DE3103810C2 - Verfahren zur Herstellung von Stahlblech für Lochmasken - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Stahlblech für LochmaskenInfo
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Abstract
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Material für Lochmasken, die in Kathodenstrahlröhren für Fernsehgeräte einzubauen sind. Ein Wickel aus kaltgewalztem, kohlenstoffarmem, Al-beruhigtem Stahl wird durch offenes Wickelglühen kräftig entkohlt, bis der Abschreckalte rungsindex QAI den Wert 3,0 kg/mm ↑2 erreicht. Dieser QAI ist folgendermaßen definiert: AI = 3W2 - W1 / / S h8.5ν obei W1 = Last (kg), die in dem entkohlten Material, nachdem es bei 500 ° C für 10 Minuten dauergeglüht und einer Wasserkühlung unterworfen ist, eine Reckspannung von 10% erzeugt; S = Querschnittsfläche (mm ↑2) des Probestücks bei Aufbringen der 10% Reckspannung; W2 = Streckgrenzenbelastung (kg) des gereckten Materials, das bei 100 ° C für 4 Stunden gealtert ist. Nach dem kräftigen Entkohlen wird der Stahl in normaler Weise erneut kaltgewalzt, photogeätzt, schlußgeglüht und gepreßt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zum Herstellen voni.ochmi'-.ken, wie sie für Farbbildröhren benötigt werden, verwendet man in der Regel
unberuhigten, z. B. »abgedeckten« (capped) Stahl, den man im gewickelten, kaltgewalzten Zustand einer Reihe
von Behandlungsschritten unterv vft, wie Entkohlungs-Anlassen, Temperwalzen, erneutes Kaltwalzen, Photoätzen, Schneiden, Anlassen (Schlußglühen), Ausrichten, Pressen, Oberflächenbehandeln und Montieren. Bei dem
üblicherweise verwendeten unberuhigten Stahl können beim Photoätzen unerwünschte Fehlstellen aufgrund
nichtmetallischer Einschlüsse entstehen, die unvermeidlich im unberuhigten Stahl enthalten sind. Ferner treten
beim Ätzen Probleme durch in dem normalen angelassenen Material enthaltene grobe Carbide auf. Wegen der
Härteeigenschaften des Materials können sich auch Schwierigkeiten hinsichtlich der Genauigkeit der Löcher
beim Pressen ergeben.
In der DE-OS 29 42 046 wird bereits ein Verfahren zur Herstellung von Stahlblech für Lochmasken aus
unberuhigtem bzw. Al-beruhigtem Stahl mit folgenden Zusammensetzungen vorgeschlagen: C = 0,06%;
Mn = 030%; Si = 0,01%, P = 0,017%; S = 0,013%, bzw. C = 0,005%; Si = 0,03%; Mn = 0,29%,
P = 0,017%; S = 0,012%.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das zu einer Verbesserung der Photoätzeigenschaften
und der Preßverformbarkeit führt.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst
Erfindungsgemäß wird also ein Wickel aus normalem, kaltgewalztem, Al-beruhigtem Stahl durch Anlassen im
offenen Bund (im folgenden als »OCA« bezeichnet) entkohlt, bis der gelöste Kohlenstoff soweit entzogen ist, daß
seine Menge durch gebräuchliche Methoden quantitativ nicht mehr bestimmt werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 ein Diagramm für das Verhältnis zwischen Streckgrenze (Y P) und Anlaßtemperatur;
F i g. 2 ein Diagramm für das Verhältnis zwischen Streckgrenzendehnung (Y P EI)\mA Anlaßtemperattir;
Fig.3 eine elektromikroskopische Fotografie mit 120facher Vergrößerung, wobei die Ätzperforation des eriindungsgemäß hergestellten Materials dargestellt ist;
Fig.3 eine elektromikroskopische Fotografie mit 120facher Vergrößerung, wobei die Ätzperforation des eriindungsgemäß hergestellten Materials dargestellt ist;
Fig.4 eine elektromikroskopische Fotografie mit 120facher Vergrößerung, wobei die Ätzperforation eines
gebräuchlichen Materials dargestellt ist.
Bei dem hier beschriebenen Verfahren zum Herstellen von Stahlblech für Lochmasken wird ein gebräuchlieher
Wicke! eines kaltgewalzten, kohlenstoffarmen, Al-beruhigten Stahls verwendet. Zuerst wird der kaltgewalzte
Wickel durch OCA kräftig entkohlt= bis der AbschrccksSics-ungsindox QAl kleiner a!« 3,0 ■ 9.8! N/mm2
wird. Dieser Index QAIberechnet sich folgendermaßen:
WI = Last 9,81 N, die in dem entkohlten Material, nachdem es bei 500° C für 10 Minuten dauergeglüht und
einer Wasserkühlung unterworfen ist eine Reckspannung von 10% erzeugt;
S — Querschnittsfläche (rncn2) des Probestücks bei Aufbringen der 10% Reckspannung:
W2 = Streckgrenzenbelastung 9,81 N des gereckten Materials, das bei 100°C für 4 Stunden gealtert ist.
Das normale erneute Kaltwalzen nach der Entkohlung wird gefolgt von Photoätzen, Schlußglühen, Ausrichten
und Pressen. Somit ergibt sich das Material für die Lochmasken. Dabei besteht die Möglichkeit, auf das
Ausrichten zu verzichten und einTemperwaizen vordem erneuten Kaltwalzen durchzuführen.
Normaler kaltgewalzter, Al-beruhigter Stahl hat folgende chemische Zusammensetzung: 0,01 % C, weniger als
0.04% Si, weniger als 0,4% Mn,, weniger als 0,015% P, weniger als 0,015% S, 0,022 bis 0,06% AI in lösbarer Form,
0,0015 bis 0,006% N, Rest Fe und unvermeidbare Verunreinigungen. Soweit die Erfindung auf AI-beruhigten
Stahl Bezug nimmt, ist normaler, kaltgewalzter, Al-beruhigter Stahl gemeint, dessen chemische Zusammensetzung
vor dem OCA sich nicht von der oben angegebenen Zusammensetzung unterscheidet.
Durch Verwendung des kräftig entkohlten· Materials kann man die Preßformgebung durchführen, ohne das
Phänomen einer mangelnden Entkohlung, wie es häufig nach dem üblichen OCA auftritt, oder eine Aufkohlung,
im Zuge des Schlußglühens fürchten zu müssen.
AI-beruhigter Stahl wird als- Material für die Lochmasken verwendet, weil Al-beruhigter Stahl eine hohe
Reinheit gegenüber gebräuchlichem unberuhigtem Stahl aufweist und gelöster Stickstoff als AIN gebunden
werden kann. Stickstoff tritt unvermeidlich während der Stahlherstellung hinzu und führt zu hoher Streckgrenze
(Y P), starker Streckgrenzendehnung (YPEl) und zu einem hohen QAI, was für das Material dar Lochmasken
unerwünscht ist Ausgefälltes AIN erzeugt feine kristalline Körner beim Schlußglühen, wodurch dne gleichmäßige
Verformung bei der Preßformgebung geworden wird. OCA wurde in früheren Jahren entwickelt, um unberuhigten
Stahl zu entkohlen, und es bildete lange Zeit das Hauptverfahren beim Entkohlungsglühen von unberuhigtem
Stahl. Ein Absenken des Kohlenstoffgehaltes von unberuhigtem Stahl unter etwa 0,002% führt bekanntlich
in einen gefährlichen Bereich, weil es mit hoher Wahrscheinlichkeit Korngrenzenoxidation erzeugt oder bei
der Weiterverarbeitung Risse hervorruft, da es durch Ober-Entkohlung die interkristalline Festigkeit extrem
vermindert Gemäß dem hier beschriebenen Verfahren soll jedoch im Hinblick darauf, daß die Streckgrenze und
die Slreckgrenzendehnung vorzugsweise so klein wie möglich für die Preßformgebung sein sollen, ein Entkohlungsglühen
erfolgen, um den in Lösung befindlichen Kohlenstoff, der eine Mischkristallhärtung im Stahl
hervorruft, extrem zu vermindern. Zur Untersuchung der Bearbeitbarkeit des extrem kohlenstoffarmen, Al-beruhigten
Stahls, wurde die kräftige Entkohlung so weit durchgeführt, daß im Laboratorium eine Korngrenzenoxidation
festgestellt werden konnte. Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse zusammen mit denen von unberuhigtem
Stahl.
