DE306127C

DE306127C -

Info

Publication number: DE306127C
Application number: DENDAT306127D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft eine Muffe zum Vortreiben von Tunnelrohren unter Wasser. Das Neue besteht in einer entfernbaren wasserdichten inneren Abschlußwand der Muffe nahe ihrem vorderen offenen Ende.

Bei den bekannten Muffen zum Vortreiben von Tunnelrohren ist das vordere Ende der Muffe geschlossen. Das Tunnelrohr kann daher nur von der · einen Seite des Gewässers

ίο bis zur anderen Seite in einer Richtung vorgetrieben werden.

Die Muffe nach der Erfindung ist dagegen an ihrem vorderen Ende offen, und die Abschlußwand ist weiter in das Innere, und zwar hinter den vorderen Rand der Muffe zurückgesetzt,. Hierdurch wird erreicht, daß ein auch von der anderen Seite des Gewässers vorgetriebenes und gegen Wassereinbruch abgeschlossenes Tunnelrohr von der Vortreibmuffe bei ihrem Vorrücken an der Begegnungs-S,telle umfaßt wird. Hierauf können in. dem an beiden Enden gegen die Tunnelrohrwände abgedichteten Innenraum der Muffe die beiden Tunnelrohre ungestört miteinander verbunden werden, und zwar an jeder beliebigen Stelle der Vortreibstrecke.

Je länger die Muffe ist, um so weniger Vorschiebungen der Muffe und Vortreibteilstrecken sind auszuführen.

Die Form der Muffe zwischen den Dichtungsstellen an ihren Enden ist gleichgültig. Die Muffe kann z. B. so gestaltet werden, daß um die in der Muffe herzustellenden Verbindungsstellen der Tunnelrohre herum stets noch ein genügender Arbeitsraum vorhanden ist. ■ > ■

Werden die zu verbindenden Tunnelrohre in ihrem Innern durch luftdichte 'Wände, die mit Luftschleusen für Personen- und Baustoffförderung ausgerüstet sind, abgeschlossen, so kann das Wasser aus. dem Arbeitsraum in der Muffe durch eingepumpte Druckluft verdrängt werden. Die Muffe kann dann an der Sohle offen bleiben, so daß sie wie eine vorschiebbare Taucherglocke wirkt, und die Schlußstrecke der ebenfalls an ihrer Sohle offenen Tunnelrohre kann mit dem Erdboden unmittelbar verbunden werden.

In der Zeichnung ist in einfachen Linien in der Fig. 1 eine ringsum geschlossene, in der Fig. 2 eine an der Sohle offene Muffe dargestellt.

Die zu verbindenden Tunnelrohrenden sind mit ι und 2 bezeichnet. Die Verlängerungsstrecke a-b der Tunnelrohre wird jeweils im Inneren der Muffe hergestellt. Die Muffe ist in ihrer Anfangsstellurig mit 3, in der nächstfolgenden Stellung mit 3', in ihrer Endstellung mit 3" bezeichnet. Die Dichtungen an den Enden der Muffe sind je nach der Stellung der Muffe mit 4, 5 oder 4', 5' sowie 4", 5", die innere Abschlußwand mit A sowie A' und das vordere Muffende mit E oder E' sowie E" bezeichnet.

Die Dichtungen 5 können, statt in das vordere Muffende hinein, ebensogut um das feststehende Tunnelende 2 herumgelegt werden.

In ihrer letzten Stellung kann die Muffe selbst auch als Schlußstück der Tunnelrohre

Claims

dienen, wenn die Dichtungsfugen an den Muffen- j ■ _ . ,
enden dauernd geschlossen werden. ! Patent-Anspruch:
Wird das Tunnelende 2 mit einem Über- j Muffe zum Vortreiben von Tunnelrohren
•zugsstück versehen, in das die Muffe hinein- unter Wasser, gekennzeichnet durch eine
5 schlüpft, so wirkt die Muffe an dieser Stelle

entfernbare wasserdichte innere Äbschluß-

als Innenmuffe (Nippel). j wand (A) nahe ihrem vorderen Ende (E).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungea