DE3113397C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem System nach der Gattung
des Hauptanspruchs. Bei der magnetischen Aufzeichnung
digital codierter elektrischer Signale können häufig
keine niederfrequenten Anteile oder Gleichspannungs
komponenten der digitalen Signale aufgezeichnet bzw.
wiedergegeben werden. Es sind daher Codes erforderlich,
welche Digitalsignale ergeben, die keinen Gleichstrom
anteil enthalten. Derartige Codes können ebenfalls er
forderlich sein zur Übertragung von Digitalsignalen
über einen Übertragungskanal, welcher eine Hochpaß
charakteristik aufweist, also über eine untere
Frequenzgrenze verfügt.
Ein einfaches Mittel zum Erhalt der Gleichstromfreiheit
besteht darin, vorgegebenen Signalabschnitten - beispiels
weise jedem Datenwort - eine Anzahl von Bits mit einem
derartigen Pegel hinzuzufügen, daß sich für den gesamten
Signalabschnitt die Anzahl der L- und H-Pegel aufheben.
Diese triviale Möglichkeit scheidet jedoch in der Praxis
aus, da in den meisten Fällen die Kanalkapazität begrenzt
ist und somit möglichst wenig Redundanz übertragen wer
den sollte.
Aus der DE 28 28 219 A1 ist ein Verfahren zur Übertra
gung digital codierter Signale bekannt, bei welchem eine
gegebene Datenfolge in Sequenzen mit und ohne Gleich
stromanteil unterteilt wird und die Sequenzen mit Gleich
stromanteil durch Sequenzen ohne Gleichstromanteil er
setzt werden. Hierbei ist es jedoch ebenfalls erforder
lich, für das Ersatzsignal zusätzliche Kanalkapazität
zur Verfügung zu stellen.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren (Goldberg u. a.:
"Optical Television Link Employing a Digitally Modulated
Laser", Journal of the SMPTE, Vol. 88, Juni 1979, S.
414 ff.) wird das Digitalsignal von Abtastwert zu Abtast
wert invertiert. Dieses Verfahren liefert jedoch nur für
bestimmte Inhalte des zu übertragenden Signals befrie
digende Ergebnisse.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Pulscode
modulationssystem vorzuschlagen, bei welchem weitgehend
unabhängig vom Signalinhalt ein gleichstromfreies Digi
talsignal erzeugt wird, ohne daß zusätzliche Redundanz
hinzugefügt zu werden braucht.
Das erfindungsgemäße System mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß die
digitalen Signale weitgehend unabhängig vom Signalin
halt gleichstromfrei sind und daß keine zusätzliche
Redundanz hinzuzufügen ist.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
des im Hauptanspruch angegebenen Systems möglich. Das
erfindungsgemäße System kann besonders vorteilhaft zur
Aufzeichnung oder Übertragung von Videosignalen aber
auch anderen Analogsignalen - wie beispielsweise Audio
signalen - verwendet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich
nung anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nach
folgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Einrichtung zur
Codierung und zur Decodierung nach dem erfin
dungsgemäßen System,
Fig. 2 tabellarisch ein Beispiel für einen im erfin
dungsgemäßen System anwendbaren Code,
Fig. 3 ein Signalspektrum des bandbegrenzten zu über
tragenden Analogsignals,
Fig. 4 ein durch Digital-Analog-Rückwandlung entste
hendes äquivalentes Pulsamplitudenmodulations-
Signalspektrum bei Anwendung eines Binärcodes,
Fig. 5 ein durch Digital-Analog-Rückwandlung entste
hendes äquivalentes Pulsamplitudenmodulations-
Signalspektrum nach Invertierung des Digital
signals von Abtastwert zu Abtastwert und
Fig. 6 ein Spektrum des mit dem erfindungsgemäßen
System gewonnenen seriellen Datensignals.
