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Piezoelektrischer Tonabnehmer für Saiteninstrumente
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und Verwendung desselben Die Erfindung bezieht sich auf einen piezoelektrischen
Tonabnehmer für Saiteninstrumente gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solcher
Tonabnehmer ist durch die US-PS 3 712 951 bekannt. Dabei besteht das Kristallaufnahmegehäuse
aus einer im Querschnitt U-förmigen Brücke, welche mit je einem Haltezapfen an ihren
beiden Enden in entsprechenden Ausnehmungen des Steges (tailpiece member) und der
Korpusdecke gehalten ist. Die Signalausgangsleiter sind als Drähte ausgeführt, welche
an die metallisierten Grund- und Deckflächen der Kristalle angelötet sind und so
je eine Potentialverbindung -für die beiden Polaritäten der Kristallreihe bilden.
An die Drähte bzw. Potentialbrücken sind die Zuleitungen angeschlossen, ebenfalls
mittels Lötverbindung.
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Bekanntlich versteht man unter Piezoelektrizität das Auftreten elektrischer
Ladungen auf den Grenzflächen von aus Ionen aufgebauten Kristallen, wenn diese in
bestimmten Richtungen durch Druck oder Zug beansprucht werden. Durch die mechanische
Beanspruchung und die dadurch bedingte Deformation treten im Innern des Kristalls
elektrische Dipole auf, und eventuell bereits vorhandene Dipole ändern sich, so
daß eine Aufladung an den Kristalloberflächen entsteht. Piezokristalle sind temperaturempfindlich.
Aus diesem Grunde treten beim Löten Veränderungen der Kristallstruktur auf, die
zu einer Verschlechterung der ffbertragungseigenschaften führen können. Durch die
Erfindung sollen diese Schwierigkeiten vermieden, d.h. ein piezoelektrischer Tonabnehmer
der eingangs genannten Art geschaffen werden, welcher ohne Lötverbindungen an seinen
Kristallen auskommt und bei
dem deshalb die Gefahr einer löttemperaturbedingten
Verschlechterung seiner Eigenschaften ausgeschlossen ist.
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Gemäß der älteren Anmeldung P 30 06 874.7 vom 23.02.1980 ist diese
Hauptaufgabe bereits dadurch gelöst worden, daß die insbesondere quaderförmigen
Piezokristalle des Tonabnehmers zwischen einer ihre unterseltigen Grundflächen kontaktierenden
gemeinsamen metallischen Basisleiste einerseits und einer ihre oberseitigen Deckflächen
kontaktierenden gemeinsamen Metallsteadrereits kontaktgebend unter Druckkontaktgabe
eingefügt sind, wobei der Kontaktdruck durch die Saitenspannung aufgebracht wird.
Dabei ist also die als ein allen Kristallen gemeinsamer Druckübertragungskörper
dienende Metallstegeinlage nicht unterteilt. Für eine Reihe von Anwendungsfällen
des Tonabnehmers ist es jedoch erwünscht, den Druckübertragungskörper zu unterteilen,
so daß jede Saite oder eine Saitengruppe ihren eigenen Druckübertragungskörper hat
und so eine mechanische Entkopplung zwischen einander benachbarten Saiten oder Saitengruppen
gegeben ist, wie es auch das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 der eingangs genannten
US-PS 3 712 951 zeigt.
