DE3109051C2 - - Google Patents
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- C30—CRYSTAL GROWTH
- C30B—SINGLE-CRYSTAL GROWTH; UNIDIRECTIONAL SOLIDIFICATION OF EUTECTIC MATERIAL OR UNIDIRECTIONAL DEMIXING OF EUTECTOID MATERIAL; REFINING BY ZONE-MELTING OF MATERIAL; PRODUCTION OF A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; SINGLE CRYSTALS OR HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; AFTER-TREATMENT OF SINGLE CRYSTALS OR A HOMOGENEOUS POLYCRYSTALLINE MATERIAL WITH DEFINED STRUCTURE; APPARATUS THEREFOR
- C30B29/00—Single crystals or homogeneous polycrystalline material with defined structure characterised by the material or by their shape
- C30B29/02—Elements
- C30B29/06—Silicon
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- Y10S117/00—Single-crystal, oriented-crystal, and epitaxy growth processes; non-coating apparatus therefor
- Y10S117/906—Special atmosphere other than vacuum or inert
Description
Die Erfindung betrifft allgemein das Ziehen von Kristal
len aus einer Schmelze und näherhin Verfahren zum Ziehen
von langgestreckten oder strangförmigen Kristallkörpern
aus einer Siliciumschmelze.
Zum Ziehen von Kristallkörpern sind heute verschiedene
Verfahren bekannt. Ein Verfahren, das zum Ziehen von Kri
stallkörpern mit unterschiedlichsten Querschnittskonfigu
rationen bei ausgezeichneter Abmessungskontrolle über
große Ziehstranglängen entwickelt wurde, ist das soge
nannte EFG-Verfahren ("Edge-defined film-fed growth"),
"randkantenbegrenztes Ziehen aus einem nachgefüllten
Schmelzefilm"), wie es beispielshalber im einzelnen in
den US-Patentschriften 35 91 348, 36 87 633 und 39 53 174
beschrieben ist. Bei diesem EFG-Verfahren leitet ein Ka
pillar-Formgebungsteil aus einem von der Schmelze
benetzbaren Material die Schmelze aus einer (gewöhnlich
in einem Schmelztiegel enthaltenen) Vorratsschmelze der
Kristall-Ziehgrenzfläche unmittelbar oberhalb der Ober
seite des Formgebungsteils zu, wobei die Form des erhal
tenen Kristallkörpers durch die Form bzw. Konfiguration
des Zieh-Meniskus bestimmt wird, die ihrerseits durch die
Umfangsbegrenzung der Formgebungsteiloberseite kontrol
liert wird. Ein anderes Verfahren zum Ziehen von Kri
stallkörpern mit kontrollierten Querschnittskonfiguratio
nen ist in der US-Patentschrift 40 00 030 (Ciszek) be
schrieben. Bei dem in dieser Patentschrift beschriebenen
Ciszek-Verfahren findet ein in die Schmelze eintauchen
des, über dem Schmelzespiegel überstehendes Teil Verwen
dung, wobei das Kristallwachstum aus einem über dem obe
ren Ende des überstehenden Teils gebildeten Schmelze
meniskus erfolgt.
Die vorstehend beschriebenen Verfahren sind zum Ziehen
von für die Herstellung von lichtelektrischen Solarzellen
bestimmtem Silicium angewandt oder hierfür in Betracht
gezogen worden. Das Ziehen von Silicium zur Verwendung
bei der Herstellung von Solarzellen wird durch den Um
stand kompliziert, daß das Vorliegen kristallographischer
Defekte und bestimmter Verunreinigungen in dem Silicium
den Wirkungsgrad der Solarzellen beeinträchtigt. In nach
dem EFG-Verfahren hergestelltem Silicium ist das Vorlie
gen von Kohlenstoff- und Sauerstoff-Verunreinigungen beob
achtet worden.
Wie bei dem Czochralski-Verfahren oder dem dendritischen
Gewebe-Verfahren zum Ziehen aus der Schmelze für Sili
cium, darf auch für den Kohlenstoff- und den Sauerstoff
pegel in nach dem EFG-Verfahren gezogenen Silicium-Band
material erwartet werden, daß beide Pegelwerte durch die
Art des verwendeten Schmelztiegels und die Zusammen
setzung der mit der Schmelze in Berührung stehenden Umge
bungsgase beeinflußt werden. Jedoch müssen für das EFG-
Verfahren wichtige Unterscheidungen gemacht werden, durch
welche die Parallelität eingeschränkt wird, die man beim
Vergleich der Vorgänge ziehen kann, nach denen Kohlen
stoff und Sauerstoff ihre dem stationären Zustand ent
sprechenden Konzentrationen in dem Kristallkörpererzeug
nis annehmen. Diese Besonderheit rührt einerseits teil
weise von der Trennung und Isolierung der Haupt- oder
Vorratsschmelzenmenge in dem Schmelztiegel von der vor
der Ziehgrenzfläche (welche durch den Meniskus an der
Oberseite des EFG-Formgebungsteils begrenzt wird) anlie
genden Schmelze her, wie sie durch die geometrische Kon
figuration des Formgebungsteils vorgegeben wird, und zum
anderen Teil von der relativ hohen Wachstumsziehgeschwin
digkeit bei dem EFG-Verfahren. Durch die Trennung der
Vorratsschmelze von dem Ziehmeniskus können zwischen
diesen Temperaturunterschiede von nicht weniger als bei
spielsweise 50 bis 100°C unter typischen Ziehbedingungen
aufrechterhalten werden, mit dem Ergebnis, daß der das
Auftreten von Sauerstoff und Silicium in nach dem EFG-
Verfahren gezogenen Kristallen kontrollierende Mechanis
mus nicht genau der gleiche wie in dem Czochralski-Ver
fahren ist. Die Auswirkung von Kohlenstoff- und Sauer
stoff-Verunreinigungen sind noch nicht mit Bestimmtheit
bekannt, jedoch hat man sowohl negative als auch positive
Einflüsse dieser Verunreinigungen auf die Qualität des
bandförmigen Ziehkörpers angenommen.
Es ist bekannt, daß das Vorliegen von ausgefälltem bzw.
niedergeschlagenem Kohlenstoff im Silicium einen höheren
Leckstrom ohne merkliche Änderung der Durchlaßeigenschaf
ten verursacht (vgl. N. Akiyama et al, Lowering of
Breakdown Voltage of Semiconductor Silicon Due to the
Precipitation of Impurity Carbon, Appl. Physics Lett.,
Vol. 22, Nr. 12, S. 630-631, 15. Juni 1973). Es herrscht
Uneinigkeit darüber, ob das Vorhandensein von Sauerstoff
in Halbleiter-Silicium schädlich ist, insbesondere bei
gleichzeitigem Vorliegen von Unreinheits-Kohlenstoff. Man
hat postuliert, daß zur Erzielung einer möglichst großen
Ladungsträgerlebensdauer Sauerstoff eliminiert oder doch
auf einen vernachlässigbaren Pegel reduziert werden soll
te. Andererseits ist in der US-Patentschrift 40 40 895
angegeben, daß bei höheren Sauerstoffpegeln, beispiels
weise 13×10¹⁷ bis 17×10¹⁷ Atomen/cm³, eine Verringe
rung der Leckströme auftritt.
Anderweitige Verunreinigungen, die tendentiell in nach
dem EFG- und dem Ciszek-Verfahren hergestellten Silicium
körpern als gelöste Stoffe auftreten und von denen be
kannt ist, daß sie die elektronischen Eigenschaften von
Silicium nachteilig beeinflussen, sind unter anderem:
Eisen, Titan, Kupfer, Zircon, Molybdän, Aluminium, Mangan
und Kupfer. Auch Siliciumcarbid tritt als Einschluß in
dem Siliciumerzeugnis auf. Ähnlich wie Kohlenstoff und
Sauerstoff können auch diese zusätzlichen Verunreinigun
gen von den Formgebungsteilen, Schmelztiegeln, zugehöri
gen Wärmesteuervorrichtungen wie beispielsweise Heizvor
richtungen, Wärmeabschirmungen und Wärmeisolierungen so
wie von anderen Ofenbauteilen und der allgemeinen Umge
bung in dem Ofen herrühren. Diese zusätzlichen
Verunreinigungen neigen dazu, sich durch das gesamte Si
liciumband hindurch zu verteilen, derart, daß sie die La
dungsträgerlebensdauer allgemein über das ganze Band hin
reduzieren und so den Energieumwandlungs-Wirkungsgrad von
aus dem Silicium hergestellten Solarzellen sowie auch die
Gesamtausbeute an Hochleistungs-Solarzellen herabsetzen
bzw. einschränken. Als Folge hiervon ist man beim Ziehen
von Silicium-Bandmaterial nach dem EFG-Verfahren bevor
zugt in der Weise vorgegangen, daß man (a) die Formge
bungsteile, Schmelztiegel und Ofenbauteile aus Materia
lien mit höchstmöglichem Reinheitsgrad herstellte und
(b) das Ziehverfahren in einer Inertgasumgebung unter
Verwendung eines Gases höchstmöglicher Reinheit durch
führte.
Vergleiche hierzu beispielsweise DE-OS 27 30 162, bei
welcher die Ziehzone mit einem gleichzeitig als Kühlgas
dienenden Inertgasstrom, beispielsweise von Argon oder
Helium beaufschlagt wird.
