-
-
Rollpumpe für medizinische Zwecke
-
Die Erfindung betrifft eine Rollpumpe für medizinische Zwecke, insbesondere
eine Enteralpumpe für künstliche Ernährung, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Eine solche Rollpumpe ist aus der DE-OS 25 00 463 bekannt.
-
Bei dieser bekannten Rollpumpe wird angestrebt, die Abstützwand möglichst
unnachgiebig auszubilden, damit beim Quetschen des Förderschlauches durch die Rollkörper
keine unkontrollierten Ausweichbewegungen der Abstützwand erfolgen können. Die Abstützwand
reicht dabei über einen Umfangswinkel von etwa 1800 am Umfang der mit vier gleichmäßig
im Abstand voneinander angeordneten Rollkörpern bestückten Tragscheibe und ist an
einem Stützteil vorgesehen, welches die beiden seitlichen Enden der Abstützwand
noch überragt und an seinen dortigen seitlichen Enden mit einem Schließteil abgeschlossen
ist. Ein solches Schließteil ist erforderlich, da das Stützteil zusammen mit dem
Schließteil die zylindrische Gehäuseaußenfläche der Rollpumpe bilden soll. Zwar
ist eine elastische Verfo#barkeit des Stützteiles in der
Weise vorgesehen,
daß es mit seinen Enden elastisch auseinandergebogen werden kann, um das Schließteil
und anschließend auch das Stützteil abnehmen zu können, wenn etwa der Förderschlauch
ausgewechselt werden soll. Jedoch ist diese elastische Nachgiebigkeit auf eine biegeelastische
Ausbildung des über mehr als 1800 gebogenen Stützteiles beschränkt, und ist das
Stützteil so steif, daß die Abstützwand im Betrieb der Rollpumpe als unnachgiebig
starr wirkt.
-
Hierdurch ergeben sich verschiedene Nachteile. So wird etwa bei einer
Auswechselung des Schlauches das Schließteil ebenso wie das Stützteil völlig von
der Pumpe abgenommen und zur Seite gelegt, wo es im Einzelfall anfällig für Beschädigungen
oder Verschmutzungen sein kann und gegebenenfalls auch ganz abhandenkommen kann.
Weiterhin erfordert die im Betrieb starre Abstützwand eine Fertigung mit aufwendig
hoher Genauigkeit, da die unnachgiebig an der Tragscheibe gelagerten Rollkörper
den Förderschlauch in dessen Quetschbereich einerseits so stark quetschen müssen,
daß ein vollständiger Abschluß seines Flüssigkeitsdurchlasses erzielt und eine Leckströmung
verhindert wird, während andererseits eine zu starke Quetschung des Schlauches vermieden
werden muß, die zu unmittelbaren Beschädigungen des Förderschlauches oder zumindest
zu einer Herabsetzung seiner Standzeit führen könnte, die wenigstens 4 bis 5000
Betriebsstunden betragen sollte. Durch die große Umfangserstreckung der Abstützwand
und die noch größere Umfangserstreckung des Stützteiles, die erforderlich ist, um
an den Enden des Stützteiles das Schließteil lagern zu können, ergibt sich der Nachteil,
daß stets wenigstens zwei, in den Übergangsbereichen auch drei Rollkörper den Förderschlauch
beaufschlagen, was bei einer gegebenen Betriebszeit nicht nur zu einer erhöhten
Quetschbelastung des Schlauches und damit zu einer Verminderung seiner Standzeit
führt, sondern darüber hinaus auch nicht optimale Förderverhältnisse ergibt, da
die
geförderte Flüssigkeitsmenge im Förderschlauch zwischen aufeinanderfolgenden
Quetschstellen relativ gering ist. Hierdurch ergibt sich bei gegebener Fördermenge
wiederum das Erfordernis einer erhöhten Drehzahl der Tragscheibe mit den Rollkörpern
und damit zu einer weiter erhöhten Quetschbelastung des Förderschlauches mit entsprechend
verminderter Standzeit.
-
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rollpumpe
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 umrissenen Gattung zu schaffen, mit der unabhängig
von Fertigungstoleranzen eine schonende, dabei aber dennoch Leckströmungen durch
den Quetschbereich sicher ausschließende Quetschbelastung des Förderschlauches gewährleistet
werden kann.
