DE3105533A1 - Trockenmasse zur verwendung als faserspritzmasse - Google Patents
Trockenmasse zur verwendung als faserspritzmasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Trockenmasse zur Verwendung in Spritzmassen zur Herstellung von feuerfesten oder feuerbeständigen
Auskleidungen, enthaltend keramische Fasern, Bindemittel und andere übliche Zusätze.
Es ist bekannt, keramische Pasern in sogenannten Faserspritzmassen
einzusetzen. Hierzu werden keramische Pasern mit großen Mengen Wasser entweder zuerst vermischt und dann
mit Hilfe einer Spritzvorrichtung zur Herstellung einer feuerfesten oder feuerbeständigen Auskleidung auf senkrechte
Wände oder auf Decken aufgespritzt oder in Hohlräume
e ingesprit ζt.
So sind aus der DE-AS 26 18 813 Paserspritzmassen bekannt,
welche neben einem größeren Anteil an anorganischen Fasern und gerxngenAnteilen an Bindemittel bzw. anderen anorganischen
Zusätzen noch einen chemischen Zusatzbinder enthalten, wobei diese Faserspritzmassen zur Vermeidung der Staubbildung
noch 5 bis 20 Gew.-% eines Öles enthalten.
Bei einer anderen Methode werden trockene keramische Fasern
einerseits und Wasser andererseits zum Kopf einer Spritzvorrichtung zugeführt, im Eopf dieser Spritzvorrichtung miteinander
vermischt und dann auf senkrechte Wände oder Decken aufgespritzt oder in Hohlräume eingespritzt. Weiterhin war
es auch schon bekannt, in die zuvor beschriebene Aufschlämmung von keramischen Fasern in Wasser noch weitere Zusatzstoffe
wie Bindemittel und andere übliche Zusätze zuzugeben.
Wegen der beim Aufspritzen benötigten, großen Wassermengen war es jedoch schwierig, diese Zusätze wie Bindemittel und
andere übliche Zusätze homogen mit den Fasern in der
Spritzvorrichtung zu vermischen und eine gut haftende, aufgespritzte
Masse zu erhalten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war die Bereitstellung einer Trockenmasse oder Trockenmischung zur Verwendung als
Faserspritzmassen, die sowohl auf Wänden aus Blech als auch aus Mauerwerk bis zu einer Stärke von 30 cm aufgetragen werden
kann. Weiterhin sollte eine Masse bereitgestellt werden, die sofort ohne besondere Trocknung auf höhere Temperaturen
aufgeheizt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient die zuvor beschriebene Trokkenmasse
oder Trockenmischung, wie sie im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 näher beschrieben ist.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Patentansprüchen 2 bis 4 näher erläutert.
Die in der erfindungsgemäßen Trockenmischung enthaltenen,
keramischen Fasern oder Mineralfasern können alle üblichen Fasern dieser Art sein, z. B. Steinwolle oder Fasern auf
Basis von Aluminiumsilikat mit insbesondere hohem Al0O,-Gehalt
im Bereich von 45 bis 95 Gew.-%. Selbstverständlich
können auch Gemische von verschiedenen keramischen Fasern eingesetzt werden.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trockenmassen liegen die keramischen Fasern als aufgeschlossene
Fasern vor. Hierzu werden handelsübliche Fasern in ihrem AnIieferungszustand in einen Turbo-Mischer (Fabrikat
Drais-Turbulent-Schnellmischer) gegeben, worin die üblicherweise
als Faserbündel angelieferten Fasern in aufgeschlossene
Fasern umgewandelt werden. Ein solcher Turbo-Mischer besteht aus einem Mischaggregat mit schnell rotierenden Messerköpfen,
wodurch eventuell vorliegende Agglomerate in handelsüblichen Fasern, die teilweise in stark verdichteter Form vorliegen,
aufgeschlossen werden, ohne daß hierbei die Fasern unzulässig stark zerschlagen oder zerkleinert werden.
Der in den erfindungsgemäßen Trockenmassen vorliegende Ton kann ein üblicher Ton oder ein spezieller Bindeton, z. B.
Bentonit, sein. Dieser Ton wird üblicherweise in einer Menge von 5 his 20 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile der keramischen
Fasern eingesetzt, vorteilhafterweise werden 8 bis 15 Gew.-Teile
Ton verwendet.