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Die vorerwähnte Hauptaufgabe der lötverbindungsfreien Kristallkontaktierung
ist ferner durch die ältere Patentanmeldung P 30 18 730.5 vom 16.05.1980 bereits
im wesentlichen dadurch gelöst, daß die elektrische Kontaktierung zwischen den Grundflächen
der Kristalle und einer ihnen gemeinsamen metallischen Basisleiste einerseits sowie
zwischen den Deckflächen der Kristalle und einer ihnen gemeinsamen metallischen
Deckleiste bzw. einer metallischen Stegeinlage andererseits mittels je einer elektrisch
leitenden, druckübertragenden Klebschicht erfolgt. Wenn man mit nur je einer Anschluß-Lötverbindung
zwischen dem Plus- und dem Minus-Signalausgangsleiter und ihren zugehörigen elektrischen
Zu-
leitungen auskommen will, dann muß bei einem in einzelne mechanisch
voneinander entkoppelte DruckUbertragungsteilkörper unterteilten Druckübertragungskörper
eine gemeinsame kontaktierende durchgehende Deckleiste erhalten bleiben, siehe dort
Fig. 7, oder - wenn die Deckleistenfunktion von der als Druckübertragungskörper
dienenden Metallstegeinlage übernommen wird - ist letztere nicht vollständig unterteilt,
sondern nur geschlitz, so daß ein Zahnverbindungssteg der Stärke z die Potentialverbindung
übernimmt, siehe dort Fig. 8.
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Durch die vorliegende Erfindung soll die vorerwähnte Hauptaufgabe
der unmittelbaren, lötverbindungsfreien Kristallkontaktierung derart gelöst werden,
daß eine vollständige Aufteilung des Druckübertragungskörpers in einzeln oder gruppenweise
den Kristallen zuzuordnende Teilkörper und damit eine weitestgehende mechanische
Entkopplung ermöglicht ist, ohne daß dabei zusätzliche Lötverbindungsstellen an
den der Plus- und der Minus-Potentialverbindung dienenden Signalausgangsleitern
erforderlich wären. Der Tonabnehmer soll dabei hervorragende Abschirmeigenschaften
aufweisen und dabei trotzdem aus einfachen serienmäßig herstellbaren Bauteilen zusammensetzbar
sein, so daß Herstellung und Montage wenig Aufwand erfordern. Die mechanische und
akustische Kopplung des Tonabnehmers mit dem Klangkörper des Saiteninstrumentes
sollen nach wie vor höchsten Qualitätsanforderungen genügen, so daß auch das breite
Frequenzspektrum der Klangkörper-Resonanzschwingungen seinen angemessenen Anteil
im Klangbild enthält und dadurch die Naturtreue und die Klangqualität garantiert
werden.
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Erfindungsgemäß werden die gestellten Aufgaben bei einem piezoelektrischen
Tonabnehmer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im Kennzeichen des An-
spruchs
1 angegebenen Merkmale a bis c gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den
Unteransprüchen 2 bis 15 beschrieben.
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Gegenstand der Erfindung ist auch die im Anspruch 16 angegebene Verwendung,
die sich auf grund der hervorragenden Ubertragungseigenschaften des erfindungsgemaßen
Tonabnehmers als besonders vorteilhaft erwiesen hat.
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Im folgenden wir anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
die Erfindung noch näher erläutert. Darin zeigt in vereinfachter Darstellung unter
Fortlassung der für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Teile: Fig.
1 perspektivisch eine Konzertgitarre, in deren Stegbrettchen der Tonabnehmer nach
der Erfindung eingesetzt ist; Fig. 2 den Tonabnehmer in einer Draufsicht; Fig. 3
den Tonabnehmer in einem Schnitt langes der Linie III-III aus Fig. 2; Fig. 4 einen
Querschnitt des Tonabnehmers entsprechend der Schnittlinie IV-IV aus Fig. 3, vergrößert,
uid Fig. 5 ein einzelnes metallisches Klötzchen perspektivisch mit an seiner Unterseite
eingefügtem quaderförmigem Piezokristall und oberem Stegeinlageteil, ebenfalls vergröL:ert.
