DE310944C

DE310944C -

Info

Publication number: DE310944C
Application number: DE1917310944D
Authority: DE
Priority date: 1917-03-24
Filing date: 1917-03-24
Publication date: 1919-02-14
Also published as: US1422495A; FR519259A; GB148772A; DE310994C; NL6450C

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Flick, der zum luftdichten Abschluß von Löchern in Gummiluftreifen bestimmt ist. Bisher sind solche Flicke, die gewöhnlich auch aus Gummi hergestellt und an der dem Reifen zugekehrten Seite mit ringförmigen Nuten versehen sind, auf dem beschädigten Luftreifen durch Aufkleben oder Aufvulkanisieren befestigt worden. Beide Befestigungsarten sind umständlich, zeitraubend und vor allem wenig zuverlässig, da die so befestigten Flicke, trotzdem sie mehrmals wiederholt mit Gummilösung bestrichen und wieder auf den Luftschlauch angedrückt werden, stets sehr bald sich wieder lösen.

Der Grund hierfür dürfte darin liegen, daß infolge der Elastizität des Gummis es nicht möglich ist, durch Streichen,¹ Drücken oder Belasten den Flick überall zum gleichmäßigen, innigen Anliegen an den Luftschlauch zu

so bringen. Das ist aber notwendig, wenn der Schlauch und der Flick durch die Gummilösung gewissermaßen miteinander verschweißt werden sollen.

Gemäß der Erfindung soll die Befestigung

as der Flicke dadurch erfolgen, daß das Ankleben durch den äußeren Luftdruck unterstützt wird, der den Flick an seiner ganzen Fläche gleichmäßig fest auf dem Gummireifen hält. Zu diesem Zweck erhält der Flick an der Auflegeseite scharfkantige, in sich geschlossene Nuten o. dgl., die — und das ist das Neue — aus dem Gummi des Flicks so herausgeschnitten und so tief und breit gestaltet sind, daß durch kräftiges Andrücken oder Herumstreichen die Luft aus diesen Nuten herausgedrückt werden kann. Da der Gummi des Flicks infolge seiner Elastizität nach Aufhören des Druckes seine ursprüngliche Form wieder anzunehmen sucht, so entstehen innerhalb des Gummiflicks luftverdünnte Räume, und der Flick wird während des Anklebens durch den äußeren Luftdruck mit seiner ganzen-Fläche gleichmäßig fest auf den Gummireifen gedrückt.

Das Klebmittel wirkt hierbei einmal in der Weise, daß es dem Flick einen gewissen Halt gibt, zweitens aber unterstützt es die Erzeugung der luftverdünnten Räume, weil es sowohl nach den Seiten wie auch in den Nuten selbst, wenn es durch den fortschreitenden Druck in der Nut weiterbewegt wird, abdichtend wirkt, so daß das Wiedereintreten von Luft verhindert wird. Außerdem enthalten die bekannten Gummiklebmittel stets leichtflüchtige Stoffe, so daß sie auch durch Verdunstung die Bildung der luftverdünnten Räume unterstützen. Der Flick wird also durch den auf die luftverdünnten Räume wirkenden äußeren Luftdruck gleichmäßig auf den Schlauch gedrückt, so daß überall die Verbindung der beiden Gummiflächen infolge der Wirkung der aufgetragenen Gummilösung erfolgen kann. .

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung in zwei Ausführungsformen.

Fig. ι zeigt einen Flick nach der Erfindung von unten gesehen;

Fig. 2 ist ein Schnitt dazu;

Fig: 3 zeigt in starker Vergrößerung die Anbringung eines solchen Flicks auf einem Gummireifen ;

die Fig. 4 und 5 zeigen die Ausbildung der Erfindung zur Verbindung von Schlauchenden.

(2. Auflage, ausgegeben am 27. August igzoj

Der Gummiflick α der Fig. ι bis 3 kann beliebige runde oder ovale oder sonst irgendeine Form erhalten. Das Wesentliche ist die Anordnung der Nuten oder Rillen b, deren 5, Zahl sich nach der Größe des Flicks richtet, wobei darauf zu achten ist, daß zwischen je zwei Nuten oder Rillen b genügend Gummi stehenbleibt, um wirksame Abdichtungsflächen c zu ergeben. Die Nuten müssen scharfkantig, tief und breit in das Fleisch des Flicks eingeschnitten sein. Zweckmäßig werden in dem sich verjüngenden Rand d des Flicks auch noch schwächere Nuten oder Rillen e vorgesehen, um zu verhindern, daß der Rand'sich abhebt oder abblättert. Bei der Ausführungsform der Fig. 4 und 5 hat der, Flick die Gestalt einer Manschette f erhalten, die an der Außenseite, und zwar an beiden Enden eine Mehrzahl von ringsherumlaufenden Nuten oder

ao Rillen g aufweist.

Bei Benutzung wird der Flick α gemäß Fig. 3 auf den beschädigten Gummireifen h aufgelegt, und zwar so, daß der mittlere volle Teil des Flicks über dem zu dichtenden Loch c des Gummireifens h liegt, nachdem der Flick vorher mit einem der bekannten Klebmittel bestrichen ist. Darauf wird auf den Flick längs den Nuten oder Rillen durch Streichen oder in anderer Weise ein Druck ausgeübt, der die Luft aus den Nuten der Rillen herausdrückt. Die Manschette f der Fig. 4 und 5 wird in der veranschaulichten Weise in die zu verbindenden Schlauchenden k und I hineingeführt, nachdem sie ebenfalls mit dem Klebmittel bestrichen ist. Dann wird mit Hilfe geeigneter Geräte die Luft aus den Nuten oder Rillen gedrückt, und die Manschette verbindet sich in der gleichen Weise, wie oben geschildert, mit dem Schlauch.

Claims

Patent-An spruch:

Kautschukflick für Laufmäntel, Luftreifen u. dgl., der an seiner dem Mantel oder Reifen zugekehrten Seite mit ringförmigen Nuten versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß letztere derart tief und breit gestaltet sind, daß nach Aufbringen des mit dem üblichen Klebmittel bestrichenen Flicks die Luft aus den Nuten herausgedrückt werden kann, so daß der Flick während des Festklebens durch den äußeren Luftdruck auf dem Schlauch gleichmäßig festgehalten wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.