Die in der Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Massen
gegebenenfalls vorliegenden Bestandteile feinst zerteiltes AIpO, und/oder feinst zerteiltes SiO2 und/oder Aluminiumhydroxide und/oder feinst zerteilte Magnesia und/oder feinst
zerteiltes Titandioxid und/oder feinst zerteiltes Chromoxid sind auf dem Feuerfestgebiet bekanntermaßen verwendete
Bestandteile. Unter dem hier verwendeten Ausdruck "feinst zerteilt" im Zusammenhang mit den zuvor genannten Bestandteilen
ist zu verstehen, daß diese Bestandteile im feinst gemahlenen oder auch im kolloidalen Zustand vorliegen. Insbesondere
bei Verwendung von solchen in kolloidalem Zustand vorliegenden Materialien wie kolloidalem SiOp bzw. kolloidalem
Aluminiumoxid ist es möglich, nur geringe Mengen an Bindemittel, nämlich nahe beim unteren Grenzwert von 1 Gew.-Teil
eines organischen Bindemittels und 2 Gew.-Teile eines Phosphatbindemittels zu verwenden. Die Verwendung von etwa gleichen
Gewichtsteilen Phosphatbindemittel und Methylcellulose als
organischem Bindemittel ist besonders bevorzugt. Besonders vorteilhaft ist es auch, ein Gemisch von Ton und einem oder
mehreren der zuvor genannten, anderen feinst zerteilten Feuerfestbestandteile
zu verwenden, wobei die Menge dieser anderen, feinst zerteilten Feuerfestbestandteile üblicherweise 1 bis
3 Gew.-Teile ausmacht und der Rest aus Ton besteht, so daß insgesamt die im Patentanspruch angegebene Menge von 2 bis
20 Gew.-Teilen Feuerfestbestandteile vorhanden ist. Weiterhin
liegen in den erfindungsgemäßen Trockenmassen noch 0 bis
10 Gew.-Teile Schamottemehl vor. Hierbei kann es sich um eine
beliebige, fein, gemahlene Schamotte handeln, vorzugsweise
liegt die maximale Korngröße des Mehls < 63 ,um und besonders
bevorzugt < 44- um.
In den erfindungsgemäßen Trockenmassen liegen weiterhin 2 bis 8 Gew.-Teile und vorzugsweise 3 bis 6 Gew.-Teile eines
Phosphatbindemittels, wobei die angegebenen Mengen in Gewicht st eil en sich auf PpOc i*1 dem jeweiligen Bindemittel
beziehen, vor.
Beispiele für solche Phosphatbindemittel sind Natriumpolyphosphat
mit einem Polymerisationsgrad von η ^ 4 und vorzugsweise
mit einem Polymerisationsgrad von 6 bis 10. Dieses Natriumpolyphosphat wird in fester Form verwendet. Ein
weiteres .Phosphatbindemittel ist Monoaluminiumphosphat,
das in fester, gemahlener Form ein handelsübliches Produkt ist.
In den erfindungsgemäßen Trockenmassen liegt ein festes,
organisches Bindemittel vor. Zu diesem Zweck können alle auf diesem Gebiet üblicherweise verwendeten organischen
Bindemittel verwendet werden, beispielsweise Methylcellulose, Sulfitablauge oder Melasse.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Trockenmassen erfolgt
so, daß die einzelnen Bestandteile in beliebiger fieihenfolge in einen Mischer eingegeben werden. Hierzu kann ein üblicher
Mischer oder auch ein Turbo-Mischer, wie er zuvor beschrieben wurde, verwendet werden. Statt der Verwendung von bereits
aufgeschlossenen Fasern zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Trockenmassen können auch handelsübliche keramische Fasern in einen solchen Turbo-Mischer zusammen mit den anderen
Bestandteilen gegeben werden und hierin das Aufschließen der keramischen Fasern und das innige Vermischen mit den
anderen Bestandteilen durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäßen Trockenmischungen können mit einer
üblichen Spritzmaschine verspritzt werden, wie sie in der Betonverarbeitungstechnologie üblich ist. Hierbei wird das
zum Abbinden nötige Wasser an der Spritzdüse zugegeben. Da die erfindungsgemäßen Trockenmassen bereits als inniges
Gemisch mit den homogen verteilten Bindemitteln vorliegen, ist die zum Aufbringen benötigte Wassermenge viel geringer
als bei vorbekannten Trockenmassen, die ebenfalls auf diese Art und Weise verspritzt werden.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
In den Beispielen wurden keramische lasern A und B verwendet,
Fasern A) Al2O, = 4-7 %; SiO2 = 53 %;
Fasern B) Al2O3 = 95 %; SiO2 = 5 %.
