-
Hilfsvorrichtung zum Ausführen von Drechsler-
-
arbeiten, insbesondere für Heimwerker Die Erfindung betrifft eine
Hilfsvorrichtung zum Ausführen von Drechslerarbeiten, insbesondere für Heimwerker,
welche aus einem Bohrmaschinen-Aufspannbock, einem Gegenhalter-Auf spannbock, einem
im Bohrmaschinenfutter festspannbaren Mitnehmer, einem Gegenhalter und einer Werkzeugauflage
besteht.
-
Bei den bekannten Drech-Hilfsvorrichtungen für Heimwerker sitzen der
Bohrmaschinen-Aufspannbock, der Gegenhalter-Aufspannbock und die Werkzeugauflage
an einer oder zwei durchgehenden Führungsstangen, die ein Maschinenbett
bilden
und im allgemeinen mittels der beiden Aufspannböcke an einer Werktischplatte oder
dgl. festspannbar sind. Die bekannten Ausführungsformen sind jedoch verhältnismäßig
aufwendig und wegen ihrer relativ langen Führungsstangen sperrig. Darüber hinaus
können mit ihnen auch nur Werkstücke bearbeitet werden, die kürzer als die Führungsstangen
sind.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine preiswerte Drechsel-Hilfsvorrichtung
zu schaffen, die aus nur wenigen, raumsparend zusammenpackbaren und aufbewahrbaren
Teilen besteht und mit der Drechslerarbeiten auch an sehr langen Werkstücken ausgeführt
werden können.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Auf spannböcke und die Werkzeugauflage an ihrer Unterseite als jeweils für sich
an einer Werkbankkante oder Brettkante festspannbaren Schraubenzwingen ausgebildet
sind. Durch diese Maßnahmen werden einerseits die Führungsstangen und alle Befestigungsmittel
zur Verbindung der Aufspannböcke und der Werkzeugauflage mit einer bzw.
-
ggfs. zwei solcher Führungsstangen eingespart, was zu einer erheblichen
Senkung der Herstellkosten führt. Darüber hinaus können die Teile der Hilfsvorrichtung
nach der Erfindung beim Versand wie auch später bei Nichtgebrauch
auf
engstem Raum zusammengepackt und aufbewahrt werden Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß die Hilfsvorrichtung auch zur Ausführung von Drechslerarbeiten an sehr
langem stangenförmigem Material eingesetzt werden, da hierzu nur eine entsprechend
lange Werkbank bzw. ein entsprechend langes Brett erforderlich ist. Zur Erzielung
einer strammen Festspannung der Hilf svorrichtungsteile an der Werkbank bzw. einem
Brett ist der Erfindung zufolge bevorzugt vorgesehen, daß die Auf spannböcke jeweils
mit zwei Zwingenschrauben ausgerüstet sind. Zudem sollen der Erfindung zufolge die
Schraubenzwingen zweckmäßigerweise eine zum Festspannen an einem dicken Brett oder
Balken, z. B. von 60 mm Stärke, ausreichende Maulweite besitzen.
-
Nach weiteren Merkmalen der Erfindung kann vorgesehen werden, daß
an dem Gegenhalter-Aufspannbock eine zur Drechseldrehachse koaxiale Hülse mit Innengewinde
angeformt ist, in welcher ein mit Außengewinde und an einem Ende mit einem Drehgriff
versehenes Bolzenstück geführt ist, in welchem ein Kugellager zur Aufnahme eines
rotierenden Gegenhalters, z. B. einer Körnerspitze, angeordnet ist.
-
Die Hülse ist hierbei vorteilhafterweise geschlitzt und an den Schlitzrändern
mit Spannaugen versehen, welche von einer Arretierschraube zum Festklemmen des Bolzenstückes
in der Hülse durchsetzt sind. Durch die Kugellagerung rotiert die Körnerspitze beim
Drechseln mit,
so daß ein Aus glühen des Werkstückes oder eine Lockerung
des Werkstückes vermieden werden. Mittels des als Verstellspindel gelagerten Bolzenstückes
kann die Körnerspitze stramm in das Werkstück eingedrückt werden, wobei vorzugsweise
ein beträchtlicher Verstellweg für das Bolzenstück vorgesehen wird, um über einen
weiten Bereich hinweg die Hilfsvorrichtung an die Länge einzuspannender Werkstücke
ohne Lösen der Aufspannböcke anpassen zu können, Schließlich kann der Erfindung
zufolge noch vorgesehen werden, daß die Werkzeugauflage aus einem von einer runden,
vertikal auszurichtenden Stange getragenen Querstück, aus einem Klemmlagerstück
für die Stange mit angeformtem, längsgeschlitztem Kragarm und aus einem Schraubenzwingenkörper
besteht, dessen oberer Tischauflageschenkel eine Auflagefläche für den Kragarm bildet
und eine nach vorne weisende Verlängerung besitzt, an welcher der Kragarm mittels
einer seinen Längsschlitz durchsetzenden Schraube festspannbar ist. Infolge dieser
Maßnahmen ist bei der Werkzeugauf lage nach der Erfindung das das Werkstück unmittelbar
absttltzende Querstück sowohl höhenverstellbar, quer zum Werkstück verstellbar und
um swei vertikale Achsen dreheinstellbar.
-
Der Gegenstand der Erfindung wird im folgenden anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. In der Zeichnung
zeigen: Fig. 1 in einer Vorderansicht alle zum Drechseln länglicher Werkstücke benötigten
Teile der Drechsel-Hilfsvorrichtung nach der Erdindung, festgespannt an einer Werkbankplatte
und in Verbindung mit einer als Antriebsmaschine verwendeten Handbohrmaschine, Fig.
2 in einer Seitenansicht gemäß der Blickrichtung II-II in Fig. 1 einen Aufspannbock
für einen WeSstück-Gegenhalter, Fig. 3 eine Körnerspize als Gegenhalter, Fig. 4
in Seitenansicht eine Werkzeugauflage und Fig. 5 die zum Drechseln, z. B. eines
Tellers benötigten Teile der Hilfsvorrichtung, montiert an einer Werkbank.
-
Die Drechsel-Hilfsvorrichtung besteht in ihrem grundsatzlichen Aufbau
aus einem Aufspannbock 1 für eine übliche Handbohrmaschine 2 mit genormtem Einspannhals
3, einem Werkstückmitnehmer 4, einer Werkzeugauflage 5 und einem Aufspannbock 6
für einen Werkstückgegenhalter. Die Aufspannböcke 1 und 6 und die Werkzeugauf lage
5 sind an ihrer Unterseite jeweils als Schraubenzwingen ausgebildet, mit denen sie
für sich an der Kante einer Werkbank 7 festgespannt werden. Die Aufspannböcke 1
und 6 sind jeweils mit zwei, in Richtung der Drechseldrehachse nebeneinander liegenden
Zwingenschrauben 8, 9 und 10, 11 versehen, während für die weniger belastete Werkzeugaufnahme
5 eine Zwingen schraube 13 genügt.
-
Der Mitnehmer 4 besitzt einen Annagelungskopf 14, der rückwärtig mit
einem Schaft 15 zum Einspannen im Futter 16 der Handbohrmaschine 2 und vorne mit
Annagelungsspitzen 17 versehen ist.
-
Der Aufspannbock 6, der - vergl. auch Fig. 2 - unten als U-förmige
Schraubenzwinge ausgebildet ist, trägt oben eine einstückig mit dem Zwingenkörper
gefertigte Hülse 18, die mit Innengewinde versehen ist und ein mit Außengewinde
versehenes Bolzenstück 19 aufnimmt. In dem Bolzenstück 19 ist ein Kugellager 20
angeordnet, in dessen
innerem Lagerring 21 ein Zapfen 22 eines
Werkstück-Gegenhalters eingesteckt wird. Bei dem in Fig. 3 gezeigten Gegenhalter
in Form einer Körnerspitze 23 sind zwischen Spitze 23 und Zapfen 22 eine kleine
Scheibe 24, die das Kugellager 20 abdeckt, und eine im Durchmesser reduzierte Ringschulter
25 vorgesehen, welche axial auf dem inneren Lagerring 21 des Kugellagers aufsitzt
und jegliches Schleifen zwischen Gegenhalter und Auf spannbock 6 bzw. Bolzenstück
19 ausschließt.
-
Die obere, mit Innengewinde versehene Hülse 18 des Aufspannbockes
6 ist unten in axialer Richtung geschlitzt und beidseits des Schlitzes jeweils mit
einem Spannauge 26, 27 versehen, die von einer Spannschraube 28 durchsetzt sind.
-
Nachdem das Bolzenstück 19 an seinem Drehgriff 29 bis in die gewünschte
Stellung gebracht worden ist, kann durch ein Fenster 30 in der Vorderwand des Auf
spannbockes 6 hindurch die Schraube 28 angezogen und damit das Bolzenstück 19 im
Aufspannbock 6 arretiert werden.
-
Der Aufspannbock 1 für die Handbohrmaschine kann gleich wie der Aufspannbock
6 ausgebildet werden mit lediglich dem einen Unterschied, daß zweckmäßigerweise
beim Aufspannbock 1 die obere Hülse 31 nicht mit Innengewinde versehen wird, sondern
glatt belassen bleibt.
-
Die Werkzeugauflage 5 besteht aus einem oberen, als unmittelbare Abstützung
für ein Werkzeug dienenden Querstück 32, das starr an einer vertikalen, runden Stange
33 befestigt ist. Die Stange 33 durchsetzt ein Klemmstück-34 mit Klemmschraube 35.
An das Klemmstück 34 ist ein horizontal abragender Kragarm 36 angeformt, welcher
auf der Oberseite des oberen Tischauflageschenkels 37 eines Schraubenzwingenkörpers
38 aufliegt. Der obere Tischauflageschenkel 37 besitzt eine nach vorne gerichtete
Verlängerung 39, an welcher der Kragarm 36 mittels einer einen Längsschlitz 40 des
Kragarmes durchsetzenden Schraube 41 festspannbar ist.
-
Zum Drechseln eines Tellers wird die Hilfsvorrichtung in der in Fig.
5 gezeigten Weise eingesetzt. Das dann scheibenförmige Werkstück wird an eine mit
einer zentralen Holzschraube 42 und mit Anschraublöchern 43 versehene Scheibe 44
angeschraubt, welche einen in die Durchgangsbohrung 45 des Bolzenstückes 19 passenden,
rückwärtigen Schaft 46 mit Einspannende 47 für das Bohrmaschinenfutter 16 besitzt.
Das Bolzenstück 19 ist hier in entgegengesetzter Richtung in die Gewindehülse 18
eingeschraubt.
-
Der Auf Aufspannbock 6 dient hier als Stützlager fÜr die Scheibe 44,
die hier Werkstückmitnehmer und einziger Werkstückhalter ist.
-
Nach Beendigung der Drechselarbeiten können die Teile raumsparend
zusammengelegt werden, wobei man im allgemeinen nur die für das Drechseln spezifischen
Teile, nämlich Mitnehmer 4, Werkstückauflage 5 und Gegenhalter-Aufspannbock 6 abbaut.
Der Aufspannbock 1 kann weiterhin als stationärer Maschinenhalter an der Werkbank
verbleiben, um beispielsweise Schleifarbeiten, Polieren, Bürsten oder ähnliche Arbeiten
ausführen zu können.