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Segelbrett o.dgl. und Verfahren zu seiner
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Herstellung Die Erfindung betrifft ein Segelbrett o.dgl., bestehend
aus einer festen Außenhaut aus Kunststoff und in dem von der Außenhaut umschlossenen
Hohlraum angebrachten, separat gefertigten Funktionskörpern, die die Mastfußbuchse,
den Schwertkasten, den Finnenkasten, Buchsen zur Befestigung von Segelbrettzubehör,
Versteifungskörper, Auftriebskörper o.dgl. bilden und zumindest teilweise von einem
eingeschäumten Kernmaterial umgeben sind.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines
solchen Segelbrettes.
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Bekanntlich werden bei der Herstellung von aus Kunststoff bestehenden
Segelbrettern u.dgl. die im Brett erforderlichen, als Hohl körper ausgebildeten
Funktionskörper, wie Mastfußbuchsen, Schwertkästen, Finnenkästen, Buchsen zur Befestigung
von Segelbrettzubehör, Versteifungskörper, Auftriebskörper u.dgl., an der Außenhaut
des Brettes angeklebt oder mit ihr verschraubt, nachdem das Brett im Rotationsgußverfahren
hergestellt worden ist, wobei in ihm die entsprechenden Uffnungen für den nachträglichen
Einbau dieser Funktionskörper vorgesehen worden sind. Dieses nachträgliche
Anbringen
wichtiger Bauelemente des Segelbrettes ist nicht nur arbeitsaufwendig, sondern führt
oftmals auch zu unzulänglichen Verbindungen zwischen den Funktionskörpern und der
Brettaußenhaut, da insbesondere beim Verschrauben Kerbspannungen im Bereich der
Verbindungsstellen entstehen, die auf die in solchen Funktionskörpern geführten
Teile, wie Masten, Schwerter, Heckflossen und Finnen, beim Betrieb eines solchen
Brettes notwendigerweise einwirkenden Kräfte von den Funktionskörpern auf die Brettaußenhaut
übertragen werden. Darüberhinaus treten nicht selten in der unter Wasser liegenden
Brett~ oberfläche im Bereich der nachträglich eingebauten Funktionskörper Verformungen
auf, die die Oberfläche unglatt machen und dadurch den Gleitwiderstand des Brettes
erhöhen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ei Segelbrett der
genannten Art zu schaffen, das einen einfacheren Aufbau hinsichtlics der in das
Brett eingesetzten Funktionskörper aufweist sowie eine bessere Qualität der Außenhaut
durch Vermeidung von durch Befestigung der Funktionskörper bedingte Uneblwnheittn
in der Brettoberfläche, eine bessere Verbindung der Funktionskörper mit der Außenhaut
besitzt und sich wirtschaftlicher herstellen läßt sowie eine Anpassung des Gewichtes
der Außenhaut an gewünschte Dichtewerte ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Funktionskörper
auf ihren Oberflächen von dem die Außenhaut bildenden Kunststoffmaterial
wenigstens
teilweise bedeckt sind, indem sie beim Gießen der Außenhaut zur Herstellung eines
einheitlichen, einteiligen Brett- bzw. Bootkörpers mit dem Kunststoffmaterial der
Außenhaut verklebt worden sind.
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Die Tatsache, daß bei diesem Segelbrett die Funktionskörper mit der
Außenhaut zu einem einheitlichen, einteiligen Brettkörper vereinigt sind, nicht
also nachträglich nach der Herstellung der Außenhaut erst in diese eingebaut und
mit ihr fest verbunden werden müssen, verleiht dem Brett bezüglich seiner Stabilität
und seiner Oberflächenbeschaffenheit überraschend günstige Eigenschaften.
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Die Herstellung eines solchen Brettes läßt sich in vorteilhafter Weise
dadurch bewerkstelligen, daß der Kunststoff für die Brettaußenhaut in flüssiger
Form in eine ein- oder mehrteilige Rotationsform eingebracht wird, in der vorher
die Funktionskörper, welche Mastfußbuchsen, Schwertkästen, Finnenkästen, Buchsen
zur Befestigung von Segelbrettzubehör, Versteifungskörper, Auftriebskörper o. dgl.
bilden, positioniert und befestigt worden sind, und daß durch Rotieren der Gießform
das flüssige Kunststoffmaterial auf der Gießforminnenwand zur Bildung der Außenhaut
verteilt wird und die Funktionskörper von dem Kunststoffmaterial bedeckt werden.
