DE306310C - - Google Patents

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DE306310C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B3/00Blasting cartridges, i.e. case and explosive
    • F42B3/04Blasting cartridges, i.e. case and explosive for producing gas under pressure
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B12/00Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
    • F42B12/02Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect
    • F42B12/20Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect of high-explosive type

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Pressure Welding/Diffusion-Bonding (AREA)

Description

Die bekannten Explosivkörper wirken dadurch, daß durch eine chemische Reaktion oder Zersetzung von flüssigen oder festen Chemikalien plötzlich große Gasmengen entstehen, die expandieren und dabei die gewünschte Wirkung hervorrufen. Auch der Vorschlag, die wirkenden Gase durch eine Verbrennung fester, flüssiger oder gepreßter gasförmiger Brennstoffe entstehen zu lassen,
ίο beruht auf demselben Prinzip.
Ebenso ist es bekannt, daß verflüssigte Gase, die bei gewöhnlicher Temperatur als Flüssigkeit unbeständig sind, -d. h. solche, deren kritischer Punkt unterhalb der mitt-
!5 leren Atmosphärentemperatur liegt, die also nur durch starke Abkühlung und1 nicht lediglich durch Zusammenpressung verflüssigt werden können, dadurch zur Explosion zu bringen, daß man die Flüssigkeit sich von
so selbst auf gewöhnliche Temperatur erhitzen läßt bzw. diese Erhitzung durch besondere Maßnähmen unterstützt.
Solche flüssigen Gase, wie z.B. flüssige Luft, können selbstverständlich nicht längere Zeit aufbewahrt werden. Die Aufbewahrung geschieht entwedier in großen offenen Flaschen • (D e w a r , W e i n'h ο 1 d) oder neuerdings in halb geschlossenen Gefäßen, die nicht imstande sind, den Druck auszuhalten, wenn die flüssige Luft ganz vergasen würde, sondern nur einen gewissen Druck aushalten, und! die beim Erreichen dieses Druckes die Luft gasförmig entweichen lassen, mit der Maßgäbe, daß die bei. der Luftverdünstung gebundene Wärme für eine möglichste Abkühlung der Luft ausgenutzt wird. Diese Gefäße dienen lediglich dem Zwecke, die Aufbewahrung der flüssigen Luft für längere Zeit zu !ermöglichen, noch mehr aber, um den Transport zu erleichtern.
Nach der vorliegendien Erfindung sollen völlig geschlossene Druckgefäße, die im Gegensatz zu den vorerwähnten bei' allen Temperaturen der Atmosphäre völlig beständig sind, dadurch zur Explosion gebracht werden, daß man sie mit einem oder mehreren gespannten Gasen füllt und letztere durch äußere Zufuhr von größeren Mengen Energie zur plötzlichen Expansion bringt. Diese Explosivkörper sollen sowohl als Sprengkörper für die verschiedensten Verwendungszwecke als auch für Artilleriegeschosse Verwendung finden.
Zur Füllung dieser neuen Explosivkörper kann man alle Gase oder Dämpfe verwenden, welche sich ohne Abkühlung unterhalb der mittleren Lufttemperatur zusammenpressen bzw. verflüssigen oder in die feste Form überführen lassen, dermaßen, daß sie in Gefäßen aufbewahrt werden können, die noch eine stärkere Beanspruchung aushalten, so daß dieselben unter gewöhnlichen Umständen dauernd beständig sind. Als geeignete Gase kommen z. B. in Betracht: Kohlensäure, Kohlencxyd, Chlorwasserstoff, Chlor, Stickstoff, Luft, Sauerstoff, Wasserstoff, schweflige Säure, Stickoxyde, Schwefelwasserstoff, Kohlenwasserstoffe, Arsenwasserstoff, Phosphorwasserstoff, Ammoniakgas, Wassergas usw. Bei der Wahl der Gase muß man darauf Rücksicht nehmen, wo und in welcher Weise der betreffende Explosivkörper Verwendung
finden .soll. So wird! man für Sprengungen in Bergwerken keine Füllungen von Kohlenoxyd oder anderen giftigen Gasen benutzen. . Die Expansion der gepreßten Gase soll, wenn sie durch Zufuhr von äußerer Energie in Form von Wärme geschieht, durch eine plötzlich stark Wärme entwickelnde chemische Reaktion ausgelöst werden. Dies kann so erfolgen, daß die Druckgefäße in feinen Stoff oder Stoffgemisch eingebettet werden, die auf bestimmte Veranlassung in Reaktion treten und dabei eine plötzliche große Temperatur-Steigerung hervorrufen.
Insbesondere wird man Mischungen von Thermit anwenden und diese, wie üblich durch eine Zündkapsel zur Reaktion bringen. Selbstverständlich kann man auch für diese neuen Explosivkörper die bekannten regelbaren Zeitzündungen in Anwendung bringen.