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In Fig. 1 bedeutet 1 den Klangkörper oder Korpus einer Konzertgitarre,
2 ihren Boden, 3 die Zarge, 4 die Decke, 5 das Schalloch, 6 das Stegbrettchen, 7
den Hals mit Griffbrett, 8 jeweils einen Bund, 9 die Bundstäbchen, 10 den Kopf,
11 die Wirbel und 12 den Sattel. Das Stegbrettchen 6 weist ein angeformtes oder
angeleimtes Ankerbrettchen 6.1 auf, welches zur Befestigung des einen Endes der
Saiten 13 dient und hierzu mit saiten-achsparallel eingebrachten Bohrungen versehen
ist, durch
welche die Saitenenden hindurchgezogen sind. Die anderen
Saitenenden sind durch nicht ersichtliche Löcher in den Spannwellen 11a gezogen,
so daß die einzelnen Saiten 13 durch Betätigung der Wirbel gespannt oder gelockert
und damit die Gitarre gestimmt werden kann. Das auf die Decke 4 aufgeleimte Stegbrettchen
6 der sechs saitigen Gitarre weist eine saitenquere Aufnahmenut 6a auf, in welche
der in Fig. 2 bis 4 näher dargestellte Tonabnehmer TA eingefügt ist. 14 ist eine
zweipolige, im unteren Zargenbereich befestigte Steckerbuchse, in welche der Stecker
des abgeschirmten Kabels eines Verstärkers eingesteckt werden kann, wobei innerhalb
des Korpus 1 ein Vorverstärker und an der Decke 4 oder an der Zarge 3 ein Potentiometer
angebracht sein kann (nicht dargestellt).
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Wie es Fig. 2 bis 4 näher zeigen, weist der Tonabnehmer TA ein in
seinem Querschnitt etwa U-förmiges, elektrisch leitendes und als Abschirmmasse dienendes
Kristallaufnahmegehäuse 15 auf, dessen Kristallaufnahmeraum 16 - bezogen auf die
Horizontallage der Saiten 13 (Fig. 1) -von einer im wesentlichen horizontalen länglichen
Bodenwand 151 und von zwei von der länglichen Bodenwand 151 sich praktisch vertikal
aufwärts erstreckenden, zueinander beanstandeten und im wesentlichen planparallel
zueinander verlaufenden Seitenwänden 152 begrenzt wird.
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Entsprechend der vorhandenen Saitenzahl, im dargestellten Falle sechs,
sind sechs Piezo-Kristalle 17 vorgesehen, nachfolgend vereinfachend als Kristalle
bezeichnet, die prismatische oder scheibenförmige Gestalt haben können und im dargestellten
Ausführungsbeispiel Quaderform aufweisen, die dabei besonders günstig ist. Die Kristalle
17 sind innerhalb des Aufnahmeraumes 16 in Längsrichtung desselben mit Abstand al
zueinander angeordnet und von der Bodenwand 151 mittelbar getragen. Die metallisierten
Grund- und Deckflächen 17a, 17b der Kristalle 17
weisen jeweils
entgegengesetzte Polarität auf. Die Grundflächen 17a der Kristalle 17 sind mit einem
unteren Signalausgangsleiter 18 jeweils elektrisch leitend verbunden, an letzteren
ist an der Stelle 19 der Plus-Leiter 20+ eines elektrischen Zuleitungskabels 20
vorzugsweise mittels Weichlötens elektrisch angeschlossen, dessen Abschirmmantel
20- mit seinem Ende außen an das Gehäuse 15 an der Stelle 21, vorzugsweise ebenfalls
mittels Weichlötens, elektrisch angeschlossen ist. Die Deckflächen 17b der Kristalle
17 sind von oberen Signalausgangsleitern 22 kontaktiert, welche - wie noch erläutert
wird - als metallische Klötzchen ausgeführt sind und an den Seitenwänden 152 des
Gehäuses 15 gmlnäciig anliegend kontaktieren, so daß damit die elektrische Schaltverbindung
zum Minuspol 20- des Zuleitungskabels 20 hergestellt ist. Wie weiterhin noch erläutert,
bilden die Klötzchen 22 Teile von als Ganzes mit K bezeichneten Druckübertragungskörpern,
welche jeweils mit den Deckflächen 17b der Kristalle 17 einerseits und den Saiten
13 andererseits kraftschlüssig in Eingriff stehen und welche mit im wesentlichen
planparallelen Flächen k1 eines in den Aufnahmeraum 16 ragenden prismatisch geformten
Basisteils an den Seitenwänden 152 des Aufnahmeraumes 16 gleitend geführt sind sowie
nach oben über den Aufnahmeraum hinausstehende, die Saiten 13 stützend untergreifende
Stegeinlageteile k3 aufweisen.