Testcrgebnisse von Material mit Korngrenzenoxidation
Für die Probestücke sowohl der unberuhigten als auch der Al-beruhigten Stähle gilt, daß der Kohknytoffgehall
in beiden Fällen in einem Bereich lag, in dem seine Menge durch chemische Analyse quantitativ nicht mehr
bestimmt werden konnte. Bei deir kräftigen Entkohlung von unberuhigtem Stahl ergab sich die Korngrenzenoxidalion,
so daß unter dem Mikroskop ohne Ätzen kristalline Körner in der Oberflächenschicht beobachtet
weiden konnten. Gleiches ergab sich bei Al-beruhigtem Stahl. Insoweit bestand kein Unterschied. Die Probestücke
beider Materialien, die eine Dicke von 0,65 mm und einen Durchmesser von 90 mm besaßen, wurden zu
Bechern mit einem Durchmesser von 40 mm gezogen (Ziehverhäitnis 2,25), und die auf diese Weise hergeste'lten
Becher wurden einem Test für Korngrenzenoxidation unterworfen. Sie wurden in eine Lösung HCi · H2O vom
Verhältnis I : 1 eingetaucht woran sich ein Abflachungstest anschloß. Die Kornbegrenzung, die von Haus aus
schwach ist, wird durch die Oxidation weiter geschwächt und durch das Ziehen unter konzentrierte Spannung
gesetzt. Außerdem wird sie durch das anschließende Eintauchen in wäßrige Salzsäure wahlweise durch Korrosion
angegriffen. Der Test für Korngrenzenoxidation wird in der Regel als Test zur Vergrößerung des Ausmaßes
an Oxidation in der Koi rgrenze eingesetzt. Die Ergebnisse dieses Testes gehen aus der obigen Tabelle 1 hervor,
wodurch bestätigt wird, daß das erfindungsgemäß hergestellte Material, abweichend von unberuhietem Stahl.
Proben | A |
B
(C) |
Eintauchzeit
0 5 |
10 | 20 | 30 |
AI-beruhigter Stahl Unbcruhigter Stahl |
OK OK |
C C |
O O X X |
O X |
O X |
O X |
Dabei Hu folgendes zu beachten: | ||||||
A: Mikroskopische Feststellung von Körnern in der B: Chemische Analyse. C: Nicht auffindbar. OK: Bestätigung. O: Keine Risse. X: Risse. |
Obeflächenschicht |
beim Auftreten von Korngrenzenoxidation in einem Ausmaße verwendbar blieb, wie es für Lochmaskcn
ausreicht.
Im Zuge der folgenden Untersuchungen wurde die OCA-Vorrichtung mit einer Meßeinrichtung hoher Präzi
sion ausgerüstet, und es wurde sodann der Wickel aus normalem, kaltgewalztem, Al-beruhigtem Stahl kräftig bis
auf einen so geringen Kohlenstoffgehalt entkohlt, daß dieser weder durch Analyse mit der Meßeinrichtung, noch
durch chemische Analyse, noch durch innere Reibung meßbar war, basierend auf der bekannten Gleichgewichtsformel
C(in«Fe) + H2O = CO + H2
K - Pco.PHi/acPHjO.
