DE30711C - Neuerung an Abzweigungen von Seilstrafsenbahnen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. März 1884 ab.

Beim Kreuzen einer Schiene über dem Tunnelschlitz ist es- jetzt gebräuchlich, die Schlitzschiene durchzuschneiden, um den Durchgang der Radflantschen zu gestatten. Dieses Durchschneiden ist aber, namentlich wenn die Kreuzung unter einem spitzen Winkel stattfindet, sehr nachtheilig, da der Stiel des Greifers gegen die Kante der Rinne anstöfst und somit Schaden verursacht. Diese Uebelstände werden durch die nachstehenden Neuerungen aufgehoben.

Die Nuth Q.¹ der kreuzenden Schiene Q. läuft, wie in Fig. 1 und 2 angedeutet, vor dem Tunnelschlitz aus, so dafs das Wagenrad mit dem Flantsch aus der Nuth heraussteigt und, über die obere Fläche des Tunnelschlitzes wegfahrend, auf der anderen Seite wieder in die Nuth hineinfällt.

Fig. 3 zeigt in kleinerem Mafsstabe die Construction der kreuzenden Schiene Q. in Verbindung mit dem Schlitz I. Da während dieser Kreuzung die anderen Räder des Wagens in den Nuthen der Schienen geführt werden, so ist keine Gefahr, dafs das kreuzende Rad entgleist.

Fig. 3 und 9 zeigen je einen Grundrifs und Fig. 4 einen Längenschnitt einer Weichenoder Zungenconstruction für den Tunnelschlitz für Fälle, wo zwei Schlitze sich bei Curven von geringem Radius vereinigen. In diesem Falle kann man den feststehenden Theil R der Zunge bis in die Nähe des Vereinigungspunktes der Schlitze / und I¹ führen, so dafs der bewegliche Theil R* als eine Stahlfeder gebildet sein kann, die an R befestigt ist und am freien Ende von der einen Seite zur anderen des Schlitzes /² bewegt wird, indem sie dort auf den an den Schlitzschienen angebrachten Lagerungsplatten J³, Fig. 4, aufliegt.

Fig. 5 zeigt einen Längenschnitt einer anderen Construction der federnden Zunge, Fig. 6 einen Grundrifs, Fig. 8 einen Querschnitt nach x-x und Fig. 7 verschiedene an den mit punktirten Linien angedeuteten Stellen genommene Querschnitte.

Hier ist die Federzunge R¹ unter R bis zu dem Punkte R² zurückgeführt, so dafs sie mehr Freiheit der Bewegung hat. In beiden Fällen wird sich die Feder selbstverständlich so einstellen, dafs die Linie i-/² stets offen ist, aber ein von I¹ nach Γ² kommender Wagen sie hinüberschieben kann.

Durch diese Construction der Zungen ist man im Stande, die bisher üblichen beweglichen Stützen für die Zunge zu entbehren, welche bewegliche Stützen leicht in Unordnung gerathen und Veranlassung zu mancherlei Unzuträglichkeiten geben.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei Tunnelschlitzen von Seilstrafsenbahnen die an der festen Zungenspitze R befestigte Feder R\ .

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRÜCKEREI.