DE3114929C2

DE3114929C2 -

Info

Publication number: DE3114929C2
Application number: DE19813114929
Authority: DE
Inventors: Hermann Dr.-Ing. 3302 Cremlingen De Klaue
Original assignee: Individual
Current assignee: KLAUE, HERMANN, DR.-ING., 3302 CREMLINGEN, DE
Priority date: 1981-04-13
Filing date: 1981-04-13
Publication date: 1991-06-06
Also published as: DE3114929A1

Description

Es ist bekannt, am Achsantrieb von Kraftfahrzeugen Scheiben bremsen anzuordnen, um die unabgefederten Massen in den Rädern zu verkleinern. Jedoch sind konventionelle Teilbelagscheiben bremsen für diesen Einbau nicht geeignet, weil sie einen zu großen Durchmesser aufweisen, die Zugängigkeit zu ihren Ver schleißteilen bei Anordnung der Bremsen annähernd in der Mitte des Fahrzeugs schwierig ist und ihr Temperaturniveau infolge der bei Teilbelagscheibenbremsen vorwiegenden Wärme abfuhr durch Strahlung für die benachbarten Getriebeteile zu hoch liegt. Vollbelag-Zweischeibenbremsen zu verwenden bringt den Nachteil mit sich, daß bei den engen Einbauverhältnissen in einem Personenkraftwagen die Wärmeabfuhr der am Achsantriebs gehäuse laufenden Bremsgehäusehälften Schwierigkeiten bereitet.

Diese Nachteile zu beseitigen und eine möglichst leichte, da bei verschleißarme und somit wartungsfreie Bremse zu schaffen, hat sich die Erfindung zur Aufgabe gesetzt.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs gelöst.

Die Vorteile des mit Vollbelagscheibenbremsen ausgerüsteten Achsantriebes der Erfindung sollen durch ein Ausführungsbei spiel erläutert werden. Die mit Vorderradantrieb ausgerüsteten Personenkraftwagen der verbreiteten Bruttogewichtsklasse von 1150 bis 1250 kg weisen in den Vorderrädern angeordnete Teil belagscheibenbremsen mit einer gesamten Belagfläche von durch schnittlich 100 cm² auf. Dabei beträgt das unabgefederte Ge wicht jeder Bremse (Bremsscheibe und Sattel) rund 7 kg.

Beide Vollbelagscheibenbremsen des Achsantriebs der Erfindung für dieselbe Fahrzeug-Größenklasse weisen dagegen eine wirk same Belagfläche von 250 cm² auf bei infolge der Verrippung rund vierfacher Außenoberfläche des Bremsgehäuses gegenüber der glatten Oberfläche der Bremsscheibe bei der Teilbelag scheibenbremse. Jede Bremse wiegt bei Ausbildung der Betäti gungsteile aus Stahl 5,9 kg und bei einer Ausbildung der Betä tigungsteile aus Leichtmetall, was infolge der Anflanschung des Außenringes am Achsantriebsgehäuse verwendet werden kann, 4,5 kg. Das Temperaturniveau bei den am Achsantrieb angeord neten Vollbelagscheibenbremsen liegt so niedrig, daß ihre Belaglebensdauer mindestens fünfmal so groß wie die der kon ventionellen Teilbelagscheibenbremse ist.

In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. In Fig. 1 ist ein mit Vollbelagscheibenbremsen ausgerüsteter Achsantrieb im Längsschnitt, in Fig. 2 ein in Fig. 1 mit A-B gekennzeichneter Querschnitt mit der Draufsicht auf die Reibbelagfläche und schließlich im Teilschnitt Fig. 3 in einem Teillängsschnitt ein Bremsträgerarm mit Befestigung veranschaulicht.

In den Abbildungen ist mit 1 das Achsantriebsgehäuse gekenn zeichnet, in dem das Tellerkegelrad 2 mit dem Ausgleichkorb und den Differentialrädern 4, 5, 6 untergebracht ist. Teller rad 2 und Ausgleichkorb 3 sind auf den Schrägrollenlagern 7 und 8 im Achsantriebsgehäuse 1 gelagert. Die mit ihren Antriebs wellen auch in axialer Richtung verbundenen Differentialab triebsräder 4 und 6 sind auf ihrer Rückseite durch Druckrollen lager 9 und 10 abgestützt. Da die am Achsantrieb angeordneten Scheibenbremsen einseitig wirken, müssen die auf das Bremsge häuse wirkenden Normalkräfte bei einer Bremsung in der Kurve rollend auf den Innenkranz des Tellerrades 2 bzw. des Ausgleich korbs 3 übertragen werden.