Obwohl jedoch die Menge an Kohlenstoff bis ins Unbestimmbare vermindert wird, sind einige Materialien
vorhanden, die beim Pressen in die Lochmaskenform Ziehriefen erzeugen. Daher soll nur Al-beruhigtcr Stahl
verwendet werden, und es wurde der Index QAl als Ergebnis eines quantitativ bestimmbaren Verfahrens
angegeben, und zwar im Hinblick auf eine Verwendung einer so geringen Kohlenstoffmenge, daß sich diese nicht
mehr feststellen läßt. Ein Beispiel für das Bestimmungsverfahren sei im folgenden angegeben:
Al-beruhigter Stahl wird entkohlt; es werden Probestücke (JlS 5) für Zugversuche hergestellt; man erhitzt bzw. glüht bei 5000C für 10 Minuten; es wird mit Wassergekühlt; es werden 10% Reckspannung (W \) aufgebracht; man mißt die Querschnittsfiäche (S/, es wird eine "Wärmebehandlung bei iööcC für 4 Stunden durchgeführt; es folgt der Zugversuch (W 2). Dabei bedeuten
Al-beruhigter Stahl wird entkohlt; es werden Probestücke (JlS 5) für Zugversuche hergestellt; man erhitzt bzw. glüht bei 5000C für 10 Minuten; es wird mit Wassergekühlt; es werden 10% Reckspannung (W \) aufgebracht; man mißt die Querschnittsfiäche (S/, es wird eine "Wärmebehandlung bei iööcC für 4 Stunden durchgeführt; es folgt der Zugversuch (W 2). Dabei bedeuten
W1 = Last 9,81 N für 10% Reckspannung
S = Querschnittsfläche (mm2) nach 10% Recken
S = Querschnittsfläche (mm2) nach 10% Recken
W 2 = Streckgrenzenbelastung (kg)
QAl = (9,81 N/mm2).
Die Tabelle 2 zeigt diejenigen Ergebnisse, die dadurch erhalten wurden, daß man die entkohlten, angelassenen
Stähle, die sich hinsichtlich des Index QAI unterschieden, wie es aus der Spalte »V« hervorgeht, der Preßverformung
und den weiteren, oben schon erwähnten Arbeitsschritten zur Herstellung der Lochmasken unterwarf.
Tabelle 2
Ergebnisse des QAI und der Preßformgebung zur Herstellung von Lochmasken
Ergebnisse des QAI und der Preßformgebung zur Herstellung von Lochmasken
Prüfanalyse | N V | 5.3 | I N/mm2) | Preßergebnisse | Y | y. | |
Mn Al | 0,0021- 5,5 | 4.5 | W | X | SS | 100 | |
40 | 0.27- 0,024- | 0,0048% | 3,8 | 7,4 | 20 | ||
032% 0,045% | 3,0 | SS | 100 | ||||
1,8 | 7,0 | 20 | SS | 100 | |||
1.2 | 6.8 | 20 | SS | Π | |||
0,9 | 6,5 | 20 | OK | 0 | |||
45 | 0,6 | 6,1 | 20 | OK | 0 | ||
03 | 43 | 20 | OK | 0 | |||
3,7 | 20 | OK | 0 | ||||
Schlußglühen | 4,0 | 20 | OK | 0 | |||
700°C χ 10 min | 3,4 | 20 | OK | 0 | |||
50 | (8% H2; | 2,1 | 20 | ||||
Dabei bedeuten: | Taupunkt-30° C) | ||||||
V: Nach OCA | Kühlen 1 h | ||||||
55 | W: Nach Schlußglühen | ||||||
X: Anzahl der Bleche | |||||||
Y: Auftreten von Fehlstellen | |||||||
Z: Fehlstellen % | |||||||
Wie es sich aus Tabelle 2 ergibt, ist es erforderlich, daß der Index QAI nach dem Entkohlungsglühen unter
3,0 ■ 9,81 N/mm2 liegt, um ein in der Praxis wünschenswertes Pressen der Lochmasken zu ermöglichen. Ferner
wurde bei diesen praktischen Ermittlungen folgendes gefunden: Da QAI Würz vor dem Pressen des bei 700"C
schlußgeglühten Materials maximal um etwa 3,0 · 9,81 N/mm2 größer war, sollte dieser Index nach dem Schlußgiühen
kleiner als 6,1 - 9,81 N/mm2 sein. Es wird angenommen, daß ein Grund dafür, daß QAI kurz vor dem
bD Pressen ansteigt, in der Aufkohlung während der Zwischenschritte bis zum Schlußglühen liegt, und zwar durch
das Waizöl beim erneuten Kaltwalzen oder durch Schlacken des Photoätzens oder durch die Atmosphäre im
Schlußglühen (im wesentlichen also auf der Seite der Hersteller der Kathodenstrahlröhren für Farbfernseher).