-
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
-
Dadurch, daß das Stützteil in Abstützrichtung beweglich geführt ist,
ist es in seinem Abstand von den Rollkörpern variabel gehalten und kann daher je
nach den auftretenden Fertigungstoleranzen die gerade passende Relativstellung zu
den Rollkörpern einnehmen. Durch die Federbelastung des Stützteiles in Richtung
auf die Drehachse der Tragscheibe und damit die quetschenden Rollkörper erfolgt
dennoch ein sanfter Andruck der Abstützwand an die Rollkörper. Durch Wahl der Federvorspannung
des Stützteiles läßt sich so in jeder sich selbsttätig einstellenden Lage des Stützteiles
bzw.
-
der Abstützwand ein genau definierter Anpreßdruck einstellen, der
einerseits in Anbetracht der Steifheit des Materials des Förderschlauches sowie
des gewünschten Förderdruckes einen vollständigen Abschluß des Schlauchinnenraums
im Quetschbereich gewährleistet, andererseits aber gegenüber dem hierzu erforderlichen
Quetschdruck erhöhte Quetschdrücke mit Sicherheit ausschließt.
-
Es ist somit sichergestellt, daß stets der erforder-
liche
Quetschdruck, und nur dieser unter allen Bedingungen stets erreicht wird.
-
Sofern die Abstützwand über einen großen Umfangswinkel von beispielsweise
1800 entlang des Umfangs der Tragscheibe geführt werden soll, kann eine Mehrzahl
von Stützteilen eingesetzt werden, die jeweils in ihrer mittleren Abstützrichtung
beweglich sind. In der Regel reicht jedoch ein einziges Stützteil mit einer Abstützwand,
deren Umfangswinkel am Umfang der Tragscheibe etwas größer ist als der Teilungswinkel
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Rollkörpern, was bei vier gleichmäßig am Umfang
der Tragscheibe verteilt angeordneten Rollkörpern einem Umfangswinkel der Abstützwand
von beispielsweise etwa 1000 entspricht. Hierdurch ist sichergestellt, daß der Förderschlauch
an wenigstens einer Stelle immer gequetscht ist, so daß eine Rückströmung der zu
pumpenden Flüssigkeit ausgeschlossen ist, jedoch andererseits nur im Übergabebereich
zwischen zwei Rollkörpern kurzzeitig zwei Quetschstellen auftreten. Dies ergibt
bei gegebenem Außendurchmesser und gegebener Umlaufgeschwindigkeit der Tragscheibe
darüber hinaus eine maximale Fördermenge. Weiterhin ist dann nur erforderlich, ein
einziges Stützteil vorzusehen, da bei dessen Bewegung vom Umfang der Tragscheibe
weg auch die seitlichen Bereiche der Abstützwand noch in einen gegenüber dem Mittelbereich
kaum verminderten Abstand von den Rollkörpern gelangen.
-
Weiterhin ist durch Abziehen eines einzigen Stützteiles aus seiner
Betriebsstellung in eine zurückgezogene Montagestellung auch der Arbeitsabschnitt
des Förderschlauches sofort zugänglich, so daß dieser aus dem Bereich der Rollkörper
entnommen, inspiziert und/oder ausgewechselt werden kann, wenn der Bewegungsweg
des Stützteiles ausreichend groß ist, um die Quetschung des Förderschlauches im
momentanen Quetschbereich praktisch vollständig aufzuheben.
-
Besonders vorteilhaft ist das Stützteil in der abgezogenen Montagestellung
verrastbar, so daß es mit einem Handgriff abgezogen werden kann und dann in der
abgezogenen Montagestellung stehenbleibt, damit beide Hände zur Manipulation des
Förderschlauches frei sind.
-
Besonders vorteilhaft kann die Verrastung mittels eines Freigabeelementes
in ihre Freigabestellung überführbar gehalten sein, welches in der Betriebsstellung
der Rollpumpe etwa durch eine benachbarte Gehäusewand zwangläufig in seine Freigabestellung
überführt wird. Dadurch ist gewährleistet, daß in der Betriebsstellung der Rollpumpe,
etwa bei geschlossenem Gehäuse, stets die Abstützwand mit dem erforderlichen Druck
auf die Rollkörper federbelastet ist und so eine störungsfreie Förderung stattfindet,
während eine unbeabsichtigte Inbetriebnahme der Rollpumpe bei in der Montagestellung
verrastetem Stützteil ausgeschlossen wird.