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Das Kristallaufnahmegehäuse 15, das vereinfachend vorstehend und im
folgenden als Gehäuse bezeichnet wird, ist als ein an den Enden 15a, 15b abgerundeter
trog-oder wannenartiger, insbesondere aus einem Blech geprägter Metallformteil ausgeführt,
der vorzugsweise aus Messing besteht. Für Messing hat sich eine Gehäusewandstärke
von 0,5 mm als vorteilhaft erwiesen, wenn auch eine dünnere oder dickere Wandstärke
grundsätzlich möglich ist.
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Wie es insbesondere Fig. 3 und Fig. 4 zeigen, ist der untere Signalausgangsleiter
18 als metallische Basisleiste, vorzugsweise gleichfalls aus Messing bestehend,
ausgeführt, welche auf der Bodenwand 151 des Gehäuses 15 unter Zwischenlage einer
unterseitigen Isolierstoff-Schicht 23 isoliert gehalten ist und an deren Oberseite
die Kristalle 17 mit ihren Grundflächen 17a kontaktgebend anliegen. Die Isolierstoff-Schicht
23 ist insein besondere/wf die Basisleisten-Unterseite 18a aufgeklebter Isolierstoff-Streifen,
z.B. bestehend aus Pertinax, der über den Rand der Basisleiste 18 geringfügig übersteht
(Uberstände 230). Die Basisleiste 18 ist damit gegenüber dem metallischen Gehäuse
15 isoliert.
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Die oberen Signalausgangsleiter werden, wie bereits angedeutet, dadurch
gebildet, daß die metallischen Klötzchen 22 als Basisteil der Druckübertragungskörper
K mit ihren Seitenflächen k1 unter enger Passung kontaktgebend an den Gehäuseseitenwänden
152 geführt sind und mit Kontaktflächen k2 an ihrer Unterseite an den Kristalldeckflächen
17b kontaktgebend anliegen. Insbesondere vorteilhaft ist es hierbei, wenn die Grundflächen
17a der Kristalle 17 an der Basisleisten-Oberseite 18b und die Deckflächen 17b der
Kristalle 17 an der Unterseite k2 der metallischen Klötzchen 22 als Druckkontakte
direkt kontaktgebend anliegen, wobei der Kontaktdruck für diese Druckkontakte durch
die Saitenspannung aufgebracht wird.
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Die Druckkontaktgabe ist deshalb besonders günstig und einfach, weil
auch ohne Saitenspannung ein Verrutschen der Kristalle 17 innerhalb der Längsnuten
220 (siehe insbesondere Fig. 5) durch seitliche Klebpunkte 24 zwischen Klötzchen
22 und Kristallen 17 vermieden werden kann, wie noch erläutert wird. Grundsätzlich
ist es aber auch möglich, zur Montagefixierung der Kristalle 17 an ihren Deckflächen
17b und/oder Grundflächen 17a einen leitfähigen Kleber zur Fixierung an der Basis-
leiste
18 und/oder den Klötzchen 22 vorzusehen, wenn auf eine unmittelbar kontaktgebende
Anlage zwischen den metallisierten Grund- und/oder Deckflächen 17a, 17b an ihren
entsprechenden metallischen Gegenflächen der Basisleiste 18 bzw. der Klötzchen 22
kein Wert gelegt wird.
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Wie es insbesondere Fig. 3 zeigt, ist trotz der Verwendung mehrerer
voneinander getrennter Klötzchen 22 für die Plus- und Minus-Zuleitung 20+ und 20-
nur je eine Lötstelle 19, 21 erforderlich. Innerhalb eines Gehäuse-Anschlußraumes
160 (in Fig. 2 und 3 jeweils am rechten Ende) ist dazu die Kabelseele 20+ der Plus-Zuleitung
durch eine Gehäuseboden-Bohrung 25 von unten isoliert hindurchgeführt, d.h. der
isolierende Mantel 200 des Kabels 20 ragt ein geringes Stück in den Freiraum 160
hinein. In den Freiraum 160 ragt ferner ein über den Grundriß des äußersten Klötzchens
22.1 am rechten Ende um ein geringes Stück a2 überstehendes Ende 180 der Basisleiste
18 hinein, so daß die Lötverbindung 19 von oben zugänglich ist und leicht hergestellt
werden kann. Der Kabelabschirmmantel 20- ist dagegen von außen an das Gehäuse 15
herangeführt und an die Stirnfläche seines rechten Endes 15b bei 21 angelötet.
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Insbesondere Fig. 4 und Fig. 5 zeigen, daß die metallischen Klötzchen
22 an ihren Unterseiten 22 die an die Kristallbreiten angepaßte Längsnut 220 aufweisen,
wobei die Kontaktflächen k2 an der Unterseite der Klötzchen identisch sind mit der
Nutgrundfläche. Die Nutflanken k4 der Längsnut 220 umgreifen etwa zur Hälfte ihrer
Höhe die quaderförmigen bzw. im Querschnitt rechteckigen Kristalle 17 und stellen
damit zugleich Kristall-FUhrungßflächen dar, wobei zur Montagefixierung die Klebpunkte
24 aus einem elastischen Epoxidharzkleber (Fig. 5) zwischen den Kristallseitenflächen
und
den Nutflanken k4 vorgesehen sind. Besonders vorteilhaft ist
das aus Fig. 4 und Fig. 5 ersichtliche H-Profil der Klötzchen 22 mit in etwa gleicher
und in Höhenrichtung zueinander fluchtender Nutbreite der unterseitigen Längsnut
220 und einer oberseitigen Längsnut 221, welch letztere zur Aufnahme von an die
Abmessungen der Nut 221 angepaßten Stegeinlageteilen k3 unter Preßsitz dient. Die
Stegeinlageteile k3 bestehen üblicher Weise aus Bein bzw. aus einem zähen, abriebfesten
Kunststoff, z.B. Delrin. Sie sind an ihrem oberen, mit den Saiten kraftschlüssig
in Eingriff stehenden Enden k31 abgerundet, wie dargestellt und passen, unter Preßsitz,,
mit ihren unteren Enden genau in die Rechtecknut 221. Die Gesamtkontur der Stegeinlageteile
ist aus Fig. 3 ersichtlich, diese ist insbesondere in der Mitte konvex und nach
den Enden abfallend, wie es bei solchen Stegeinlagen in Abpassung an gewölbte Griffbretter
üblich ist. Die in etwa gleiche und zueinander fluchtende Nutbreite der Nuten 221
und 220 gewährleistet einen optimalen Kraftschluß und Kraftfluß zwischen den Saiten
13 und den Kristallen 17.
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Fig. 4 ebenso wie Fig. 3 zeigen, daß in bevorzugter Ausführung die
Isolierschicht 23, die Basisleiste 18, die Kristalle 17 und die Klötzchen 22 in
Höhenrichtung so bemessen sind, daß die Klötzchen 22 in etwa bündig mit der Gehäuseoberkante
153 abschließen. Gehäuse 15, Klötzchen 22 und Basisleiate 18 bestehen vorzugsweise
aus dem gleichen elektrisch gut leitenden und lötfähigen Metall Messing,wenn auch
grundsätzlich ein anderes Metall wie z.B. Aluminium oder Edelstahl möglich ist.