Die Bedingungen zur Erzielung des Index QAl(die Bedingungen zur Herstellung der festen Lösung, nämlich
Die Bedingungen zur Erzielung des Index QAl(die Bedingungen zur Herstellung der festen Lösung, nämlich
Temperatur und Zeit, die Bedingungen der nachfolgenden Kühlung, die Größe der Reckspannung bei W\ und
clic Altcrungsbedingungen) stellen lediglich ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Wenn diese Bedingungen
bei Verwendung der gleichen Materialien variiert werden, so sind auch die Werte für QAI unterschiedlich.
Hierfür gilt im Prinzip folgende Vorstellung. Voraussetzung ist, daß der Kohlenstoff des Stahls nach dem
Enikohlungsglühen in einem Bereich liegt, in dem seine Menge nicht mehr bestimmt werden kann. Da sich an das
lintkohlungsglühen ein langsames Kühlen durch Abkühlung des Ofens anschließt, fallen gelöste Atome (im
vorliegenden .Fall wird meist von Kohlenstoff gesprochen, jedoch gehört auch Stickstoff dazu) in festgelegter
Mc >je aus (genauer gesagt, handelt es sich um das Auffangen von Gitterstörungen, beispielsweise um das
Verlagern von Gitterleerstellen). Wenn diese ausgefällte Menge der erneuten Erwärmung, dem erneuten Übergang
in feste: Lösung und der raschen Kühlung unterworfen wird, so ergibt sich eine feste Lösung. Daher lassen
sich diese Bedingungen durch einen numerischen Wert bei einer nachfolgenden Messung der Stauchalterung
ausdrücken. Aus diesen Bedingungen ergibt sich also folgendes. Man kann um so niedrigere Grenzwerte für die
F.rwärmungütemperatur, die Glühzeit und die Zeit der raschen Kühlung wählen, je mehr Kohlenstoff vorhanden
ist, wohingegen es in Abhängigkeit von der Menge des gelösten Kohlenstoffs erforderlich ist, die Erwärmungstenipcratur
um so höher und die Zeitspanne der Glühbehandlung sowie die der raschen Abkühlung um so länger
zu wählen. Liegt der Kohlenstoffgehalt unter einigen ppm, wie es nach der Erfindung vorgeschlagen wird, so
wählt man vorzugsweise einen Bereich der Wasserabschreckung von 200 bis 7000C für eine Minute bis zu einer
Stunde.
Der index QA! dient als MaS für die quantitative Darstellung des Enikuhiuugsgiades. Es kann daher eine
andern Meßmethode zur Anwendung kommen, und man kann den Entkonlungsgrad dadurch wählen, daß man
die eine oder die andere der obigen Bedingungen gegenüber den bevorzugten Angaben nach der Erfindung
variiert.
Erzeugt man das Material für die Lochmasken entsprechend den oben aufgeführten Anforderungen, so kann
man in stabiler Weise einen Wert YP < 11,0 kg/mm2 und einen Wert YPEl
< 1,0% erzielen, wobei diese Werte die charakteristischen Eigenschaften des entkohlten, geglühten Materials wiedergeben. Nach dem
SchluUglühen kann man, wie es die Diagramme nach Fig. 1 und 2 zeigen, YP<
15 · 9,81 N/mm2 und Y P El < 2,0% erzielen, und zwar in einer kurzen Glühzeit bei Temperaturen von mehr als 650°C. Daraus ergibt
sich folgendes. Wenn das Schlußglühen so durchgeführt wird, daß die Form der Lochmaskenplatte nicht leidet,
wie es beispielsweise für ein System zutrifft, bei dem die Lochmaskenplatte vertikal an einer Ecke des Ofens
aufgehängt wird, so kann man den Bearbeitungsschritt des Ausrichtens fortlassen, da der anfängliche Wert
Yl El klein ist.