-
Besondere zusätzliche Vorteile ergeben sich bei einer gegenseitigen
Anordnung der Tragscheibe und des antreibenden Elektromotors gemäß der deutschen
Patentanmeldung Rollpwnpe für medizinische Zwecke" derselben Anmelderin vom gleichen
Tage, auf die wegen weiterer Einzelheiten insoweit ausdrücklich Bezug genommen wird.
-
Die weiteren Unteransprüche haben entsprechende vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung zum Inhalt.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.
-
Es zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Rollpumpe,
deren Gehäuse nur strichpunktiert angedeutet ist, und Fig. 2 einen Schnitt gemäß
Linie II-II in Fig. 1.
-
Wie die Zeichnung, in der die Rollpumpe etwas vergrößert dargestellt
ist, veranschaulicht, weist die Rollpumpe als funktionell wesentliche Teile einen
Förderschlauch 1, ein Stützteil 2 mit einer Abstützwand 3 und eine um eine Achse
4 drehend antreibbare Tragscheibe 5 auf, an deren Umfang im Beispielsfalle vier
gleichmäßig verteilt angeordnete Rollkörper 6 angeordnet sind. Bei Drehung der Tragscheibe
5 gemäß Pfeil 7 treten die Rollkörper 6 nacheinander mit dem an der Abstützwand
3 anliegenden kreisbogenförmigen, mit 8 bezeichneten Arbeitsabschnitt des Förderschlauches
1 derart in Wechselwirkung, daß der Förderschlauch 1 von jedem Rollkörper 6 in einem
mit dem Rollkörper 6 mit laufenden Quetschbereich 9 gegen die Abstützwand 3 gedrückt
wird, so daß vor dem Quetschbereich 9 liegende Flüssigkeit in einer peristaltischen
Bewegung durch den Förderschlauch 1 getrieben wird. Der im Beispielsfalle linke
Abschnitt 10 des Förderschlauches 1 ist dabei an einen Vorrat für Flüssigkeit, beispielsweise
flüssige Nahrung, angeschlossen, während der in der Zeichnung rechte Endabschnitt
11 gewissermaßen den Druckstutzen der Rollpumpe bildet. Die Endabschnitte 10 und
11 sind in nicht näher dargestellter, geeigneter Weise an dem strichpunktiert angedeuteten
Gehäuse 12 der Rollpumpe mittels Manschetten oder dergleichen befestigt, so daß
der Förderschlauch 1 sauber zu beiden
Seiten seines Arbeitsabschnittes
8 gehalten und im Inneren der Rollpumpe lagegesichert ist. Die Endabschnitte 10
und 11 sind dabei über an die Gehäuseaußenseite geführte, nicht näher dargestellte
Stutzen an Verbindungsleitungen zum Vorratsbehälter einerseits und zum Körper des
Patienten andererseits anschließbar.
-
Die an der radialen Außenseite der Rollkörper 6 liegende Abstützwand
3 besitzt in ihrem wirksamen Bereich eine Kreisbogenform, die im Beispielsfalle
über einen Winkel von etwa 1000 reichen möge, also geringfügig 0 größer ist als
der Teilungsabstand von 90 zwischen benachbarten Rollkörpern 6. Hierdurch wird erreicht,
daß der Förderschlauch 1 zu Beginn des Arbeitsabschnittes 8 gequetscht wird, kurz
bevor der voranlaufende Rollkörper 6 am Ende des Arbeitsabschnittes 8 aus dem Bereich
der Abstützwand 3 gelangt und so die Quetschung des Schlauches aufgehoben ist. Hierdurch
ist ein Rückströmen der Förderflüssigkeit ausgeschlossen, andererseits aber auch
während des normalen Betriebes praktisch immer nur ein einziger der Rollkörper 6
in seiner Förderstellung am Arbeitsabschnitt 8, so daß unerwünschte Wechselwirkungen
zwischen gleichzeitig fördernden Rollkörpern vermieden sind.