Es wurde folgender Ansatz verwendet
Gew.-Teile
keramische Fasern A 100
Bindeton (mit 35 % Al2O5) 10
Schamottemehl < 63 /Um 10
Natriumpolyphosphat, fest 6
Methylcellulose, fest 2
Diese Bestandteile wurden in einem Eirich-Mischer 20 Minuten
gründlich vermischt.
Die trockene Mischung wurde in einer Spritzmaschine verspritzt, wobei sie der Düse mit Druckluft zugeführt wurde und hierin
mit dem ebenfalls zugeführten Wasser vermischt wurden.
Mit dieser Trockenmasse konnten auf senkrechten Blechwänden
Aufspritzstärken von 30 cm hergestellt werden. Die aufgespritzte
Masse konnte sofort ohne besondere Trocknung aufgeheizt werden. Eine solche aufgespritzte Masse zeigte
folgende Eigenschaften:
Tabelle I | 300 0C 8 h |
1000 0C 12 h |
,15 ,18 ,20 ,21 |
,56 | 1200 0C 24 h |
65 | |
Zustand | frisch aufgespritzt |
0,57 | 0 | ,6 | 0, | 3 | |
Raumgewicht,(g/cnr) | 0,86 | 0,5 | 0 | ,0 | 1, | 3 | |
Kaltbiegefestigkeit, KBF (N/mm2) |
n.b. | 0,5 | 1 | 2, | |||
Kaltdruckfestigkeit, KDF (N/mm2) |
n.b. | oooo oooo oooo |
|||||
Wärmeleitfähigkeit (W/m 0K) |
bei 400 bei 600 bei 1000 bei 1100 |
||||||
n.b. = nicht bestimmbar
Beispiel 2
Beispiel 2
Es wurde folgender Ansttz verwendet:
Gew.-Teile
keramische Fasern B 75
keramische Fasern Δ 25
Bindeton, mit 35 % Al2O., 10
Monoaluminiumphosphat, fest 6
ITatriumpolyphosphat, fest 2
Methylcellulose 3
Zunächst wurden die kerpmischen Fasern in einem Turbo-Mischer
während 15 Minuten in aufgeschlossene Fasern umgewandelt.
Dann wurden die anderen Bestandteile zugesetzt und für weitere 3 Minuten in dem Turbo-Mischer gemischt.
Nach der Verarbeitung entsprechend der Arbeitsweise von
Beispiel 1 wurden an der als Faserspritzmasse verarbeiteten Trockenmasse die folgenden Eigenschaften bestimmt:
Beispiel 1 wurden an der als Faserspritzmasse verarbeiteten Trockenmasse die folgenden Eigenschaften bestimmt:
Zustand frisch 300 0C 1000 0C 1400 0C
aufgespritzt 8h 12 h 24 h
Raumgewicht (g/cm?) 0,6 0,4 0,4 0,5 KBF (K/mm2) n.b. 0,4 0,4 0,7
KDF (N/mm2) n.b. 0,5 0,7 2,0
Claims (3)
- Patentansprüche/Λ/. Trockenmasse zur Verwendung in Spritzmassen zur Herstellung /
■s von feuerfesten oder feuerbeständigen Auskleidungen, enthaltend keramische Fasern, Bindemittel und andere übliche Zusätze, dadurch gekennzeichnet, daß sie enthält:a) 100 Gew.-Teile keramische Fasern,b) 2 bis 20 Gew.-Teile Ton und/oder feinst zerteiltes AlgO, und/oder feinst zerteiltes SiOp und/oder Aluminiumhydroxide und/oder feinst zerteilte Magnesia und/oder feinst zerteiltes Titandioxid und/oder feinst zerteiltes Chromoxid,c) 0 bis 10 Gew.-Teile Schamottemehl,d) 2 bis 8 Gew.-Teile eines Phosphatbindemittels, berechnet als ?2°5' ^11^e) 1 bis 4 Gew.-Teile eines festen organischen Bindemit-•tels,wobei diese Bestandteile in innig vermischtem Zustand vorliegen. - 2. Trockenmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als keramische Fasern aufgeschlossene, keramische Fasern enthält.
- 3. Trockenmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Ton Bentonit enthält.4·. Trockenmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Phosphatbindemittel Natriumpolyphosphat oder Monoaluminiumphosphat enthält.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8340 | Patent of addition ceased/non-payment of fee of main patent |