Fig. 1 stellt ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
dar. Bei 1 wird das aufzuzeichnende Videosignal zuge
führt. Es gelangt einerseits über einen Tiefpaß 2 zu
einem Analog-Digital-Wandler 4 und andererseits zu einem
Takt- und Synchrongenerator. In diesem wird vom Video
signal das Synchronisiersignal abgetrennt, aus welchem
der Abtasttakt für den Analog-Digital-Wandler 4 und
weitere später zu erläuternde Taktsignale abgeleitet
werden. Das digitale Ausgangssignal eines Analog-Digital-
Wandlers besteht üblicherweise aus einem mehrstelligen
Binärwort, welches beispielsweise beim niedrigsten Video
pegel mit 0000 anfängt und beim höchsten Videopegel den
Wert LLLL aufweist. Zur Erzielung einer genügend hohen
Auflösung der Pegelstufen des Videosignals wird meistens
ein 8-stelliges Digitalwort übertragen. Um jeden zwei
ten Abtastwert zu invertieren, wird vom Takt- und Synchron
generator 3 ein Signal mit halber Abtastfrequenz einem
Umschalter 7 zugeführt. Der Umschalter 7 leitet jeweils
während einer Abtastperiode das über den Inverter 5
geleitete Digitalsignal und das über einen Buffer ge
leitete Digitalsignal an einen Codewandler 8 weiter.
In diesem Codewandler 8 wird aus dem binär-codierten
Ausgangssignal des Analog-Digital-Wandlers 4 ein Digi
talsignal mit einem Code erzeugt, bei welchem innerhalb
eines Wortes die Anzahl der Bits mit einem der logischen
Pegel eine etwa lineare Abhängigkeit vom jeweiligen Wert
des Analogsignals aufweist und bei welchem von Pegel
stufe zu Pegelstufe des Analogsignals sich nur ein oder
zwei Bits jeweils eines Wortes ändern.
In einer realisierten Ausführungsform der Schaltungsan
ordnung nach Fig. 1 wurde selbstverständlich der Umschal
ter 7 mit den in der Digitaltechnik üblichen Verknüpfungs
schaltungen realisiert. Der Codewandler kann aus einem
programmierbaren Auslesespeicher (PROM) bestehen. Ein
Beispiel eines 8-Bit-Codes mit linear ansteigendem Mit
telwert wird anhand einer im Hexadezimal-Code geschrie
benen Code-Tabelle in Fig. 2a dargestellt. Fig. 2b zeigt
einen Ausschnitt aus der Tabelle nach Fig. 2a, aus wel
chem ersichtlich ist, daß innerhalb eines Pegelbereiches
mit konstanter Anzahl von 1-Bits von Pegelstufe zu Pegel
stufe des Analogsignals sich lediglich 2 Bits ändern.
In der Schaltung 9 wird dem Digitalsignal ein digitales
Synchronsignal zugefügt, welches im Takt- und Synchron
generator 3 aus dem Synchronsignal des Videosignals ab
geleitet wurde. Der Parallelseriewandler 10 wandelt
dann schließlich das Digitalsignal in ein serielles
Digitalsignal um, welches der schematisch dargestell
ten Aufzeichnungseinrichtung oder einem Übertragungs
kanal mit Hochpaßcharakteristik 12 zugeführt wird.
Die Fig. 3 bis 6 stellen die Spektren der in der An
ordnung nach Fig. 1 auftretenden Signale dar. Es zeigt
Fig. 3 das Spektrum des bei 1 zugeführten Videosignals,
welches auf einen Wert unterhalb der halben Abtastfre
quenz f a /2 begrenzt ist. Gestrichelt dargestellt ist
als Alternative ein Videospektrum mit niedrigerer oberer
Grenzfrequenz.
Fig. 4 zeigt das Spektrum des abgetasteten analogen
Videosignals und Fig. 5 zeigt das Spektrum eines Signals,
welches durch D/A-Rückwandlung des am Ausgang des Schal
ters 7 (Fig. 1) anstehenden digitalen Signals entstehen
würde. Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß dieses Signal
keinen Gleichstromanteil aufweist und daß die untere
Grenzfrequenz entsprechend dem Abstand der oberen Grenz
frequenz des analogen Videosignals zur halben Abtast
frequenz von null verschieden ist.
Da durch die erfindungsgemäße Codierung der Mittelwert
pro digitalem Datenwort eine etwa lineare Funktion des
Analog-Pegels ist, weist nach der Umcodierung das serielle
Digitalsignal selbst ein im niederfrequenten Bereich
ähnliches Spektrum wie das in Fig. 5 dargestellte Si
gnal auf.
Fig. 6 zeigt das Spektrum des seriellen Digitalsignals
am Schaltungspunkt 11 (durchgezogene Linie). Das Signal
weist keinen Gleichspannungsanteil auf.
Strichliert ist die Abweichung des Spektrums für eine
Bandbegrenzung des Videosignals bei einer niedrigeren
Frequenz dargestellt.
