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"Eisenbahnoberbau"
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Die Erfindung betrifft einen Eisenbahnoberbau mit in Gleislängsrichtung
fluchtend aneinandergereihten, der Auflagerung der Fahrschienen des Gleises dienenden,
an ihren Stirnseiten mittels die Stoßfugen überbrückender Bauteile miteinander verbundenen
Rahmen, vorzugsweise Stahlbetonrahmen.
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Ein solcher Oberbau ist bereits aus der US-PS 883 063 bekanntgeworden,
und zwar sind bei diesem Oberbau plattenförmige Elemente im Bereich ihrer aneinanderstoßender
Stirnränder mittels querverlaufender Laschen verbunden, die mit Vorsprüngen formschlüssig
in Ausnehmungen der Elemente eingreifen. Die Verbindung bleibt eng auf die Randbereiche
der Elemente beschränkt, sie ist dementsprechend zwar gelenkig, besitzt aber keinerlei
wirksame Längssteifigkeit.
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Gleiches gilt für einen aus der AT-PS 173 409 bekanntgewordenen Oberbau
für schwerst beanspruchte Gleisanlagen, z.B. von Gießereien. Die vorbekannte Fahrbahn
besteht aus Stahlplatten, die mit Zapfen und Nuten ineinandergreifend spurgerecht
aneinandergefügt sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, zwischen
in Gleislängsrichtung fluchtend aneinandergereihten, der Auflagerung der Schienen
des Gleises dienenden, aus Längs- und Querteilen bestehenden Rahmen eine in begrenztem
Ausmaß gelenkige, jedoch andererseits auch begrenzt nachgiebige, also beschränkt
elastische Verbindung der Rahmenstirnseiten zu schaffen, die einerseits die in diesem
Bereich beim Befahren des Gleises auftretenden großen Querkräfte aufzunehmen vermag
und andererseits genügend steif ist, um das gefürchtete "Pumpen" der Rahmen im Bereich
der Rahmenstöße zu verhindern.
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Nach den im Eisenbahn- und Straßenbau gewonnenen Erfahrungen führt
das "Pumpen" zu einer wesentlichen Störung der Lagerung der Rahmen auf der Unterlage.
Damit wird auch die Geometrie des Gleisrostes verändert und dadurch der ruhige Lauf
der Radsätze der Schienenfahrzeuge beeinträchtigt.
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Erfindungsgemäß sind an den einander benachbarten, zur Schienenlängsrichtung
querverlaufenden Teilen jeweils zweier miteinander zu verbindender Rahmen zu den
Fahrschienen des Gleises parallel verlaufende Träger befestigt, die sich, vorzugsweise
in Gleislängsrichtung durchlaufend, über die Oberseiten der Rahmen erstrecken.
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Der Anordnung solcher Träger ist zu verdanken, daß die jeweils einander
benachbarten Rahmen einerseits zwar absolut scherfest miteinander gekuppelt sind,
und zwar
ausreichend stark, um die auftretenden Querkräfte aufnehmen
und über einen vergleichsweise großen Längsbereich des Gleises günstig verteilen
zu können, ohne eine Relativbewegung einander benachbarter Rahmen in bezug zueinander
auftreten zu lassen, andererseits aber doch eine hinreichende, in begrenztem Ausmaß
elastische Gelenkigkeit der Rahmen in bezug zueinander ergeben, die erforderlich
ist, um das Befahren der Rahmenstöße gewissermaßen "weich" erfolgen zu lassen und
dadurch Schäden am Gleis, insbesondere solche, die durch Dauerbeanspruchung eines
allzu steif gestalteten Gleisstranges bei ständigem Lastwechsel verursacht werden
können, zuverlässig auszuschließen.
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Um das wünschenswerte begrenzt elastische Verhalten der Rahmen-Stoßverbindungen
zu verbessern, erweist es sich - nach einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
- als sehr zweckdienlich, die Befestigungen der Träger den Stoßfugen der Rahmen
näher liegend anzuordnen als die diesen Stoßfugen benachbarten Auflager der Fahrschienen.
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Dadurch werden die Querkräfte vorzugsweise von den Träger übertragen
und die Fahr schienen erhalten dort keine wesentlichen zusätzlichen Beanspruchungen.
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Am besten erweist sich eine Anordnung der Träger innerhalb der beiden
Fahrschienen des Gleises, paarweise und symmetrisch in bezug zur Gleislängsachse.
Einesteils ist dieser Ort insofern bestgeeignet als dort die quer zur Gleislängsrichtung
und parallel zueinander verlaufenden Teile der einander benachbarten Rahmen besonders
gut zugänglich und zur Anbringung der Befestigungen der Träger günstig gelegen verlaufen,
andernteils auch deshalb, weil die innenliegenden Träger den durch Fahrzeuge speziell
gefährdeten
Bereich der Querteile der Rahmen zu schützen und zu verstärken vermögen.