-
Der Antrieb der Tragscheibe 5 für die Rollkörper 6, die ebenso wie
die Rollkörper 6 aus Kunststoff bestehen kann. erfolgt von einem Elektromotor 13
aus, der von nicht näher dargestellten Batterien oder dergleichen antreibbar ist,
die in dem mit 14 bezeichneten Raum zu beiden Seiten des Elektromotors 13 angeordnet
und mit diesem über eine nicht näher dargestellte Steuerschaltung zur Geschwindigkeitseinstellung
des Elektromotors 13 verbindbar sind, wie dies an sich bekannt ist. Der Elektromotor
13, die Tragscheibe 5 und das Stützteil 2 sind sämtlich an einer langgestreckt U-förmigen
Konsole 15 zweckmäßig aus Metall gelagert. Wie insbesondere in Fig. 2 veranschaulicht
ist, trägt hierzu der Mittelsteg
16 der Konsole 15 eine beispielsweise
angeschraub te oder angepunktete Stützbuchse 17 mit einer Gleitlagerbuchse 18, in
der ein Drehzapfen 19 geführt ist, an dem die Tragscheibe 5 befestigt ist. Die Tragscheibe
5 weist eine ausreichende axiale Breite auf, um eine ausreichend momentensichere
Abstützung gegenüber dem Drehzapfen 19 zu erzielen. Im Beispielsfalle besteht die
Tragscheibe 5 hierzu aus zwei Wandscheiben 5a und 5b, die über konzentrische Distanzringe
5c und 5d, sämtlich aus Kunststoff, gegeneinander abgestützt sind und in ihrem äußeren
Umfangsbereich an Wellenzapfen 6a die drehbaren Rollkörper 6 beispielsweise aus
relativ hart eingestelltem Gummi tragen.
-
Der in der Zeichnung obere Schenkel 20 der Konsole 15 trägt an seiner
Außenseite den Elektromotor 13 sowie zu dessen Seiten die nicht näher dargestellten
Batterien und wird von der mit 13a bezeichneten Antriebswelle des Elektromotors
13 oder einer Verlängerung hiervon durchsetzt, auf die an der Innenseite des Schenkels
20 ein Ritzel 21 aufgekeilt ist. Das Ritzel 21 kämmt mit einem Zahnkranz 22, der
in einer Radialebene zur Drehachse 4 der Tragscheibe 5 an der äußeren Seite der
inneren Wandscheibe 5b in deren äußerem Umfangsbereich angeordnet ist. Durch eine
einfache Geradverzahnung ergibt sich hierdurch eine sichere Kraftübertragung bei
hohem Untersetzungsverhältnis zwischen dem Ritzel 21 und dem Zahnkranz 22 von beispielsweise
1:600, so daß der Elektromotor 13 auch ohne aufwendige Getriebezwischenschaltung
mit der hierfür erwünschten hohen Drehzahl umlaufen kann, die in die erheblich geringere
Drehzahl der Tragscheibe 5 untersetzt wird. Durch entsprechende Führung der Antriebswelle
13a des Elektromotors 13, beispielsweise in einer nicht näher dargestellten Führungsbuchse
oder dergleichen, im Schenkel 20 kann das Ritzel 21 auch ohne zusätzliche Lagerung
an der dem Elektromotor 13 gegenüberliegenden Seite problemlos ausreichend momentensicher
geführt werden, um die er-
forderlichen Antriebskräfte auf dle
Tragscheibe 5 zu übertragen. Die Achse der Antriebswelle 13a und damit die Längserstreckung
eines handelsüblichen Elektromotors liegt dabei ebenso wie die Hauptabmessung der
zu beiden Seiten des Elektromotors 13 in den Räumen 14 angeordneten Batterien senkrecht
zur Drehachse 4 der Tragscheibe be 5, also parallel zu deren Hauptabmessung. Dadurch
ergibt sich eine Anordnung sämtlicher großbauender Teile in Parallelrichtung zueinander
und ergibt sich selbst bei extrem großem Durchmesser der Tragscheibe 5, wie dies
für einen ruhigen Lauf mit geringer Drehzahl erwünscht ist, eine minimale Dicke
der Rollpumpe, wie dies in der Zeichnung veranschaulicht ist. Die seitlichen Abmessungen
der Rollpumpe werden im wesentlichen entsprechend dem Durchmesser der Tragscheibe
5 zuzüglich der Dicke des Förderschlauches 1 gewählt, so daß sich auch eine in Anbetracht
der gewünschten Größe der Tragscheibe 5 minimale Breite ergibt. Insgesamt ermöglicht
diese Bauweise, wie die Zeichnung veranschaulicht, die Unterbringung der Rollpumpe
in einem flachen Rechteckgehäuse 12, welches sich vorzüglich für eine ständige Mitnahme
durch den Patienten eignet und beispielsweise an dessen Gürtel oder dergleichen
befestigt werden kann und hierbei nur wenig aufträgt.