Demgemäß ist die bevorzugte elektrische Verbindung der Plus- und Minus-Zuleitung
20+, 20- eine Weichlötverbindung, weil dies eine leichte Montage und eine geringe
Wärmeentwicklung ergibt. Da aber be-
vorzugt eine Druckkontaktgabe
bei den Kristallen 17 vorgesehen ist, so können diese auch nachträglich nach Durchführung
des elektrischen Anschlusses für die Plus- und Minus-Zuleitung 20+, 20- eingesetzt
werden, so daß es also auch möglich ist, Schweiß- oder Hartlöt-Verbindungen Zum
Anschluß der Zuleitung zu verwenden, ohne die Kristalle der dabei entstehenden Wärme
auszusetzen. Diese können vielmehr nach Abkühlung des Gehäuses 15 eingefügt werden.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel, siehe insbesondere Fig. 2, Fig.
3, steht mit je einer Saite 13 je ein metallisches Klötzchen 22 mit zugehörigem
Kristall 17 in kraftschlüssiger Verbindung. Dabei sind die Klötzchen 22 in Längsrichtung
des Gehäuses 15 fluchtend und zueinander unmittelbar benachbart mit ihren planparallelen
Stirnflächen 22a, 22b aneinandergleitend angeordnet. Das bedeutet eine weitestgehende
mechanische Entkopplung der Klötzchen 22 voneinander.
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Zweckmäßigerweise werden die Klötzchen 22 mit ihren Stegeinlageteilen
k3 durch Zertrennen einer mit einer Stegeinlageleiste versehenen Klotzprofilleiste
in einzelne Abschnitte hergestellt.
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Die Montage (siehe hierzu insbesondere Fig. 3) gestaltet sich sehr
einfach. Zunächst wird die metallische Basisleiste18 mit auf ihrer Unterseite aufgeklebter
Isolierschicht 23 auf den Boden 151 des Gehäuses 15 aufgelegt. Dieses ist bereits
mit einer Kabeldurchführungsbohrung 25 in seiner Bodenwand 151 versehen. Gemäß einer
ersten Ausführung des Tonabnehmers können nun die Klötzchen-Montageeinheiten gemäß
Fig.5, d.h. die mit Kristallen 17 an ihrer Unterseite und mit Stegeinlageteilen
k3 an ihrer Oberseite versehenen Klötzchen,in das Gehäuse 15 eingesetzt werden.
Dabei ist der Gleitsitz der Klötzchen mit ihren seitlichen
KontaktflUchen
k1 an den Gehäuseseitenflächen 152 so eng, daß nur unter Aufwendung manueller Kraft
die Klötzchen verschoben werden können, andererseits ist aber der ReibschluB zwischen
den Kontaktflächen k1 und den Seitenwanden 152 nur so groß, daß die Saitenschwingung
unverfälscht von den Klötzchen auf die Kristalle weitergegeben werden kann. Es ist
ein überraschendes Ergebnis der vorliegenden Erfindung, daß diese anscheinend gegensätzlichen
Forderungen tatsächlich durch eine enge Passung der Klötzchen innerhalb des Gehäuses
15 beide erfüllt werden können. Diese Passung erfüllt damit drei Aufgaben: Erstens
mechanische Sicherung und Halterung bei genauester Führung für die Klötzchen innerhalb
des Gehäuses, zweitens elektrische Gleitkontaktgabe für das Minuspotential unter
wirksamster Abschirmung und drittens Herstellung des Kraftschlusses zwischen Saiten
13 und Kristallen 17 sowie über'die Basisleiste und die unterseitige Isolierschicht
sowie die Bodenwand 152 Kraftschluß zum Stegbrettchen und damit zum Korpus der Gitarre.