Die Wahl des Werkstoffs für das Formgebungsteil und den
Schmelztiegel wird durch den Umstand kompliziert, daß ge
schmolzenes Silicium mit den meisten Substanzen, die als
Werkstoffe für das Formgebungsteil oder für den Schmelz
tiegel in Frage kommen, reagiert oder sie auflöst. Da ein
gewisser Grad von Reaktivität zwischen dem geschmolzenen
Silicium und dem Formgebungsteil unvermeidlich ist, ist
es erwünscht, daß das Reaktionsprodukt elektrisch neutral
in dem Siliciumkristall oder, falls in Silicium unlös
lich, strukturell mit dem Silicium verträglich ist, um
keine übermäßige Dichte an kristallographischen Defekt
stellen hervorzurufen, welche zu übermäßiger Polykristal
linität führen würden. Außerdem muß das Formgebungsteil
so ausgebildet und angeordnet und aus einem solchen Mate
rial hergestellt sein, daß eine Kristallisationsfront ge
eigneter Konfiguration zu allen Zeiten aufrechterhalten
werden kann, um das Auftreten von Dislokationsdefekten in
den Kristallen herabzusetzen (in diesem Zusammenhang ist
daran zu erinnern, daß im gewöhnlichen Normalfall ein
nach dem EFG-Verfahren gezogenes Silicium-Band kein idea
ler Einkristall, sondern vielmehr in seiner Natur ziem
lich unvollkommen ist). Zum Ziehen von Silicium sind vor
allem geschmolzener Quarz, Siliciumnitrid, Silicium
carbid und Graphit als mögliche Werkstoffe für das Form
gebungsteil ernsthaft in Betracht gezogen worden. Ge
schmolzener Quarz mußte ausgeschieden werden, da er von
flüssigem Silicium kaum benetzt wird; Siliciumnitrid ist
ungeeignet, da es zu einer zu raschen Reaktion mit ge
schmolzenem Silicium neigt; Siliciumcarbid wird zwar von
Silicium benetzt und besitzt eine angemessene Festigkeit
beim Schmelzpunkt von Silicium, jedoch ist Siliciumcarbid
wegen seiner schlechten Bearbeitbarkeit von Haus aus un
geeignet für den Fall von Kapillarformgebungsteilen zum
Ziehen verhältnismäßig dünner Bänder, beispielsweise von
Bandmaterial mit einer Dicke im Bereich von 0,15 bis
0,05 mm. Darüber hinaus ist Siliciumcarbid in zur
Herstellung von Kapillar-Formgebungsteilen geeigneten
Formen nicht mit angemessener Reinheit verfügbar.
Angesichts der Beschränkungen und Eignungsmängel der vor
stehend erwähnten Werkstoffe für Formgebungsteile beruht
die derzeitige EFG-Technologie auf Formgebungsteilen aus
Graphit, da Graphit eine angemessene Festigkeit beim
Schmelzpunkt von Silicium besitzt, leicht zu bearbeiten
ist, in zur Herstellung von Kapillar-Formgebungsteilen
geeigneten Formen kommerziell in größerer Reinheit als
Siliciumcarbid verfügbar ist und schließlich auch ausrei
chend und in stabiler Weise von Silicium benetzt wird (in
der derzeitigen EFG-Technologie werden vorzugsweise auch
die Schmelztiegel aus Graphit hergestellt). Jedoch wird
die Verwendung von Formgebungsteilen aus Graphit wiederum
eingeschränkt durch die Neigung zur Bildung von Silicium
carbidkristallen an der Formgebungsteiloberseite als Fol
ge der Reaktion von Graphit und Silicium (was häufig so
weit geht, daß das Ziehwachstum des Bandes unterbrochen
oder Änderungen und Schwankungen der Bandform oder Kri
stallisationsdefekte in Form von Korngrenzen, Leerstellen
oder Dislokationen auftreten). Diese Teilchen stören die
Kristallisationsfront und neigen außerdem dazu, von dem
anwachsenden Ziehkristall als Einschlüsse aufgenommen zu
werden. Was derartige Siliciumcarbideinschlüsse anbe
langt, so ist es bekannt, daß nach dem EFG-Verfahren un
ter Verwendung von Graphit-Formgebungsteilen gezogene Si
liciumbänder Siliciumcarbidteilchen in Konzentrationspe
geln enthalten können, welche das Verhalten von Solarzel
len beeinträchtigen; und es ist ferner auch bekannt, daß
eine Verringerung des Auftretens von Siliciumcarbidteil
chen in dem Band im Sinne einer Verbesserung der Ausbeute
an aus derartigen Bändern erhältlichen Solarzellen mit
Wirkungsgraden von 10 bis 12% bewirkt.
Als Inertgas zur Verringerung des Auftretens von Unrein
heiten in dem gezogenen Kristall wird typischerweise
Argon verwendet, wenngleich auch anderweitige Inertgase
verwendet oder vorgeschlagen wurden. Jedenfalls ist übli
cherweise die Verwendung von Inertgasen vorgesehen, die
im wesentlichen frei von anderen Gasen sind, d. h. weni
ger als 5 ppm eines anderen Gases enthalten, mit Ausnahme
von Sauerstoff und Wasser, die jeweils in Mengen von je
bis zu 10 bis 25 ppm vorliegen können. Üblicherweise läßt
man das Inertgas mit einer kontrollierten Geschwindigkeit
bzw. Durchsatzrate durch den Ofen strömen, die so berech
net ist, daß einerseits die Kristallisationsfront nicht
gestört wird, während andererseits jegliche flüchtige Un
reinheiten im Bereich der Ziehzone aus dem Ofen herausge
spült werden, derart, daß die Wahrscheinlichkeit der Auf
nahme dieser Verunreinigungen durch den Kristallziehkör
per verringert wird.
Ungeachtet der sorgfältigen Überwachung und Kontrolle der
Zusammensetzung des Formgebungsteils, des Schmelztiegels
und der anderen Ofenbauteile sowie der Reinheit und
Durchsatzrate des Inertgases im Bereich der Ziehwachs
tums-Grenzfläche wurden weiterhin unvorhersehbare Schwan
kungen in der Qualität der gezogenen Silicium-Bandkörper
beobachtet. Einige dieser Schwankungen scheinen auf das
Auftreten großer Siliciumcarbidteilchen an der Bandober
fläche oder im Band an dessen Oberfläche und/oder auf das
Vorliegen hoher Pegelwerte von Kohlenstoff in dem Band
zurückzugehen. Außerdem bereitet bei der praktischen
Durchführung von Systemen zum Ziehen von bandförmigen
Körpern nach dem EFG-Verfahren die reproduzierbare Kon
trolle des Sauerstoffgehalts in dem Ofen auf niedrigen
Konzentrationswerten Schwierigkeiten. Daher besteht eine
Tendenz zu unvorhersagbaren Schwankungen der Konzentra
tion und der Auswirkung von Sauerstoff in dem Band.
Die Erfindung betrifft somit, ausgehend etwa von der
oben genannten DE-OS 27 30 162, ein Verfahren zum Ziehen
eines Kristallkörpers aus Silicium aus einer Silicium
schmelze, unter Verwendung eines Formgebungsteils in
der Ziehzone, wobei die Flüssig-/Fest-Ziehgrenzfläche
einen Meniskus zwischen dem Formgebungsteil und dem an
wachsenden Ziehkörper aufweist und unter Zufuhr eines
Inertgases in die Ziehzone.
Der Erfindung liegt daher als Aufgabe die Schaffung eines
Verfahrens zum Ziehen von Silicium-Kristallkörpern unter
Verwendung eines benetzbaren Kapillar-Formgebungsteils
oder äquivalenten Teils zugrunde, bei dem die Bildung
großer Siliciumcarbidteilchen an der Flüssig-/Fest-Grenz
fläche wesentlich reduziert, das Auftreten von
Siliciumcarbid in dem gezogenen Kristallkörper verringert
und die elektronische Qualität des Verfahrensprodukts
verbessert sind. Näherhin soll durch die Erfindung ein
Verfahren zum Ziehen von Kristallkörpern aus Silicium und
dergleichen nach dem EFG- oder dem Ciszek-Verfahren ge
schaffen werden, das eine wesentliche Wirkungsgradverbes
serung der Sonnenenergieumwandlung in aus solchen Kri
stallkörpern hergestellten Solarzellen ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren der
oben genannten Art gemäß der Erfindung vorgesehen, daß
man der Ziehzone ein kohlenstoffhaltiges Gas so
zuführt, daß in dieser eine Konzentration des kohlen
stoffhaltigen Gases in dem Inertgas im Bereich zwischen
25 und 5000 ppm aufrechterhalten wird.
Nach dem Grundgedanken der Erfindung ist somit eine be
wußte Modifizierung der Umgebungsatmosphäre in dem Kristall
ziehofen, insbesondere an der oder im Bereich der
Wachstumsziehgrenzfläche vorgesehen. Näherhin
liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, daß sich Si
licium-Bandmaterial mit zur Herstellung von Solarzellen
relativ hohen Wirkungsgrades geeigneten Eigenschaften un
ter Verwendung eines Kapillar-Formgebungsteils aus
Graphit und eines Schmelztiegels aus Graphit besser her
stellen läßt, wenn dafür gesorgt wird, daß die Umgebungs
atmosphäre ein oder mehrere kohlenstoffhaltige(s) Gas(e)
in geeigneten Anteilsmengen enthält, derart, daß die
Ziehbedingungen in solchem Ausmaß beeinflußt werden, daß
signifikante Verbesserungen der Eigenschaften des gezoge
nen Bandmaterials resultieren. Im einzelnen ist vorzugs
weise vorgesehen, daß die Umgebungsatmosphäre ein sowohl
Kohlenstoff als auch Sauerstoff enthaltendes Gas oder
mehrere solche Gase enthält, wie beispielsweise Kohlen
stoffmonoxid (CO) oder Kohlenstoffdioxid (CO₂). Alterna
tiv kann die Atmosphäre auch einen Kohlenwasserstoff wie
beispielsweise Methan (CH₄) enthalten.