-
Das Stützteil 2, welches an seiner Innenseite die kreisbogenförmige
Abstützwand 3 trägt, ist in der durch Doppelpfeil 23 gekennzeichneten Abstützrichtung
beweglich an Führungsstiften 24 gehalten, die an dem in der Zeichnung unteren Schenkel
25 der Konsole 15 gelagert sind.
-
Dadurch ist eine Bewegung des Stützteiles 2 gemäß Doppelpfeil 23,
also im wesentlichen senkrecht zur Drehachse 4 der Tragscheibe 5, möglich. Zur Erzielung
der Quetschung des Förderschlauches 1 im Quetschbereich 9 an den jeweils in Eingriff
stehenden Rollkörpern 6 ist das Stützteil 2 durch Federn 26 in Richtung auf die
Drehachse 4 der Tragscheibe 5 mit einem solchen Druck belastet, daß sich die gewünschte,
den Durchfluß unterbindende
Quetschung des Förderschlauches 1 im
Arbeitsabschnitt 8 an den Rollkörpern 6 in Ansehung der Steifheit des Materials
des Förderschlauches 1 und des Förderdruckes ergibt. Zweckmäßig wird der Förderschlauch
1 aus Silikon mit einem Innendurchmesser von 3 bis 4 mm und einer Wandstärke von
1 bis 1,1 mm verwendet, mit dem bei einer Kraft der Federn 26 auf das Stützteil
2 zwischen etwa 2 N und 4 N ein Förderdruck von 0,5 bar oder etwas mehr erreichbar
ist. Dies ergibt bei einer Drehzahl der Tragscheibe 5 zwischen 25 und 240 Umdrehungen
pro Stunde eine maximale Fördermenge von 250 ml/h, die für alle Anwendungsfälle
insbesondere der enteralen Ernährung ausreicht und bei Bedarf bis auf etwa 1/10
dieser Fördermenge reduziert werden kann. Unter Berücksichtigung des Untersetzungsverhältnisses
von 1:600 zwischen dem Ritzel 21 und dem Zahnkranz 22 ergeben sich in diesem regelbaren
Bereich Motordrehzahlen zwischen 180 und 2500 Umdrehungen pro Minute, so daß für
den Elektromotor 13 ein beliebiger Serien-Gleichstrommotor verwendet werden kann.
Die Geräuschentwicklung liegt dabei in Anbetracht der geringen Umlaufgeschwindigkeit
der Tragscheibe 5 mit einem Durchmesser von über 50, im Beispielsfalle etwa 70 mm
oder noch mehr, sehr niedrig, etwa bei 20 dB oder noch weniger. Dies bedeutet, daß
praktisch nur das leise Summen des Elektromotors 13, zudem durch das Gehäuse 12
abgeschirmt, hörbar ist.
-
Das Gehäuse 12 ist zweiteilig, mit einem oberen Gehäuseteil 12a und
einem unteren Gehäuseteil 12b, ausgebildet, die an Griffmulden 12c erfaßt und auseinandergezogen
werden können. Bei Abnahme des in der Zeichnung unteren Gehäuseteils 12b wird der
Arbeitsabschnitt 8 des Förderschlauches 1 freigelegt und von außen her zugänglich.
Wenn das Stützteil 2 gegen die Kraft der Federn 26 in Richtung auf den unteren Schenkel
25 der Konsole 15 gezogen wird, so wird die Quetschung im Quetschbereich 9 des in
Eingriff stehenden Rollkörpers 6 aufgehoben, so daß der Förderschlauch 1 weitgehend
lose an
der Innenseite der Abstützwand 3 zu liegen kommt. Hierzu
ist der gegen die Kraft der Federn 26 mögliche Bewegungsweg des Stützteiles 2 gemäß
Doppelpfeil 23 so groß gehalten, daß eine vollständige Druckentlastung des Förderschlauches
1 an der Quetschstelle 9 erfolgen kann, so daß dieser Bewegungsweg etwas größer
ist als der Innendurchmesser des Förderschlauches 1.