Bei der vorgenannten ersten Ausführungsform des Tonabnehmers, der also im dargestellten
Ausführungsbeispiel mit sechs Klötzchen und sechs Kristallen bestückt ist, kann
eine kleine Tube Silikongummipaste und eine weitere kleine Tube Epoxidharz der Verpackung
des Tonabnehmers beigefügt werden. In diesem Falle kann im Musikinstrumentengeschäft,
beim Hersteller der Gitarre oder durch den Musiker selbst der Tonabnehmer in die
Nut 6a, die an die Abmessungen des Tonabnehmers entsprechend angepaßt ist, eingefügt
werden. Dies ist insbesondere für die Nachrüstung von Gitarren zweckmäßig, welche
in einer Nut 6a keinen Tonabnehmer, sondern nur eine normale Stegeinlage aufweisen.
Die Lötung wird dann an Ort und Stelle, wie beschrieben, vorgenommen, wobei zwecks
besserer Zugänglichkeit das rechte äußere Metallklötzchen 22.1 mit Kristall 17 und
Stegeinlage k3 entfernt und nach Durchführung der Lötung wieder
eingesetzt
werden kann. Dann werden die im Bereich der endseitigen Gehäuseabrundungen 15a,
15b von den Klötzchen 22 freigelassenen Freiräume 160 (zugleich Anschlußraum) und
161 durch punktiert dargestellte Silikonpaste 27 aufgefüllt. Damit sind die in das
Gehäuse 15 eingefügten Teile in ihrs gegenseitigen Lage und in ihrer Lage zum Gehäuse
15 elastisch fixiert, d.h., die vertikale Druckübertragungsbewegung der Klötzchen
22 mit Stegeinlageteilen k3 und Kristallen 17 ist gewährleistet. Die Zonen 27 der
Silikonpaste können noch durch Abdecken mit einem Tropfen aushärtenden Klebers,
z.B. einem Epoxidharztropfen 28 (durch Rasterschraffur angedeutet) abgesichert werden.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform des Tonabnehmers wird bei dessen
Montage das Anschlußkabel bereits angelötet. In diesem Falle können bei dem versandfähigen
Tonabnehmer die Zonen 27 aus Silikongummipaste und die Abdeckzonen 28 aus Epoxidharz
bereits vorhanden sein.
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Dies hat den Vorteil, daß die Endbereiche des Gehäuses gegen Eindringen
von Staub zugleich gesichert sind.
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Zum Hindurchführen des Anschlußkabels 20 ist das Stegbrettchen 6 am
Grunde seiner Aufnahmenut 6a (Fig. 1) mit einer entsprechenden Durchführungsbohrung
versehen und dementsprechend auch die Decke 4 des Korpus 1, so daß also das Anschlußkabel
20 in das Innere der Gitarre zu einem nicht ersichtlichen Vorverstärker oder zur
zweipoligen Steckerbuchse 14 geführt werden kann.
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Die Erfindung läßt sich grundsätzlich nicht nur für Gitarren, sondern
auch für andere Saiteninstrumente, wie z.B. Violinen, Bratschen (Viola) oder Celli
einsetzen. Besonders vorteilhafte Verwendungen der Er-
findung
sind jedoch für Konzertgitarren (dargestelltes Ausführungsbeispiel), für Westerngitarren
oder sogar Solid-Body-Gitarren. Im letztgenannten Falle ergibt sich einmal die Möglichkeit,
eine Solid-Body-Gitarre zusätzlich zu ihrem Magnettonabnehmer mit dem Tonabnehmer
nach der Erfindung zum wahlweisen Betrieb als akustische oder als Elektrogitarre
auszurüsten oder die weitere interessante Verwendung des Tonabnehmers allein (ohne
Magnettonabnehmer) bei einer Solid-Body-Gitarre zum Betrieb dieser als akustische
Gitarre. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Klangübertragungsqualitäten des Tonabnehmers
nach der Erfindung so gut sind, daß er auch bei Einsatz in einer Solid-Body-Gitarre
das Klangbild einer akustischen Gitarre zu erzeugen vermag. Das bedeutet eine wesentliche
Erweiterung der Anwendungsmöglichkeiten von Solid-Body-Gitarren und eine Bereicherung
der Klangeffekte bei Saiteninstrumenten und akustischen Gitarren allgemein. Zur
möglichst guten Ausnutzung der Resonanzschwingungen des Gitarren-Korpus bzw. allgemein
des Korpus des Saiteninstrumentes ist es wichtig, wenn der Tonabnehmer mit der Bodenwand
151 seines Gehäuses 15 flächig auf dem Nutengrund der Aufnahmenut 6a (Fig. 1) anliegt.