Da die Werte YP und Y P El des erzielten Materials extrem niedrig liegen, ist das erfindungsgemäß hergestellte
Stahlblech vorteilhafter als gebräuchliche Materialien, was die gleichförmige Verformbarkeit und die
Formhalteeigenschaften anbelangt. Es kommt daher dort bevorzugt zum Einsatz, wo hohe Genauigkeit verlangt
wird, beispielsweise bei Lochmasken für Computer-Bildschirme.
Die Diagramme der F i g. 1 und 2 zeigen die Ergebnisse eines kaltgewalzten Blechs von 0,65 mm Dicke und
einem Kohlenstoffgehalt von < 0,002%, wobei das Blech auf eine Dicke vor. 0,15 mm heruntergewalzt und dem
Schlußglühen bei 700°C für 10 Minuten in nicht entkohlender Atmosphäre unterworfen wurde, woran sich ein
Zugversuch (JIS 5) bei Raumtemperatur anschloß. Das erfindungsgemäß hergestellte Blech ist durch O angegeben,
während der bekannte, entkohlte, unberuhigte Stahl die Zeichen Δ trägt. v,
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele nach der Erfindung diskutiert:
Ks wurden Probestücke mit fünf unterschiedlichen Zusammensetzungen »A« bis »E« hergestellt. Dabei handelt
es sich um kaltgewalzte Stahlbleche, deren Behandlung den normalen Bedingungen des Heiß- und Kaltwalzens
entspricht. Diese Materialien »A« bis »E« wurden elektrolytisch gereinigt. Die Materialien »A« bis »C« wurden
kräftig durch Glühen entkohlt, und zwar soweit, daß QAl kleiner als 3,0 · 9,81 N/mm2 wurde. Die Materialien
»D« und »E« wurden dem normalen Entkohlungsglühen unterworfen. Die Tabelle 4 zeigt die zuverlässig mit
diesen Materialien erzielbaren Ergebnisse. Anschließend wurden sämtliche Materialien »A« bis »E« einem
erneuten Kaltwalzen um 77% bis auf eine Dicke von 0,15 mm unterworfen, woraufhin das Photoätzen erfolgte.
Die Ergebnisse sind ebenfalls der Tabelle 4 zu entnehmen. Die photogeätzten Materialien durchliefen das
Schlußglühen bei 7000C für 10 Minuten in nicht entkohlender Atmosphäre (92% N2,8% H2, Taupunkt — 300C),
woraufhin man die Materialien »A« in solche unterteilte, die lusgerichtet wurden, und in solche, bei denen der
Bearbeitungsschritt des Ausrichtens entfiel. Die Tabelle 5 zeigt die Ergebnisse beider Gruppen nach dem
Pressen.
Tabelle 3 | XXI | Prüf analysenwerte (%) C Si Mn |
0,01 1 2 |
0,15 27 32 |
P | Heißwalzens, Bedingungen des Kaltwalzens | AI | N | K L |
M | N O |
P |
H I |
0,05 4 5 |
1 1 |
28 34 |
0,012 12 11 |
S | 0,059 24 45 |
0,005? 21 41 |
i 850 862 847 |
545 550 552 |
0,65 0,65 0,65 |
77 77 77 |
|
6 6 |
11 12 |
0,013 15 11 |
36 | 33 15 |
855 848 |
551 605 |
0,65 0.65 |
77 77 |
||||
11 12 |
||||||||||||
Zusammensetzung der Probestücke, Temperaturen des | ||||||||||||
Proben | ||||||||||||
A G B G C G |
||||||||||||
D I E I |
||||||||||||
Dabei bedeuten:
G: Materialien nach der Erfindung.
H: Al-beruhigte Stähle.
5 I: Bekannte Materialien.
J: Unberuhigte Stähle.
K: Heißwalzumperaturen.
L: Endbehandlung (° C).
M: Wickeln (0C).
ίο N: Kaltwalzen.
O: Dicke (mm).
P: Verminderung (%).
Tabelle | 4 | G G G |
Ergebnisse des Photoätzens | Dabei bedeuten: | 9,8 9,6 10,2 |
0 0,1 0 |
L | Photoätzergebnissc M N (Blech) |
0 1 0 |
O(%) |
I I |
Materialeigenschaften nach OCA QAI J(C)% Y.P. YPEl {9,8! N/mmJ) {9,8! N/mm2) (%) |
13,1 14,3 |
2,6 4,3 |
8,5 8,5 8,5 |
300 300 300 |
0 113 |
0 0,3 0 |
|||
0,3 K 1,2 K 3,0 K |
8,5 6.5 |
300 300x4 |
0 9,4 |
|||||||
Eigenschaften nach dem Entkohlungsglühen und | 6,2 K 7,3 K |
|||||||||
Proben | ||||||||||
A B C |
||||||||||
D E |
||||||||||
G: Materialien nach der Erfindung.
I: Bekannte Materialien.
J: Chemische Analyse.
K: Nicht feststellbar.
35 O: Unerwünschte Fehler.
L: Ferrit-Korngröße.
M: Anzahl der Proben.
N: Anzahl der Bleche mit unerwünschten Fehlern aufgrund nichtmetallischer Einschlüsse.
Die Löcher (Größe) des Photoätzens sind nicht fest vorgegeben.
Tabelle 5
Preßergebnisse
Tabelle 5
Preßergebnisse
Proben
Glühverfahren
* usrichten
Anzahl der Proben Preßergebnisse
Präzision der Löcher nach dem Pressen
G | Aufhängen | nein | 150 | gut | sehr gut | |
G | Aufhängen | ja | 150 | gut | sehr gut | |
G | Aufhängen | ja | 300 | gut | sehr gut | |
G | Aufhängen | ja | 300 | gut | sehr gut | |
I | Aufhängen | ja | 300 | schlecht | schlecht | |
(Auftreten | ||||||
von SS) | ||||||
I | Aufhängen | ja | 1087 | gut | gut | |
50 A | ||||||
A | ||||||
B | ||||||
C | ||||||
55 D | ||||||
E |
G: Materialien nach der Erfindung. I: Bekannte Materialien.
Bei der Herstellung der Stahlbleche für die Lochmasken ist es erforderlich, sich davon zu vergewissern, ob die
Entkohlung im angestrebten Ausmaß stattgefunden hat Es besteht keine Möglichkeit, den Entkohiungsgrad mil
dem erfindungsgemäß spezifizierten Index QAIzu bestimmen und dann das Material zum OCA zurückzufordern,
jedoch kann man in der Praxis eine Annäherung erzielen, und zwar mit folgenden Werten: mil dem
Geeicht des Materials,das in den Ofen eingeführt wird, in welchem man früher den vorbestimmten Index QAI
erzielt hat, mit der Gaszusammensetzung im Ofen, mit den Glühtemperaturen, mit den Glühbedingungen, mit
dem prozentualen Gehalt an Kohlenmonoxid im Abgas, mit der Zusammensetzung des in den Ofen strömenden
Gases, andernfalls durch Reproduzieren der Arbeitsbedingungen, wie etwa der Durchflußmenge, oder dadurch,
cliiß man die Zugversuchproben während des OCA zwischen den Wickeln hält, um diejenigen Arbeitsbedingungen
herauszufinden, bei denen kein Y P El während des Zugversuches oder kein Y P\m Spannungs-Cehnungs-Diugramm
auftritt. Jedoch erlauben die obigen Maßnahmen lediglich eine Annäherung, und es kann erforderlich
sein, den Wickel nach dem OCA mittels des Index QAlzu testen und diejenigen Wickel zum OCA zurückzufordern,
die nicht zufriedenstellend entkohlt sind.
Wie es sich aus den obigen Ausführungsbeispielen ergibt, treten bei dem beschriebenen Verfahren kaum
Probleme wegen nichtmetallischer Einschlüsse beim Ätzen auf. Die guten Ergebnisse wurden unabhängig davon
erzielt, ob der Preßvorgang mit einem Ausrichtvorgang gekoppelt war.