Zum Vergleich wurde ferner in Fig. 6 alternativ als
Kreuz-Strich-Linie der Spektralverlauf aufgenommen,
der sich ergibt, wenn zwar das Digitalsignal von Ab
tastwert zu Abtastwert invertiert wird, jedoch keine
Umcodierung im Codewandler 8 erfolgt.
Das wiedergegebene bzw. übertragene serielle Digital
signal wird bei 13 (Fig. 1) einem Serie-Parallel-Wand
ler 14 und einem Takt- und Synchron-Regenerator 15 zu
geführt. Das Ausgangssignal wird zu einem Codewandler
16 geleitet, dessen Funktion entgegengesetzt zur Funktion
des Codewandlers 8 ist, so daß an dessen Ausgang ein wie
eingangs beschriebenes binär-codiertes Signal ansteht.
Dieses wird wiederum mit Hilfe der Schaltungen 17, 18
und 19 von Abtastwert zu Abtastwert invertiert, womit
die entsprechende Invertierung mit Hilfe der Schaltungen
5, 6 und 7 aufgehoben wird. Hierzu wird dem Schalter 19
vom Takt- und Synchron-Regenerator 15 erzeugtes Signal
mit halber Abtastfrequenz f a /2 zugeführt.
Mit Hilfe eines Digital-Analog-Wandlers 20 wird schließ
lich das analoge Videosignal erzeugt, das am Ausgang 21
zur weiteren Verwendung zur Verfügung steht.
Die schematisch als Blöcke dargestellten einzelnen
Schaltungen entsprechen grundsätzlich bekannten Schal
tungen und brauchen im Rahmen der vorliegenden Erfin
dung nicht näher erläutert zu werden.
Claims (9)
1. Pulscodemodulationssystem, bei welchem ein Digital
signal über einen Aufzeichnungs- oder Übertragungskanal
mit Hochpaßcharakteristik geleitet wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bandbreite des dem Digitalsignal
zugrundeliegenden Analogsignals derart begrenzt wird,
daß die höchstens im bandbegrenzten Analogsignal enthal
tenen Frequenzen kleiner sind als die Hälfte der Ab
tastfrequenz, welche zur Analog-Digital-Wandlung verwen
det wird, daß von Abtastung zu Abtastung das Digitalsi
gnal invertiert wird und daß dem Digitalsignal ein Code
zugrundeliegt, bei welchem innerhalb eines Wortes die
Anzahl der Bits mit einem der logischen Pegel eine etwa
lineare Abhängigkeit vom jeweiligen Wert des Analogsi
gnals aufweist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb jeweils eines Pegelbereiches des Analog
signals, innerhalb dessen die Anzahl der Bits mit dem
einen logischen Pegel konstant ist, von Pegelstufe zu
Pegelstufe des Analogsignals sich jeweils zwei Bits
eines n-Bit-Wortes ändern.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Analogsignal vor der Analog-Digital-Wandlung
bandbegrenzt wird.
4. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß nach einem Analog-Digital-Wandler ein digitaler
Tiefpaß angeordnet ist.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Digitalsignal aus 8-Bit-Worten
besteht, welche sich je Pegelstufe des Analogsignals
um ein oder zwei Bit ändern.
6. Codiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Analogsignal einem Tief
paß (2) zugeführt ist, daß der Ausgang des Tiefpasses
(2) mit dem Eingang eines Analog-Digital-Wandlers (4)
verbunden ist, an dessen Ausgang ein Binärwort ansteht,
welches mit Hilfe einer steuerbaren Inverterschaltung
(5, 6, 7) von Abtastung zu Abtastung invertiert wird und
einem Codewandler (8) zugeführt ist, und daß das Aus
gangssignal des Codewandlers (8) zusammen mit einem von
einem Takt- und Synchrongenerator (3) erzeugten Synchron
signal einem Parallel-Serien-Wandler (10) zugeführt ist.
7. Decodiersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das vom Ausgang des Auf
zeichnungs- oder Übertragungskanals entnommene Digital
signal einem Serie-Parallel-Wandler (14) und einem
Takt- und Synchronregenerator (15) zugeführt ist, daß
der Ausgang des Serie-Parallel-Wandlers mit dem Ein
gang eines Codewandlers (16) verbunden ist, dessen
Ausgangssignal über eine von Abtastung zu Abtastung
umschaltbare Inverterschaltung (17, 18, 19) einem Digi
tal-Analog-Wandler zugeführt ist.
8. Codiersystem nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Analogsignal ein Videosignal ist.
9. Decodiersystem nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Analogsignal ein Videosignal ist.
Priority Applications (3)
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