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Als flüssiges Kunststoffmaterlal haben sich besonders Polyamid, Polycarbonat
und Polyurethan bewährt, die mit einem Treibmittel versetzt werden können, so daß
nach
dem Einführen des Kunststoffs in die Rotationsform die Polymerisation des Materials
stattfindet und durch entsprechende Einstellung des Materials auch die Dichte der
Bretter in bestimmten Grenzen eingestellt werden kann, so beispielsweise eine Bretthaut
herstellbar ist, deren Dichte unter 1 liegt, wodurch das Gewicht von Segel brettern
erheblich verringert werden kann.
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Eine weitere Möglichkeit der Herstellung eines solchen Segelbrettes
wird erfindungsgemäß dadurch geboten, daß die Außenhaut in einer ein- oder mehrteiligen
Rotationsform erzeugt wird, in die pulverförmiges Kunststoffmaterial gefüllt wird,
nachdem die Funktionskörper, die Mastfußbuchsen, Schwertkästen, Finnenkästen, Buchsen
zur Befestigung von Segelbrettzubehör, Versteifungskörper, Auftriebskörper o. dgl.
bilden, in der Rotationsform positioniert und befestigt worden sind, und daß das
pulverförmige Kunststoffmaterial in der Rotationsform aufgeschmolzen wird, nachdem
oder während es durch Rotieren der Form über die Forminnenwand und die Oberflächen
der Funktionskörper verteilt worden ist bzw. verteilt wird.
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Auch in diesem Falle wird das Kunststoffmaterial über die Gießform
gleichmäßig verteilt und umhüllt auch zumindest teilweise die Oberflächen der vorher
eingesetzten hohlen Funktionskörper, so daß diese während des Aufschmelzens des
pulverförmigen Materials mit der sich gleichzeitig bildenden Außenhaut des Brettes
sich zu einem einheitlichen Ganzes vereinigen.
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Zweckmäßigerweise werden die Funktionskörper und die Außenhaut aus
demselben Kunststoffmaterial hergestellt, da sich dadurch die Außenhaut mit den
Funktionskörpern am besten verbindet, mit deren Oberflächen gewissermaßen verschmilzt.
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Für den Fall, daß zur Positionierung und Befestigung der Funktionskörper
in der Gießform in an sich bekannter Weise Abstandskörper verwendet werden, werden
diese zweckmäßigerweise auch aus demselben Kunststoffmaterial hergestellt wie die
Außenhaut, so daß sie beim Entstehen der Außenhaut in der Rotationsgußform in diese
miteingebaut werden und sich mit ihr zu einem homogenen Körper vereinigen, der auf
der Außenhautoberfläche nach der Entformung des Brettes keinerlei Unebenheiten zurückläßt.
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In an sich bekannter Weise können die Ubrigen Hohlräume des Brettes,
die nicht von den Funktionskörpern eingenommen werden, mit einem Schaumstoffmaterial
gefüllt werden, so daß bei eventuell später im Betrieb des Brettes auftretenden
Undichtigkeiten verhindert wird, daß Wasser in diese Hohlräume eindringt und das
Brett zum Sinken bringt, wenn die Dichte der Außenhaut auf einen Wert > 1 eingestellt
sein sollte.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung, die in schematischer
Längsschnittdarstellung einen Teil eines Segelbrettes zeigt, beispielshalber näher
erläutert.
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Der in der Zeichnung gezeigte Teil des Segelbrettes weist eine Außenhaut
1, 3 auf, von der der Teil 3, wenn das Brett schwimmt, im Wasser liegt. In die Außenhaut
sind hohle Funktionskörper 4, 5 und 6 eingegossen, bilden also mit der Außenhaut
ein einheitliches, einteiliges Ganzes. Diese Funktionskörper sind eine Gewindebuchse
4 zur Befestigung von Segelbrettzubehör, beispielsweise von Fußschlaufen oder Abschleppösen,
eine Mastfußbuchse 5, deren unterer Teil durch einen Abstandskörper 7, welcher beim
Rotationsgießen der Außenhaut mit letzterer verschmolzen ist, abgestützt wird, und
deren oberer Teil zur Aufnahme des Mastfußes erweitert und in die Außenhautoberfläche
hinein abgerundet ist.