Aus der US-Patentschrift 31 73 765 ist es im Rahmen eines
Silicium-Kristallziehverfahrens, bei welchem unmittelbar
aus der Oberfläche der Vorratsschmelze gezogen wird, bekannt,
in der Ziehkammer oberhalb der Schmelze abwechselnd eine
kohlenstoff-freie bzw. kohlenstoffhaltige Gasatmosphäre
zu erzeugen, um in dem Ziehkörper abwechselnd ein mono
kristallines bzw. ein multikristallines Ziehwachstum zu
bewirken. Aus der DE-AS 12 91 322 ist es, ebenfalls im Rah
men eines Ziehverfahrens, bei welchem unmittelbar aus der
Vorratsschmelze gezogen wird, wobei in dem Ziehkörper
aufeinanderfolgend Zonen unterschiedlicher Dotierung,
insbesondere unterschiedlichen Leitungstyps, erzeugt
werden sollen, bekannt, jeweils vor dem Wechsel der Do
tierung durch den Schmelztiegelboden einen oxidierenden
Gasstrom in die Schmelze einzuleiten, wobei als oxidie
rendes Gas Kohlenoxid oder Kohlendioxid verwendet werden
kann. Die Anwendung einer kontinuierlichen Beaufschlagung
der Ziehzone in einem Formgebungsteil-Ziehverfahren mit
einem kohlenstoffhaltigen Gas in vorgegebenen Mengen
zur Verbesserung der SPV-Diffusionslängen in dem Zieh
körper ist hieraus nicht zu entnehmen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt
Fig. 1 in Längsschnittansicht eine Apparatur zum Ziehen
eines Siliciumbandes gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 bis 5 jeweils in Querschnittsansicht die Appa
ratur aus Fig. 1 im Schnitt längs der Linien
2-2, 3-3, 4-4 bzw. 5-5.
Beim Ziehen von Kristallen nach dem oben erwähnten EFG-
Verfahren gehörte zu den üblichen Ziehbedingungen eine
Umgebungsatmosphäre aus Argon hoher Reinheit, das mit
verhältnismäßig hohen Strömungsgeschwindigkeiten oder
Durchsatzraten (entsprechend 15 bis 25 Volumenumsätzen
pro Stunde) durch den Ofen geleitet wird. In Öfen, bei
welchen das EFG-Formgebungsteil Bestandteil einer Kri
stallziehpatrone ist, welche auch einen elektrisch beauf
schlagten Nacherhitzer umfaßt, wie in den US-Patentschrif
ten 41 18 197 und 41 58 038 beschrieben, wird üblicher
weise so vorgegangen, daß man Argon durch zwei oder meh
rere Öffnungen in der Patrone hindurchleitet, welche in
oder nahe der Ziehzone austreten. Im folgenden wird eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in Verbindung
mit einer Kristallziehpatrone beschrieben, welche eine
Modifikation der in der US-Patentschrift 41 18 197 darge
stellten Patrone ist; selbstverständlich eignet sich die
Erfindung jedoch auch zur Anwendung bei dem EFG-Verfahren
in Fällen, wo keine Patrone verwendet wird, sowie auch
zur Anwendung bei dem oben erwähnten Ciszek-Kristallzieh
verfahren.
Nach dem wesentlichen Grundgedanken der Erfindung ist
vorgesehen, in die eine Silicium-Ziehzone in einem EFG-
oder Ciszek-Verfahren umschließende Umgebungsatmosphäre
ein bestimmtes ausgewähltes kohlenstoffhaltiges Gas ein
zuführen, um günstige Ziehbedingungen herbeizuführen,
welche zur Bildung von kristallinen Siliciumkörpern füh
ren, die durch eine Verbesserung in wenigstens einigen
derjenigen Eigenschaften ausgezeichnet sind, welche ihre
Anwendung und Verwendbarkeit bei der Herstellung von Si
licium-Solarzellen beeinflussen. Näherhin ist bei den
Verfahren des angegebenen Typs gemäß der Erfindung vorge
sehen, daß man ein oder mehrere ausgewählte kohlenstoff
haltige Gase, vorzugsweise ein sowohl Kohlenstoff als
auch Sauerstoff enthaltendes Gas oder Gasgemisch, in
einen Kristallziehofen einleitet, um in der Nachbarschaft
der Flüssig-/Fest-Ziehgrenzfläche einen Konzentrationspe
gel des kohlenstoffhaltigen Gases aufrechtzuerhalten, der
das Auftreten kristallographischer Defekte und von Sili
ciumcarbid-Einschlüssen verringert. Der Sauerstoff kann
molekular an den Kohlenstoff des in den Ofen eingeleite
ten kohlenstoffhaltigen Gases gebunden sein, beispiels
weise als der Sauerstoffgehalt von CO-Gas; alternativ
oder zusätzlich kann der Sauerstoff auch als gasförmiger
Sauerstoff eingeleitet werden.
Die in der Zeichnung veranschaulichte Ausführungsform der
Apparatur stellt einen Ofen in Form einer äußeren Gehäu
seumhüllung 2 mit Einblicköffnungen 4 zur Betrachtung und
Beobachtung des Kristallziehvorgangs dar. In dem Ofen ist
mittels einer geeigneten Halterung 6 ein Schmelztiegel 8
aus Graphit angeordnet. Ebenfalls innerhalb der Ofenum
hüllung sind mehrere elektrische Widerstandsheizvorrich
tungen 10 aus Graphit angeordnet. Diese Heizvorrichtungen
sind (in nicht dargestellter Weise) mit einer außerhalb
des Ofens angeordneten elektrischen Stromquelle verbun
den. Die Heizvorrichtungen 10 sind im Abstand voneinander
und von dem Schmelztiegel 8 so angeordnet, daß sie dem
Schmelztiegel 8 Wärme zur Umwandlung des in dem Schmelz
tiegel enthaltenen zugeführten Siliciummaterials in eine
Schmelze 12 zuführen. An seiner Oberseite ist der
Schmelztiegel mit einem Graphitdeckel 14 abgeschlossen,
welcher an einer erfindungsgemäß abgewandelten einstücki
gen Patrone 16 befestigt ist und deren Boden bildet. Wie
nachfolgend noch im einzelnen beschrieben wird, enthält
die Patrone ein Kapillar-Formgebungsteil 40, Vorrichtun
gen zur Aufrechterhaltung einer linearen Kühlzone ober
halb der Flüssig-/Fest-Grenzfläche sowie Vorrichtungen zur
Zufuhr eines Gases um den gezogenen Kristallkörper nahe
der Flüssig-/Fest-Grenzfläche.
An seiner Oberseite ist das Ofengehäuse bzw. der Ofenman
tel 2 mit einer Zutrittsöffnung 18 versehen, durch welche
die Patrone 16 in das Ofengehäuse eingeführt und darin in
der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise angeordnet wer
den kann. Am unteren Ende weist das Ofengehäuse 2 ferner
eine Einlaßöffnung in Ausrichtung mit einer Leitung 17
auf, welche mit einer Quelle eines geeigneten Gases ver
bunden ist, bei dem Gas kann es sich beispielsweise um
ein Inertgas wie beispielsweise Argon oder ein Inertgas
handeln, das ein bestimmtes ausgewähltes kohlenstoffhal
tiges Gas und/oder Sauerstoff in Gasform oder als moleku
laren Bestandteil des kohlenstoffhaltigen Gases enthält,
nach dem Grundgedanken der vorliegenden Erfindung.
An ihrer Oberseite weist die Patrone 16 vorzugsweise eine
Metallkopfplatte 20 auf, welche als Wärmesenke dient und
außerdem durch ihren Eingriff mit der bzw. ihre Anlage
gegen die obere Stirnwandung des Ofens das Ausmaß be
stimmt, in welchem die Patrone in den Ofen herabgelassen
werden kann.
Die Patrone 16 weist ein Außengehäuse 24 von rechteckigem
Querschnitt auf, das aus einem hitzebeständigen Material
besteht und an der Kopfplatte 20 von dieser nach unten
herabhängend befestigt ist. Der Deckel 14 ist an den
vier Wandungen des Gehäuses 24 befestigt und wird von
diesen getragen. Innerhalb des Gehäuses 24 und an diesem
befestigt und von der Kopfplatte 20 herabhängend sind
zwei wärmeleitende Graphitplatten 26 A und 26 B vorgese
hen. Diese Platten bilden das wärmeleitende Medium eines
Nacherhitzers, der als Temperaturprofilsteuerung gemäß
der US-Patentschrift 41 58 038 dient. Bei der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung besitzen die Platten 26 A
und 26 B rechteckigen Querschnitt (Vgl. Fig. 5) und sind
in Längsrichtung so abgeschrägt bzw. verjüngt ausgebil
det, daß sie zur Aufrechterhaltung eines kontrollierten,
im wesentlichen linearen Temperaturgradienten entlang ih
rer Längserstreckung beitragen. Die einander zugewandten
Hauptflächen der Platten 26 A und 26 B sind mit Ausnehmun
gen versehen, die miteinander einen engen rechteckigen
Kanal 28 für das zu ziehende Siliciumband 29 bilden.
Wie im einzelnen aus den Fig. 1 bis 4 ersichtlich, sind
die Platten 26 A und 26 B an ihren unteren Enden mit Nuten
bzw. Einkerbungen unter Bildung von zwei gleichartigen
Ausnehmungen 30 versehen, welche einen elektrischen
Widerstands-Nacherhitzer 32 aus Graphit aufnehmen. Der
Nachwärmer 32 kann in verschiedenen Formgebungen ausge
führt sein; im dargestellten Beispielsfall ist er in
Draufsicht gesehen in Form einer Stange bzw. eines Stabs
mit einer Rechtecköffnung ausgebildet, mit zwei sich
längs der Ausnehmungen 30 erstreckenden Seitenabschnitten
33 (vgl. Fig. 4) und zwei sich längs der entgegengesetz
ten Randoberflächen der Platten 26 A und 26 B erstreckenden
Endabschnitten 34. Der Nacherhitzer bzw. -wärmer 32 ist
an zwei ihn halternden und tragenden stangenförmigen
elektrischen Stromzuführungen 36 befestigt.
Die Patrone weist ferner auch eine elektrische Wider
standsheizvorrichtung 38 für das Formgebungsteil sowie
zwei elektrische Widerstandsheizvorrichtungen 39 für die
Formgebungsteilenden auf. Die Heizvorrichtung 38 weist
Heizabschnitte 37 auf, welche sich längs der Breitseiten
des oberen Stirnquerschnitts 42 des Kapillar-Formgebungs
teils 40 erstrecken. Die Heizvorrichtungen 38 und 39 be
stehen aus Graphit. Die Heizvorrichtung 38 ist an zwei
sie tragenden elektrischen Stromzufuhrstäben 41 befe
stigt, welche in der Kopfplatte 20 verankert sind. Die
eine Endheizvorrichtung 39 ist an einer der Zuleitungs
stangen 41 und einer dritten Zuleitungsstange 43 gehal
tert und von diesen beaufschlagt, während die andere End
heizvorrichtung von der anderen Zuleitungsstange 41 und
einer vierten Zuleitungsstange 45 gehaltert ist und be
aufschlagt wird. Entsprechend der Lehre der US-Patent
schrift 41 18 197 erstrecken sich die elektrischen Zu
fuhrstäbe parallel entlang den Platten 26 A und 26 B und
sind in der Kopfplatte 20 verankert. Die Kopfplatte 20
ist mit (nicht dargestellten) Mitteln zur Verbindung der
verschiedenen Stromzuführstangen mit einer elektrischen
Stromquelle versehen. Die Heizvorrichtung 32 beheizt die
unteren Enden der Platten 26 A und 26 B, während die Heiz
vorrichtungen 38 und 39 die vier Seiten des oberen Endes
des Kapillar-Formgebungsteils 40 beheizen.
Das Formgebungsteil 40 kann in verschiedener Weise ausge
bildet sein. Bei dem in der Zeichnung dargestellten spe
ziellen Ausführungsbeispiel besteht es aus Graphit und
weist einen oberen und einen unteren Teil 42 und 44 auf.
Das Oberteil 42 besitzt einen schmalen hoizontalen Ka
pillarschlitz 47, der sich im wesentlichen über die ge
samte Breite seines oberen Endes erstreckt und mit einer
oder mehreren Kapillaren im Unterteil 44 in Verbindung
steht. Das Unterteil 44 weist zwei Platten auf, zwischen
welchen das untere Ende des Oberteils 42 befestigt ist.
Das Unterteil 44 ist seinerseits in dem Deckel 14 befe
stigt und so bemessen, daß seine Kapillaren in die
Schmelze 12 eintauchen.
Die Kopfplatte 20 ist mit einem Schlitz 54 versehen,
durch welchen das gezogene Band entnommen und abgezogen
wird. Der Schlitz 54 erstreckt sich mit seiner Längsrich
tung rechtwinklig zur Zeichenebene von Fig. 1 und ist mit
dem Kanal 28 ausgerichtet. Auf gegenüberliegenden Seiten
des Schlitzes 54 sind an dem Kühl-Kopfteil 20 zwei Kühl
rohre 50 A und 50 B befestigt. Die Rohre 50 A und 50 B sind
U-förmig und bestehen aus zwei parallelen Vertikalab
schnitten 51 (von denen in Fig. 1 nur einer sichtbar
ist), die an ihren unteren Enden durch einen in der Kopf
platte 20 angeordneten horizontalen Abschnitt 52 (Fig. 1)
verbunden sind. Die Kühlrohre 50 A und 50 B sind mittels
(nicht dargestellten) geeigneten Vorrichtungen über eine
äußere Zuleitung und eine Pumpe mit einer (ebenfalls
nicht dargestellten) Kühlwasserquelle verbunden. Aus der
vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß parallele
Kühlmittelkreisläufe vorgesehen sind, durch welche Kühl
wasser durch die Kopfplatte über die Rohre 50 A und 50 B im
Kreislauf geführt wird, zur Wärmeabfuhr vom oberen Ende
der Platten 26 A und 26 B.
Die Patrone weist ferner auch Gaszufuhrmittel in Form
zweier Quarz- oder Graphitrohre 62 A und 62 B von verhält
nismäßig kleinem Durchmesser auf, welche an der Kopfplat
te 20 befestigt sind und sich längs Schlitzen in den
Platten 26 A und 26 B erstrecken und an ihren oberen Enden
außerhalb des Ofens mit einer (nicht dargestellten) Gas
quelle verbunden sind. An ihren unteren Enden sind die
Rohre 62 A und 62 B in Löchern befestigt, die in zwei an
den Platten 26 A und 26 B befestigten Gaszufuhreinsatzplat
ten 64 A und 64 B vorgesehen sind. Die beiden Platten 64 A
und 64 B bestehen aus einem hitzebeständigen Material und
sind so angeordnet und ausgebildet, daß sie eine Sammel
kammer 65 bilden, welche eine Verbindung zwischen der zu
geordneten Gaszufuhrleitung 62 (A oder B) und einer oder
mehreren kleinen schräg geneigt verlaufenden Öffnungen 66
in den Platten 26 A und 26 B herstellen. Wie aus Fig. 5 er
sichtlich, sind die Öffnungen 66 in jeder der beiden
Platten 26 A oder 26 B in einer zur Zeichenebene von Fig. 1
senkrechten Richtung parallel bezüglich dem Schlitz 28
ausgerichtet, derart, daß durch die Leitungen 62 A und 62 B
zugeführtes Gas in den länglichen Raum 28 zwischen den
Platten 26 A und 26 B um das gezogene Kristallband 29 herum
gelangt (zur leichteren und übersichtlicheren Darstellung
ist der sich zwischen dem Formgebungsteil 40 und der
Kopfplatte 20 erstreckende Teil des bandförmigen Ziehkör
pers 29 in Fig. 1 fortgelassen). Vorzugsweise wird das
Gas an den oberen Enden der Rohre 62 A und 62 B mit einem
bestimmten vorgegebenen positiven Druck und einer ausrei
chend hohen Durchsatzgeschwindigkeit zugeführt, um zwi
schen den Platten 26 A und 26 B eine Gasumgebung der nach
folgend beschriebenen Art aufrechtzuerhalten. Das Gas
wird gewöhnlich bei Zimmertemperatur zugeführt und be
wirkt daher eine gewisse Kühlung des bandförmigen Zieh
körpers.
Die Patrone weist vorzugsweise eine oder mehrere ebene
Platten 72 als Wärmeabschirmung für das Formgebungsteil
40 auf. Die Platten 72 sind mit in der Mitte angeordneten
Längsschlitzen versehen, durch welche sich das Formge
bungsteil 40 mit seinem oberen Ende erstreckt. Das Gehäu
seinnere um die Platten 26 A und 26 B herum ist in der ge
zeigten Weise mit einer Packung aus einem Wärmeisola
tionsmaterial 80, beispielsweise Graphitfilz, ausgefüllt,
zur Verringerung von Wärmeverlusten.
Die bisher beschriebene Apparatur gemäß den Fig. 1 bis 5
ist bekannt und dem Fachmann geläufig. Nach der dem Stand
der Technik vor der Erfindung gemäßen Betriebsweise wurde
Argongas von höchster verfügbarer Reinheit kontinuierlich
über die Leitung 17 in das Ofengehäuse mit verhältnis
mäßig hohen Durchsatzgeschwindigkeiten hindurchgeleitet
(die so berechnet waren, daß sich ein Gasdurchsatz von 15
bis 25 Volumenschlägen pro Stunde ergab). Beispielswei
se wurde in einem speziellen, bei der Entwicklung der
vorliegenden Erfindung verwendeten Ofen das Argongas der
Leitung 17 mit einer hohen Durchsatzgeschwindigkeit von
beispielsweise 10 bis 20 l/Minute zugeführt, während
gleichzeitig Argongas über die Rohre 62 A und 62 B mit
einer Durchsatzgeschwindigkeit im Bereich von etwa 0,1
bis etwa 4,0 l/Minute in den Schlitz 28 eingeleitet wur
de. Vom oberen Ende des Formgebungsteils 40 wurde konti
nuierlich ein bandförmiger Ziehkörper 29 gezogen, wobei
die zur Bildung des Bandkörpers verbrauchte Schmelze kon
tinuierlich durch eine aufwärtsgerichtete Schmelzströmung
in den Kapillarkanälen des Formgebungsteils ersetzt wur
de. Die aus den wärmeleitenden Platten 26 A und 26 B und
der Isolation 80 bestehende Temperaturprofil-Steuerung
bzw. -Regelung bewirkte eine lineare Kühlzone, welche
durch die sich in parallelem engem Abstand zu den gegen
überliegenden Breit- bzw. Hauptflächen des Bandes 29 er
streckenden Innenwandungen der Platten 26 A und 26 B ge
kennzeichnet ist. Vom oberen Ende der wärmeleitenden
Platten 26 A und 26 B wird Wärme über das Kopfstück 20 ab
geführt, während gleichzeitig Wärme am unteren Ende der
Platten 26 A und 26 B durch die Heizvorrichtung 32 zuge
führt wird, wodurch entlang den wärmeleitenden Platten
ein Temperaturgradient erzeugt und aufrechterhalten wird,
wobei sich die unteren Enden der Platten auf einer we
sentlich höheren Temperatur als deren obere Enden befin
den. Der bandförmige Ziehkörper 29 wird mit einer ge
steuerten bzw. geregelten Geschwindigkeit, üblicherweise
im Bereich von etwa 1,5 bis etwa 2,5 cm/Minute, mittels
eines (nicht dargestellten) geeigneten Ziehmechanismus
gezogen. Die Ziehgeschwindigkeit ist in Abhängigkeit von
der Geschwindigkeit eingestellt, mit welcher die latente
Schmelzwärme aus dem Band an der Kristallisationsfront
abgeführt wird, d. h. an der Grenzfläche zwischen dem
gezogenen Band und dem Schmelzefilm auf der oberen Stirn
seite des Formgebungsteils 40.