Die Fig.3 und 4 zeigen Mikrofotografien mit 120facher Vergrößerung, wobei Stahlplatten mit großen
öffnungen in den Vorderseiten und kleinen öffnungen in den gegenüberliegenden Seiten dargestellt sind. F i g. 3
zeigt das erfindungsgemäß hergestellte Stahlblech, während Fig.4 ein gebräuchliches bekanntes Material
betrifft. Wie es sich aus den Fotografien ergibt, zeigt der entkohlte, Al-beruhigte Stahl nach der Erfindung eine
Öffnung von schoner Außenform im Gegensatz zu dem gebräuchlichen entkohlten, unberuhigten Stahl. Insbesondere
ist die konische Fläche, die von der Vorderseite zur Rückseite verläuft, einwandfrei ausgebildet. Bei dem
bekannten unberuhigten Stahl neigen sich dagegen Einschlüsse auf dieser konischen Fläche.
20
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von dünnem Stahlblech mit bestimmten (Spuren-)Anteilen an Mangan,
Kohlenstoff,Silizium, Phosphor und Schwefel für Lochmasken; dadurch gekennzeichnet, daß ein
Wickel aus kaltgewalztem, kohlenstoffarmem und Al-beruhigtem Stahl folgender Zusammensetzung
weniger als 0,1% C; weniger als 0,04% Si; weniger als 0,4% Mn; weniger als 0,015% P; weniger als 0,015% S;
0,02 bis 0,06% AIi05L; 0,0015 bis 0,006%N; Rest Fe
durch offenes Wickelglühen kräftig so weit entkohlt wird, bis der Abschreckalterungsindex
QAI = ^ kleiner als 3 - 9,81 N/mm2 ist,
und daß der Stahl erneut kaltgewalzt, photogeätzt, schlußgeglüht und gepreßt wird, mit
Wl = Last (9,81 N), die in dem entkohlten Material, nachdem es bei 5000C für 10 Minuten dauergeglüht und einer Wasserkühlung unterworfen worden ist, eine Reckspannung von 10% erzeugt,
5 = Querschnittsfläche (mm2) des Probestücks bei Aufbringen der 10% Reckspannung und
W2 = Streckgrenzenbelastung (9,81 N) des gereckten Materials, das bei 100° C für 4 Stunden gealtert ist
Wl = Last (9,81 N), die in dem entkohlten Material, nachdem es bei 5000C für 10 Minuten dauergeglüht und einer Wasserkühlung unterworfen worden ist, eine Reckspannung von 10% erzeugt,
5 = Querschnittsfläche (mm2) des Probestücks bei Aufbringen der 10% Reckspannung und
W2 = Streckgrenzenbelastung (9,81 N) des gereckten Materials, das bei 100° C für 4 Stunden gealtert ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl mit einer Verminderung von 77%
auf eine Dicke von 1,5 mm erneut kaltgewalzt und bei 7000C für 10 Minuten in nicht-entkohlender Atmosphäre
schlußgeglüht wird.
3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 auf ein Stahlblech, das vor dem Entkohlen folgende
Zusammensetzung aufweist: 0,05% C; 0,01 % Si; 0,15% Mn; 0,012% P, 0,013% S; 0,059% AW; 0,0058% N;
Rest Fei:»*! unvermeidbare Verunreinigungen.
4. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 auf ein Stahlblech, das vor dem Entkohlen folgende
Zusammensetzung aufweist: 0,04% C; 0,01 %Si; 0,27% Mn; 0,012% P; 0,015% S; 0,024% Ali&i; 0.0021% N;
Rest Fe und unvermeidbare Verunreinigungen.
5. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 auf ein Stahlblech, das vor dem Entkohlen folgende
Zusammensetzung aufweist: 0,05% C; 0,02% Si; 0,32%Mn; 0,011% S; 0,045% AIi05L; 0,0041% N; Rest Fe und
unvermeidbare Verunreinigungen.
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