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Vorteilhafterweise entspricht die Länge der Träger jeweils der einheitlichen
Länge der Rahmen, wobei dann die Trägerstöße in bezug zu den Rahmenstößen versetzt,
also jeweils in die Längsmitten der Rahmen zu liegen kommen.
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Aus der Anordnung der Träger innerhalb der Fahrschienen des Gleises
kann sich in weiterer Folge eine Reihe schätzenswerter Vorteile für die Praxis ergeben:
Die Träger können nämlich selbst aus Schienen bestehen, die - aufrechtstehend oder
in Seitenlage - auf den Rahmen befestigt sind, wobei die zur Befestigung der Träger
an den Rahmen dienenden Verbindungsmittel im letztgenannten Fall den Steg der in
Seitenlage befindlichen Schienen durchsetzen können.
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Dieses Erfindungsmerkmal erschließt die Möglichkeit einer nutzbringenden
Verwertung von Altschienen und setzt dieses Material mit optimalem Erfolg zur Herstellung
eines wünschenswert begrenzt elastischen Gleisstranges ein.
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Auf diese Weisen dienen diese Träger vorteilhaft als Sicherheitsschienen,
um im Falle einer Entgleisung von Schienenfahrzeugen ein Abkommen dieser Fahrzeuge
aus dom Gleisbereich zu verhindern.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungsfiguren
veranschaulicht, und zwar ist die Fig. 1 ein Querschnitt durch eine Hälfte eines
erfindungsgemäßen Gleisoberbaues nach I-I der Fig. 2 und 3, die
Fig.
2 ist eine Draufsicht und die Fig. 3 ein Längsschnitt nach III-III der Fig. 2.
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Der erfindungsgemäße Gleisoberbau besteht im wesentlichen aus den
fluchtend in Gleislängsrichtung aneinandergereihten, der Auflagerung der Fahrschienen
1 des Gleises dienenden Rahmen 2 aus Stahlbeton oder dgl. mit den Schienenauflagern
1'.
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Zur Verbindung der mit ihren Stirnseiten unmittelbar aneinanderstoßend
verlegten Rahmen 2 sind Träger 3 vorgesehen, die die Rahmenstöße 4 überbrücken und
mit geringem Abstand von der Stoßfuge an jedem der beiden jeweils miteinander zu
verbindenden Rahmen 2 befestigt sind. Diese Träger 3 sind - symmetrisch in bezug
zur Gleisachse - innerhalb der beiden Fahrschienen 1 des Gleises angeordnet und
bestehen aus den auf den Querteilen der Rahmen 2 befestigten Schienen, die von den
Befestigungsmitteln 5 gehalten auf Lagern 6 auf ruhen.
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Die Träger 3 durchlaufen als Sicherheitsschienen in Gleislängsrichtung
kontinuierlich im Abstand von den Fahrschienen 1 die gesamte Gleislänge. Die Länge
der einzelnen Träger 3 entspricht jeweils der einheitlichen Länge der Rahmen 2,
wobei die Trägerstöße in bezug zu den Rahmenstößen 4 versetzt, also jeweils in den
Längsmitten der Rahmen 2, vorgesehen sind.
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Von wesentlicher Bedeutung für den von der Erfindung angestrebten
und erzielten Erfolg ist, daß sich die Befestigung der Träger 3 in nächster Nähe
der Stoßfuge 4 der jeweils einander benachbarten Rahmen 2 befindet, also
diesen
Stoßfugen näher liegt als die diesen Stoßfugen benachbarten Auflager 1' der Fahr
schienen 1.
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Dadurch wird gewährleistet, daß die Verbindung benachbarter Rahmen
2 zwar ausreichend fest und widerstandsfähig ist, aber doch andererseits - infolge
der Elastizität des kurzen Trägerbereiches zwischen den einander benachbarten Befestigungsstellen
- in einem sinnvoll begrenzten Ausmaß ein gelenkiges elastisches Verhalten zeigt.
Hierzu sind die Träger 3 zweckmäßigerweise zumindest an den zur Gleislängsrichtung
quer verlaufenden Teilen der Rahmen 2 befestigt. Es können aber die in Gleislängsrichtung
verlaufenden Rahmenteile gegebenenfalls auch so breit bemessen werden, daß die Träger
3 auch oberhalb dieser Rahmenteile verlaufen und an ihnen örtlich befestigbar sind.
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Der erfindungsgemäße Oberbau kann auf verschiedenen Unterlagen, so
etwa auf einem Schotter- oder Sandbett, auf Kunststoff usw. verlegt werden.