Um bei Geschoßmaterial eine vorzeitige Explosion zu verhindern, kann man zwischen dem Sprengkörper und der Geschoßwandung eine isolierende Schicht anbringen. Als solche kommen die bekannten Isolierstoffe, wie Asbest, Magnesia usw., in Betracht.
Zur Erhöhung der Brisanz kann man an Stelle eines einzelnen Gases auch ein Gasgemisch oder mehrere Gase nebeneinander wählen, die nach der Sprengung des Druck-, gefäßes miteinander in eine chemische Reaktion eintreten können. Dadurch wird die Explosivkraft noch weiter gesteigert,'
Als solches Beispiel wird Knallgas genannt, (dessen Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff in der Kälte auch in gepreßtem Zustande nicht miteinander reagieren, wohl aber durch starken Stoß bzw. Erwärmung über 3000 C, wobei sie fürchterliche Explosionen veranlassen. Sauerstoff und Wasserstoff werden hierbei entweder in ein Gefäß mit Zwischenwand oder in zwei getrennte Gefäße eingefüllt, die gleichzeitig zur Explosion kommen, worauf die chemische Reaktion stattfindet, die eine nochmalige Explosion auslöst.
Weiter wurde gefunden, daß die Expansion der Gase auch durch Stoß, ζ. B. beim Aufschlagen eines derartigen Artilleriegeschosses, ■ bewirkt werden kann. Es war nicht vorauszusehen, daß die Stoßwirkung und hierbei entwickelte Wärmemenge ausreichen, um gleiche Erfolge wie die Thermitreaktion auszulösen.
Die Vorteile des neuen Verfahrens zur Herbeiführung von Explosionen liegen zunächist in der großen Auswahl der zu verwendenden Gase, die leicht und ohne besondere Mühe zu beschaffen sind und komprimiert werden können. Dabei fällt sehr ins Gewicht, daß keine Salpetersäure zur Herstellung der neuen Explosivkörper erforderlich ist.
Dieselben zeichnen sich ferner sehr durch leichte Regelbarkeit der Brisatizstärke aus. Diese Regelung kann geschehen 1. durch höhere oder niedere Spannung der Gase bei der Füllung der Gefäße, 2. durch die Wahl der Druckgefäße, deren Wandstärke dem Gasdruck entsprechen muß, unter welchem die Explosion stattfinden soll, und 3. durch die Wahl der Gase bzw. des Gasgemisches.
Zur Herstellung von Minen für Bergwerke u. dgl. ist bereits, wie eingangs erwähnt, flüssige Luft verwendet worden, die aber an Ort und Steife in die Gefäße eingefüllt werden mußte und durch allmähliche Temperatur-Steigerung die Sprengung herbeiführte. Zur Temperatursteigerung bediente man sich dort auch des elektrischen Stromes, sei es allein, oder indem dieser eine innere Verbrennung auslöste. Auch hat man dabei schon vorgeschlagen, diese Sprengung durch eine »sehr kleine Menge« von Schießpulver oder von einem anderen Sprengstoff vorzunehmen.
Diese Verwendung von flüssiger Luft oder anderen verflüssigten Gasen, die bei normaler Temperatur in den Gaszustand übergehen, kann mit der Verwendung von gepreßten Gasen nach der vorliegenden Erfindung nicht in Parallele gestellt werden. Hier handelt es sich nicht um durch Kälte verflüssigte Gase, die bei geringfügiger Temperatursteigerung eine verhältnismäßig geringe Sprengwirkung hervorrufen, sondern um gepreßte Gase, die bei gewöhnlicher und bei wenig erhöhter Temperatur zusammen mit dem Aufbewahrungsgefäß als starre Gebilde verbleiben und das allseits verschlossene Druckgefäß erst dann unter verheerenden Wirkungen zertrümmern, wenn in dem gewünschten Augenblick die Reaktion durch plötzliche bedieutende W7ärmesteigerung sofort ausgelöst wird.
Erst diese Unterschiede ermöglichen eine nicht nur gradweise, sondern unvergleichlich höhere Explosivwirkung und die Schaffung eines in jedem beliebigen Augenblick sofort wirksamen Artilleriegeschosses. 1QS

Claims (1)

  1. Pat ent- Ansprüche :
    ι. Explosivkörper, wie Sprengkörper,-Artilleriegeschosse, bestehend aus einem geschlossenen Druckgefäß, in welchem sich ein oder mehrere gepreßte Gase gegebenenfalls in flüssigem oder festem Zustand befinden, durch deren Expansion das Druckgefäß zersprengt werden kann, unter Ausschluß von flüssiger Luft oder anderen bei gewöhnlicher Temperatur nicht haltbaren verflüssigten Gasen, dadurch gekennzeichnet, 'daß die Expansion der eingeschlossenen Gase durch eine plötzlich stark Wärme entwickelnde ehemische Reaktion, wie die Thermitreaktion, ausgelöst wird.
    2, Explosivkörper nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Druckgefäße mehrere Gase enthalten, welche im Augenblick der Explosion miteinander reaktionsfähig sind.
    3, Verfahren zur Herbeiführung von Explosionen,'dadurch gekennzeichnet, daß Explosivkörper nach Ansprüchen ι und 2 durch die beim Schleudern und Aufschlagen erzeugte Energie zersprengt werden.
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