern angeordnete Teilbelagscheibenbremsen mit einer gesamten Belagfläche von durchschnittlich 100 cm2 auf. Dabei beträgt das unabgefederte Gewicht jeder Bremse (Bremsscheibe und Sattel) rund 7 kg.
Beide Vollbelagscheibenbremsen des Achsantriebs der Erfindung für dieselbe Fahrzeug-Grössenklasse weisen dagegen eine wirk-2 same Belagfläche von 250 cm auf bei infolge der Verrippung rund vierfacher Aussenoberfläche des Bremsgehäuses gegenüber der glatten Oberfläche der Bremsscheibe bei der Teilbelagscheibenbremse. Jede Bremse wiegt bei Ausbildung der Betätigungsteile aus Stahl 5,9 kg und bei einer Ausbildung der Betätigungsteile aus Leichtmetall, was infolge der Anflanschung des Aussenringes am Achsantriebsgehäuse verwendet werden kann, 4,5 kg. Das Temperaturniveau bei den am Achsantrieb angeordneten Vollbelagscheibenbremsen liegt so niedrig, dass ihre Belaglebensdauer mindestens fünfmal so gross wie die der konventionellen Teilbelagscheibenbremse ist.
In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. In Fig. 1 ist ein mit Vollbelagscheibenbremsen ausgerüsteter Achsantrieb im Längsschnitt, in Fig. 2 ein in Fig. 1 mit A-B gekennzeichneter Querschnitt mit der Draufsicht auf die Reibbelagfläche und schliesslich im Teilschnitt Fig. 3 in einem Teillängsschnitt ein Bremsträgerarm mit Befestigung veranschaulicht.
In den Abbildungen ist mit 1 das Achsantriebsgehäuse gekennzeichnet, in dem das Tellerkegelrad 2 mit dem Ausgleichkorb 3 und den Differentialrädern 4, 5, 6 untergebracht ist. Tellerrad 2 und Ausgleichkorb 3 sind auf den Schrägrollenlagern 7 und 8 im Achsantriebsgehäuse 1 gelagert. Die mit ihren Antriebswellen auch in axialer Richtung verbundenen Differentialabtriebsräder 4 und 6 sind auf ihrer Rückseite durch Druckrollenlager 9 und 10 abgestützt. Da die am Achsantrieb angeordneten Scheibenbremsen einseitig wirken, müssen die auf das Bremsgehäuse wirkenden Normalkräfte bei einer Bremsung in der Kurve rollend auf den Innenkranz des Tellerrades 2 bzw. des Ausgleichkorbs 3 übertragen werden.
Die Antriebswellen 11 und 12 des Achsantriebs weisen Flansche 13 und 14 auf, welche die durch Schrauben 15 befestigten Kardangelenke 16 und Bremsgehäuse 17 und 18 tragen. Die Bremsgehäuse 17 und 18 sind mit radialen Rippen 171 ausgerüstet. Auf der dem Achsgehäuse zugewendeten Seite der Bremsgehäuse sind die Reibflächen der Bremsgehäuse, gegen welche beim Bremsen die Reibbeläge 19, 201 der geteilten Bremsscheiben 19 und 20 gedrückt werden, angeordnet.
Die Zuspannung der Bremse erfolgt durch zwei Stufen-Hydraulikringe 21 und 22 bzw. 23 und 24. Die Aussenringe 21 und 23 sind mit Stiftschrauben 25 am Achsantriebsgehäuse 1 befestigt. Die Aussenringe tragen die durch Kugelkopfschrauben 26 befestigten Bremsträgerarme 27. Nach Abnahme der Bremsträgerarme können ohne Zerlegen der Zuspannteile die geteilten Bremsscheiben entfernt und ersetzt werden. Die Abdichtung der Zuspanneinrichtung erfolgt durch den, die Nachstellung vornehmenden inneren Abdichtring 28 sowie den nur eine Abdichtfunktion ausübenden äusseren Ring 29.
Während in Fig. 1 links oben die Zuspanneinrichtung der linken Bremse in einer Ebene geschnitten dargestellt ist, in welcher die Befestigung des äusseren Zuspannringes am Achsgehäuse verdeutlicht ist, ist rechts oben bei der Zuspanneinrichtung der gegenüberliegenden Bremse die Zuführung des Bremsöles in die Zuspanneinrichtung dargestellt. Diese erfolgt über die feste Leitung 30, den Schraubstutzen 31 sowie die Bohrung 32 im festen Aussenring. Die Schmutzabdichtung der Zuspanneinrichtung besorgen Schmutzbälge 33 und 34.
Leerseite

Claims

Mit Vollbelagscheibenbremsen ausgerüsteter Achsantrieb für Kraftfahrzeuge Patentansprüche it Vollbelagscheibenbremsen ausgerüsteter Achsantrieb für Kraftfahrzeuge, gekennzeichnet durch folgende Merkmale a) ein Ausgleichgetriebe, dessen Ausgleichkorb (3) die Bremsbetätigungskraft dadurch übernimmt, dass dessen Antriebskegelräder (4, 6) axial mit den Antriebswellen (11, 12) kraftschlüssig verbunden sind und deren, ihren Verzahnungen gegenüberliegende Rückseiten durch Axiallager (9, 10) abgestützt sind; b) zwei einteilige, auf jeder Achsantriebsseite angeordncte, auf den Achsantriebsflanschen (13, 14) befestigte, die Wellengelenke (16) mit ihren Flanschfortsätzen (172, 182) umfassende, auf ihren, dem Achsantriebsgehäuse abgewendeten Aussenseiten mit radialer Verrippung ausgerüsteten Bremsgehäuse (17, 18); c) aus jeweils zwei konzentrischen, ineinandergreifenden, durch Kunstgummiringe (28, 29) abgedichteten Stufenringen (21, 22; 23, 24) bestehende, hydraulisch oder pneumatisch betätigte Zuspanneinrichtungen, deren Aussenstufenringe (21; 23) fest mit dem Achsantriebsgehäuse (1) verbunden sind, während die inneren Stufenringe (22; 24) zum Bremsen eine Axialbewegung durchführen; d) zwei, in Umfangsrichtung feste, axial frei bewegliche, die Bremsbeläge (191; 201) tragende, auf ihrer Rückseite mit den Innenringen (22; 24) in Verbindung stehende Bremsscheiben (19; 20).
2) Mit Vollbelagscheibenbremsen ausgerüsteter Achsantrieb, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsscheiben (19; 20) der Vollbelagscheibenbremsen des Achsantriebs zwei- oder mehrteilig segmentförmig ausgebildet und von zwei oder mehreren an den äusseren Stufenringen (21; 23) der Zuspanneinrichtungen lösbar befestigten Bremsträgerarmen (27) in Umfangsrichtung gehalten sind.