Die Durchführungsbohrung 25 für das Anschlußkabel 20 braucht nicht innerhalb eines
endseitigen Aufnahmeraums 160 angeordnet zu sein, sondern sie kann z.B. auch mittig
in der Bodenwand 151 zwischen zwei einander benachbarten Kristallen 17 zu liegen
kommen. Auch liegt es im Rahmen der vorliegenden Erfindung, ein Klötzchen 22 bei
entsprechend geänderter Längenabmessung nicht nur einer Saite 13 sondern einer Gruppe
von Saiten, z.B. umfassend zwei oder drei Saiten, zuzuordnen. Besonders vorteilhaft
ist indessen die dargestellte Einzelzuordnung der Klötzchen 22 zu den Saiten 13.
Eine Feinabpassung in den Höhenabmessungen des Tonabnehmers ist durch Verwendung
von Unterlegstreifen für die Isolierschichten 23 in unterschiedlicher Stärke, z.B.
1 mm, 0,75 mm, 05 mm
usw. möglich. Damit werden zugleich die D&mpfungseigenschaften
des Tonabnehmers beeinflußt. Eine weitere Feinjustiermöglichkeit in Höhenrichtung
besteht auch durch Verwendung unterschiedlich dicker bzw. starker Basisleisten und
natürlich der Stegeinlageteile k3.
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Letztere können außerdem zur feineren Justierbarkeit, insbesondere
für die h- und die g-Saite einer Gitarre, in Saitenlängsrichtung nach der einen
oder anderen Seite orientiert abgekröpft sein, wie es aus der US-PS 3 712 951, siehe
dort insbesondere Fig. 5 und Fig. 6, an sich bekannt ist.
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Zusammengefaßt besteht der wesentliche Vorteil der Erfindung vor allem
darin, daß die Ubertragungseigenschaften des Tonabnehmers überragend gut sind. Dazu
trägt kombinatorisch bei: Die lötmittelfreie Kristallkontaktierung, die großflächige
Gleitkontaktgabe der (Metall-) Klötzchen am Metallgehäuse und die präzise Führung
der Xlötzchen in Kraftschlußrichtung sowie die praktisch lückenlose Abschirmung.
Der Tonabnehmer hat denn auch eine überraschend gute naturgetreue Wiedergabe und
"Saitenansprache" (Saitenklang ab Fingerberührung) aufzuweisen. Als besonders interessante
Verwendung ist in diesem Zusammenhang der Mischbetrieb einer Solid-Body-Gitarre
mit Magnettonabnehmer und Kristalltonabnehmer nach der Erfindung anzusprechen, bei
dem die Ausgangssignale beider Tonabnehmer überlagert werden. Die als Funktion der
Tonfrequenz sich ergebenden Verstärkungskskennlinien des Magnettonabnehmers (normalerweise
größere Verstärkung im mittleren Frequenzbereich) und des erfindungsgemäßen Tonabnehmers
(normalerweise größere Verstärkung im höheren Frequembereich) überlagern sich dann
zu einer über den gesamten Tonfrequenzbereich nahezu gleichförmigen Ver.
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stärkung.- Die Stegeinlageteile k3 können, insbesondere bei Verwendung
des Tonabnehmers für Solid-Body-Gitarren, aus dem gleichen Metall bestehen wie die
Klötzchen 22 und sind dann zweckmäßig einstückig (integral) mit den Ylötzchen als
ein Metall-Druckübertragungskörl)er E usleführt.
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