Bei der herkömmlichen Betriebsweise für das EFG-Verfahren
ist die Temperaturprofil-Steuerung so ausgebildet, daß
(1) die Platten 26 A und 26 B an ihren unteren Enden eine
Temperatur nahe unter dem Schmelzpunkt von Silicium und
an ihren oberen Enden eine Temperatur nahe und vorzugs
weise nahe unter der Temperatur besitzen, bei welcher
eine nennenswerte plastische Strömung im Silicium auf
tritt, (2) die Platten 26 A und 26 B einen im wesentlichen
konstanten Temperaturgradienten entlang dem bandförmigen
Ziehkörper bei dessen Bewegung entlang dem Kanal 28 her
vorrufen, und (3) der bandförmige Ziehkörper beim Durch
tritt durch die oberen Enden der Platten 26 A und 26 B oder
unmittelbar danach eine Temperatur unterhalb der Tempera
tur besitzt, bei welcher kein nennenswertes plastisches
Fließen in dem Band auftritt. Diese Betriebsweise trägt
dazu bei, daß das Band nach seiner Abkühlung auf Zimmer
temperatur nur geringfügige oder gar keine restlichen
Spannungen aufweist. Da der Schmelzpunkt von Silicium et
wa bei 1415°C liegt und in einem Siliciumkörper nach Ab
kühlung auf eine Temperatur von weniger als etwa 600 bis
etwa 800°C kaum nennenswertes plastisches Fließen auf
tritt, ist nach der bevorzugten Praxis ein solcher Be
trieb der Temperaturprofil-Steuerung bzw. -Regelung vor
gesehen, daß der vertikale Temperaturgradient entlang den
Platten 26 A und 26 B einen konstanten Wert irgendwo im Be
reich zwischen etwa 25 und 100°C/cm besitzt, wobei die
Temperatur an den unteren Enden der Platten zwischen etwa
1050 und 1250°C und an ihren oberen Enden bei etwa
600°C oder darunter liegt.
Es ist bekannt, daß in dem Ofen bestimmte Gase existieren
oder erzeugt werden, beispielsweise durch Entgasung von
Ofenbauteilen. Da viele dieser aus dem Ofen herrührender
Umgebungsgase schädlich für das Kristallwachstum und die
Erzeugnisqualität sind, müssen sie aus dem Ofen abgeführt
werden. In einem offenen Ofen, wie in Fig. 1 gezeigt (zur
Unterscheidung von einem Ofen, in welchem das Ofengehäuse
bzw. der Ofenmantel unter einem Vakuum gehalten wird und
daher vollkommen luftdicht sein muß), besteht ferner das
Problem des Einleckens von Luft in das Ofengehäuse 2
durch den Schlitz 28 und auch um die Patrone herum. Die
Ofenumhüllung 2 ist gewöhnlich nicht mit einer Gasauslaß
öffnung versehen, vielmehr ist der einzige beabsichtigte
Austrittsweg für das Argon-Spülgas über den Schlitz 28
der Patrone. Daher war es bisher üblich, (a) zwischen
der Patronenkopfplatte und der Ofenumhüllung eine Abdich
tung vorzusehen, um eine Luftleckströmung über die obere
Zutrittsöffnung 18 zu vermeiden oder doch zu begrenzen,
und (b) den Gasdruck und den Strömungsdurchsatz des
Argongases ausreichend hoch zu wählen, um die Ofenumhüllung
von natürlichen Umgebungsgasen freizuspülen und
auch eine Rückströmung von Luft in den Schlitz 28 zu ver
hindern.
Wie eingangs dargelegt, sieht die Erfindung eine Modifi
zierung der Umgebungsbedingungen durch bewußte Einführung
eines kohlenstoffhaltigen Gases, das vorzugsweise auch
Sauerstoff enthält, in den Gasraum vor, der die Flüssig-/
Fest-Grenzfläche umgibt, die machmal auch als "Wachs
tums- oder Ziehzone" ("growth zone") bezeichnet wird.
Durch diesen Grundgedanken der Erfindung werden zwei
Hauptvorteile erreicht. Zum einen wird eine signifikante
Erhöhung der Qualität des Bandes im gezogenen Zustand,
gemessen als SPV-Diffusionslänge (d. h. als die Minori
tätsladungsträger-Diffusionslänge, wie sie nach dem
"Surface Photo Voltage"-Verfahren, d. h. nach dem Ober
flächenphotospannungsverfahren, bestimmt wird) gegenüber
der Qualität erreicht, wie sie sich für unter Standardbe
dingungen gezogenes bandförmiges Kristallmaterial, d. h.
unter den im übrigen gleichen EFG-Arbeitsbedingungen, je
doch ohne kohlenstoffhaltiges Gas, ergibt. Der zweite
durch die Erfindung erzielte Hauptvorteil besteht in
einer verringerten Häufigkeit der Aufnahme bzw. des Fest
haltens von SiC-Teilchen an der Bandoberfläche.
Die vorliegende Erfindung ist das Ergebnis experimentel
ler Untersuchungen, mit denen festgestellt werden sollte,
ob der Kristallziehvorgang durch die Strömungsgeschwin
digkeit bzw. den Durchsatz des Argon-Spülgases in der
Ofenumhüllung und in der Patrone beeinflußt wird. Hierzu
wurde eine Anzahl von Versuchsreihen durchgeführt, bei
denen die Verdünnung der von Haus aus im Ofen erzeugten
Umgebungsgase durch eine Verringerung der Durchsatzge
schwindigkeit der Haupt-Spülgasströmung, d. h. der Strö
mung in der Leitung 17, auf etwa 2,5 l/Minute reduziert
wurde, ohne jegliche Strömung in den Rohrleitungen 62 A
und 62 B. Zur Vermeidung einer Rückströmung bei dieser
verringerten Strömungsdurchsatzgeschwindigkeit der Haupt-
Spülgasströmung wurde auf der Oberseite der Kopfplatte 20
eine Sammelkammer 55 mit einem mit dem Schlitz 54 ausge
richteten Schlitz 56 angeordnet. Die Kammer 55 umgab den
Schlitz 54 und war mit einer oder mehreren Leitungen 58
versehen, durch welche Argongas aus einer (nicht darge
stellten) Quelle außerhalb des Ofens in den Ofen mit
einem vorgegebenen Durchsatz von typischerweise etwa 2
bis 6 l/Minute eingeleitet wurde, der ausreichte, um eine
Luft-Rückströmung zu verhindern. Praktisch diente das der
Kammer 55 zugeführte Argon somit als eine Gasbarriere
bzw. Gasschranke.
Eine Untersuchung der Ziehqualität des aus diesen Ver
suchsreihen erhaltenen bandförmigen Materials ergab, daß
dieses durch mittlere oder durchschnittliche SPV-Diffu
sionslängenwerte von 40 bis 50 µm gekennzeichnet war,
während die entsprechenden Werte für unter herkömmlichen
Standardbedingungen gezogene Bänder typischerweise im Be
reich von 15 bis 35 µm lag. Es wurde ferner beobachtet,
daß der Ziehvorgang dieser durch die verbesserten Eigen
schaften ausgezeichneten Bänder von einer Abnahme des
SiC-Teilchenwachstums auf der Oberseite des Formgebungs
teils und der Bildung eines Films auf der Bandoberfläche
begleitet war. Es besteht Grund zur Annahme, daß diese
Änderungen auf Prozesse im Zusammenhang mit den erhöhten
CO-Pegeln in dem Ofen zurückgeführt werden können. Diese
Hypothese beruht auf der Voraussetzung, daß von der An
nahme ausgegangen werden darf, daß CO die vorherrschende
Gaskomponente unter den im Ofen entstehenden kontaminie
renden Umgebungsgasen innerhalb des Ofens unter den Be
triebsbedingungen ist, und zwar infolge der großen Ober
fläche heißer Graphitteile, die für eine rasche Oxida
tion in Gegenwart anderer Gase (wie beispielsweise CO₂,
H₂O und O₂) unter Bildung von CO zur Verfügung steht. Da
her nimmt die CO-Konzentration bei verringerten Durch
satzwerten der Haupt-Spülgasströmung zu, und zwar infolge
sowohl einer verringerten Verdünnung der aus dem Entgasen
herrührenden vorliegenden Ofengase als auch einer erhöhten
Rückströmung von Gasarten wie beispielsweise CO₂, H₂O und
O₂ von außerhalb des Ofens her. Falls daher das in erhöh
ter Konzentration vorliegende CO eine Änderung des Koh
lenstoff- (und gegebenenfalls Sauerstoff-) Gleichgewichts
in der Schmelze bewirken sollte, war anzunehmen, daß auch
für die Bildung von SiC-Teilchen an der Oberseite des
Formgebungsteils verantwortliche Prozesse und Vorgänge
hierdurch beeinflußt würden. In diesem Zusammenhang war
von Interesse, daß der auf den in den Versuchsreihen ge
zogenen Bändern festgestellte Film als primär aus SiC und
SiO x (worin x einen Wert zwischen 1 und 2 besitzt) beste
hend identifiziert werden konnte, wobei die erstgenannte
Komponente SiC viele Eigenschaften von epitaxial gezoge
nem SiC zeigte. Jedoch erwies es sich als schwierig, die
in den Versuchsreihen, bei welchen die Bänder durch einen
auf ihnen erzeugten Film gekennzeichnet waren, erzielten
verbesserten Ergebnisse in nachfolgenden Versuchsreihen
zu reproduzieren, und zwar infolge des Unvermögens, einen
(nach der Intensität des sichtbaren Films auf dem band
förmigen Erzeugnis beurteilten) bestimmten Umgebungszu
stand durch Variieren des Strömungsdurchsatzes der Spül
gasströmung in der Hauptzone zu reproduzieren. Beobach
tungen haben gezeigt, daß die Einstellung des Strömungs
durchsatzes in der Hauptzone kein verläßliches Mittel zur
Kontrolle bzw. Steuerung der Umgebungsbedingungen zur Er
zielung verbesserter Ergebnisse darstellt, und zwar des
wegen, weil die CO-Pegelwerte in dem Ofen durch anderwei
tige Variable beeinflußt werden, wie beispielsweise das
Ausmaß des Entgasens und der Rückströmung sowie die je
weilige Verfügbarkeit von Sauerstoff und H₂O in dem Ofen
infolge von Leckströmungen oder schwankenden Konzentra
tionen dieser Gase in dem Argon-Spülgas.