-
Um eine problemlose Manipulation des Schlauches etwa zur Auswechselung
oder dergleichen bei weggezogenem Stützteil 2 zu ermöglichen, ist das Stützteil
2 in seiner abgezogenen Montagestellung verrastbar. Hierzu ist im Beispielsfalle
am Schenkel 25 eine Federzunge 27 befestigt, die eine Rastnase 28 oder dergleichen
besitzt und in eine Stellung vorgespannt ist, in der die Rastnase 28 hinter einer
Rastfläche 29 des Stützteiles 2 einrastet, um dieses in der abgezogenen Montagestellung
zu verriegeln. Wird die Federzunge27 entgegen ihrer Vorspannung in die Entrastungsstellung
bewegt, so gibt die Rastnase 28 wieder die Rastfläche 29 frei und kann das Stützteil
2 unter Einwirkung der Federn 26 in Richtung auf die Drehachse 4 der Tragscheibe
5 in die Betriebsstellung zurückschnappen. Zur Durchführung dieser Entrastung ist
ein Freigabeelement 30 in Form eines den Stützteil 2 durchsetzenden Stiftes vorgesehen,
der von der Vorderseite des Stützteiles 2 aus eingedrückt werden kann und dabei
mit seinem gegenüberliegenden Ende die Federzunge27 zur Entrastung auslenkt. Um
zu verhindern, daß die Rollpumpe in Betrieb genommen wird, während das Stützteil
2 in der abgezogenen Montagestellung steht, so daß also keine Förderwirkung erfolgt,
ist das mit 30a bezeichnete Vorderende des Freigabeelementes 30 derart angeordnet,
daß es bei geschlossenem Gehäuse durch die benachbarte Gehäusewand 12d des im Beispielsfalle
unteren Gehäuseabschnittes 12 b beaufschlag und eingedrückt wird, so daß die Federzunge
27 in ihre Freigabestellung gedrückt ist. Um ein Verhaken des Randes der Gehäusewand
12d beim Schließen des Gehäu-
ses zu vermeiden, kann das Vorderende
30a des Freigabeelementes 30 mit einer Auflaufschräge 30b oder dergleichen versehen
sein.
-
Wenn somit der Gehäuseteil 12b abgezogen wird, so wird der Förderschlauch
1 im Bereich seines Arbeitsabschnittes 8 zugänglich. In dieser Stellung kann das
Stützteil 2 in die Montagestellung abgezogen und über die Rastfläche 29 an der Rastnase
28 selbsttätig verrastet werden. Dabei schiebt die Federzunge 27 das Freigabeelement
30 gemäß Fig. 2 nach links, so daß dessen Vorderende 30a ausreichend weit vorsteht.
Wird sodann der untere Gehäuseteil 12b wieder angesetzt, so drückt die Gehäusewand
12d über die Auflaufschräge 30b das Freigabeelement 30 wieder zurück, so daß die
Federzunge 27 unter gleichzeitiger Freigabe der Rastfläche 29 durch die Rastnase
28 ausgebogen und in dieser Stellung gehalten wird. In dieser Betriebsstellung liegt
das Stützteil 2 und damit die Abstützwand 3 unter dem wählbaren Druck der Federn
26 am Arbeitsabschnitt 8 des Förderschlauches 1 an und drückt diesen somit mit definierter
Kraft im Quetschbereich 9, unabhängig von Fertigungstoleranzen oder dergleichen.
Hierdurch wird auf einfache Weise erreicht, daß einerseits zu starke Quetschung
gen des Förderschlauches 1 im Quetschbereich 9 sicher vermieden sind, andererseits
aber in jedem Falle der gewünschte Druck zur Verfügung steht, um den Durchfluß durch
den Förderschlauch 1 im Quetschbereich 9 abzuschließen.
-
Insgesamt ergibt sich durch die Erfindung somit eine Rollpumpe, die
geräuscharm arbeitet und geringes Gewicht sowie geringes Volumen besitzt, so daß
sie vom beispielsweise enteral ernährten Patienten, ohne diesen wesentlich zu hindern
oder zu stören, stets mitgetragen werden kann. Eine Bauform der Rollpumpe mit den
weiter oben angegebenen Förderleistungen usw. besitzt Außen-
abmessungen
des Gehäuses 12 von 146 mm x 65 mm x 35 mm und erfüllt dabei alle Anforderungen
hinsichtlich einer drehzahlabhängig genau dosierten Zuführung an Nährlösung.