DE309908C

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Publication number: DE309908C
Application number: DENDAT309908D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVe 309908 -KLASSE 65«. GRUPPE

AUGUST BOLLWEG in KLÜTZ i. M.

Vorrichtung zur Ausführung von Unterwasserarbeiten,

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. September 1916 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum Ausführen von Unterwasserarbeiten mittels einer gelenkigen, wasserdicht an einem Unterwasserfahrzeug oder einem ähnlichen Tauchkörper angebrachten Arbeitskammer.

Es ist bekannt, an Tauchkörpern gelenkige Arbeitskammern wasserdicht anzubringen, mittels deren Unterwasserarbeiten an einem Wrack ίο o. dgl. ausgeführt werden können. Von diesen bekannten Einrichtungen unterscheidet sich der Gegenstand der Erfindung vorteilhaft dadurch, daß die Abdichtung der Arbeitskammer am Wrack o. dgl. vom Innern des Tauchkörpers aus vorgenommen werden kann. Irgendwelche Arbeiten von Tauchern, die sonst die Arbeitskammer mit dem Wrack von außen wasserdicht verbinden mußten, fallen hierbei fort, wodurch das Anbringen der Kammer erheblich vereinfacht wird.

In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele dargestellt. Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Tauchkörper, ζ. B. ein Unterseeboot mit seitlich und am Boden angeordneter ausschiebbarer Arbeitskammer, während Fig. 3 einen oben offenen Taucherschacht mit einer ausschiebbaren Arbeitskammer darstellt.
In den Figuren bedeutet
α das Tauchboot, die Taucherglocke oder den Taucherschacht,

b ein teleskopartig ausschiebbares Arbeitskammerrohr, und

c den Dichtungsrand am äußeren Ende des Rohres, der beispielsweise saugwarzenartig ausgebildet sein kann.

c¹ ist ein Gelenk, mittels dessen das Arbeitskammerrohr in beliebige Richtungen eingestellt werden kann, während d ein Gelenk am Arbeitskammerrohr bezeichnet, das ein Einstellen des Dichtungsrandes ermöglicht.

e ist eine Verschlußklappe, die mit Einführungsöffnungen für gelenkig verstellbare Werkzeuge und mit Fenstern versehen sein kann.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Ist an einem Wrack zu arbeiten, so fährt das Unterseebot bis dicht an das Wrack und führt das Arbeitskammerrohr vom Innern her durch Ausschieben mittels Preßluft ο. dgl. wasserdicht an die zu bearbeitende Stelle des Wracks heran. Hierauf wird der Verschlußkörper am Kopfende des Rohres geöffnet, so daß ein Mann vom Boot, aus durch das Rohr an die Arbeitsstelle des Wracks gelangen und hier die Schweiß- oder Schneidbrenner pder andere Geräte gebrauchen kann. Etwa zwisehen Wrack und Verschlußkörper eingedrungenes Wasser wird durch eine Pumpe oder Preßluft entfernt. Der Arbeiter kann das Tauchfahrzeug, wenn es nötig ist, durch das Arbeitskammerrohr verlassen, um am Meeresgründe oder am Wrack Arbeiten auszuführen.' Außer dem genannten Verschlußkörper' am Kopfende des Arbeitskammerrohres können im Bedarfsfalle noch mehrere Verschlüsse in dem Rohr angebracht werden, die dieses Rohr in einzelne Abschnitte unterteilen.

Derartige Arbeitskammern können nachträglich an jedem Unterseebot angebracht,werden, und zwar nach Bedarf entfernbar öder dauernd fest. Ähnliches gilt -von der Taucher-

Lagerexempltr JljHs!

glocke und dem Taucherschacht nach Fig. 3. Auch hier wird das Arbeitskammerrohr durch Ausschieben vom Innern her wasserdicht an den zu bearbeitenden Körper herangeführt, worauf die Arbeiten im wasserfreien Raum begonnen werden können. Mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung lassen sich außer der Wrackbearbeitung auch andere Unterwasserarbeiten ausführen. Beispielsweise kann man mit ihr von einem Unterseeboot aus Drahtnetze, Platten ü. dgl., die als Sperrwände vom Feinde gezogen sind, durchschneiden, Minenbefestigungsvorrichtungen beseitigen und Minen unschädlich machen. Auch Mannschaften eines gesunkenen Unterseeboots können mittels des Arbeitskammerrohres auf ein anderes Unterseeboot hinübergerettet werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zur Ausführung von Unterwasserarbeiten mittels einer gelenkigen, wasserdicht an einem Unterwasserfahrzeug oder einem ähnlichen Tauchkörper anzubringenden Arbeitskammer, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitskammer aus einem vom Innern des Tauchkörpers aus zu bedienenden,, teleskopartig ausschiebbareh Rohr (δ) besteht.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

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