Die Antriebswellen 11 und 12 des Achsantriebs weisen Flansche 13 und 14 auf, welche die durch Schrauben 15 befestigten Kar dangelenke 16 und Bremsgehäuse 17 und 18 tragen. Die Bremsge häuse 17 und 18 sind mit radialen Rippen 17 ₁ ausgerüstet. Auf der dem Achsgehäuse zugewendeten Seite der Bremsgehäuse sind die Reibflächen der Bremsgehäuse, gegen welche beim Bremsen die Reibbeläge 19, 20 ₁ der geteilten Bremsscheiben 19 und 20 gedrückt werden, angeordnet.

Die Zuspannung der Bremse erfolgt durch zwei Stufen-Hydraulik ringe 21 und 22 bzw. 23 und 24. Die Außenringe 21 und 23 sind mit Stiftschrauben 25 am Achsantriebsgehäuse 1 befestigt. Die Außenringe tragen die durch Kugelkopfschrauben 26 befestigten Bremsträgerarme 27. Nach Abnahme der Bremsträgerarme können ohne Zerlegen der Zuspannteile die geteilten Bremsscheiben ent fernt und ersetzt werden. Die Abdichtung der Zuspanneinrich tung erfolgt durch den, die Nachstellung vornehmenden inneren Abdichtring 28 sowie den nur eine Abdichtfunktion ausübenden äußeren Ring 29.

Während in Fig. 1 links oben die Zuspanneinrichtung der linken Bremse in einer Ebene geschnitten dargestellt ist, in welcher die Befestigung des äußeren Zuspannringes am Achsgehäuse verdeutlicht ist, ist rechts oben bei der Zuspanneinrichtung der gegenüberliegenden Bremse die Zuführung des Bremsöles in die Zuspanneinrichtung dargestellt. Diese erfolgt über die feste Leitung 30, den Schraubstutzen 31 sowie die Bohrung 32 im festen Außenring. Die Schmutzabdichtung der Zuspannein richtung besorgen Schmutzbälge 33 und 34.

Claims

1. Mit Vollbelagscheibenbremsen ausgerüsteter Achsantrieb für Kraftfahrzeuge, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

a) auf jeder Seite des Achsantriebs ist ein einstückiges, mit einer dem Achsantrieb gegenüberliegenden Lauffläche ausgerüstetes, auf seiner Außenfläche verripptes Brems gehäuse (17, 18), welches in Umfangsrichtung sowie axial formschlüssig über einen Flansch (13, 14) und eine An triebswelle (11, 12) mit dem Abtriebsrad (4, 6) des Differentialgetriebes verbunden ist, angeordnet,
b) je eine axial frei beweglich am Achsantriebsgehäuse (1) aufgehängte, den Reibbelag (19 ₁; 20 ₁) tragende Brems scheibe (19; 20),
c) je eine aus zwei konzentrischen, gegeneinander abgedich teten Stufen-Hydraulik-Ringen (21, 22; 23, 24) bestehende Zuspannvorrichtung, bei der einer der Stufen-Hydraulik- Ringe (22; 24) zur Betätigung der Bremse eine Axialbewe gung durchführt, während der andere Ring (21; 23) am Achsantriebsgehäuse (1) befestigt ist,
d) die beim Bremsen auf die Bremsgehäuse (17; 18) ausgeübten Axialkräfte werden über die Abtriebsräder (4; 6) des Diffe rentialgetriebes durch Axial-Drucklager (9, 10) auf die pa rallelen Innenflächen der aus Tellerkegelrad (2) und Aus gleichkorb (3) bestehenden Gehäuseeinheit übertragen.

2. Mit Vollbelagscheibenbremsen ausgerüsteter Achsantrieb, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsscheiben (19; 20) der Vollbelagscheibenbremsen des Achsantriebs zwei- oder mehrteilig segmentförmig ausgebildet und von zwei oder mehreren an den äußeren Stufenringen (21; 23) der Zu spanneinrichtungen lösbar befestigten Bremsträgerarmen (27) in Umfangsrichtung gehalten sind.