DE305646C

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Publication number: DE305646C
Application number: DENDAT305646D
Authority: DE

Description

Die bisher bekannten Brennzünder-Stielhandgranaten wurden dadurch in Tätigkeit gesetzt, daß vor. dem Werfen durch Ziehen an einer Schnur der Brennsatz entzündet wurde. Es brannte daher die Granate in der Hand des Werfenden, ehe sie überhaupt fortgeschleudert war, was nicht nur eine große Unsicherheit beim Abwerfen, sondern auch noch den Ubelstand mit sich brachte, daß

ίο beim Verwundetwerden des Werfenden die Granate in den Reihen der eigenen Truppen weiterbrannte, dort explodierte und diese gefährdete; außerdem waren zum Fertigmachen und Werfen der Granate immer beide Hände notwendig.

Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Übelstände der bekannten Stielhandgranaten dadurch, daß sie eine Abzugsvorrichtung schafft, die erst beim Werfen selbsttätig in Wirkung tritt. Erreicht wird dies durch ein im Stiel untergebrachtes, verschiebbares Gewicht, das durch die beim Wurf auftretende Fliehkraft sich von der Granate zu trennen sucht und dabei selbsttätig mittel- oder unmittelbar den Brennsatz entzündet. Auf demselben Gedanken beruhende Zündvorrichtungen sind bei Brennzündern für Artilleriegeschosse bekannt geworden. Diese enthalten einen Reibzünder mit schwerem Kopf. Sobald das Geschoß das Rohr verläßt, wird durch die bei der Umdrehung des Geschosses auftretende Fliehkraft der Reiber aus der Zündmasse herausgerissen und der Zündsatz entzündet.

Auf der Zeichnung ist die neue Abzugsvorrichtung in einer Ausführungsform im Längsschnitt gezeigt.

In den hohlen Stiel α der Granate ist ein Führungsrohr e eingesetzt, das durch ein Gewicht d abgeschlossen ist. Dieses Gewicht wird durch eine an ihm befestigte Klemmfeder b festgehalten. An dem Gewicht d ist eine Abzugsschnur g angeordnet, an deren Ende ein Reibdraht h sitzt, der beim Abreißen der Schnur g den in der Hülse i gelagerten Reibsatz k zur Explosion bringt. Dadurch wird auch der vorn gelagerte Brennsatz I entzündet, der nach dem Abbrennen die am Ende des Stieles angeschlossene, nicht näher gezeigte Sprengladung zur Explosion bringt.

Die Entzündung des Brennsatzes kann aber erst beim Wurf stattfinden, da durch die hierbei auftretende Fliehkraft das Gewicht d unter Überwindung der Federkraft b zurückbleibt und dadurch den Abreißzünder betätigt. Als Transportsicherung kann ein am Ende des Stieles angebrachter Deckel m mit Bajonett- , Verschluß ο. dgl. dienen.

Die vorbeschriebene neue Abzugsvorrichtung hat nun gegenüber den bekannten den Vorteil, daß die Granate nicht in der Hand des

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Werfenden, sondern unter allen Umständen erst während des Fluges zu brennen anfängt; damit ist eine große Sicherheit für den Werfenden verbunden. Auch läßt sich damit erreichen, daß die Brenndauer des Zünders abgekürzt werden kann, so daß die Handgranate gleich nach dem Aufschlagen detoniert. Damit wird eine größere Wirksamkeit erzielt, was bei den jetzt im Gebrauch befindlichen

ίο Granaten nicht möglich ist, ohne den Werfenden selbst zu gefährden. Auch wird die Handhabung außerordentlich vereinfacht.

Die beschriebene Abzugsvorrichtung läßt sich auch für solche Handgranaten verwenden; deren Zünder' durch Abziehen eines Drahtes entsichert wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Abzugsvorrichtung für Brennzünder-Stielhandgranaten, dadurch gekennzeichnet, daß ein im Stiel untergebrachter und darin geführter schwerer Teil (d) unter der Wirkung der beim Wurf auftretenden Fliehkraft sich von der Granate zu trennen sucht und dabei selbsttätig den Brennsatz mittel- oder unmittelbar in Brand setzt.

2. Abzugsvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein in dem hohlen Stiel (a) durch Klemmfedern (V) festgehaltenes Gewicht (d), das vermittels einer Abzugsschnur (g) erst nach größerer Verschiebung des Gewichtes gegenüber dem Stiel den Brennsatz entzündet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.