Der wesentliche Grundgedanke der vorliegenden Erfindung,
nämlich: die bewußte Einführung eines kohlenstoffhaltigen
Gases in das Ziehsystem, läßt sich am einfachsten und be
quemsten durch Beimischen des kohlenstoffhaltigen Gases
zu dem Argon oder sonstigen in den Ofen zugeführten
Inertgas verwirklichen. In Fällen, in denen eine Patrone
wie in Fig. 1 veranschaulicht Verwendung findet, können
das kohlenstoffhaltige Gas und das Inertgas zunächst vor
gemischt und sodann über die Leitungen 62 A und 62 B und
auch über die Leitung 17 in den Ofen zugeführt werden.
Alternativ und vorzugsweise wird jedoch das kohlenstoff
haltige Gas aus der Gaszufuhr über die Leitung 17 fortge
lassen. In Fällen, in denen keine Kristallzieh-Patrone
verwendet wird, beispielsweise in einer Ofenanordnung et
wa nach der US-Patentschrift 35 91 348, kann das kohlen
stoffhaltige Gas jedem beliebigen Gas beigemischt werden,
das durch das Ofengehäuse hindurchgeleitet oder über in
der Ziehzone angeordnete Gasdüsen eingeleitet wird. Der
wesentliche Gesichtspunkt ist die Einführung eines koh
lenstoffhaltigen Gases in die Kristallziehzone zur Erzie
lung der beschriebenen vorteilhaften Ergebnisse.
Es darf angenommen werden, daß das auf der Oberseite des
Formgebungsteils gebildete Siliciumcarbid das Ergebnis
einer Reaktion von Silicium in der Schmelze mit von dem
Formgebungsteil sowie auch von dem Schmelztiegel über die
in dem Schmelztiegel enthaltene Schmelze stammendem Koh
lenstoff ist. Man darf ferner annehmen, daß die Filmbil
dung auf dem Siliciumband bei Einführung kohlenstoffhal
tiger Gase eine Folge des Wachstums von SiC und SiO x auf
der Bandoberfläche oberhalb der Zieh-Grenzfläche ist. Nä
herhin wurde festgestellt, daß unter den gleichen
Umgebungsbedingungen, welche zu einer Zunahme der Dichte
des Films auf dem Band führen, die Dichte relativ großer
SiC-Teilchen auf den beiden Seiten des Bandes drastisch
abnimmt.
Dabei wurden mit der Einführung von gasförmigem CO, CO₂
und CH₄ jeweils etwas verschiedene Ergebnisse erzielt. In
diesem Zusammenhang ist zu beachten, daß beim Schmelz
punkt von Silicium sowohl Kohlenstoffdioxid als auch
Methan unstabil sind und zur Zersetzung neigen, wobei bei
der CO₂-Zersetzung Kohlenstoffmonoxid und Sauerstoff und
bei der CH₄-Zersetzung Kohlenstoff und Wasserstoff gebil
det werden. Bei der Verwendung von CO₂ besteht der auf
dem Band gebildete Film aus einer Kombination von SiO x
und SiC x (hauptsächlich SiO x ), wobei x einen Wert zwi
schen 1 und 2 besitzt; die Farbe des Films ist weiß bis
grau bei geringer Filmdicke und wird mit zunehmender
Filmdicke dunkler, die elektrischen Eigenschaften des
Bandes werden zumeist gleichförmig verbessert und der
Film ist durch Ätzen leicht zu entfernen. CO führt zur
Bildung eines Films auf dem Band, der ebenfalls eine Kom
bination aus SiO₂ und SiC (vorwiegend jedoch SiC) dar
stellt, dessen Farbcharakteristik ähnlich wie die des bei
Verwendung von CO₂ gebildeten Films ist und der ebenfalls
leicht wegzuätzen ist. Jedoch werden die elektrischen
Eigenschaften des Bandes nicht ebenso einheitlich verbes
sert wie bei Verwendung von CO₂. CH₄ ist ein Reduktions
mittel. Es erzeugt einen Film, der bei geringer Filmdicke
bläulich ist und mit zunehmender Filmdicke schwärzer
wird. Wichtiger ist, daß der Film im wesentlichen nur aus
SiC besteht und daher durch Ätzen schwer zu entfernen
ist. Gleichwohl hat die Verwendung von CH₄ im Rahmen der
Erfindung eine Verbesserung der elektrischen Eigenschaf
ten des Bandes zur Folge. CO₂ wird jedoch nach dem jetzi
gen Erkenntnisstand vorgezogen.
Für die Zwecke der Erfindung können auch Gemische der
vorstehend genannten Gase und/oder anderweitiger nachste
hend angeführter kohlenstoffhaltiger Gase oder kohlen
stoff- und sauerstoffhaltiger Gase verwendet werden. Das
kohlenstoffhaltige Gas kann zwar getrennt und gesondert
von dem Inertgas zugeführt werden, vorzugsweise wird es
jedoch nach Vormischen mit dem Inertgas zugeführt, zur
leichteren Kontrolle seines Konzentrationspegels in dem
Ofen.
Nach den bei der Entwicklung der Erfindung gewonnenen Er
kenntnissen umfaßt eine bevorzugte Ausführungsart der Er
findung bei Anwendung in einer Ofenanordnung gemäß den
Fig. 1 bis 5 die folgenden Schritte: (a) Aufrechterhal
ten einer Inertgasumgebung in dem Ofengehäuse durch Zu
fuhr eines Inertgases in das Ofengehäuse über die Zulei
tung 17; (b) Aufrechterhalten der Durchsatzrate der Gas
strömung in der Hauptzone über die Leitung 17 auf einem
mäßigen Pegelwert, beispielsweise im Bereich von 2 bis 6
l/Minute, um die Abfuhr der im Ofen gebildeten Gase aus
der Zieh-Grenzfläche zu gewährleisten; (c) Aufrechter
haltung einer Gasströmung mit einem Durchsatz von 2 bis 6
l/Minute in der Sammelkammer 55; (d) Beaufschlagung der
Rohrleitungen 62 A und 62 B mit einem Gemisch aus einem
Inertgas und einem kohlenstoffhaltigen Gas in bestimmten
ausgewählten Verhältnissen; sowie (e) Gaszufuhr zu den
Öffnungen 66 mit solcher Durchsatzrate und solchem Druck,
daß trotz der über die Leitung 17 zugeführten aufwärts
gerichteten Argonströmung das kohlenstoffhaltige Gas in
einer für die Zwecke der vorliegenden Erfindung geeigne
ten Konzentration in die Ziehzone gelangt. Die Öffnungen
66 sind so nahe an der oberen Stirnseite des Formgebungs
teils 40 angeordnet, wie dies die Geometrie der Patronen
anordnung erlaubt, um eine angemessene Konzentration an
kohlenstoffhaltigem Gas in der Ziehzone zu gewährlei
sten. Die Fortlassung des kohlenstoffhaltigen Gases aus
der über die Leitung 17 zugeführten Argongasströmung er
leichtert die Kontrolle der Konzentration des kohlen
stoffhaltigen Gases in der Ziehzone.
Es wurde festgestellt, daß bei Zufuhr von CO in den Ofen
dessen Konzentration in der Atmosphäre um die Zieh-Grenz
fläche herum auf einem Wert im Bereich von etwa 25 bis
5000 ppm gehalten werden sollte, und es hat den Anschein,
daß die Konzentration von CO₂, CH₄ oder einem anderweiti
gen kohlenstoffhaltigen Gas (oder die Gesamtkonzentration
aller dieser Gaskomponenten bei Verwendung eines Ge
mischs) ebenfalls in den gleichen Grenzen gehalten werden
sollte. Die jeweilige optimale und die maximal zulässige
Konzentration an kohlenstoffhaltigem Gas in der die Zieh
zone umgebenden Atmosphäre kann in Abhängigkeit von der
Geometrie des Systems, der Durchsatzrate und Strömungs
verteilung der Gase in dem Ofengehäuse sowie in Abhängig
keit von dem jeweils speziell verwendeten kohlenstoffhal
tigen Gas variieren. So kann beispielsweise unter be
stimmten Strömungsbedingungen die die gewünschten Vortei
le erbringende maximale Konzentration nur 2000 ppm betra
gen. Konzentrationen an CO und CO₂ von mehr als etwa 5000 ppm
können zu Schwierigkeiten infolge rascher Bildung
einer Schlacke (aus SiC oder SiO x ) an der Oberseite des
Formgebungsteils führen, was den das wachsende Band mit
dem Schmelzefilm auf der Formgebungsteil-Oberseite ver
bindenden Meniskus nachteilig beeinflußt und so ein Hin
dernis für das Ziehwachstum des Bandes bildet. Bei einer
zu hohen CH₄-Konzentration besteht eine Tendenz zur Bil
dung von Kohlenstoff-"Ruß"-Abscheidungen. Diese Kohlen
stoffabscheidungen haben eine Störung bzw. Unterbrechung
des Wärmegleichgewichts an der Formgebungsteil-Oberseite
zur Folge. Im allgemeinen erscheint eine Konzentration
des kohlenstoffhaltigen Gases im Bereich von etwa 50 und
2000 ppm in der die Ziehzone umgebenden Atmosphäre vorzu
ziehen.
Ist die Konzentration des kohlenstoffhaltigen Gases zu
hoch, beispielsweise mehr als 5000 ppm, so führt dies zu
einer Unterbrechung des Filmwachstums auf dem Band. Man
darf annehmen, daß diese Unterbrechung der Filmbildung
aus einer oder mehreren der folgenden Ursachen herrührt:
(1) es kommt zu einer Änderung der Ziehwachsbedingungen
infolge des Wärmeübergangsvermögens in dem Film; und
(2) das kohlenstoffhaltige Gas reagiert mit der Silicium
schmelze an der Formgebungsteiloberseite und bewirkt eine
Änderung der Bandform als Folge einer Formänderung der
Formgebungsteil-Oberseite. Außerdem kann es bei einer
übermäßigen Konzentration des kohlenstoffhaltigen Gases
auch zu Schwierigkeiten bei der Keimimpfung infolge einer
erhöhten "Schlacke"-Bildung an der oberen Stirnseite des
Formgebungsteils kommen. Ist die Konzentration des koh
lenstoffhaltigen Gases kleiner als etwa 25 ppm, so werden
die mit der Erfindung angestrebten Vorteile nicht mehr
erzielt.