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Der Funktionskörper 6 bildet den Schwertkasten, dessen ursprüngliche
Außenwandoberfläche bei 8 gestrichelt dargestellt ist. Diese Oberfläche ist während
des Rotationsgießens der Außenhaut von dem flüssigen Kunststoffmaterial bedeckt
worden, wie dies auch bei den Funktionskörpern 4 und 5 geschehen ist, so daß diese
Funktionskörper mit der Außenhaut fest verbunden sind, mit ihr gewissermaßen ein
einheitliches Ganzes bilden. Die Obergänge zwischen den Innenwänden der Außenhaut
und den Außenwänden der Funktionskörper sind, wie bei 9 angedeutet, abgerundet,
wodurch ein günstiger Kraftlinienverlauf von den Funktionskörpern in die Außenhaut
hinein erreicht wird.
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Die Zwischenräume zwischen den Funktionskörpern 4, 5 und 6 innerhalb
des Segelbretts sind in an sich bekannter Weise mit einem Schaumstoffmaterial 2
gefüllt.
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Bei der Herstellung eines solchen Segelbrettes werden in der ein-
oder mehrteiligen Gießform zunächst die Funktionskörper 4, 5, 6 positioniert und
fest angeordnet; dabei, falls erforderlich, durch Abstandshalter, der bei 7 gezeigten
Art, gegen die Formwand abgestützt. Danach wird die Form in an sich bekannter Weise
vorgeheizt und dann mit einem flüssigen Kunststoffmaterial oder mit einem pulverförmigen
Kunststoffmaterial gefüllt und um ihre beispielsweise Längsachse in Umdrehung versetzt,
so daß sich das eingefüllte Kunststoffmaterial über die Forminnenwand und die Außenwände
der eingebauten Funktionskörper verteilt.
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Das pulverförmige Kunststoffmaterial sintert dort unter der Einwirkung
von Wärme zu dem die Außenhaut 1, 3 bildenden Körper zusammen und dieser Körper
überzieht auch die äußeren Oberflächen der eingebauten Funktionskörper, so daß diese
mit der Außenhaut zu einem einheitlichen Ganzen verwachsen.
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Im Falle der Verwendung eines flüssigen Kunststoffmaterials, beispielsweise
eines Polyamids, Polycarbonats oder Polyurethan, das mit einem Treibmittel versetzt
ist, erfolgt innerhalb der Rotationsform ein Auspolymerisieren des Materials, während
sich die Brettaußenhaut bildet und die eingebauten
Funktionskörper
mit einer sich mit ihnen fest verbindenden Außenhaut versehen werden, die mit der
Brettaußenhaut ein einheitliches Ganzes bildet.
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Auf diese Weise läßt sich die Dichte der Außenhaut so einstellen,
daß auch Werte < 1 erreicht werden, so daß das Brettmaterial schwimmfähig ist,
wodurch das Gesamtgewicht des Segelbretts nicht unwesentlich gesenkt werden kann.
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Für die vor dem Einbau in die ein- oder mehrteilige Gießform als Präzisionsteile
hergestellten Funktionskörper läßt sich das gleiche Kunststoffmaterial verwenden
wie für die durch Rotationsgießen hergestellte Bretthaut, so daß eine homogene Verbindung
der Funktionskörper mit der Außenhaut in jedem Fall sichergestellt ist. Das gleiche
gilt für eventuell verwendete Abstandshalter, die mit der Außenhaut zu einem homogenen
Ganzen verschmelzen, so daß nach delm Entformen des Segelbrettes dessen Oberfläche
vollständig glatt ist, insbesondere im Bereich der eingebauten Funktionskörper.
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Das Füllen der zwischen den Funktionskörpern im Brett befindlichen
Hohlräume mit Schaumstoffmaterial 2 geschieht in an sich bekannter Weise. Für den
Fall, daß es gelingt, die Bretthaut völlig dicht zu machen und somit ein Eindringen
von Wasser in den Bretthohlraum zu verhindern, bietet das hier
beschriebene
Brett auch ohne Schaumstoffkern hervorragende Stabilitätseigenschaften, weil die
mit der Bretthaut zu einem einheitlichen Ganzen vereinigten Funktionskörper die
einwirkenden Kräfte, welche von den in den Funktionskörpern sitzenden bzw. geführten
Segelbrettzubehörteilen, wie Mastfuß, Schwert und Finnen, auf die Funktionskörper
übertragen werden, optimal in die Brettaußenhaut leiten und damit an den das Brett
umgebenden Wasserkörper abgeben. Darüberhinaus dienen die solchermaßen mit der Außenhaut
vereinigten Funktionskörper als Versteifungselemente, die ein zu starkes Durchbiegen
des Brettes auch ohne Schaumstoffkern 2 verhindern können.
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