Die besten Gesamtergebnisse werden erreicht, wenn der auf
der Oberfläche des Bandes gebildete Film ein matt-stumpfes
Aussehen und eine Dicke im Bereich von etwa 20 bis etwa
60 nm besitzt. Bei Konzentrationen des kohlenstoffhalti
gen Gases in der Ziehzone im Bereich von etwa 2000 bis
5000 ppm oder darüber besteht eine Tendenz zur Bildung
eines dickeren Films; in diesem Falle wird das Wachstum
diskreter SiC-Teilchen an der Formgebungsteil-Oberseite
stark verringert, jedoch besteht die Tendenz, daß Abschei
dungen an der Formgebungsteil-Oberseite von der Bandober
fläche aufgenommen werden. Diese Abscheidungen auf der
Bandoberfläche wirken im Sinne einer Verringerung der
Stabilität des Ziehwachstums und einer Verringerung der
SPV-Diffusionslängen.
Die optimalen Durchsatzraten für die Gaszufuhr zu dem Sy
stem über die Leitung 17 oder dergleichen und über die
Leitungen 62 A und 62 B oder dergleichen sowie die optimale
Konzentration des kohlenstoffhaltigen Gases in der Umge
bungsgasatmosphäre im Ofen variieren in Abhängigkeit von
der jeweiligen speziellen Konfiguration und/oder den je
weiligen Abmessungen des Ofens und/oder der Patrone. Der
maßgebliche Gesichtspunkt ist eine solche Kontrolle bzw.
Steuerung der Zusammensetzung und des Durchsatzes der
Gasströmung um die Ziehzone herum, daß die Konzentration
des kohlenstoffhaltigen Gases (und damit die CO-Menge) in
dieser Zone auf einem Pegel gehalten wird, der ein opti
males Gleichgewicht bzw. einen optimalen Kompromiß zwi
schen einer verhältnismäßig niedrigen Niederschlagsbil
dung auf der Formgebungsteil-Oberseite und der Erzielung
eines matt-stumpfen und eine Dicke im Bereich von etwa
20 bis etwa 60 nm aufweisenden Films auf dem bandförmigen
Ziehkörper gewährleistet, da sich ergeben hat, daß ein
derartiger Gleichgewichts- bzw. Kompromißzustand ein
Bandmaterial ergibt, das im gezogenen Zustand durch
schnittliche oder mittlere SPV-Diffusionslängen zwischen
40 und 50 µm besitzt. Verbesserte Diffusionslängen wurden
bei verschiedenen unterschiedlichen Durchsatzraten der
Spülgashauptströmung erzielt, die besten Ergebnisse
scheinen sich mit Durchsatzwerten der Spülgashauptströ
mung erreichen zu lassen, welche einem Gasumsatz in dem
Ofengehäuse entsprechend 5 bis 15 Gasvolumenumsätzen pro
Stunde entsprechen. Niedrigere Strömungsdurchsätze führen
zu dickeren Filmen, die von Schwierigkeiten beim Zieh
wachstum begleitet sind, während wesentlich höhere Strö
mungsdurchsätze entsprechend beispielsweise etwa mehr
als 25 Volumenumschlägen pro Stunde zu einer Verringerung
der Filmdicke auf Werte unterhalb 20 nm und/oder zu einer
Verschlechterung der SPV-Diffusionslängen auf niedrigere
Werte, wie sie für die eingangs geschilderten herkömmli
chen Standardbetriebsbedingungen kennzeichnend waren,
führen.
Als Beispiel sei angeführt, daß bei Verwendung der zuvor
beschriebenen Apparatur für die Durchführung der Erfin
dung sich Konzentrationen des kohlenstoffhaltigen Gases
im Bereich zwischen etwa 50 und etwa 2000 ppm im Bereich
der Ziehzone erzielen lassen, indem man (a) reines
Argongas über die Leitung 17 zuführt, (b) ein Gemisch
aus Argongas und einem kohlenstoffhaltigen Gas an den
Leitungen 62 A und 62 B zuführt, (c) den relativen Anteil
des kohlenstoffhaltigen Gases in der Argongaszufuhr in
den Leitungen 62 A und 62 B auf einem Wert im Bereich von
etwa 0,05 und 1,0 Vol.-% hält; (d) die Gaszufuhr über die
Leitung 17 mit einem Durchsatz in der Größenordnung von
etwa 5 l/Minute (entsprechend einem berechneten Gasum
schlag von etwa 10 Volumenumsätzen pro Stunde) vornimmt
und (e) die Gaszufuhr zu den Leitungen 62 A und 62 B mit
einem Durchsatz im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 4,0
l/Minute und mit einem etwas größeren Druck als der in
dem Ofengehäuse durch die Gaszufuhr über die Leitung 17
erzeugten Druckzufuhr, derart, daß das durch die Öffnun
gen 66 austretende Gas in die Gasatmosphäre gelangt, wel
che unmittelbar die Formgebungsteil-Oberseite, das untere
Ende des anwachsenden gezogenen Kristallkörpers und den
sich zwischen dem Formgebungsteil und dem Ziehkörper er
streckenden flüssigen Meniskus umgibt.
In der weiter unten folgenden Tabelle I sind die Ergeb
nisse aus einer Zahl von Versuchsreihen zusammengestellt,
die in der vorstehend beschriebenen Weise mit einer Appa
ratur der in der Zeichnung dargestellten Art erzielt wur
den. Jeder Fall bzw. "Case" in der Tabelle gibt jeweils
eine Zusammenfassug aus zwei oder mehreren Versuchsgän
gen wieder. In jedem Versuchsgang waren jeweils die Be
triebsbedingungen gleich mit Ausnahme der Gaszusammen
setzung und der Strömungsdurchsätze. Dabei wurde jeweils
in sämtlichen Versuchgsgängen Argon des höchstverfügbaren
Reinheitsgrades verwendet, mit einem Gehalt von weniger
als etwa 5 ppm an anderen Stoffen, ausgenommen ein Gehalt
von jeweils bis zu etwa 10 bis 25 ppm an Wasserdampf und
Sauerstoff. Die Konzentrationen an dem kohlenstoffhalti
gen Gas sind jeweils auf einer Volumenbasis angegeben.
Der Fall bzw. "Case" Nr. 1 gibt die herkömmlichen oder
"Standard"-Arbeitsbedingungen nach dem Stande der Technik
wieder, der Case Nr. 2 entspricht den gleichen
Bedingungen mit dem einzigen Unterschied, daß die der
über die Leitung 17 eingeführten Gasströmung entsprechen
de Hauptgasströmung reduziert war; die Cases Nr. 3, 4 und
5 geben die Bedingungen bei Einlagerung eines ausgewähl
ten kohlenstoffhaltigen Gases in das über die Leitungen
62 A und 62 B der Patrone zugeführte Gas wieder. Im einzel
nen stellt Case Nr. 3 eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung dar. Die angegebenen Werte für die SPV-Diffu
sionslänge sind die Werte, wie sie an dem Band im unmit
telbar gezogenen Zustand bestimmt wurden. Die angegebenen
Solarzellen-Wirkungsgrade gelten für aus den betreffenden
Bändern hergestellte Zellen. Die in den Cases Nr. 4 und 5
angegebenen SPV-Werte lassen erkennen, daß das in diesen
Fällen erhaltene gezogene Material sich ebenfalls zur
Herstellung von Hochleistungs-Solarzellen eignet.
In den einzelnen Versuchsgängen war das Formgebungsteil
jeweils so bemessen, daß an seiner oberen Stirnseite die
Außenrandkonfiguration ein Rechteck von 0,25 mm×7,62 cm
begrenzte. Die beiden Graphitplatten 26 A und 26 B waren
etwa 20,3 cm lang und 7,62 cm breit und besaßen eine von et
wa 1,14 cm am unteren Ende auf etwa 0,5 cm am oberen
Ende abnehmende Dicke. Nach Füllung des Schmelztiegels 8
mit einer Schmelze aus p-Silicium (mit einer Bor-Dotie
rung zur Erzielung eines spezifischen Widerstands von et
wa 1-Ohm-cm) wurde die Patrone 16 in der aus Fig. 1 er
sichtlichen Weise so angeordnet, daß das untere Ende des
Formgebungsteils 40 in die Schmelze eintauchte. Das Vor
ratsschmelzematerial stieg an die Oberseite des Formge
bungsteils auf. Durch entsprechende Beaufschlagung der
weiter oben beschriebenen Heizvorrichtungen wurde dem Sy
stem Wärme in solcher Weise zugeführt, daß (1) die
Temperatur des Formgebungsteils im Bereich der Heizvor
richtung 38 etwa 10 bis 30°C über dem Schmelzpunkt von
Silicium lag und (2) die Temperatur der Platten 26 A und
26 B im Bereich der Heizvorrichtung 32 etwa 1200°C be
trug. Die Rohrleitungen 50 A und 50 B wurden mit einem
Kühlwasserkreislauf beaufschlagt, derart, daß die Kopf
platte 20 auf einer Temperatur unter 50°C gehalten wur
de. Die Temperatur an den oberen Enden der Platten 26 A
und 26 B betrug etwa 400°C. Über die Leitung 17 und die
Leitungen 62 A und 62 B wurde Argongas in den Ofen und die
Patrone mit einer vorgegebenen Durchsatzrate (siehe Ta
belle I unten) eingeführt. Danach wurde ein Kristallkeim
mittels einer (nicht dargestellten) Ziehvorrichtung durch
den Kanal 28 und die Öffnung 56 bis zur Berührung mit der
Oberseite des Formgebungsteils herabgelassen. Der Kri
stallkeim wurde an seinem unteren Ende aufgeschmolzen und
verband sich mit dem Schmelzematerial auf der oberen
Stirnseite des Formgebungsteils. Danach wurde der Kri
stallziehmechanismus so betätigt, daß der Kristallkeim
mit einer bestimmten ausgewählten Geschwindigkeit im Be
reich von 1,5 bis 2,54 cm/Minute nach oben gezogen wur
de. Im Verlauf dieser Aufwärtsbewegung des Kristallkeims
wurde an diesem kontinuierlich ein flach-ebenes Silicium
band 22 von etwa 0,25 mm Dicke und etwa 5,1 cm Breite
gezogen. Das so erhaltene Band wurde nach dem Austritt
aus dem Ofengehäuse durch Wärmestrahlung, Wärmeleitung
und Konvektion auf Zimmertemperatur abkühlen gelassen.
Die aus diesen Versuchsgängen erhaltenen bandförmigen
Ziehkörper wurden zur Bestimmung ihrer SPV-Diffusionslän
gen untersucht sowie nach bekannten Diffusions- und Me
tallisierungsverfahren auch zu lichtelektrischen Solar
zellen verarbeitet. Im Verlauf der Herstellung der Solar
zellen wurden die SiC/SiO x -Filme von den Bändern in einem
vorbereitenden Arbeitsschritt durch Ätzen in einem geeig
neten Ätzbad, beispielsweise HF/NH₄F, entfernt. Diese So
larzellen besaßen pn-Übergänge etwa 0,5 Mikron unterhalb
einer Hauptoberfläche, eine auf dieser Hauptoberfläche ab
geschiedene gitterförmige Elektrode sowie eine auf der
gegenüberliegenden Oberfläche abgeschiedene und diese im
wesentlichen ganz bedeckende zusammenhängende Vollelek
trode, wie allgemein in der US-Patentschrift 33 61 594
beschrieben. Über der mit der Gitterelektrode versehenen
Oberfläche der einzelnen Solarzellen wurde jeweils ein
Anti-Reflexions-Überzug aufgebracht. Die Solarzellen-Wir
kungsgrade wurden unter AM1(100 mW/cm²)-Bedingungen ge
messen.
Aus Tabelle I ist ersichtlich, daß die in den Cases Nr. 2
bis 5 erzielten SPV-Werte signifikant besser als die Er
gebnisse von Case Nr. 1 sind und daß die besten Solarzel
len aus dem Material entsprechend den Cases Nr. 2 und 3
stammen.
Die vorstehend beschriebenen speziellen Ausführungsformen
und Ausführungsbeispiele der Erfindung können in mannig
facher Weise abgewandelt und abgeändert werden. So kann
beispielsweise anstelle von Argon ein anderes Gas oder
Gasgemisch, beispielsweise Helium, verwendet werden. Auch
kann als kohlenstoffhaltiges Gas eine andere Gasart als
die oben angegebenen verwendet werden, beispielsweise
Äthan, Propan, Butan, Äthylen, Propylen, Butylen sowie
Homologe und Analoge dieser, beispielsweise Äthylenoxid
und dergleichen. Zwar wird als kohlenstoffhaltiges Gas
CO, CO₂ oder ein relativ niedrig molekularer Kohlenwas
serstoff, oder ein sauerstoffhaltiges Homologes oder Ana
loges eines derartigen Wasserstoffs vorgezogen; jedoch
kann als kohlenstoffhaltiges Gas eine andere Gasart, wie
beispielsweise Dimethyläthan oder Methylbenzol, verwendet
werden. Wesentlich ist, daß das kohlenstoffhaltige Gas
(a) CO liefert oder die Bildung von CO in der Ziehzone
hervorruft oder unterstützt, durch Reaktion mit Sauerstoff
oder einem sauerstoffhaltigen Gas, wie beispielsweise CO₂
oder H₂O, die in der Ziehzone vorliegen können, (b) kei
ne anderweitigen Verunreinigungen in das System einführt
und (c) die Einstellung und Aufrechterhaltung geeigneter
Ziehbedingungen nicht behindert.
Des weiteren sei darauf hingewiesen, daß die Konzentra
tion von CO-Gas in der Ziehzone durch Einleiten von
Sauerstoffgas in den Ofen zusätzlich zur Einleitung des
bzw. der erwähnten kohlenstoffhaltigen Gase(s) erhöht
werden kann, da der Sauerstoff ohne weiteres mit den
Eisengraphitteilen der Apparatur unter Bildung von CO
oder CO₂ reagiert. Das Sauerstoffgas wird vorzugsweise in
Beimischung mit dem kohlenstoffhaltigen Gas zugeführt,
beispielsweise in Beimischung mit einem oder mehreren der
folgenden Gase: CO, CO₂ und CH₄. Alternativ kann das
Sauerstoffgas auch gesondert-getrennt oder in Beimischung
nur mit dem Inertgas zugeführt werden. Der Sauerstoff
kann in das Ofengehäuse beispielsweise über die Leitung
17 oder eine in ähnlicher Weise angeordnete Zufuhrleitung
zugeführt werden, vorzugsweise wird es jedoch der Patrone
zugeführt, wie dies auch für das kohlenstoffhaltige Gas
vorgezogen wird. Durch die Zugabe von Sauerstoff läßt
sich die Menge des kohlenstoffhaltigen Gases verringern,
die der Apparatur zugeführt werden muß, um die gewünschte
CO-Konzentration in der Ziehzone zu gewährleisten. Wird
in dieser Weise sowohl Sauerstoffgas als auch ein kohlen
stoffhaltiges Gas in den Ofen eingeführt, so ist die ge
wünschte CO-Konzentration in der Ziehzone die gleiche wie
weiter oben für den Fall angegeben, wo das kohlenstoff
haltige Gas ohne einen gesonderten Sauerstoffgasstrom
eingeführt wird.
Selbstverständlich könnte das kohlenstoffhaltige Gas zu
sammen mit dem Gas in der Leitung 17 zugeführt werden.
Auch eignet sich das Verfahren zur Ausführung in Anlagen,
die keine Patrone enthalten. So kann beispielsweise ein
Inertgas-/kohlenstoffhaltiges Gas-Gemisch mit oder ohne
Sauerstoffzusatz in einer EFG- oder Ciszek-Anordnung als
Düsenströme unter Verwendung von Leitungen zugeführt wer
den, die in der Ziehzone in ähnlicher Weise wie die Kühl
gasleitungen in den US-Patentschriften 31 24 489 und
32 65 469 angeordnet sein könnten; der Ofen kann in ande
rer Weise ausgebildet sein, beispielsweise gemäß den US-
Patentschriften 35 91 348 und 32 91 571.
Die Erfindung ist auch nicht auf die Herstellung von Bän
dern beschränkt. Vielmehr eignet sie sich zum Ziehen von
Siliciumkörpern mit kreisförmiger, polygonaler, gekrümm
ter oder anderweitiger Querschnittskonfiguration. Die Er
findung eignet sich auch zur Anwendung bei anderem
P-Silicium, bei N-Silicium sowie auch bei nicht-dotier
tem Silicium.
Insgesamt können die beschriebenen Ausführungsbeispiele
der Erfindung in für den Fachmann naheliegender
mannigfacher Art abgewandelt werden, ohne daß hierdurch
der Rahmen der Erfindung verlassen wird.
Für die Zwecke der vorliegenden Beschreibung und der An
sprüche soll der Ausdruck "Spurenmenge" in Verbindung mit
den kohlenstoffhaltigen Gasen eine Menge von weniger als
etwa 25 ppm bedeuten, die keine nachweisbare Auswirkung
auf das Kristallwachstum erkennen läßt. Bezüglich anderer
in dem Inertgas als Verunreinigungen vorliegender Gase
bedeutet eine Spurenmenge Anteile von bis zu etwa 25 ppm
für Sauerstoff und Wasser und von bis zu etwa 5 ppm für
anderweitige gasförmige Verunreinigungen.
Die Bezeichnung "Formgebungsteil" soll sowohl ein Kapil
lar-Formgebungsteil als auch einen Vorsprung, wie er bei
dem Ciszek-Verfahren verwendet wird, umfassen.
Claims (10)
1. Verfahren zum Ziehen eines Kristallkörpers aus Sili
cium aus einer Siliciumschmelze, unter Verwendung
eines Formgebungsteils in der Ziehzone, wobei die
Flüssig-/Fest-Ziehgrenzfläche einen Meniskus zwischen
dem Formgebungsteil und dem anwachsenden Ziehkörper
aufweist und unter Zufuhr eines Inertgases in die Zieh
zone,
dadurch gekennzeichnet,
daß man der Ziehzone ein kohlenstoffhaltiges Gas so
zuführt, daß in dieser eine Konzentration des kohlen
stoffhaltigen Gases in dem Inertgas im Bereich zwischen
25 und 5000 ppm aufrechterhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Inertgas Argon oder Helium verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration des kohlenstoffhaltigen Gases in
dem Inertgas in der Ziehzone einen Wert im Bereich
von 50 bis 2000 ppm besitzt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als kohlenstoffhaltiges Gas ein Gas aus der Gruppe
Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid, Methan, Äthan,
Propan, Butan, Äthylen, Propylen, Butylen, Methylbenzol,
Dimethylbenzol und Äthylenoxid verwendet wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Siliciumkörper aus einem auf der oberen Stirn
seite eines Formgebungsteils aus Graphit befindlichen
Schmelzefilm gezogen wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kapillarformgebungsteil aus Graphit besteht.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Formgebungsteil in einem Graphit-Schmelztiegel
angeordnet ist.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man zusätzlich gasförmigen Sauerstoff in die Zieh
zone zuführt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als kohlenstoffhaltiges Gas CO oder CO₂ verwendet
wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Formgebungsteil und die Schmelze durch Graphit-
Heizvorrichtungen mit Wärme beaufschlagt werden.
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